Fertigung des ID.4 im VW-Werk Emden

Fertigung des ID.4 im VW-Werk Emden: Das Unternehmen hat für 2026 ein E-Modell für unter 25 000 angekündigt. Für ein Modell unter 20 000 Euro, an dem ebenfalls gearbeitet wird, nennt die Marke bisher noch keinen Termin. (Bild: Volkswagen)

"Die Politik muss das auch unterstützen, nicht nur Vorgaben machen, die richtig sind", sagte Cavallo in Berlin. Ansonsten sei das Ziel, 2030 in Deutschland 15 Millionen Elektroautos auf der Straße zu haben, kaum noch zu erreichen. "Das ist eine Riesenherausforderung und setzt voraus, dass der Plan sukzessive weiterentwickelt wird." Das sehe sie im Moment aber nicht.

Das kurzfristige Aus der E-Auto-Förderung im vergangenen Jahr helfe hier ebenso wenig wie Diskussionen um Technologieoffenheit. Dies schaffe nur neue Unsicherheit, kritisierte Cavallo. Die Unternehmen bräuchten Planungssicherheit, um den Umstieg auf Elektro stemmen zu können. Ein Abrücken vom geplanten Verbrenner-Aus 2035 halte sie daher für falsch. "Das wäre fatal. Ich sehe es kritisch, wenn jetzt diskutiert wird, dass der Plan vielleicht aufgeweicht werden soll."

Mit Blick auf die eigene Marke räumte Cavallo ein, dass nach wie vor ein bezahlbares Elektro-Einstiegsmodell fehlt. "Aus meiner Sicht brauchen wir unbedingt auch ein Fahrzeug unter 20.000 Euro", sagte sie. "Volkswagen ist ein Unternehmen, das die breite Mobilität anbieten sollte. Und insofern fehlt uns das in unserem Portfolio und ist auch absolut notwendig." Bis ein solches Fahrzeug komme, werde es aber "noch einige Jahre" dauern, so die Betriebsratschefin. VW hat für 2026 ein E-Modell für unter 25.000 angekündigt. Für ein Modell unter 20.000 Euro, an dem ebenfalls gearbeitet wird, nennt die Marke bisher noch keinen Termin.

Unzufrieden zeigte sich Cavallo auch mit dem nach wie vor niedrigen Frauenanteil im oberen Management. "Daran müssen wir arbeiten", sagte Cavallo, die selbst die erste Frau an der Spitze des Konzernbetriebsrats ist. "Aber das ist ein langer Weg." Derzeit ist IT-Vorständin Hauke Stars die einzige Frau im Konzernvorstand. Bis es sogar eine weibliche Vorstandvorsitzende geben könnte, werde es wohl noch lange dauern, räumte Cavallo ein. "Ich weiß nicht, ob ich das noch erleben werde."

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