Eine Niederlassung von Hino Motors.

Die Toyota-Tochter Hino hat die Auslieferung betroffener Modelle gestoppt. (Bild: AdobeStock / JHVEPhoto)

Eine Inspektion des japanischen Verkehrsministeriums hat weitere Verfehlungen von Hino Motors aufgedeckt. Die Toyota-Tochter soll erneut die Emissionswerte ihrer Lastwagen manipuliert haben. Diesmal handelt es sich um die 4-Liter-Dieselmotoren des Models N04C mit HC-SCR-System. Insgesamt seien laut Hino knapp 77.000 Fahrzeuge betroffen. Rund 19.000 entfallen dabei auf den Mutterkonzern, da die Motoren auch im Toyota Dyna und Toyoace eingesetzt werden. Ersterer befand sich noch im Verkauf, die Auslieferungen wurden nun gestoppt.

Da Hino sein Fehlverhalten bei der Motorenzertifizierung fortgeführt habe, sei ein Punkt erreicht, an dem das Vertrauen der Stakeholder stark belastet sei, erklärte Toyota-Präsident Akio Toyoda. Laut einer eigens beauftragten Untersuchung hatte das Unternehmen mindestens seit 2003 die Emissionsdaten einiger Motoren gefälscht. „Angesichts der Tatsache, dass die Verstöße in Bezug auf Zertifizierungsprüfungen seit langem und weit verbreitet sind, sind wir bei der Lösung dieser Probleme noch nicht einmal am Anfang“, heißt es in einem Statement von Hino.

Als Folge muss Hino Motors die 2021 gegründete Commercial Japan Partnership Technologies Corporation (CJPT) verlassen. Der Nutzfahrzeughersteller wird von allen Vereinbarungen ausgeschlossen, der Kapitalanteil in Höhe von zehn Prozent wird an Toyota übertragen. Konzernchef Toyoda wies darauf hin, dass die Manipulationen nicht mit den Bestrebungen und Zielen der CJPT vereinbar seien. „Wir werden weiterhin mit unseren Partnern an dem Projekt arbeiten, um die Probleme zu lösen, mit denen die Transportbranche konfrontiert ist und einen Beitrag zur CO2-neutralen Gesellschaft zu leisten", so Toyoda.

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