In Gliwice mit dem Astra als wichtigstem Modell liefen nur noch 25 statt zuvor 40 Fahrzeug vom Band. Das berichtet die Mainzer Allgemeine und beruft sich dabei auf Unternehmenskreise. Erst vor wenigen Tagen hatte der vor einem Jahr von PSA übernommene Autobauer die Rückkehr in die Gewinnzone vermeldet. Allerdings: in erster Linie ist das ein Erfolg des Restruktirierungsprozesses, beim Fahrzeugabsatz verzeichnet Opel rückläufige Zahlen.
In der Belegschaft wachse nun die Sorge, dass die Opel-Werke dauerhaft herunter gefahren würden, hieß es in dem Bericht weiter. Denn bei nicht ausgelasteten Fabriken würde die Produktivität sinken und die Wettbewerbsfähigkeit der Opel-Standorte im Verbund der französischen Konzernmutter PSA geschwächt. Ein Opel-Sprecher sagte, das Unternehmen passe die Produktionsplanung in den Werken "selbstverständlich regelmäßig an". Zu Details äußere man sich nicht.
Seit der Übernahme vor einem Jahr trimmt PSA-Chef Carlos Tavares Opel auf Rendite. Er hatte Investitionen in Werke von deren Wettbewerbsfähigkeit abhängig gemacht und den Arbeitnehmern Zugeständnisse abgetrotzt. Mit ihnen hatte sich Tavares auf eine Beschäftigungssicherung geeinigt. Opel hatte im ersten Halbjahr nach Kostenkürzungen überraschend erstmals seit langem wieder Gewinn erzielt. Zuletzt bestätigte Tavares indes, dass man nach Dienstleistern für das Entwicklungszentrum Rüsselsheim suche. Das sorgte für neuen Unmut.