Internationaler Architekturwettbewerb „Urbane Produktion“ BMW-Werk München

Die Transformation des Werks München in Richtung der Elektromobilität und der BMW iFactory umfasst den Bau neuer Montage-Logistikhallen und eines neuen Karosseriebaus. Die Planung der Gebäude ist Teil eines Architekturwettbewerbs. (Bild: BMW Group)

Auch das Vorzeigewerk für eine gedeihliche Koexistenz von Industrie und Wohnen fing einmal auf der grünen Wiese an: Wo sich 1922 im Norden Münchens noch weite Felder erstreckten, startete BMW mit der Herstellung von Flugzeugmotoren, deren rotierende Propeller vor weiß-blauem Himmel das markante Marken-Logo hervorbrachten. Über die Herstellung von Motorrädern führte der Weg letztlich ab 1952 zur Automobilfertigung. Auch die damalige sogenannte Neue Klasse zählte zu den Fahrzeugen, die, wie etwa die legendäre Isetta, hier ihren Ursprung hatten. Längst ist München die Fertigung schlechthin für die 3er-Reihe und mittlerweile Geburststätte des neuen elektrischen i4, den der OEM gemeinsam mit den 3ern in Linie fertigt. 900 Autos kommen so jeden Tag zustande.

Ein hohes Maß an Flexibilität dürfen sich die Werker am Standort München zusprechen. "In München liegen unsere Wurzeln. Dieses Werk ist Herkunft. Und zugleich Zukunft", sagt BMW-Produktionsvorstand Milan Nedeljković. Das Stammwerk habe den Stürmen der Zeit getrotzt, weiß BMW-Chef Oliver Zipse und erklärt: "Weil es immer Menschen gab, die diesen Standort mit dem richtigen Gespür für die aktuelle Zeit und vor allem mit dem klaren Blick in die Zukunft in Bewegung gehalten haben." Dass der Autohersteller dies auch künftig als ein Motto für den Standort erachtet, wird beim Jubiläum klar, an dem der Produktionschef noch einmal auf den Transformationsfahrplan zur sogenannten iFactory hinweist, also den strategischen Masterplan, der insbesondere für München neue Strukturen bedeutet.

BMW Werkleiter München Peter Weber und Produktionsvorstand Milan Nedeljković
Sprachen anlässlich des Jubiläums im Stammwerk München über Tradtion und Zukunft der urbanen Fertigung: Werkleiter Peter Weber (li.) und Produktionsvorstand Milan Nedeljković. (Bild: BMW Group)

BMW errichtet neuen Karosseriebau und Montage

Trotz oder gerade aufgrund der besonderen Lage will man dem Werk eine langfristige Zukunft sichern. Dies hob auch Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter hervor, der anlässlich des Jubiläums den in enger Zusammenarbeit zwischen dem OEM und der Landeshauptstadt abgeschlossenen Architekturwettbewerb BMW München - urbane Produktion ansprach. Demzufolge sieht man bei BMW mit den beiden Siegerbüros OMA aus Rotterdam und 3XN aus Kopenhagen eine Weiterentwicklung des Werks vor, die vor allem eine weit größere Transparenz für die umliegende Nachbarschaft, wie auch viel mehr Grünfläche vorsieht.

Auf dem Gelände der ehemaligen Lackiererei soll ein neuer Karosseriebau entstehen und auf der Fläche des bisherigen Motorenbaus will man ab 2024 eine neue Montage für die vollelektrische Neue Klasse errichten, also für jene Fahrzeuge, die quasi die Grundarchitektur für die künftigen BEVs von BMW bilden. Damit, so Werkleiter Peter Weber, "bleibt das Werk München wettbewerbsfähig und ein zukunftsweisender Produktionsstandort." BMW-Chef Oliver Zipse zufolge wird bereits ab 2023 jeder zweite BMW vollelektrisch sein. 2026 wolle man dann die Neue Klasse vorstellen, mit der nicht nur bei den Produkten, sondern auch für das Stammwerk eine neue Ära beginnen soll.

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