Kosten steigen weiter

ElringKlinger senkt Jahresprognose

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ElringKlinger
Um stark nachgefragte Teile an Autobauer liefern zu können, muss Elringklinger Sonderschichten fahren und teure zusätzliche Frachten in Kauf nehmen.

Die Probleme beim Autozulieferer ElringKlinger reißen nicht ab: Unter anderem wegen weiter hoher Kosten für Sonderfertigungen in Nordamerika und gestiegener Rohstoffpreise kappt das SDax-Unternehmen seinen Gewinnausblick.

Der Spezialist für Hitzeschilde und Dichtungen rechnet nun nur noch mit einer Umsatzrendite vor Steuern, Zinsen und Kaufpreisallokationen von 7 Prozent, wie das Unternehmen am Montag (25. Juni) in Dettingen an der Erms mitteilte. Zuvor standen 9 Prozent im Plan.

Bereits mit den Zahlen zum ersten Quartal Mitte Mai hatte Vorstandschef Stefan Wolf auf Risiken wegen höherer Stahlpreise und Sonderkosten in Nordamerika verwiesen. Nun zog der Vorstand auf Basis der Ergebnisse für April und Mai die Reißleine bei der Prognose.

Rohstoffpreise insbesondere für Stahl, Aluminium und dem Kunststoff Polyamid seien weiter gestiegen, und die hohen Folgekosten der nach wie vor hohen Nachfrage in Nordamerika schlügen sich weiter im Ergebnis nieder, hieß es. Um stark nachgefragte Teile an Autobauer liefern zu können, muss ElringKlinger Sonderschichten fahren und teure zusätzliche Frachten in Kauf nehmen. Der Umsatzausblick, das Wachstum der globalen Automobilproduktion um 2 bis 4 Prozentpunkte zu übertreffen, bleibe unverändert bestehen.

Die Aktie von ElringKlinger rutschte am Montag um knapp 9 Prozent ab, bereits vor der Gewinnwarnung hatte sie herbe Kursverluste eingefahren. Im Tief notierten die Papiere auf dem niedrigsten Stand seit Sommer 2009. Derzeit sorgt in der Branche vor allem der Handelsstreit zwischen den USA und China wegen der drohenden Eskalationsspirale bei den Zöllen für Besorgnis unter den Anlegern.

Bosch bis Covestro: die Deutschen unter den Top 100 Zulieferern

Covestro
Mit 2,6 Mrd Dollar Umsatz im Automotive-Geschäft ist Covestro gerade noch im Index der 100 größten Automobilzulieferer: Platz 99 für die Abspaltung des Chemieriesen Bayer.
Infineon
Infineon: Platz 91, mit 2,9 Mrd Dollar Automotive-Umsatz.
Rheinmetall Automotive
Auf Platz 90 mit gut 2,9 Mrd Dollar Automotive-Umsatz: Rheinmetall Automotive (vormals KSPG und Kolbenschmidt Pierburg).
Mann + Hummel
Mann + Hummel konnte sich mit einem Umsatz im Jahr 2016 von 3,4 Mrd Dollar um 6 Plätze auf nunmehr Rang 79 hocharbeiten.
Lanxess
Der Spezialchemie-Konzern Lanxess hat 2016 gut 3,4 Mrd Dollar im Automotive-Bereich erzielt: Rang 78 im Top-100er-Ranking, im Vorjahr noch Rang 70.
Webasto
Webasto: Das Familienunternehmen hat 2016 3,5 Mrd Dollar umgesetzt, vor allem mit Dachsystemen und Standheizungen. Das ergibt Rang 76 unter den Top-100-Automobilzulieferern.
Leoni
Knapp 3,9 Mrd Dollar Umsatz und Rang 70: Der Nürnberger Kabelsytemspezialist Leoni ist gegenüber dem Vorjahr um 4 Plätze auf nunmehr Rang 70 abgerutscht.
Dräxlmaier
Interieur- und Bordnetzspezialist Dräxlmaier erreicht mit knapp 4,1 Mrd Dollar Umsatz Rang 66 (Vorjahr: 63).
Freudenberg
Freudenberg hat gegenüber dem Vorjahr satte 24 Plätze im Ranking gutgemacht und liegt nun auf Rang 63. Unter anderem durch die Komplettübernahme von Vibracoustic erhöhte sich der Umsatz auf nunmehr knapp 4,3 Mrd Dollar.
Eberspächer
Abgassystemspezialist Eberspächer ist mit 4,8 Mrd Dollar Umsatz im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr um 15 Plätze auf Rang 60 abgerutscht.
Hella
Hella, Lichtsystemanbieter in Familienhand, landet mit 6,7 Mrd Dollar Umsatz auf Rang 41.
brose
Brose: Der Zulieferer von Schließ- und Türsystemen hat 2016 einen Umsatz von 6,8 Mrd Dollar erzielt: Rang 39 der weltgrößten Automobilzulieferer.
Thyssenkrupp
Thyssenkrupp: 25 Prozent des Gesamtumsatzes stammen aus dem Automotive-Bereich. Hier erzielte das Unternehmen 2016 10,9 Mrd Dollar - Rang 24 wie im Vorjahr.
BASF
Beim Chemieriesen BASF stammen 17 Prozent des Umsatz aus der Automobilbranche. 11,1 Milliarden Dollar ergeben hier Rang 23.
Schaeffler
Schaeffler erzielte 2016 einen Umsatz von 11,4 Mrd Dollar und belegt damit Rang 22.
Mahle
Mahle: Mit 13,1 Mrd Dollar Umsatz liegen die Stuttgarter im aktuellen Ranking auf Platz 20, im Vorjahr war es Platz 18.
ZF
ZF hat sich gegenüber dem Vorjahr um einen Platz auf Rang 5 hochgearbeitet. Umsatz im Jahr 2016: 35,8 Mrd Dollar.
Continental
Zweitgrößter Automobilzulieferer der Welt wie im Vorjahr: Continental mit 42,4 Mrd Dollar Umsatz.
Bosch
Unangefochten auf Platz 1: Bosch. Umsatz 2016: 48,6 Mrd Dollar.