Elektromobilität - E-Auto beim Aufladen

Shell Konzern wittert im Übergang zur Elektromobilität zusätzliches Geschäft, geht aber nach eigenen Angaben davon aus, dass der Übergang von Verbrennungsmotoren zu E-Antrieben Jahrzehnte dauern wird. (Bild: Petair - Fotolia.com)

Zunächst will das Unternehmen an Stationen in Großbritannien und den Niederlanden Stromzapfsäulen installieren, wie der Manager John Abbott der "Financial Times" (Montag, 30. Januar) sagte. Es könnten weitere Länder folgen. Er rechne mit der größten Nachfrage nach E-Ladestationen in städtischen Gegenden. Die Ausstattung von Tankstellen in Großbritannien werde "ziemlich bald" beginnen. Wie viele Stationen Shellaufrüsten will, wollte Abbott nicht sagen.

Die Elektromobilität gilt als große Gefahr für die Ölkonzerne, weil der Autoverkehr einer der größten Verbraucher fossiler Brennstoffe ist. Abbott geht jedoch davon aus, dass der Übergang von Verbrennungsmotoren zu E-Antrieben Jahrzehnte dauern wird. Er wittert ohnehin zusätzliches Geschäft: Wenn die Kunden beim Laden ihrer Autos warteten, würden sie auch einen Kaffee oder etwas zu Essen wollen. Bisher dauern Ladevorgänge bei entsprechender Reichweite der Autos noch deutlich länger als das herkömmliche Tanken.

Das Fehlen von Ladestationen gilt neben geringer Reichweite und hohen Preisen als Hemmschuh für den Durchbruch von E-Autos. In Deutschland ist das Interesse noch verhalten. Die Kaufprämie für Fahrzeuge mit Elektroantrieb beantragten im vergangenen Jahr nur wenige Autokäufer.

Auch Shell-Konkurrenten wollen demnächst mehr Ladestationen anbieten, unter anderem der französische Ölkonzern Total. In Deutschland planen die Autobauer Daimler, VW, BMW und Ford gemeinsam den Aufbau von Tausenden Ladesäulen entlang der Autobahnen in den kommenden Jahren.

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dpa