Das künftige Produktportfolio ruht dabei auf drei Produktkategorien: Top End Luxury, Core Luxury und Entry Luxury. „Nach den erfolgreichen Anläufen der Mercedes-EQ Modelle in den letzten Monaten gehen wir jetzt den nächsten Schritt: Wir stellen die Weichen für die künftige Ausrichtung unseres Produktionsportfolios“, erklärt Produktionsvorstand Jörg Burzer. „Gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern setzen wir die Mercedes-Benz Strategie hin zu ‚electric only‘ konsequent um. Das globale Mercedes‑Benz-Produktionsnetzwerk ist dafür nachhaltig, digital und flexibel aufgestellt.“
Im künftigen Produktionsverbund soll das Werk in Sindelfingen die Führungsrolle im Segment Top End Luxury übernehmen und ab 2025 Modelle der elektrischen AMG.EA-Plattform fertigen. Den Werken Bremen und Kecskemét kommt die Produktion der Modelle auf Basis der MB.EA-Plattform zu. Die Werke Rastatt und Kecskemét fertigen ab 2024 zudem die neupositionierten Modelle der MMA-Plattform. Insgesamt sollen zwischen 2022 und 2026 mehr als zwei Milliarden Euro in die europäischen Produktionsstandorte fließen.
„Mit den Investitionen in die neue Produktionsordnung haben wir erreicht, dass Fahrzeuge der neuen Elektro-Architektur an den deutschen Standorten gefertigt werden und damit zur Auslastung beitragen“, kommentiert der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats der Mercedes-Benz Group AG, Ergun Lümali. „Das gibt unseren Kolleginnen und Kollegen, die sich seit Jahrzehnten für den Stern einsetzen, Sicherheit und Perspektive. Das Gleiche erwarten wir auch für unsere Powertrain-Standorte. Dafür werden wir uns als Betriebsrat weiter konsequent einsetzen.“
MO360 erlaubt mehr Flexibilität
Aktuell besteht das vollelektrische EQ-Produktportfoilo von Mercedes-Benz aus sechs Modellen, die an sechs Standorten auf drei Kontinenten produziert werden. Unter anderem mit Hilfe der digitalen Produktionsplattform MO360 fertigt der Hersteller parallel Modelle mit verschiedenen Antrieben auf einer Linie. Bei der Entwicklung der elektrischen Antriebstechnik möchte Mercedes-Benz künftig verstärkt auf eigene Kompetenzen setzen. Die nächste Generation von E-Antrieben soll inhouse entwickelt werden. Ein wichtiger Schritt im Rahmen dieser Strategie ist unter anderem die Übernahme des britischen E-Motorenbauers Yasa.
Fokus liegt auf Nachhaltigkeit
Bis zum Ende des Jahrzehnts möchte Mercedes die CO2-Emissionen pro Pkw im Vergleich zu 2020 über den gesamten Lebenszyklus hinweg mindestens halbieren. Neben der Elektrifizierung der Fahrzeuge und deren Versorgung mit grünem Strom stehen vor allem die Verbesserung der Batterietechnologie sowie ein höherer Recycling-Anteil von genutzten Ressourcen im Fokus. 2022 produziert der Hersteller laut eigenen Angaben bereits in allen weltweiten Werken CO2-neutral, in Deutschland stammt der genutzte Strom exklusiv aus regenerativen Quellen. Bis Ende des nächsten Jahres sollen zudem Solaranlagen mit einer Leistung von mehr als 11 MWp in Betrieb gehen. Mercedes-Benz plant zudem Investitionen in Windanlagen im Wert von einer Milliarde Euro bis Mitte der Dekade, der Wasserverbrauch soll bis dahin um 35 Prozent sinken.