Wie der japanische Automobilkonzern mitteilt, hat man den weltweit ersten hitzebeständigen Magneten entwickelt, der mit weniger Seltenen Erden auskommt, wie sie die Basis für Elektromotoren und Generatoren von Hybrid- und reinen Elektroautos bilden. Wie das Unternehmen mitteilt, benötigt der von Toyota neu entwickelte Magnet weder Terbium (Tb) noch Dysprosium (Dy) – zwei besonders Seltene Erden, die begrenzt verfügbar, teuer und in geopolitisch risikoreichen Regionen zu finden sind. Auch den Bedarf von Neodym (Nd) habe man um bis zu 50 Prozent senken können, heißt es. Dies, indem ein Teil durch Lanthan (La) und Cer (Ce) ersetzt wurde, zwei kostengünstigere Seltene Erden.
Neodym ist wichtig, um eine hohe Koerzitivkraft und somit Magnetisierung selbst bei hohen Temperaturen sicherzustellen. Die Bewegung eines Elektromotors resultiert aus der Anziehungs- und Abstoßungskraft, die mehrere Magnetfelder erzeugen. Wird ausschließlich der Neodym-Anteil reduziert, sinkt das Motordrehmoment. Wie man bei Toyota betont, sei es mit neuen Technologien und dem richtigen Verhältnis der Stoffe nun gelungen, einen Magneten zu entwickeln, der eine vergleichbare Hitzebeständigkeit und Koerzivität aufweise wie bisher verwendete Magneten – bei deutlich geringerem Neodym-Anteil.
Dadurch ist laut Toyota künftig eine ausgewogenere Balance zwischen Angebot und Nachfrage nach Seltenen Erden möglich, Lieferrisiken und Preisschwankungen werden reduziert. Bei Toyotas kann man sich den Einsatz des neuen Magnettyps neben Motoren für Hybrid- und Elektrofahrzeuge auch in Motoren aus anderen Bereichen wie der Robotik vorstellen. Die Magneten könnten bereits in der ersten Hälfte der 2020er Jahre in Motoren für elektrische Lenkunterstützung genutzt werden, hört man. Innerhalb von zehn Jahren könnte ihr Einsatz auf Hochleistungsmotoren elektrifizierter Fahrzeuge ausgeweitet werden, heißt es weiter.