TDI-Motor für den VW Golf

Der Dieselskandal habe dem Ruf der deutschen Autoindustrie nicht geschadet. (Bild: Volkswagen)

Dieser Nimbus lasse sich durch “eine solche Geschichte” nicht aus den Angeln heben, so Becker am Donnerstag beim 19. Internationalen Jahreskongress der Automobilindustrie in Zwickau. Rund 200 Teilnehmer verständigten sich zwei Tage lang in der sächsischen Stadt über die Zukunft des Autos.

Trotz des Abgas-Skandals bei Dieselfahrzeugen rechnet der Verband der Automobilindustrie (VDA) sogar mit einer Produktionssteigerung im Inland in diesem Segment: “Von zirka 2,6 Millionen Pkw im Vorjahr auf rund 2,7 Millionen Pkw für 2015″, sagte VDA-Geschäftsführer Klaus Bräunig bei der Tagung. Der Anteil der Diesel-Fahrzeuge an der Produktion betrage damit 48,3 Prozent. Die EU-Schadstoff-Normen bezeichnete er zugleich als “schärfste Ziele der Welt”.

Auch die Zulieferer zeigen sich bislang unbesorgt. “De facto haben wir heute keine Krise”, sagte Ronald Gerschewski, Geschäftsführer des Sonderfahrzeugbauers Indikar. Das Unternehmen aus Wilkau-Haßlau bei Zwickau macht zwar 90 Prozent seines Umsatzes mit der VW-Gruppe, stattet unter anderem Polizeiwagen aus oder liefert gepanzerte Fahrzeuge. Momentan sei aber nicht absehbar, dass dies wegbreche.

Die Experten unter anderem aus Deutschland, China, Indonesien und Thailand tauschten sich zudem über Trends wie das autonome Fahren und Elektromobilität aus und über die Entwicklung internationaler Automärkte.

Die Automobilstadt Zwickau, in der 1909 Audi gegründet wurde, könnte der VW-Skandal empfindlich treffen: Neben den rund 8.000 Mitarbeitern im Zwickauer VW-Werk hängen in der gesamten Region mehr als 20.000 weitere Arbeitsplätze an dem Autobauer. Ende September hatte Zwickau bereits eine Haushaltssperre verhängt. Die Stadt rechnet für das laufende Jahr mit zehn Millionen Euro weniger Gewerbesteuer sowie einem Minus von 15 Millionen Euro für 2016.

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gp / Quelle: dpa-AFX

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dpa