"Der kontinuierliche Anstieg des globalen BIP wird zwar zu einer stärkeren Fahrzeugnachfrage in Schlüsselmärkten wie China, Japan oder Indien führen. Dennoch gehen wir von rückläufigen Absatzzahlen in den USA aus, was das Wachstum der Automobilhersteller weltweit bis ins Jahr 2018 hinein auf unter 2 Prozent verlangsamen wird", schreibt Falk Frey, Senior Vice President bei Moody's Investors Service. Entsprechend halte Moody's an dem negativen Ausblick für den Sektor fest.
Der Autoabsatz in den USA werde in diesem Jahr um 3,6 Prozent und 2018 um 0,6 Prozent zurückgehen, da sich die günstigen Finanzierungskonditionen, die in den USA für einen kräftigen Absatz gesorgt haben, verschlechterten, heißt es in dem Bericht von Moody's weiter. Zudem gerieten die Gebrauchtwagenpreise angesichts einer Vielzahl auslaufender Leasingverträge unter Druck.
In China dürfte sich das Absatzwachstum bis ins nächste Jahr hinein abschwächen, da Steuervergünstigungen auf den Kauf niedrig motorisierter Pkw auslaufen. Moody's geht davon aus, dass die Autoverkäufe in China in diesem Jahr um 3 Prozent und im nächsten Jahr um 2 Prozent zulegen werden. Die nach wie vor geringe Durchdringung des chinesischen Marktes mit Kraftfahrzeugen sowie das anhaltende Wirtschaftswachstum könnten allerdings dazu führen, dass die Absatzzahlen in den nächsten fünf Jahren wieder über den niedrigen einstelligen Prozentbereich hinaus ansteigen.
In Westeuropa werde der Autoabsatz in diesem Jahr um 2 Prozent zulegen, so Frey. Grund dafür sei die wachsende Nachfrage in Deutschland, wo Hersteller wie BMW, VW oder Daimler Käufern finanzielle Anreize bieten, ihre älteren Dieselfahrzeuge durch schadstoffärmere Neuwagen zu ersetzen. In Japan dürfte der Fahrzeugabsatz 2017 um 5,6 Prozent steigen - gestützt durch die Rückkehr von Nissan ins Kleinwagensegment. Im Jahr 2018 dürfte die Wachstumsrate dann wieder auf einen Wert von rund 2 Prozent zurückkehren.