Wie die Entwicklungsexperten von AVL melden, führen immer strengere gesetzliche Regelungen, höhere Leistungsanforderungen und der Wunsch, Sechszylindermotoren durch leistungsstärkere, hubraumreduzierte Vierzylindermotoren mit geringem CO2-Ausstoß zu ersetzen, zu einer weiter werdenden Spreizung von Motorenfamilien, für die man eine hohe Modularität benötige. Um die Leistung von 200 kW/L zu erreichen, wird beim Konzeptmotor AVL HyPer 200 eine Bi-Turbo-Aufladung mit Zweistufen-Kompressor und einstufiger Turbine eingesetzt. Eine Zwischenkühlung kombiniert mit der zweistufigen Verdichtung, die sich damit einer isothermen Kompression annähert, ermöglicht laut AVL moderate Verdichteraustrittstemperaturen.
Zudem erziele das Auflade-Aggregat einen hohen Wirkungsgrad in einem breiten Summen-Verdichterkennfeld, heißt es. Und weiter: Ein mit 48V betriebener, elektrischer Zusatzverdichter stelle ein ausgewogenes Ansprechverhalten in allen Drehzahlbereichen sicher. Um den AVL HyPer 200 dauerhaft haltbar und drehzahlfest zu entwickeln, habe man die Pleuel, Kolben, Ventilsteuerung und das Zylinderkopfkühlsystem optimiert, so die Antriebs-Experten. Der Motor ist in einem etwa 1.000 Kilogramm schweren Serienfahrzeug eingebaut. Damit, so die AVL-Leute, gelinge es, dass man auch der neuesten RDE-Gesetzgebung (Real Driving Emissions) gerecht werde.