
Mit der Vereinbarung über das Werk Rastatt (im Bild) hat Mercedes nun für fast alle deutschen Standorte “Zukunftskonzepte” entworfen – nur Hamburg steht aus. (Bild: Daimler)
Im Gegenzug soll ein dreistelliger Millionen-Euro-Betrag eingespart werden – unter anderem durch flexiblere Arbeitszeiten wie spontane Zusatzschichten in der Produktion und Auslagerung von Aufgaben an Dritte in Bereichen wie Rohbau, Vormontage und Logistik. Die 250 neuen Arbeitsplätze sollen mit einem Teil der aktuell 440 Leiharbeiter in Rastatt besetzt werden. Die Vereinbarung hat eine Laufzeit bis Ende 2024.
Die Produktion an dem Standort, wo 2014 rund 293.000 Modelle vom Band liefen, soll “deutlich” ausgeweitet werden, hieß es weiter. So soll in Rastatt die nächste Generation von Kompaktwagen gefertigt werden, die voraussichtlich bis 2018 auf den Markt kommt. Einen genauen Zeitpunkt nannte der Konzern bislang nicht. Ein Indiz dafür ist aber, dass der Autohersteller zusammen mit Renault-Nissan ein Werk in Mexiko baut. Dort soll 2018 die neue Kompaktwagen-Generation vom Band rollen. Üblicherweise beginnt Daimler die Produktion neuer Modelle aber an den deutschen Standorten.
Der Konzern hat inzwischen für fast alle deutschen Standorte “Zukunftskonzepte” entworfen – nur Hamburg steht aus. Insgesamt kündigte Daimler in diesem Zuge Investitionen von 3,75 Milliarden Euro an.
“Wir gewinnen deutlich an Flexibilität und Effizienz. Gleichzeitig stärken wir die Rolle des Standorts als Lead-Werk für Kompaktfahrzeuge in unserem globalen Produktionsnetzwerk”, sagte Daimlers Produktionsvorstand Markus Schäfer zu den Beschlüssen.
Das Mercedes-Benz Werk Rastatt mit seinen rund 6.500 Mitarbeitern ist hoch ausgelastet. Der Absatz im Kompaktwagensegment stieg im Jahr 2014 um 24,7 Prozent auf 463.152 Kompaktmodelle auf ein neues Rekordniveau. Auch 2015 konnte in den ersten fünf Monaten ein neuer Absatzrekord mit 215.148 verkauften Fahrzeugen erzielt werden, so Daimler.
Die Vereinbarung sieht vor, über mehrere Jahre die Ausbildungszahlen im Werk zu erhalten und den Auszubildenden bei erfolgreichem Abschluss die Chance auf eine Festanstellung zu eröffnen, so das Unternehmen. Derzeit bildet der Standort jährlich 70 Azubis und duale Hochschulstudenten aus.
Außerdem enthält die Vereinbarung Maßnahmen zur Verbesserung der ergonomischen Arbeitsbedingungen. Dafür stehen aus der Gesamtinvestition jährlich eine Viertelmillion Euro für kurzfristig umsetzbare Ergonomie-Maßnahmen bereit. Dazu kommt ein Gesundheitszentrum, das sich derzeit in Planung befindet und weitere Investitionen erfordert.
“Wir sind sehr froh, dass wir diese Punkte durchsetzen und vereinbaren konnten. Das ist ein ausgesprochen positives Zeichen für die Belegschaft. Besonders wichtig war uns, dass am Standort auch in die Verbesserung der Ergonomie und in die Gestaltung des demografischen Wandels investiert wird”, sagte Ullrich Zinnert, Vorsitzender des Betriebsrates des Mercedes-Benz Werks Rastatt.
Im globalen Mercedes-Benz Produktions-netzwerk ist Rastatt das Lead-Werk für die Kompaktwagen-Fertigung weltweit. Hier werden A-Klasse, B-Klasse und B-Klasse Electric Drive sowie der kompakte SUV GLA gebaut. Im Jahr 2014 liefen im Werk 292.784 Fahrzeuge vom Band. Zum Produktionsverbund der aktuellen Kompaktwagen-Generation gehören weiterhin das Werk im ungarischen Kecskemét (Produktion B-Klasse, CLA, CLA Shooting Brake), der chinesische Produktionsstandort BBAC (Beijing-Benz Automotive Co. Ltd ? Joint Venture der Daimler AG und BAIC Motor, Produktion: GLA) sowie der finnische Auftragsfertiger Valmet Automotive (Produktion: A-Klasse).
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dpa/ks
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