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Die beschleunigte Umstellung auf Elektromobilität zwingt Continental weltweit zu Anpassungen und auslaufender Produktion an mehreren Standorten. (Bild: Continental)

Wie Continental meldet, hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 20. November 2019 den strukturellen Anpassungen an diesen Standorten zugestimmt. Die Pläne dazu hatte der Aufsichtsrat bereits in seiner Sitzung am 25. September 2019 diskutiert. Mit seinem Beschluss unterstütze der Aufsichtsrat die Entscheidung des Vorstands, das Geschäft mit Hydraulikkomponenten für Benzin- und Dieselantriebe in den kommenden Jahren zu beenden, heißt es. Weiter heißt es, dass der Aufsichtsrat in einem weiteren Beschluss der Strukturanpassung am Standort Babenhausen (Deutschland) zugestimmt habe. Diese ergebe sich aus der Entscheidung, dort schrittweise bis Ende 2025 die Serienproduktion von Anzeige- und Bedientechnologien auslaufen zu lassen. Darüber hinaus sollen bis Ende 2021 bestimmte Forschungs- und Entwicklungsarbeiten von Babenhausen an andere Standorte transferiert werden.

Darüber hinaus habe die Unternehmensleitung den Aufsichtsrat darüber informiert, dass in Rubí (Spanien) unverzüglich ergebnisoffene Gespräche mit dem lokalen Betriebsrat zur Zukunftsperspektive des ansässigen Standorts aufgenommen werden. Dort beschäftigt das Unternehmen derzeit rund 760 Mitarbeiter und produziert überwiegend analoge Anzeige- und Bedieninstrumente.

Mit seinem Strukturprogramm „Transformation 2019 – 2029“ zielt das Unternehmen auf eine nachhaltige Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. Man komme gut voran, so der Continental-Vorstandsvorsitzende Elmar Degenhart. „Denn mit den heutigen Beschlüssen unterstützt der Aufsichtsrat unseren dringend erforderlichen Technologieumstieg und damit die Stärkung unserer Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit." Man konzentriere sich schnell und voller Energie auf die profitablen Wachstumsfelder, wozu laut Degenhart das assistierte, automatisierte und vernetzte Fahren, die Dienstleistungen für Mobilitätskunden, das Reifengeschäft sowie das Geschäft mit Industrie- und Endkunden zählen. Daraus würden die Arbeitsplätze der Zukunft erwachsen, so der Continental-Chef. Mit Blick auf die nächsten Umsetzungsschritte sagte Degenhart: „Wir befinden uns seit einiger Zeit in intensiven und konstruktiven Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern. Die entscheidende Frage ist jetzt: Wie setzen wir die erforderlichen Maßnahmen verantwortungsvoll und mit Weitblick um, damit wir gestärkt aus dem jetzigen Umbau hervorgehen. Unsere betroffenen Mitarbeiter werden wir dabei bestmöglich unterstützen.“

Gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern habe Continental für die vom Strukturprogramm betroffenen Mitarbeiter den unternehmensweiten internen Arbeitsmarkt erheblich ausgebaut. Weiter hört man vom Unternehmen, dass es jüngst das Institut für Technologie und Transformation (CITT) gegründet habe. Dieses biete den Mitarbeitern maßgeschneiderte Schulungen, Seminare und Trainings zur gezielten Qualifizierung an, um ihnen nachhaltige berufliche Perspektiven und erweiterte Beschäftigungschancen zu eröffnen. Verstärkte Qualifizierung und ein ausgeweiteter, interner Arbeitsmarkt sollen dazu dienen, die Mitarbeiter aktiv auf freie oder frei werdende Stellen im weltweiten Konzernverbund zu vermitteln und Fachkräfte zu halten. Auf lokaler Ebene arbeite Continental darüber hinaus mit anderen Unternehmen in den betroffenen Regionen zusammen, um Mitarbeiter bei der Suche nach einer neuen Beschäftigung zu unterstützen.

Informationen zu den in der Aufsichtsratssitzung am 25. September 2019 diskutierten und in der Sitzung am 20. November 2019 beschlossenen Standortmaßnahmen:

1. Roding (Deutschland): Einstellung der Produktion und Entwicklung von hydraulischen Komponenten für Benzin- und Dieselmotoren (Hochdruckpumpen) im Jahr 2024 mit daraus resultierender Schließung des Standorts. Betroffen sind nach derzeitigem Stand rund 520 Arbeitsplätze.

2. Newport News, Virginia (USA): Schließung des Standorts mit derzeit rund 720 Arbeitsplätzen im Jahr 2024. Dort werden hydraulische Komponenten für Benzinmotoren (Injektoren) produziert.

3. Limbach-Oberfrohna (Deutschland): Das Geschäft mit hydraulischen Komponenten für Dieselmotoren (Injektoren) läuft 2028 aus. Betroffen sind nach derzeitigem Stand rund 850 Arbeitsplätze am Standort.

4. Pisa (Italien): Die Produktion hydraulischer Komponenten (Injektoren) für Benzinmotoren läuft zwischen 2023 und 2028 aus. Davon sind nach derzeitigem Stand rund 750 Arbeitsplätze am Standort betroffen.

5. Babenhausen (Deutschland): Schrittweise Einstellung der Serienproduktion von Anzeige- und Bedientechnologien des Geschäftsbereichs Instrumentation & Driver HMI bis Ende 2025. Darüber hinaus sollen bis Ende 2021 bestimmte Forschungs- und Entwicklungsarbeiten an andere Standorte transferiert werden. Betroffen sind nach derzeitigem Stand über 2.200 Arbeitsplätze. Der Standort Babenhausen bleibt als Leitungsstandort des Geschäftsbereiches mit Entwicklung und Administration bestehen.

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