Der Marktanteil von VW fiel im Februar in der Europäischen Union von 25,3 Prozent im Vorjahr auf 23,9 Prozent. Die Marke Volkswagen kam zwar auf ein Absatzplus von 4,4 Prozent - insgesamt legte der europäische Automarkt angesichts niedriger Benzinpreise und Finanzierungszinsen aber um 14,3 Prozent auf rund 1,05 Millionen zu. Damit stieg der Absatz den 30. Monat in Folge, wie der Branchenverband Acea am Mittwoch in Brüssel mitteilte. Allerdings hatte der Februar auch einen Verkaufstag mehr. In den ersten zwei Monaten des Jahres lag das Wachstum damit bei 10,1 Prozent.
Die Konzern-Kernmarke VW mit Modellen wie dem Golf und dem Passat hat am meisten mit den Auswirkungen des Skandals um manipulierte Abgaswerte für Dieselfahrzeuge zu kämpfen. In Deutschland muss VW Millionen von Fahrzeugen zurückrufen. Einen befürchteten Absatzeinbruch gab es zwar nicht. Dennoch blieb das Absatzplus von VW in der EU im Februar deutlich hinter dem Wachstumstempo des Gesamtmarktes zurück. Konzernweit legte VW um 8 Prozent zu. Besonders deutlich stiegen die Auslieferungen bei der Tochter Audi.
Dagegen schnitten der Stuttgarter Autobauer Daimler mit einem Verkaufsplus von 21,5 Prozent sowie BMW mit 13,9 Prozent mehr Absatz überdurchschnittlich gut ab. Auch FiatChrysler sowie PSA Peugeot Citroën und Renault legten deutlich zu.
Unter den einzelnen Märkten verbuchten Italien, Frankreich, Spanien und Deutschland zweistellige Zuwächse. Branchenexperte Peter Fuß von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY sprach auch von "Aufholeffekten" in den ehemaligen Krisenländern. Die Verkäufe vor allem in Südeuropa waren infolge der Schuldenkrise eingebrochen.
Der europäische Automarkt ist damit weiter zurück auf dem Weg zu alter Stärke. Westeuropa ist für die Autobauer neben den USA und China der Hauptmarkt.
Die Automärkte in den USA und China legten im Februar ein unterschiedliches Tempo vor: Der amerikanische Markt für Pkw und leichte Lkw legte nach Branchenangaben im Vergleich zum Vorjahr um knapp 6,7 Prozent zu, in China verlangsamte sich das Wachstum dagegen auf 1,6 Prozent. Weitere Einbrüche gab es auf in Russland und Brasilien
dpa