Längst ist klar, dass die Lackiererei das Gewerk mit dem höchsten Energieaufwand in der Automobilproduktion ist. Daher setzten sich Mercedes-Benz und Dürr das Ziel, die Fahrzeuglackierung CO2-frei zu machen. Ein entsprechender, über mehrere Jahre geschlossener Partnerschaftsvertrag beinhaltet nun eine Absichtserklärung, die Erneuerung der Lackiertechnik der deutschen Werke gemeinsam zu planen und durchzuführen. Das erste Projekt ist der Neubau einer nachhaltigen Lackiererei in Sindelfingen. Die Planungen dafür haben bereits begonnen, der Lieferauftrag für Dürr wird im kommenden Jahr von Mercedes-Benz erwartet. Aufträge für weitere Lackierereien können auf dieser Basis folgen.
So viel Energie verbraucht die Lackiermethode von Dürr
Im Rahmen der Partnerschaft ist geplant, den Energieverbrauch pro lackierter Karosserie auf weniger als 400 Kilowattstunden zu verringern. Dies entspräche weniger als der Hälfte des aktuellen Verbrauchs. Zur Optimierung sollen Software-Applikationen von Dürr für das Energiemanagement und energieeffiziente Technologien beitragen - zum Beispiel für den sparsamen und intelligenten Betrieb von Lackierkabinen und Karosserietrocknern. Zudem soll die Lackierung zukünftig ohne fossile Brennstoffe arbeiten. Stattdessen soll der Energiebedarf durch grünen Strom gedeckt werden.
„Die energetische Optimierung des Lackierprozesses ist die zentrale Voraussetzung, um Autos klimaneutral bauen zu können. Daher steht die Entwicklung energieeffizienter und klimaneutraler Technologien ganz oben auf unserer Innovationsagenda“, sagt Jochen Weyrauch, Vorstandsvorsitzender der Dürr AG. Auch Mercedes-Produktionsvorstand Jörg Burzer erhofft sich von der Partnerschaft, die Lackierung in Sachen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz auf ein neues Level heben zu können. Er betont abermals: „Bis 2039 wollen wir im globalen Produktionsnetzwerk von Mercedes-Benz ausschließlich erneuerbare Energien nutzen.“