Bei Volkswagen hat es erste Gespräche zum Zukunftspakt über Jobsicherheit und künftige Fabrikschwerpunkte gegeben. Der Betriebsrat und das Unternehmen wollen die Debatte über die Aufstellung der Marke VW-Pkw im Sommer fortführen und bis zur nächsten Budget-Planungsrunde im Herbst abgeschlossen haben. Das teilte Volkswagen am Dienstag (7.6.) im Stammwerk Wolfsburg zu einer Betriebsversammlung von rund 20.000 Beschäftigten mit.
Personalvorstand Karlheinz Blessing warnte vor einer problematischen Situation: "Finanzstarke Wettbewerber aus der IT- und Softwarebranche dringen in den Automobilsektor ein, zugleich ist Volkswagen durch die Dieselthematik finanziell belastet und muss massiv in E-Mobilität und Digitalisierung investieren." Die Ergebnisentwicklung der Marke Volkswagen reiche für die Bewältigung der anstehenden Aufgaben nicht aus. Daher gelte es umso mehr, "schlanker, agiler, wettbewerbsfähiger" zu werden. „Ich bin überzeugt, wir werden das meistern. Wir stärken unser Kerngeschäft, wir bauen neue Geschäftsmodelle auf, wir modernisieren Volkswagen auch als Arbeitgeber. Wir machen Volkswagen schlanker, agiler, wettbewerbsfähiger", sagte Blessing.
"Wir nehmen die Lage ernst. Und wir müssen jetzt beherzt anpacken, damit Volkswagen den Schritt in das neue automobile Zeitalter schaffen kann", sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh. "Nur, wenn wir jetzt mutige Entscheidungen treffen, wird Volkswagen auch langfristig sichere Arbeitsplätze bieten können. Eine auskömmliche Rendite ist hierbei unerlässlich", so Osterloh weiter. Im Zukunftspakt werde der Betriebsrat darauf achten, dass der Wandel nicht zu Lasten der Beschäftigten geht.
In insgesamt sieben Arbeitsgruppen - von der Zukunft der Komponente über die fahrzeugbauenden Werke, indirekte Bereiche und technische Entwicklung bis hin zur Unternehmensstrategie - sollen Vorstand, Gesamtbetriebsrat und Management ab der nächsten Woche am Zukunftspakt arbeiten. Dabei sollen weitere Effizienzsteigerungen ebenso im Fokus stehen wie Investitionen in Zukunftsfelder. Gesamtbetriebsrat und Vorstand wollen die Verhandlungen zum Zukunftspakt bis zum Herbst diesen Jahres abgeschlossen haben, damit die dann erzielten Ergebnisse mit in die Planungsrunde des Konzerns einfließen können, so der Autohersteller.