Entschieden ist noch nichts. JLR arbeite an einer Machbarkeitsstudie, wie ein neues Werk der britischen Marken in der Slowakei darstellbar wäre, heißt es aus Unternehmenskreisen. In der Planung ist eine Fabrik für rund 300.000 Fahrzeuge und laut Medienberichten etwa 20.000 Arbeitsplätzen in der Region. Die finale Entscheidung wird in den kommenden drei Monaten erwartet.
Um diese neue Fabrik so bald wie möglich ins JLR-Produktionsnetz integrieren zu können, holte JLR-Produktionsvorstand Wolfgang Stadler einen ehemaligen BMW-Kollegen an Bord – Alexander Wortberg. Dieser verantwortete seit 2012 die Fahrzeugproduktion bei Qoros in deren neu errichteten Werk in Changshu nahe Shanghai. Davor war Wortberg im BMW-Brilliance-Werk in Shenyang für den Anlauf der 3er-Reihe von BMW verantwortlich. Insgesamt 14 Jahre (1998 bis 2012) hatte Wortberg verschiedene Funktionen inne; unter anderem in der Technologievorentwicklung, in der Produktionsstrategie, sowie bei neuen Fahrzeugprojekten in Deutschland und England. Wortberg soll, so der Plan, später auch als Werkleiter des neuen Werks fungieren.
Wolfgang Stadler ist seit über zwei Jahren Produktionsvorstand bei Jaguar Land Rover. Er war zuvor 30 Jahre bei der BMW Group und zuletzt Werksleiter in Dingolfing.
Der CEO von Jaguar Land Rover, Ralf Speth, ist seit 2010 im Amt. Er war seit 1980 für BMW tätig, zuletzt in der Position des Vice President of Land Rover, als die Marke noch zu BMW gehörte. Später wechselte Speth als Director of Production, Quality and Product Planning für die Premier Automotive Group (PAG) zur Ford Motor Company (gleichzeitig mit der Marke Land Rover).
Jaguar Land Rover plant nach Informationen des britischen Magazins Autocar in der Slowakei nur Fahrzeuge zu produzieren, die auf der neuen Aluminium-Architektur basieren. Unter anderem könnte dazu auch der neue Land Rover Defender mit dem Codenamen L663 zählen.
Die Jaguar-Limousinen XE und XF sowie der SUV F-Pace basieren aktuell auf dieser Aluminium-Architektur in Monocoque-Bauweise, die modular und variabel aufgebaut ist, und somit Fahrzeuge mit Hinterrad- als auch Allradantrieb darstellen kann. Karosserie, Fahrwerk und die dazugehörigen Komponenten bilden das Grundgerüst der Aluminium-Architektur, die ausschließlich genietet und verklebt wird – ein aus der Luft- und Raumfahrttechnologie übernommenes und bewährtes Verfahren.
Jaguar nutzt bereits seit den frühen 1950er-Jahren Aluminium als bevorzugtes Material für die Jaguar-Karosserien. Der Werkstoff ist leicht und extrem robust. Zudem verfeinerte Jaguar den Produktionsprozess im Laufe der Jahre so weit, dass nahezu kein Ausschuss mehr entsteht. Mehr als die Hälfte des verwendeten Leichtmetalls ist recyceltes Aluminium. Bis 2020 – so die Nachhaltigkeitsstrategie der Marke – soll dieser Wert bei mindestens 75 Prozent liegen.
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