Im Rahmen der Ambition 2039 richtet Mercedes-Benz den Geschäftsbereich Drive Systems und das Werk Stuttgart-Untertürkheim auf "Electric First" aus. Geschäftsführung und Betriebsrat des Werks einigten sich darauf, einen dreistelligen Millionenbetrag in die Transformation zu investieren. Der künftige Mercedes-Benz Drive Systems Campus soll sich demnach als größter Standort im globalen Powertrain-Produktionsverbund auf Forschung, Entwicklung und Produktionsanläufe von Antriebssystemen konzentrieren.

„Ein klarer Schwerpunkt unserer Aktivitäten liegt auf der Forschung und Verfahrenstechnik der Batterie- und Zelltechnologie unter Berücksichtigung der gesamten Wertschöpfungskette", erklärt Markus Schäfer, Daimler- und Mercedes-Benz-Vorstand sowie COO von Mercedes-Benz Cars.

Die Vision des Campus folgt dabei einem ganzheitlichen Ansatz, der von der Grundlagenforschung und Entwicklung bis hin zur Fertigung von Batteriesystemen reicht. Dafür seien laut dem OEM substanzielle Anpassungen an Produktionsprogramm und -prozessen erforderlich. Bestehende Kompetenzzentren werden umstrukturiert oder systematisch ausgebaut. Bisher sind dort bereits umfangreiche Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten wie das E-Technikum und das Zell-Technikum verankert. Zudem werden unter anderem Prototypen elektrischer Antriebssysteme (eATS) aufgebaut sowie Zelltechnologien erforscht und erprobt.

Produktion von Batteriezellen startet 2023

Diese Aktivitäten sollen künftig durch ein eigenes Battery Safety Lab ergänzt werden. Die heute am Standort Nabern angesiedelten Forschungs- und Entwicklungsumfänge im Bereich der Batterie, darunter verschiedene Prüfstände, sollen ebenfalls auf den Campus ziehen. Der Premiumhersteller investiert zudem in den Ausbau des Zell-Technikums. So soll mithilfe einer neuen Fabrik zur Kleinserienfertigung von Lithium-Ionen-Batteriezellen auch die serienreife Produzierbarkeit ermöglicht werden. Die Inbetriebnahme der Fabrik ist für 2023 geplant.

Bei der Serienproduktion wird der Fokus ebenfalls auf E-Antriebskomponenten liegen. Die konventionelle Motoren-, Getriebe- und Komponentenfertigung soll schrittweise auslaufen. Allerdings führe diese Reduzierung der Umfänge auch zu personellen Anpassungen am Standort, verkündet der OEM. Geplant ist, Ende 2024 mit der Fertigung und Montage von eATS-Teilen für künftige Fahrzeugmodelle der Marke Mercedes-EQ zu starten. Dadurch werde das Produktportfolio der Batteriefabriken in Hedelfingen und Brühl abgerundet sowie die bisher geplanten Produktionsvolumina beim elektrischen Antriebsstrang verdoppelt.

„Mit dem Mercedes-Benz Drive Systems Campus ist die Voraussetzung dafür geschaffen, dass die Antriebssysteme von morgen zu einem sehr großen Anteil am Standort gestaltet werden können. Darüber hinaus wird die Produktion von Hightech-Batteriesystemen und elektrischen Antriebssystemen ‚made in Untertürkheim‘ auch künftig Mercedes-Benz Fahrzeuge definieren“, so Jörg Burzer, Vorstandsmitglied von Mercedes-Benz und zuständig für Produktion und Supply Chain.

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