Dichtungskonzept für Stoßdämpfer Freudenberg Sealing Technologies

Mit der Keildichtung bietet Freudenberg Sealing Technologies ein alternatives Dichtungskonzept für Einrohrstoßdämpfer. (Bild: Freudenberg)

Wie Freudenberg Sealing Technologies mitteilt, vereinfacht ein neues Konstruktionskonzept den Aufbau der Dichtung zwischen Gehäuse und Kolbenstange im Inneren des Dämpfers. Zudem soll eine keilförmige Dichtung die entstehende Reibung reduzieren und so zu geringerem Verschleiß beitragen. Bei Einrohrstoßdämpfern hat sich für die obere Abdichtung der Kolbenstange gegenüber dem Stoßdämpfergehäuse seit den 1970er-Jahren ein zweiteiliges System etabliert. Für Einrohrsysteme haben die Ingenieure des Unternehmens nun ein alternatives Dichtungskonzept entwickelt. Die keilförmige Konstruktion führt laut Freudenberg zu einem erheblich vereinfachten Aufbau der Dichtung, da sie den zusätzlichen Haltering des konventionellen zweiteiligen Systems überflüssig mache. Dies erleichtere die Bauteillogistik und die Montage in der Stoßdämpferfertigung. „Zudem reduziert eine exakter verteilte Flächenpressung der Dichtlippen die Reibung zwischen Dichtung und Kolbenstange um bis zu fünf Prozent“, so Simon Watling, Leiter der Vorentwicklung in der Division Dämpfer und Lenkung bei Freudenberg Sealing Technologies.

Als Werkstoff der Dichtung verwendet Freudenberg Sealing Technologies nach wie vor FKM. Auffälliges Merkmal der Keildichtung ist eine konische Kontur der Oberseite, mit der sich das Bauteil am Stoßdämpfergehäuse abstützt und die im Querschnitt zur keilartigen Form führt. Die eigentliche technische Innovation verbirgt sich laut Freudenberg in der Funktionsweise, mit der sie die Dichtwirkung gegenüber der Kolbenstange erreicht: Beim neuen Konzept baut der Öldruck im Inneren des Stoßdämpfers die Pressung der Dichtlippen auf. Der hohe hydraulische Druck – er reicht von rund 30 bar im Ruhezustand bis zu mehr als 150 bar bei dynamischer Beanspruchung – führt zu einer elastischen Verformung der Dichtung, die wiederum eine Auslängung der Dichtlippen bewirkt. Diese pressen sich gegen die Kolbenstange und dichten sie ab. Sowohl bei der Entwicklung des Dichtungskonzepts als auch der Auswahl unterschiedlicher Dichtungswerkstoffe sowie bei der anwendungsspezifischen Applikation der Dichtung nutzt Freudenberg Sealing Technologies einen neuartigen virtuellen Entwicklungsprozess. Bei diesem sind laut dem Zulieferer moderne Finite-Elemente-Simulationsmethoden eng mit anderen Berechnungsverfahren verzahnt. 

Das neue Keildichtungssystem ist laut Freudenberg bei einem namhaften Automobilhersteller in Serie. Parallel entwickele man auch das herkömmliche zweiteilige Dichtungskonzept sukzessive weiter.

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