Das Forschungsprojekt soll mit neuen Standards die Basis für einen technologischen Vorsprung legen und dadurch Wettbewerbsvorteile für viele Unternehmen ermöglichen, schildert Lukas Löber von Bosch, der das Forschungsprojekt „Linienintegration Additive Fertigung“ leitet. Das Projekt hat ein Volumen von 13,6 Millionen Euro, wovon 6,9 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert werden. Bis September 2022 wollen im Rahmen dieses Projekts Entwickler aus 15 Unternehmen und Hochschulen neue Verfahren, beispielsweise für die Automobilindustrie oder den Maschinenbau, erschließen.
In der Industrie liegt der Fokus auf tausendfach gleichen Produkten bei konstant gleicher Qualität. Dazu arbeitet das Forschungsprojekt an neuen Standards für den 3D-Druck. Es umfasst Themen entlang der gesamten Prozesskette. Eine Technologie, die dabei im Fokus steht, ist das Laser-Strahlschmelzen (L-PBF-M). Wie Bosch mitteilt, sollen sich die Beteiligten der Zuverlässigkeit dieses Prozesses annehmen. Ziel sei eine intensive Prozessüberwachung als Lösung. Des Weiteren will man Hürden auf dem Weg zur industriellen Anwendung angehen. Etwa den Aufbau von Bauteilen im Drucker auf einer Plattform, die anschließend wieder abgetrennt werden müssen. „Diesen Schritt müssen wir auf eine industrielle Basis bringen“, sagt Löber. Dies sei auch für die mechanischen oder thermischen Bearbeitungsschritte notwendig, hört man. Ferner gelte es, die eingesetzten Materialien zu erforschen. „Metalle kühlen bei dieser additiven Fertigungstechnologie viel schneller ab. Dadurch entstehen völlig neue Eigenschaften im Werkstoff“, erläutert Löber. Die Entwickler wollen dazu rund um all diese Fragen einheitliche Verfahren und somit auch neue Standards erarbeiten.
Zu den 15 Projektteilnehmern zählen neben Bosch unter anderem Mercedes-Benz, EDAG Engineering und das Karlsruher Institut für Technologie. Das Projekt additiver Fertigungsverfahren zählt zum Programm „Forschung Photonik Deutschland“ des BMBF.