Ein Fjord in Norwegen dient als Hort für das Rechenzetrum Green Mountain SVG1-Rennesøy.

Beim neuen Standort SVG1-Rennesøy handelt es sich um ein ehemaliges Hochsicherheitsmunitionsdepot der NATO. (Bild: Volkswagen)

Nicht nur Autoabgase sind ein Treiber des Klimawandels, auch Rechenzentren benötigen Unmengen an Energie. Deren Betrieb soll bei Volkswagen bis 2027 zu 100 Prozent klimaneutral werden. Mit den zusätzlichen Kapazitäten laufe derzeit erst ein Viertel der Rechenleistung im Konzern klimaneutral. Sollten die reslichen 75 Prozent bis ins Zieljahr erreicht werden, wäre dies drei Jahre früher als im Zusammenhang mit dem European Green Deal vorgesehen. Anbieter von Rechenzentren hatten sich dabei darauf verständigt, ihren Betrieb in Europa bis 2030 klimaneutral zu gestalten.

Sämtliche Server werden bei Green Mountain zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie aus Wasserkraft versorgt. Die Kühlung wird über das angrenzende Fjord realisiert. Die Zusammenarbeit mit Green Mountain begann bereits im Juni 2019 mit der Inbetriebnahme des Rechenzentrums des Volkswagen Konzerns am Green-Mountain-Standort RJU1-Rjukan im norwegischen Telemark.

„Grüne IT ist ein wichtiger Aspekt unserer ESG-Agenda. Während Technologie der zentrale Treiber für höhere Effizienz, ein verbessertes Kundenerlebnis und neue Geschäftsmodelle ist, entfallen rund drei Prozent der CO2-Emissionen weltweit auf die IT“, erklärt Hauke Stars, Volkswagen-Vorständin für den Geschäftsbereich IT und Digitalisierung.

Kühlung mit Wasser aus dem Fjord

Insgesamt betreibt Volkswagen sechs Rechenzentren weltweit: drei in Wolfsburg, zwei in Norwegen und eins in Singapur. „Wir sind sehr stolz auf das Vertrauen, das Volkswagen uns erneut entgegenbringt, und freuen uns, den Konzern auf seinem Weg zur Klimaneutralität begleiten zu dürfen“, sagt Tor Kristian Gyland, Vorstandsvorsitzender von Green Mountain.

Beim neuen Standort SVG1-Rennesøy handelt es sich um ein ehemaliges Hochsicherheitsmunitionsdepot der NATO im Inneren eines Berges, das von Green Mountain zu einem Hochsicherheitsrechenzentrum mit einer Fläche von 22.600 Quadratmetern umgebaut wurde. Die Infrastruktur ist für eine Erweiterung auf zwei Mal 26 Megawatt Anschlussleistung ausgelegt. Volkswagen nutzt davon drei Megawatt. Für die Kühlung, auf die in herkömmlichen Rechenzentren 40 bis 80 Prozent des Energieverbrauchs der Server entfällt, greift man am Standort auf das angrenzende 100 Meter tiefe Fjord zurück, dessen Wassertemperatur im Jahresverlauf konstante 8 Grad Celsius beträgt.

Sie möchten gerne weiterlesen?