
Grundsteinlegung in Iracemápolis: Daimlers Investition in Brasilien kommt in einer schwierigen Zeit. (Bild: Daimler)
“In der ersten Ausbaustufe streben wir eine Kapazität von 20.000 Einheiten jährlich an”, erklärte Mercedes-Produktionsvorstand Markus Schäfer. Das Unternehmen investiert in das Werk mit einer jährlichen Kapazität von 20.000 Einheiten insgesamt 500 Millionen Real (knapp 160 Millionen Euro) und will damit den Ausbau seines globalen Produktionsverbundes vorantreiben. Bis zum Produktionsstart soll dort rund 600 neue Arbeitsplätze entstehen. Später kommen außerdem etwa 3.000 Stellen hinzu, die in der Region vor allem bei Lieferanten und Dienstleistern entstehen sollen, so Daimler.
“Mit dem neuen Mercedes-Benz Werk in Iracemápolis werden wir der einzige Hersteller sein, der sämtliche Fahrzeugklassen ? vom Pkw über Transporter bis hin zu Lkw und Bussen – in Lateinamerika produziert”, sagte Philipp Schiemer, Präsident von Mercedes-Benz do Brasil und CEO Lateinamerika.
Bei der Auswahl und Rekrutierung seiner Mitarbeiter arbeitet Mercedes-Benz mit SENAI zusammen, dem brasilianischen nationalen Service für industrielles Training, das landesweit über 800 Trainingscenter verfügt. SENAI hat in Iracemápolis ein neues Trainingscenter aufgebaut, in dem die Ausbildung noch im ersten Halbjahr 2015 aufgenommen wird. Der Einstellungsprozess mit Fokus auf die Region Iracemápolis wird im zweiten Quartal 2015 beginnen. Ausgewählte Mitarbeiter werden zusätzlich in den bestehenden Werken in Juiz de Fora, in Deutschland, Ungarn und Indien geschult. “Damit ist gewährleistet, dass die hohen Mercedes-Benz Qualitätsstandards weltweit eingehalten werden”, sagte Schäfer.
Das Montagewerk in Iracemápolis wird deutlich weniger automatisiert sein als traditionelle Mercedes-Benz Werke. “Maschinen entwickeln, bauen und verkaufen keine Autos ? das tun Menschen. Deshalb liegt unser Fokus auf unseren Mitarbeitern. Iracemápolis wird mit diesem Ansatz eines der flexibelsten Werke in unserem globalen Produktionsverbund sein ? und damit richtungsweisend für die Zukunft”, so Schäfer.
Die Investition der Schwaben kommt in einer schwierigen Zeit. Im vergangegen Jahr gehörte der brasilianische Markt mal wieder zu den großen Enttäuschungen auf dem internationalen Parkett und büßte rund 13 Prozent ein. Auch in diesem Jahr ist noch nicht klar, wohin die Reise bei den Pkw geht. Im Bereich der Nutzfahrzeuge, wo Daimler bereits sehr stark engagiert ist, erwartet Bereichsvorstand Wolfgang Bernhard einen deutlichen Absatzrückgang, nachdem die wiedergewählte Präsidentin Dilma Rouseff in einem Handstreich die Förderungmöglichkeiten beim Kauf von Nutzfahrzeugen und Bussen scharf zusammen gestrichen hat. Im Daimler Lkw-Werk in der Nähe von Sao Paulo war es Anfang des Jahres zu Protestaktionen gegen den Autobauer gekommen, nachdem dieser im Zuge des Absatzeinbruchs Mitarbeiter entlassen hatte.
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