Die Produktion des Legenden behafteten Geländewagens läuft heute aus. Um den Abschied gebührend zu Feiern legte die britische Marke, die seit jeher bekannt ist für ihre Offroad-Fahrzeuge, im vergangenen Jahr noch einmal eine Sonderedition des Defenders auf. Nick Rogers, Land Rover Vehicle Line Director: “Wir wollten das nahende Ende der Defender-Produktion im britischen Werk Solihull mit einer ganz besonderen Modellversion würdigen. Sie sollte jedoch eine außergewöhnliche Identität besitzen. Deshalb haben wir uns entschieden, drei unterschiedliche Interpretationen des Motivs Defender zu entwickeln – und damit seine legendäre Robustheit und seine enorme Leistungsbandbreite abzubilden.” Doch nun ist endgültig Schluss.
Eine Nachfolger für das Auto, das von der treuen Fan-Gemeinde fast schon ikonenhaft verehrt wird, ist allerdings nicht in Sicht. Bis auf die Konzeptstudie DC100 aus dem Jahr 2012, gibt es keine konkreten Hinweise, dass Land Rover einen Nachfolger in der Hinterhand hat. Dabei sehen Branchenkenner großes Potenzial für einen Defender-Erben. Vorbild könnte hierfür die Strategie sein, die BMW für den MINI gewählt hat. Auch wenn bei diesem Gedanken manchem Hardcore-Defender-Fan die Tränen kommen; schlussendlich würde der englische Automobilhersteller sich eine deutlich größere Käuferschicht erschließen. In Anbetracht des weltweiten SUV-Booms sähe die Zukunft des Defender-Erben wohl rosig aus.
Dass der Ur-Landy überhaupt solange überlebt hat, war wohl eher reiner Zufall. In den 60ern und 70ern des abgelaufenen Jahrhunderts hatte der damalige Hersteller British Leyland – in Deutschland gerne als “British Elend” verspottet – einfach nicht die finanziellen Mittel, um ein modernes Nachfolgemodell zu entwickeln. So sagen Land Rover Insider, dass die British Leyland Zeit zwar ein trauriges Kapitel in der Firmengeschichte gewesen sei, doch schlussendlich habe gerade das den Defender in das neue Jahrtausend gerettet. Im Laufe der Jahrzehnte hat der Offroader dann ein solchen Kultstatus erlangt, wie ihn wohl nur noch die G-Klasse von Mercedes-Benz hat. Ob Rentner oder Schulkind, fast jedem sind die beiden kantigen Gelände-Profis ein Begriff. Der Produktionshöhepunkt des Defenders mit einer Jahresfertigung von 56.000 Einheiten wurde im englischen Werk bei Solihull zwar bereits 1970 überschritten, aber auch 2015 liefen hier immerhin noch mehr als 23.000 Defender vom Band.
Das die Nachfrage gerade jetzt hoch ist, zeigt sich an den Preisen für gebrauchte Modelle, die Teils in schwindelerregende Höhen steigen. Auch die neuen Modelle brauchen keine Rabatte, damit sie einen Käufer finden. Ganz im Gegenteil: Wie die FAZ berichtet sind in Deutschland, dem zweitgrößten Absatzmarkt nach Großbritannien, die Verkaufszahlen im vergangenen Jahr um die Hälfte gestiegen. Die letzten Exemplare sind so heiß begehrt, dass manche Kunden den Händlern fünfstellige Aufschläge auf den Listenpreis von rund 40.000 Euro bieten.
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gp
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