Wie Festo den digitalen Zwilling umsetzt

Für Festo resultieren aus digitalen Zwillingen schnellere Time-to-Market, effizienteres Engineering, mehr Funktionalität und höhere Qualität. (Bild: Festo)

Man arbeite intensiv daran, Automatisierungskomponenten mit einem Digital Twin, einem digitalen Abbild in Form von Verwaltungsschalen, auszustatten, heißt es beim Familienunternehmen aus Esslingen. Festo ist in der Fabrik- und Prozessautomatisierung in über 35 Branchen aktiv. Man habe sich partnerschaftlich mit weiteren deutschen Automatisierungspartnern und der Industrial Digital Twin Association zusammengetan, denn Standardisierung sei es, was Maschinen- und Anlagenbauer erwarten. „Maschinen- und Anlagenbauer werden zunehmend Digitale Zwillinge einfordern, um ihre Maschinen und Anlagen schneller entwickeln zu können und dabei weniger Fehler zu machen“, erklärt Gerhard Borho, Digitalisierungsvorstand bei Festo. Schritt für Schritt entwickle sich das Prinzip „Digital First“ weiter: Komponenten und Maschinen werden so weit wie möglich virtuell entwickelt, bevor die erste Hardware hergestellt wird, was sich Festo zufolge bis ins Testing und die Systemintegration zieht. Analoge Entwicklungen sieht man beim Unternehmen in der Fabrikplanung.   

Gerhard Borho, Digitalisierungsvorstand bei Festo
Maschinen und Anlagen schneller entwickeln und dabei weniger Fehler machen, benennt Gerhard Borho, Digitalisierungsvorstand bei Festo, die Vorzüge digitaler Zwillinge. (Bild: Festo)

Digital Twins sind Abbilder mit vielerlei Informationen

Wie man beim Unternehmen betont, sind digitale Zwillinge von Automatisierungskomponenten weit mehr als nur 3D-Modelle, die sich virtuell bewegen. Sie seien digitale Abbilder mit vielerlei Informationen zu den Komponenten. Die Industrie-4.0-Maschinenarchitektur basiert vollständig auf Digitalen Zwillingen. Anhand einer Etikettiermaschine hat Festo Verhaltensmodelle pneumatischer Funktionen für die virtuelle Inbetriebnahme eingesetzt. Bereits die Planung und konkrete Angebotserstellung wird dem Unternehmen zufolge durch digitale Zwillinge erleichtert. Zu den Vorteilen zählen überdies auch eine erleichterte Zustandsüberwachung sowie die vorausschauende Wartung. Anhand des Anwendungsfalls sollen Maschinen- und Anlagenbauer die Vorzüge der Digitalen Zwillinge live in den Engineering-Tools von Siemens erleben können. Zum Einsatz kommen die elektrischen und pneumatischen Automatisierungsprodukte aus dem eigenen Repertoire sowie weiterer Komponentenlieferanten.

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