Fertigung von Elektroautos / Chinesische Unternehmen setzen auf Batteriefertigung

Chinesische Unternehmen setzen bei ihren Investitionen in Europa stark auf die Fertigung von Batteriezellen. (Bild: Adobe Stock / Nischaporn)

Im vergangenen Jahr haben chinesische Investoren in Europa ihre Strategie geändert. Mit 4,5 Milliarden Euro erreichten Greenfield-Investitionen, vor allem in neue Batteriefabriken für Elektroautos, einen Anteil von 57 Prozent der chinesischen Gesamtinvestitionen in Europa. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Mercator Institute for China Studies (MERICS) und der Rhodium Group. Erstmals seit 2008 erreichten Ausgründungen und der Aufbau neuer Produktionsstätten ein höheres Investitionsniveau als Übernahmen bestehenden Unternehmen. Entsprechende Mergers & Acquisitions machten 2022 nur rund 3,4 Milliarden Euro aus.

Autoindustrie steht im chinesischen Fokus

Hinter dem Anstieg der Greenfield-Investitionen stehen wenige Großprojekte mit Fokus auf die Automobilindustrie. Chinesische Batterieriesen wie CATL, Envision AESC und Svolt investierten in Werke in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Ungarn. Diese vier Länder stehen insgesamt für 88 Prozent der chinesischen Direktinvestitionen in Europa.

Generell scheint der europäische Kontinent jedoch aus dem Fokus der chinesischen Investoren zu rücken. Insgesamt flossen 2022 rund 7,9 Milliarden Euro aus China in die EU und Großbritannien – Der niedrigste Wert der vergangenen zehn Jahre. Allein gegenüber dem Vorjahr gingen die Investitionen 2022 um 22 Prozent zurück. Rund drei Viertel der Finanzmittel flossen in die Konsumgüter- und die Automotive-Branche. Einen Aufschwung der Direktinvestitionen erwarten die Analysten nicht, jedoch sei weiterhin mit Investitionen im Bereich der E-Mobilität zu rechnen.

Chinesische Konkurrenz bei E-Mobilität nimmt zu

„Die veränderten Investitionsmuster zeigen klar, wie stark die chinesische Konkurrenz insbesondere in der E-Mobilität ist. Greenfield-Investitionen werden zudem weniger streng reguliert als umstrittene Übernahmen im Bereich kritische Infrastruktur oder im Technologiesektor“, kommentiert Max J. Zenglein, Chefökonom bei MERICS, die Ergebnisse. „Um zu einem anhaltenden Treiber für Investitionen zu werden, müssten Greenfield-Investitionen aber weiter ansteigen, ansonsten würde sich ihre Wirkung nach Abschluss der aktuell kleinen Anzahl von Projekten verflüchtigen.“

Chinesische Investitionen in Europa/UK in Milliarden Euro

Chinesische Investitionen in Europa von 2013 bis 2022
(Bild: Merics / Rhodium)

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