
Mit dem Produktionsstart des Audi Q6 e-tron im Werk Ingolstadt ist die Ölklasse Prelube II als neuer Standard für die Stahlcoilbeölung gesetzt. (Bild: Audi)
Mit der Produktentwicklung lässt sich Audi zufolge die Schmierstoffmenge, die als Korrosionsschutz sowie für die Verarbeitung der Bleche im Presswerk benötigt wird, deutlich reduzieren. Bei der konventionellen Beölung Prelube I wird ein Gramm Öl pro Quadratmeter Stahlblech aufgetragen. Mit der neuen Beölungsklasse Prelube II sind laut dem OEM nur noch 0,7 Gramm pro Quadratmeter nötig – bei nahezu gleichen Verarbeitungsparametern. Gegenüber Prelube I weist die zweite Produktgeneration dem Ingolstädter Hersteller zufolge einen weiteren Vorteil auf: Da die Schutzbeölung vor dem Lackieren der Karosse wieder gründlich abgewaschen werden müsse, sei eine dünnere Ölschicht auf den Stahlbändern erheblich umweltschonender.
Mit Produktionsstart des Q6 e-tron ist Prelube II Standard
Die neue Ölklasse ist zähflüssiger und bildet einen gleichmäßigen Schutzfilm auf der Blechoberfläche, der nicht abfließt. Als Beispiel nennt der Hersteller den Verstärkungsrahmen am Dach des Audi A4. Statt der 3,9 Gramm herkömmliches Öl werden mit Prelube II nur noch 2,7 Gramm Öl benötigt. Hochgerechnet auf alle Stahlbauteile, die der OEM an Produktionsstandorten in Europa und Mexiko verarbeitet, ergibt sich das erwähnte Einsparpotenzial in Höhe von rund 40 Tonnen Öl pro Jahr gegenüber dem Vergleichszeitraum 2018. Jeder Beitrag zähle, um die Ressourceneffizienz zu steigern und die ehrgeizigen Ziele zu erreichen, denen man sich mit dem Audi-Umweltprogramm Mission:Zero verschrieben habe, sagt Peter Kössler, Audi-Vorstand für Produktion und Logistik.
Mitarbeiter aus unterschiedlichen Abteilungen, wie Technologieentwicklung, Werkzeug- und Karosseriebau oder Einkauf haben laut Audi eng verzahnt an der Entwicklung und Freigabe von Prelube II gearbeitet. Man habe es geschafft, die Stahllieferanten von der technisch aufwändigen, aber langfristig ressourceneffektiven Umstellung auf Prelube II zu überzeugen, so Ingo Faaß aus dem Betriebsmanagement des Presswerks Ingolstadt.

Mit dem Produktionsstart des Audi Q6 e-tron im Werk Ingolstadt sei die Ölklasse Prelube II als neuer Standard für die Stahlcoilbeölung gesetzt, teilt der Autohersteller mit. Man prüfe auch weitere Baureihen. Die Idee mache Schule, denn auch im Volkswagen-Konzern werde die Initiative aufgegriffen, sagt Faaß und erläutert: "Die Kollegen planen, die neue Ölklasse in Europa als Standard einzuführen. Das Einsparpotenzial wird also noch deutlich größer.“ Im Verband der Automobilindustrie (VDA) ist die optimierte Beölung Audi zufolge ebenfalls ein Thema: Andere Hersteller dürften bei der Verwendung von Prelube II voraussichtlich in den nächsten Jahren nachziehen, heißt es beim Hersteller.
Sie möchten gerne weiterlesen?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos:
Sie sind bereits registriert?
Hier anmeldenAktuelle Beiträge

Bosch und Amazon präsentieren Logistik-Plattform
Ein Ökosystem von Bosch und Amazon Web Services soll die Effizienzen in der Transport- und Logistikbranche heben. Das Herz der Plattform bildet ein vom deutschen Zulieferer entwickelter Marktplatz.Weiterlesen...

"Wir sehen Potenzial für tausende autonome Mover pro Jahr"
Gemeinsam mit den Tech-Unternehmen Mobileye und Beep möchte Benteler ab 2024 autonome People Mover bauen. Im Interview spricht Marco Kollmeier, Managing Director Benteler EV Systems, über die Ziele des neuen Mobilitätsdienstes.Weiterlesen...

Audi Q4 E-Tron bekommt neue Funktionen
Besitzer eines Audi Q4 E-Tron dürfen sich in Folge eines Upgrades über neue Funktionen freuen. Unter anderem soll die Reichweite des Modells vergrößert und die Connectivity-Möglichkeiten ausgebaut werden.Weiterlesen...

Update bringt Skoda Enyaq iV mehr Reichweite
Mit Hilfe eines neuen Softwarepaketes möchte Skoda die Reichweiten der Modellfamilie Enyaq iV erhöhen. Zudem sollen die Bedienung verbessert und Ladezeiten verkürzt werden.Weiterlesen...

Bentley verdoppelt Kapazitäten für 3D-Druck
Für Bentley gehören gedruckte Komponenten zur Erfolgsstory des vergangenen Jahres. Die Volkswagen-Tochter investiert deshalb einen Millionenbetrag, um weitere Einsatzfelder der Technologie zu bedienen.Weiterlesen...
Diskutieren Sie mit