Mit dem Einsatz von autonomen Transportsystemen auch im Außenbereich, wie im Pilotprojekt in Leipzig, nimmt die BMW Group eine Vorreiterrolle ein: Ein autonomer Outdoor-Transportroboter (AutoTrailer) bringt Lkw-Auflieger selbstständig vom Stellplatz zur Ent- und Beladestation.
Im Werk Dingolfing übernimmt die sogenannte Autobox autonom den Transport von Lasten bis 25 Tonnen innerhalb des Werks und nutzt dazu ein leitlinienfreies Navigationssystem. Während BMW die Automatisierung des Materialtransports bereits gelöst hat, muss das Materialhandling zwischen verschiedenen Prozessschritten noch manuell von Mitarbeitern ausgeführt werden.
Aus diesem Grund entwickelt ein Team zusammen mit externen Partnern und Universitäten autonome Roboter, die manuelle Handlungsschritte unterstützen sollen.
Bereits im Serienbetrieb ist im BMW Group Werk Leipzig der SortBot: Er erkennt Kleinladungsträger mithilfe einer 3-D-Kamera und künstlicher Intelligenz, findet den optimalen Greifpunkt und stapelt die Behälter mithilfe eines Sauggreifers auf der Palette. So entlastet er die Mitarbeiter von schweren und unergonomischen Tätigkeiten. Und mit dem PickBot, dem Smart Transport Robot, dem PlaceBot oder dem SplitBot hat die BMW-Group-Logistik bereits eine ganze Reihe weiterer Roboter für komplexe Einsätze in der Planung oder bereits im Testbetrieb.
Mit dem beschriebenen Projekt setzte sich die BMW Group gegen die Airbus Operations GmbH und die Loxxess AG im Finale schließlich durch. Ausschlaggebend für die 17-köpfige Fachjury unter Vorsitz von Ex-VDA Präsident Matthias Wissmann war es, mit Logistics Next ein Projekt vorzufinden, bei dem die digitale Transformation weit fortgeschritten ist.
„Die Langfristigkeit der Zielsetzungen und Planungen, die Konsequenz in der Umsetzung und die Begeisterung der Projektbeteiligten und deren Teamgeist sind erfrischend, innovativ und vorbildlich – ebenso wie die standortübergreifende Zusammenarbeit zwischen Produktion, Logistik und IT. Das alles hat uns überzeugt“, so Wissmann.
„Wir haben eine klare Zukunftsvision und setzen uns frühzeitig mit den Technologien von morgen auseinander. Mit unseren innovativen Ansätzen können wir die immer komplexer werdenden Logistikprozesse effizient betreiben, transparent machen und damit unser Produktionssystem weiterentwickeln, so Jürgen Maidl, Leiter Produktionsnetzwerk, Logistik BMW Group bei der Preisverleihung in Berlin.
Das im Jahr 2016 aufgesetzte Projekts Logistics Next nutzt nach Angaben seiner Designer beispielsweise Künstliche Intelligenz, Industrie 4.0-Konzepte, über offene Systeme gesteuerte und standardisierte autonom fahrende Transportfahrzeuge, Elektromobilität und andere alternative Antriebe, aber auch Pick-, Transfer-, Sortier- und Platzierroboter als Dienstleister für menschliche Arbeit. Der Einsatz von Datenbrillen und papierlose Logistikprozesse sowie die intensive Einbindung von Fach- und Führungskräften in die Erneuerung und Verbesserung betrieblicher Abläufe gehören ebenso zum digitalen Spektrum der BMW-Logistik.