Im Vorfeld der Unternehmensgründung hatte Volvo für 600 Millionen Euro 50 Prozent der Firma Daimler Truck Fuel Cell übernommen, in der der Stuttgarter Lastwagenbauer seine Brennstoffzellen-Aktivitäten gebündelt hatte. Zusammen möchten die Unternehmen Brennstoffzellensysteme für schwere Nutzfahrzeuge entwickeln, die in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts in Serie gehen sollen.
Volvo sei ein starker Befürworter des Pariser Klimaschutzabkommens, erklärte Martin Lundtstedt, CEO der Volvo Group. Die Brennstoffzelle könne neben batterieelektrischen Fahrzeugen entscheidend zum Erreichen entsprechender Emissionsgrenzen beitragen. „Wenn wir über längere Strecken oder schwere Fahrzeuge reden, stellt die Brennstoffzelle die passende Lösung dar“, so Lundtstedt. Insbesondere für den Einsatz im Nutzfahrzeugbereich ermögliche Wasserstoff als Energieträger mehr Flexibilität als batterieelektrische Fahrzeuge und könne zur Entlastung des Stromnetzes beitragen, pflichtet Martin Daum, Vorstandsvorsitzender von Daimler Truck, bei. Für die langfristige Optimierung der Mobilität brauche es einen intelligenten Energiemix.
Derzeit setze man im Rahmen der gemeinsamen Arbeit Roadmaps zu den Themen Skalierbarkeit und Kostensenkungen beim Einsatz der Brennstoffzelle um, erklärt Lundtstedt. Die Partner arbeiten dazu bereits an Vorserienprojekten in Esslingen, in naher Zukunft sind konkrete Tests geplant. Ab dem Jahr 2025 plane man bei Cellcentric dann die Serienfertigung von Wasserstoffsystemen in einer eigenen Gigafactory, erklärt der Volvo-CEO.
Um der Technologie zum Durchbruch zu verhelfen, benötige man neben der Technik im Fahrzeug auch eine umfassende Infrastruktur sowie attraktive Kosten, so Martin Daum. Die Verbindung aus fehlender Infrastruktur und dem noch hohen Preis der Systeme sei derzeit das größte Problem beim Durchbruch der Brennstoffzelle. Um hier eine kritische Größe zu erreichen und das Wasserstoff-Ökosystem entsprechend skalieren zu können, brauche es den parallelen Aufbau entsprechender Systeme. Vor allem beim Ausbau von Wasserstoff-Tankstellen sowie bei Lösungen zur nachhaltigen Erzeugung des Kraftstoffs seien auch politische Anreize gefragt, so Daum.