Neuvorstellung

Mazda MX-30: Ab sofort mit Stecker

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Mazda MX-30 - eigens entwickelte Plattform unter der Haube
Der MX-30 hat eine eigens entwickelte Plattform unter der Haube; macht aber die Reichweiten-Hatz nicht mit.
Mazda MX-30 - E-Motor treibt nur die Vorderräder an
Der Elektromotor treibt nur die Vorderräder an.
Mazda MX-30 - Applikationen in der Mittelkonsole aus recycelten Korken
Die Applikationen in der Mittelkonsole stammen von recycelten Korken.
Mazda MX-30 - weit aufschwingende Türen
Der Mazda MX-30 hat weit aufschwingende Türen.
Mazda MX-30 - Innenraum werden so gut es geht, vegane Materialien verwendet
Im Innenraum werden so gut es geht, vegane Materialien verwendet.
Mazda MX-30 - kommt in Europa in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres auf den Markt
Der Mazda MX-30 kommt in Europa in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres auf den Markt.
Mazda MX-30 - coupéhafte Silhouette
Die coupéhafte Silhouette ist dynamisch.
Mazda MX-30 - Version mit Wankelmotor ist geplant
Auch eine Version mit Wankelmotor ist geplant.
Mazda MX-30 - Hintertür schwingt bis zu 80 Grad weit auf
Die Tür hinten schwingt bis zu 80 Grad weit auf.
Mazda MX-30 - Vordertür öffnet bis zu 82 Grad
Vorne öffnet sich die Pforte bis zu 82 Grad.

Mit dem Mazda MX-30 steigt nun auch der japanische Autobauer in das vollelektrische Zeitalter ein. Wie das Kürzel schon verrät, wollen die Tüftler aus Hiroshima bei diesem BEV-SUV einmal mehr einen anderen Weg gehen.

Als Mazda 1989 den Roadster MX-5 auf den Markt brachte, belebten die Japaner das Segment der zweisitzigen Oben-ohne-Flitzer neu. Wenn ein Auto des asiatischen Autobauers also ein Fahrzeug mit dem Kürzel "MX" versehen ist, erwartet man aus der Tradition heraus etwas Besonderes. Eine neue Epoche wird das 4,40 Meter lange SUV nicht starten, aber für Mazda ist es das erste vollelektrische Fahrzeug. "Wie bei allen unseren Autos verfolgen wir beim MX-30 ein klares Ziel. Es muss ein einzigartiges Design haben und beim Fahren Freude bereiten", erklärt Mazda-Europachef Yasuhiro Aoyama das Lastenheft. Im Vergleich zu vielen anderen Modellen ist die Motorleistung mit 103 kW / 140 PS und 265 Nm maximalem Drehmoment überschaubar. Technisch ist der MX-30 eng mit dem Mazda 3 und dem CX-30 verwandt, die beide auch als Plug-in-Hybriden kommen sollen.

Immerhin machen sie einiges anders. Der MX-30 hat eine eigens entwickelte Plattform unter die Haube des Crossovers gesteckt, macht aber die Reichweiten-Hatz nicht mit. Die Batterie hat eine Kapazität von 35,5 Kilowattstunden und damit deutlich weniger als die eines Audi e-tron (95 kWh) oder eines Mercedes EQC (80 kWh). Die Reichweite beträgt damit rund 200 Kilometer. "Das sind deutlich mehr als die 48 Kilometer, die ein europäischer Autofahrer im Schnitt am Tag zurücklegt. Wir wollen ein Auto mit einer Batterie bauen, keine Batterie mit Rädern", heißt es bei Mazda. Beim Wechselstrom kann mit maximal 6,6 kW geladen werden. Je nach Region wird beim Füllen der Akkus per Gleichstrom per CHAdeMo- oder CCS-Combo-Stecker möglich sein.

Bei den Japanern scheint sich die Idee durchzusetzen, dass vollelektrische Fahrzeuge vor allem im Stadtverkehr ihre Vorteile haben. Denn auch Honda beschränkt sich mit dem BEV-Flitzer Honda e mit einem 35-kWh-Akku auf 200 Kilometer Reichweite. Für alle, die mehr wollen, hat Mazda eine Version des MX-30 mit Range Extender in petto. Anzunehmen, dass das ein kompakter Wankelmotor wird, der im Heck sitzt, einen Generator antreibt, der die Akkus mit Strom versorgt und so die Reichweite deutlich vergrößert. Allerdings hat sich dieses Konzept in Europa bislang noch nicht durchsetzen können. BMW hat seinen i3 mit Range Extender wieder aus dem Markt genommen und Audis Studie vom A1, der ebenfalls einen Wankelmotor in der Ersatzradmulde hatte, kam erst gar nicht auf den Markt.

Gegenläufig aufschwingende Türen

Auch einen Allradantrieb wird es beim MX-30 vorerst nicht geben. Der Elektromotor treibt die Vorderräder an, dennoch soll sich der Crossover beim Lenken und vor allem beim Bremsen ganz natürlich anfühlen. Eine große Aufgabe, an denen auch andere schon lange tüfteln. Damit es flott um die Ecken geht, nutzen die Japaner auch beim BEV-Crossover die "electric G-Vectoring Control Plus"-Technik, die beim Einlenken bei Bedarf das Drehmoment reduziert und so die Vorderräder mehr belastet. Nur dass dieser Fahrdynamik-Eingriff bei einem Elektromotor noch schneller vonstatten gehen wird. Dazu kommt eine - dank der Batterie - sehr steife Karosserie. Beim E-Crossover kommen unter anderem Helfer, wie der Linksabbieger-Assistent, ein Spurhalte-Assistent, der bei einer Geschwindigkeit von rund 60 km/h auch bei Straßen ohne Markierung den Fahrer unterstützt und ein Toter-Winkel-Assistent zum Einsatz. Serienmäßig gibt es in der Mittelkonsole zwei Displays mit sieben und 8,8 Zoll Bildschirmdiagonale. Im Innenraum verwendet man, wann immer es geht, vegane Materialien. Die Applikationen der Konsolenablage stammen von recycelten Weinkorken. Die gegenläufigen Türen schwingen weit auf - vorne bis zu einem Winkel von 82 Grad, hinten bis zu 80 Grad. Das Gepäckabteil soll groß genug sein, um vier Handgepäcksstücke zu transportieren.

Mazda spielt bei seinem Elektro-Mobil MX-30 die bekannte Elektro-Karte und eröffnet die Reservierungen für die sogenannte "First Edition", die bei günstigen 33.990 Euro startet. Die Anzahlung wird dann beim Kauf verrechnet. Nach Europa kommt der Mazda MX-30 in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres. Bis die Version mit Range Extender auf den Markt kommt, werden vermutlich noch ein bis zwei Jahre vergehen.