Im neuen 3D-Druck-Center von Mahle in Stuttgart sind Drucker, Pulveraufbereitungsmodul, Prüflabor und Strahlanlage zur Nachbearbeitung der Bauteile untergebracht. Mahle will mit dem Zentrum seine Rolle als führender Entwicklungspartner der Automobilindustrie stärken. Die Entwicklung neuer Systeme und Komponenten müsse heute deutlich schneller gehen als noch vor einigen Jahren, gerade wenn es um Lösungen für nachhaltige CO2-neutrale Antriebskonzepte gehe, sagt Michael Frick, Vorsitzender der Konzern-Geschäftsführung (ad interim) und CFO. „Mit dem neuen 3D-Druck-Center stärkt Mahle seine Aktivitäten in den Strategiefeldern, wie zum Beispiel der E-Mobilität.“ Die Prototypenfertigung soll dem Unternehmen zufolge künftig nur noch wenige Tage statt mehrere Monate in Anspruch nehmen.
Additive Fertigung für Porsche und Trumpf
Im Fokus des neu eröffneten 3D-Druck-Centers steht die Entwicklung von Bauteilen für den Einsatz in E-Autos und anderen nachhaltigen Antriebskonzepten. Besonders für die Bereiche Thermomanagement, Mechatronik und Elektronik will Mahle am Standort künftig Fertigungsprozesse entwickeln und für die spätere Serienproduktion qualifizieren. Als Materialien kommen dabei spezielle Aluminium- und Edelstahllegierungen zum Einsatz. „In der neuen Anlage werden auch Verfahren entwickelt, die den 3D-Druck in der industriellen Serienproduktion nach den strengen Standards der Automobilindustrie möglich machen", sagt Martin Berger, Leiter der zentralen Forschung und Vorausentwicklung.
Dies eröffne völlig neue Möglichkeiten in der Produktentwicklung und -herstellung, denn mit diesem Verfahren würden sich Hochleistungsbauteile fertigen lassen, die mit konventionellen Verfahren nicht herstellbar seien. Das Thema 3D-Druck hat Mahle zufolge im vergangenen Jahr enorm an Fahrt aufgenommen, als der Konzern in einem Gemeinschaftsprojekt mit Porsche und Trumpf Kolben und Ladeluftkühler für den Porsche 911 GT2 RS erfolgreich im 3D-Drucker produzierte und testete.