
VW-Stammwerk Wolfsburg: 2018 war schwierig, doch auch dieses Jahr wird für VW kein Spaziergang. (Bild: Volkswagen)
Im Dezember setzte es nämlich einen empfindlichen Rückgang von 9 Prozent, wie das Unternehmen am Donnerstag (10. Januar) in Wolfsburg mitteilte. Auch bei den VW-Konzerntöchtern Audi und Porsche verlief das Jahr nicht reibungslos.
In China, das bei der Marke VW für rund die Hälfte aller verkauften Autos steht, wurde das Unternehmen im Dezember gut 15 Prozent weniger Wagen los. Auch auf Jahressicht stand hier ein Rückgang der Verkäufe, in den vergangenen Jahren war es in dem Land nur nach oben gegangen. "Das Jahr 2018 war gerade in der zweiten Hälfte von erheblichen Unsicherheiten in einigen Regionen geprägt", sagte Markenvertriebschef Jürgen Stackmann.
Der größte Einzelmarkt China hatte unter anderem wegen der Zollstreitigkeiten mit den USA seit Mitte des vergangenen Jahres den Rückwärtsgang eingelegt, Autokäufer hielten sich aus Unsicherheit zunehmend zurück. Im Gesamtjahr gingen die Verkäufe nach Daten des Branchenverbands PCA erstmals seit mehr als zwanzig Jahren zurück. Im gerade begonnenen Jahr rechnet der Verband zwar wieder mit einem leichten Plus, viele Experten gehen aber von einem weiteren Rückgang aus. Allerdings könnte die Regierung in Peking, wie schon des öfteren geschehen, stützend in den Markt eingreifen.
Ansonsten lieferte der Autobauer in den meisten Regionen 2018 mehr Autos aus, darunter in Europa, den USA und Südamerika. Auf dem deutschen Heimatmarkt verkaufte VW trotz des Schlamassels bei der Einführung des neuen Abgas- und Verbrauchstandards WLTP letztlich fast 2 Prozent mehr Autos mit 541.200 Fahrzeugen. Seit September dürfen in der EU keine Neufahrzeuge mehr zugelassen werden, wenn sie keine Typgenehmigung nach dem neuen Prüfverfahren haben. Weil es dabei aber deutliche Verzögerungen gab, waren viele Modelle lange nicht lieferbar, in mehreren Werken standen die Bänder tageweise still.
Auch dieses Jahr wird für VW kein Spaziergang. "2019 wird vor allem vor dem Hintergrund wachsender geopolitischer Risiken erneut ein Jahr enormer Herausforderungen für die Marke", sagte der für das Tagesgeschäft zuständige Manager Ralf Brandstätter. "Neben Volumenwachstum werden wir unseren Fokus künftig noch stärker als bisher auf Ertragsstärke legen." VW will drei Jahre früher als zunächst anvisiert schon 2022 erreichen, dass vom Umsatz 6 Prozent als operativer Gewinn übrig bleiben.
Die VW-Premiumtochter Audi verkaufte im vergangenen Jahr spürbar weniger Autos - auch bei den Ingolstädtern belastet die Einführung von WLTP. Noch immer sind nicht alle Modelle mit dem neuen Standard verfügbar. Gerade in Europa führte das insgesamt zu einem deutlichen Verkaufsrückgang, weltweit lagen die Auslieferungen 3,5 Prozent unter dem Vorjahreswert bei 1,81 Millionen Autos. In China legte Audi zwar komfortabel zu, hatte im Vorjahr aber auch unter einem Streit mit Händlern gelitten. Vorstandschef Bram Schot sah auch für das gerade begonnene Jahr "neue Herausforderungen".
Fast das Gleiche galt bei Porsche: Hatte der Sportwagenbauer aus dem Wolfsburger Konzern nach neun Monaten noch am stärksten in Deutschland und Europa zugelegt, stand hier am Ende ein Minus zu Buche. Ein klares Plus in China ließ jedoch am Ende auch weltweit die Auslieferungen um 4 Prozent auf 256.255 Autos steigen. Das neue Prüfverfahren und die Umstellung auf Ottopartikelfilter hätten im vierten Quartal zu großen Herausforderungen geführt, sagte Vertriebschef Detlev von Platen. Seit Februar haben die Stuttgarter zudem keine Dieselmodelle mehr im Angebot.
Die tschechische VW-Tochtermarke Skoda lieferte im vergangenen Jahr 4,4 Prozent mehr Autos aus, letztlich gingen damit 1,25 Millionen Fahrzeuge in Kundenhand über. In Europa und China gab es einen Anstieg von knapp 5 Prozent. Der VW-Konzern will seine gesamten Auslieferungszahlen mit allen Marken an diesem Freitag vorlegen.
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