Der indische Automobilhersteller Tata kündigt an, im Vereinigten Königreich eine Batteriezellen-Gigafabrik mit einer Speicherkapazität von insgesamt 40 Gigawattstunden aufzubauen. Die Produktion wird Batteriezellen und -packs für eine Vielzahl von Anwendungen in den Bereichen Mobilität und Energie produzieren. Umgerechnet investiert der OEM rund 4,62 Milliarden Euro in den neuen Standort.
Die strategischen Wachstumspläne des Unternehmens für seine flexiblen Produktionskapazitäten beginnen mit einer schnellen Hochlaufphase und einem Produktionsstart im Jahr 2026. Das Werk wird zudem innovative Technologien und ressourceneffiziente Verfahren wie das Batterierecycling einsetzen, um alle ursprünglichen Rohstoffe zurückzugewinnen und wiederzuverwenden. Beliefert werden ab 2026 sowohl Kunden aus dem Vereinigten Königreich und Europa, vorrangig jedoch Tata und JLR als Ankerkunden der neuen Gigafactory.
Nach Angaben des britischen Premierministers Rishi Sunak sollen durch die Investition in der Grafschaft Somerset im Westen Englands direkt 4000 neue Arbeitsplätze entstehen und viele weitere bei Zulieferern. "Mit dieser strategischen Investition verstärkt die Tata-Gruppe ihr Engagement im Vereinigten Königreich, zusammen mit unseren zahlreichen Unternehmen, die hier in den Bereichen Technologie, Konsumgüter, Gastgewerbe, Stahl, Chemie und Automobil tätig sind“, betont Natarajan Chandrasekaran, Vorsitzender der Tata Group.
Tata erhält hohe Subventionen für Gigafactory in England
Berichten zufolge hat London Tata die Entscheidung mit Hunderten Millionen Pfund an staatlichen Subventionen erleichtert. Wie hoch die Unterstützung genau ist, wollte Energieminister Grant Shapps jedoch nicht verraten. Auch die britischen Forschungskapazitäten und die Pläne der Regierung, Strompreise zu reduzieren, hätten eine Rolle gespielt. Noch vor neun Monaten habe der Konzern die Fabrik in Spanien bauen wollen, sagte Shapps. In Großbritannien soll bis 2030 der Verkauf von neuen Fahrzeugen mit reiner Verbrennertechnologie auslaufen. Mit der neuen Batteriefabrik soll nach Angaben von Shapps bis dahin der Bedarf für die Hälfte der britischen E-Auto-Produktion im eigenen Land gedeckt werden können.