Die Verknüpfung aller Heiz- und Kühlfunktionen für Insassen und Leistungselektronik führt im Visio.M zu einer kompakten Klimatisierungseinheit.

Die Verknüpfung aller Heiz- und Kühlfunktionen für Insassen und Leistungselektronik führt im Visio.M zu einer kompakten Klimatisierungseinheit. (Bild: TUM)

Wissenschaftler der Lehrstühle für Ergonomie und für Thermodynamik prüften alle in Frage kommenden Einzellösungen erneut auf ihren Beitrag zu Effizienz, Komfort und Preis. Denn für E-Mobile werden bislang zumeist Klimatisierungskonzepte aus Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren adaptiert, was merklich die Reichweite beeinträchtige, wie es von Seiten der TUM heißt. Schnell habe sich bei den Forschungsarbeiten eine körpernahe Klimatisierung als effiziente Alternative herausgestellt, heißt es weiter. Anders als bisher werde dabei nicht der gesamte Innenraum temperiert, sondern gezielt nur dort Wärme zu- oder abgeführt, wo es den Insassen direkt zugute komme.

So übernehmen die Temperierung der Sitze im Visio.M Peltier-Elemente, also Halbleiterbauteile, die sowohl heizen als auch kühlen können. Bis zu 1,6 kW können die hier eingebauten Peltier-Elemente nach Angaben der TUM leisten. Die in den Sitzen eingebauten Elemente haben eine Maximalleistung von 150 W pro Sitz. Hohe Effizienz erreicht der Visio.M nach Aussage der Experten, indem nicht nur Heizung und Kühlung der Insassen sondern auch die Temperierung der Leistungselektronik in einem ganzheitlichen Thermomanagement-System integriert werden. Im Winter könne so die Abwärme des Elektromotors und der Leistungselektronik auch zur Heizung des Innenraums heran gezogen werden, und im Sommer helfe Reservekapazität der Klimaanlage, die Leistungselektronik zu kühlen. Gesteuert wird das Thermomanagement-System durch eine intelligente Software. Basis ist ein an der TU München entwickelter Optimierungs-Algorithmus.

Das Ergebnis ihrer Arbeiten, den Visio.M-Prototyp, zeigen die Forscher auf der Hannover Messe vom 13. bis 17. April 2015 auf dem Stand der Bundesregierung (Halle 27, Stand G 64).

Am Forschungsprojekt „Visio.M“ (www.visiom-automobile.de) haben sich neben der TUM und der BASt auch namhafte Automobilkonzerne und Zulieferer beteiligt. Das Projekt wurde im Rahmen des Förderprogramms IKT 2020 und des Förderschwerpunkts „Schlüsseltechnologien für die Elektromobilität – STROM“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) über 2,5 Jahre gefördert und hatte ein Gesamtvolumen von 10,8 Mio. Euro."¨"¨

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