BMW_Produktion_China

Bei BMW (Bild) und Daimler herrscht Zuversicht, bereits im ersten Jahr die 2019 kommende NEV-Quote von zehn Prozent in China erfüllen zu können.

Die Titelgeschichte von „Global Automotive Business“ widmet sich intensiv der Lage in China, nachdem dort nun fix ist: die NEV-Quote startet im Jahr 2019. Dann müssen 10 Prozent der neu zugelassenen Fahrzeuge über einen reinen Elektroantrieb, einen Brennstoffzellenantrieb oder einen Plug-in-Hybrid mit mehr als 50 Kilometer elektrischer Reichweite verfügen. Die Regelung gilt für Hersteller mit einem Produktionsvolumen von mehr als 30.000 Einheiten pro Jahr. Gegenüber AUTOMOBIL PRODUKTION zeigten sich Sprecher von BMW und Daimler zuversichtlich, dass man bereits im ersten Jahr die NEV-Quote.

Derzeit werde mit Hochdruck daran gearbeitet, um Voraussetzungen zur Erfüllung der Quote zu schaffen. So treibt Daimler den Bau einer Batteriefabrik voran und richtet mit Partner Beijing Benz Automotive Co. (BBAC) die Produktion Richtung Elektrofahrzeuge aus. Dazu nimmt man umgerechnet rund 650 Millionen Euro in die Hand. Noch 2019 will man mit der Fertigung von Fahrzeugen der Elektro-Submarke EQ starten – als erstes Modell ist der EQC gesetzt. Bis die rein elektrischen Modelle da sind, sollen die Plug-in-Hybride helfen.

Wie sehr man sich bei den Schwaben dennoch zur Decke strecken muss, zeigt, dass die mit BYD 2010 entwickelte Submarke Denza einen fixen Part in der Strategie hat. Bis vor kurzem verschwieg man die Denza-Existenz am liebsten und auch wenn der neue Denza 400 auf eine stattliche Reichweite von 400 Kilometern kommt – die Stückzahlen sind spärlich. Im Übrigen unterstütze man die Anstrengungen der chinesischen Regierung in der Förderung von Elektrofahrzeugen und bekenne sich „vollumfänglich“ dazu, Elektromobilität und attraktive Premium-Elektrofahrzeuge auf den chinesischen Markt zu bringen.

Ähnlich tönt es auch aus München. Dort fällt der Applaus für den Kurs der chinesischen Regierung noch kräftiger aus. Was wohl auch daran liegt, dass man sich vor der Premiumkonkurrenz wähnt. Mit i3, i8, X1 PHEV, X5 PHEV, 7er PHEV und dem demnächst lokal gefertigten 5er PHEV habe man 2018 bereits sechs Modelle im Verkauf, die die NEV-Kriterien erfüllen. Entsprechend eindeutig fällt das Statement von BMW aus: „Wir werden die Anforderungen der Regierung erfüllen.“

MINI als Trumpf im Ärmel von BMW

Zumal man mit MINI noch einen Trumpf im Ärmel hat: Derzeit verhandeln die Münchner über eine MINI-Produktion mit Great Wall in China. Die britische Marke im Portfolio der Bayern bringt – passend zum Jahr 1 der NEV-Quote – den elektrischen MINI. Strategisch stünde bei den Verhandlungen mit den Chinesen die Globalisierung der BMW-Tochter im Vordergrund, dass sich dadurch die Möglichkeit eröffnet ein weiteres rein elektrisches Modell in China zu bauen, sei ein durchaus „wichtiger Aspekt“ heißt es bei BMW.

Mit ihrer Zuversicht auf Erfüllung der NEV-Quote stehen Premiummarken nicht alleine. Ähnliche Signale gibt es von VW und GM. 2019 auf eine NEV-Quote von zehn Prozent zu kommen, sei zwar „sowohl für globale OEMs wie auch heimische Hersteller eine Herausforderung“, sagt Reinhard Schorsch, bei IHS Markit der Experte für die Entwicklungen unter anderem im Raum Asien/Pazifik. Gleichwohl dürften die globalen OEM das Ziel erreichen. Damit sei das Thema aber längst nicht im Griff. Die spannenden Zeiten in Sachen NEV-Quote stehen nach Einschätzung des Experten erst noch bevor. So rechnet Schorsch je nach Absatzentwicklung der NEVs nach 2020 mit einer überproportionalen Steigerung der NEV-Quoten in den Folgejahren.

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