Aufgrund des erwarteten Wachstums und der bisher erfolgreichen Pandemie-Eindämmung rechnet Dudenhöffer damit, dass sich die Situation auch für deutsche Hersteller vor allem auf dem wichtigsten Absatzmarkt in Fernost stabilisieren wird. Daheim könnte sich laut der Prognose dagegen der Druck zusätzlich erhöhen.
Eine anhaltend maue Nachfrage drohe, in der Bundesrepublik weitere Auto-Jobs zu gefährden. Die Zahl der direkt in der Schlüsselbranche Beschäftigten könnte demnach hierzulande bis Dezember 2021 auf 750.000 bis 770.000 sinken. Ende 2019 gab es rund 823.000 Mitarbeiter.
Die Berechnungen sind von etlichen Annahmen zum Konsumverhalten, Fortgang des Corona-Infektionsgeschehens und gesamtwirtschaftlichen Trend abhängig - diese könnten sich noch ändern und lassen daher Spielraum für Interpretationen. Dudenhöffer geht grundsätzlich jedoch davon aus, dass mit deutlichem Abstand China "in den nächsten Jahren erneut die Lokomotive für die Weltautomärkte" sein wird.
Auf Basis jüngster Prognosen zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts, das in der Regel mit der Autonachfrage zusammenhängt, könnte der Erholungsprozess nach der tiefen Absatzkrise in Europa dagegen "besonders schwer und langwierig" sein - auch für 2021 und 2022 werden Werte unterhalb des Niveaus vor der Viruskrise erwartet. Die Folgen der schweren Rezession 2020 dürften sich hier weiter durchziehen. Zudem seien die Märkte teils gesättigt, es stünden also nicht viele rasche Neukäufe der Verbraucher an.
Anders in China: "Das Land wird 2022 sein Marktniveau des Jahres 2018 wieder erreichen", glaubt Dudenhöffers Team. "Das war vor den Zollkriegen des US-Präsidenten Donald Trump der Höchstwert der bisher verkauften Neuwagen pro Jahr." Die Experten nehmen Steigerungen von acht Prozent in 2021 und weiteren 6,5 Prozent in 2022 an.