Neue Materialien mit bis zu 20 Prozent besseren Schutzeigenschaften sind das Ergebnis des von der BMW Group geleiteten Forschungsprojektes BISS (für Bio-Inspired Safety Systems). Gemeinsam mit der BMW Group beteiligten sich adidas, Ortema, Phoenix und uvex sowie das Institut für Textil- und Verfahrenstechnik Denkendorf, der Lehrstuhl für Polymere Werkstoffe der Universität Bayreuth und die Plant Biomechanics Group der Universität Freiburg an dem Programm. Ziel des vom BMBF bezuschussten Forschungsprojektes war zunächst die Analyse des Gewebeaufbaus und der Zellstruktur sowie der Funktionsweise von Schutzmechanismen aus der Natur, wie etwa der Pomelofrucht, und deren Eignung für industriell hergestellte Produkte.Darauf basierend stand die Weiterentwicklung von Faserverbünden, Schichtaufbauten und Faserverläufen auf der Agenda. Das Projekt untersuchte weiterhin wie die bisher nur schwer zu vereinbarenden Funktionen „Crash-Schutz“, „Penetrationsschutz“ und „Dämpfung“ durch Schichtung nach dem Vorbild biologischer Strukturen vereint und daraus innovative Schutzsysteme abgeleitet werden können.
Wie BMW aktuell mitteilt, übertreffen die vorliegenden Ergebnisse die Erwartungen. Die nach natürlichen Vorbildern konstruierten Prototypen seien um bis zu 20 Prozent leichter, widerstandsfähiger und stabiler als die heute üblichen Materialien, heißt es. Sie lassen sich sowohl wirtschaftlich produzieren als auch für die projektierten Zwecke verarbeiten, heißt es weiter. Die Experten der Technologiefrüherkennung bei der BMW Group sehen die wichtigsten Ergebnisse für das Unternehmen in neuen Lösungsansätzen für mehr Mitarbeiterschutz. So können beispielsweise Handschuhe und Protektoreinlagen aus dem Bionik-Material in der Montage vor scharfkantigen Karosserieteilen schützen. Weitere Einsatzmöglichkeiten sieht man in neuartigen Schutzausrüstungen für die Motorradsparte. Partner uvex entwickelte in dem Projekt nach biologischem Vorbild neue Konstruktionsprinzipien sowie ein neuartiges Dämpfungsmaterial für Ski- und Radhelme mit zehn- bis 20prozentig besseren Dämpfungseigenschaften.