Der neue Cadillac CT6 steht sprichwörtlich zwischen den Stühlen: Zwar ist der Wagen die aktuell größte Limousine der noblen GM-Tochter, doch die Größe der Top-Modelle der deutschen Premiumkonkurrenz erreicht der Caddy nicht. Dabei beeindruckten Cadillacs traditionell eben genau damit – ihrer schieren Größe. Der CT6 hingegen ist genau zwischen Mercedes S- und E-Klasse positioniert, wobei er sich preislich eher an letztgenannter orientiert.
Die Basis für diese Strategie der GM-Tochter ist laut Informationen von IHS eine Studie des Autobauers. Die besagt: Viele Fahrer einer E-Klasse, eines 5er BMWs oder eines Audi A6 wünschen sich mehr Platz im Innenraum. Gleichwohl wollen sie nicht auf die Fahrdynamik ihres Wagens verzichten und scheuen deshalb einen Wechsel in die nächsthöhere Fahrzeugklasse. Genau umgekehrt sei der Fall bei Besitzern von S-Klasse, 7er und A8.
Hier scheint nun die amerikanische Nobelmarke, eine Marktnische für sich entdeckt zu haben. So soll der CT6 groß genug sein, um ähnliche Platzverhältnisse wie die Flaggschiffe der deutschen Premiumhersteller zu bieten. Gleichzeitig soll er leicht und gerade noch kompakt genug sein, um in Sachen Fahrdynamik mit den Deutschen zumindest mithalten zu können.
Ob sich diese Taktik nach US-Verkaufsstart im März 2016 in klingender Münze auszahlt, bleibt abzuwarten. In Analysten-Kreisen heißt es, dass Cadillac mit der Positionierung des CT6 potentielle Kunden wohl eher verwirre, als anzulocken. Dessen ungeachtet prognostiziert das Analyse-Institut IHS Automotive, dass der CT6 ähnlich hohe Stückzahlen in den USA erreichen werde, wie eine Mercedes S-Klasse.
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Gabriel Pankow