Damit bleiben die Chinesen jedoch unter den Vorgaben des Konkurrenten Geely, der für 2019 ein Ziel von 1,5 Millionen Fahrzeuge ins Auge gefasst hatte. Das Tempo des zweistelligen Wachstums spiegelt jedoch den Ehrgeiz des Autobauers wider, in China stärker Fuß zu fassen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, hat Great Wall zuletzt sowohl in China als auch in den wichtigsten Märkten in Übersee investiert.
Great Wall hat sein Produktionsnetzwerk in China derweil auf acht Standorte erweitert, von denen drei erst in den letzten zehn Monaten angekündigt wurden. Neben den bestehenden Werken in Baoding, Xushui und Tianjin wird Ende dieses Jahres ein neues Werk in Chongqing in Betrieb gehen, in dem Pick-ups und SUV von Haval gebaut werden. Der Automobilhersteller baut derzeit auch Anlagen in Zhangjiagang, Rizhao, Pinghu und Taizhou, um Kapazitäten zu erhöhen. Das Werk Rizhao in der Provinz Shandong wird nach Fertigstellung im Jahr 2021 Fahrzeuge der Marke WEY produzieren.
Wei Jianjun, Präsident von Great Wall, will in erster Linie die Präsenz des Unternehmens außerhalb seines Hauptsitzes in Baoding / Zentralchina stärken. Der Absatz von Great Wall-Fahrzeugen sank im Jahr 2018 um 1,6 Prozent im Jahresvergleich auf 1,05 Millionen Einheiten. Der Umsatzrückgang wurde hauptsächlich durch die rückläufige SUV-Nachfrage in China verursacht. Great Wall wird daher nach aktuellem Stand in diesem Jahr seine Modellstrategie anpassen, um mehr Ressourcen für Modelle mit hohem Volumen zu schaffen. Der Automobilhersteller plant in diesem Zusammenhang in Tula Oblast / Russland die volle Produktion aufzunehmen, um erste Fahrzeuge nach Europa zu bringen. Die Hoffnung, ein globales Unternehmen zu werden, wurde dabei größtenteils auf das Wachstum der Marke Haval gesetzt, deren Auslieferungen bis Ende vergangenen Jahres immerhin fünf Millionen Einheiten erreichte.