Management

18. Jul. 2018 | 10:54 Uhr | von Frank Volk

Exklusiv-Interview Top 100

ZF-Chef Scheider warnt: Handelskrieg könnte zu Investitionslähmung führen

ZF Chef Scheider sieht durch Importzölle und Handelsembargos die Investitionstätigkeit der Industrie gefährdet: „Im Hinblick auf die sich rasch ändernden politischen Rahmenbedingungen fällt es tatsächlich nicht leicht, weitreichende Entscheidungen zu treffen.“

ZF_Scheider_Interview

ZF Scheider im Interview mit AUTOMOBIL PRODUKTION für die Sonderausgabe "Topp 100": Importzölle und Handelsembargos bereiten im Sorge, die Gesellschaftsstruktur beim Zulieferer vom Bodensee dagegen nicht. (Bild: ZF Friedrichshafen)

Im Interview mit AUTOMOBIL PRODUKTION, das im jetzt erschienen Sonderheft „Top 100“ veröffentlicht wurde, zeigt sich Scheider besorgt über die durch den Brexit und US-Präsident Trump ausgelösten handelskriegerischen Tendenzen in Europa, den USA und China. Dies sei „Gift“ für die Industrie und führe gegebenenfalls zu einer Lähmung der Investitionstätigkeit. Scheider wörtlich: „Entscheidungen für neue Produktionsstandorte sind mit hohem Kapitaleinsatz verbunden; abrupte Änderungen des geschäftlichen Handlungsrahmens sind dabei Gift.“

So kritisch der Chef des weltweit fünftgrößten Zulieferers auf die internationalen wirtschaftpolitischen Verwerfungen blickt, so wohl fühlt er sich offenbar im Unternehmenskonstrukt bei ZF. Hatte Scheiders Vorgänger Stefan Sommer die Strukturen bei ZF mit einer starken, politisch geprägten Stiftung im Rücken als nicht zeitgemäß für den Umbau zu einem zukunftsfähigen Unternehmen kritisiert und sich darob mit dem Aufsichtsrat völlig überworfen, bewertet Scheider die Lage gänzlich anders. Die Gesellschaftsstruktur mit zwei auf Gemeinnützigkeit ausgerichteten Stiftungen als Eigentümer ermögliche ein „sehr nachhaltiges Wirtscharten“, betont Scheider, den Entscheidungsspielraum des Vorstandes bezeichnet der ZF-Chef als hoch.

Das vollständige Interview finden Sie hier.

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