“Meine Untersuchungskommission hat sich alle technischen Lösungen für die 1,2-, 1,6- und 2,0-Liter-Motoren vorstellen lassen”, sagte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt der Welt. “Unser Eindruck der Umrüstungskonzepte ist positiv”, ergänzte der Politiker. Der Wolfsburger Konzern hatte bis Montag Zeit, Lösungs- und Zeitpläne für alle betroffenen Modelle vorzulegen.
Seitens der Untersuchungskommission, in der Vertreter des Ministeriums, des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) und unabhängige Experten sitzen, hieß es gegenüber der Zeitung auch, dass die Volkswagen-Pläne zunächst geprüft und bewertet werden müssten. “Die Erteilung der endgültigen Freigaben durch das Kraftfahrt-Bundesamt für die drei in Rede stehenden Motoren steht noch aus”, sagte ein Kommissionsmitglied. Ein Sprecher des KBA bestätigte dies auf Anfrage. Die Vorprüfung sei erfolgt, bei der die drei Lösungen abgenommen worden seien. Die finale Freigabe stehe aber noch aus.
Trotz Vorlage der Pläne erhöhte der Minister den Druck auf Volkswagen. “Der VW-Konzern muss den angerichteten Schaden schnell beheben. Für betroffene Kunden dürfen keine Nachteile entstehen”, sagte Dobrindt der Welt.
Volkswagen hatte vor zehn Wochen eingeräumt, bei weltweit insgesamt elf Millionen Autos mehrerer Konzernmarken die Software zur Steuerung der Dieselmotoren so manipuliert zu haben, dass sie auf den Prüfständen der Behörden weniger Stickoxide ausstoßen als im Normalbetrieb. Die Abgasaffäre war durch Veröffentlichungen der US-Umweltbehörde EPA ins Rollen gekommen.
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Dow Jones Newswires / ks