Sergio Marchionne FCA

Sergio Marchionne ist skeptisch, was das Geschäftsmodell von Tesla betrifft. (Bild: FCA)

Gegenüber der britischen Fachzeitschrift Car sagte, der italo-kanadische Manager, dass das Ende des Verbrennungsmotors nicht unmittelbar bevorstehe. Zwar sei die Elektrifizierung der nächste Trend, dennoch sei er überrascht über die Reaktionen aufs neue Model 3 von Tesla. „300.000 Vorbestellungen bedeuten, dass die Aktie schon wieder steigt – das erinnert mich an die Internet-Blase“, so der Chef von Fiat-Chrysler.

Vor allem die Langfristigkeit von Teslas Geschäftsmodell lasse ihn zweifeln. Schließlich müsse man sich klar machen, dass es nichts gibt, was ein anderer OEM nicht nachbauen könnte. „Es gibt nichts bei Tesla, was wir nicht auch tun könnten. Wir bauen Autos, verkaufen sie und können unsere Rechnungen dennoch bezahlen.“ Bei der E-Mobility stelle sich die Frage, ob man damit die Anfangskosten decken könne, oder gar einen Ertrag erwirtschaften könne.

Weniger zweifelnd äußerte sich Marchionne hingegen bezüglich dem autonomen Fahren: „Ich sehe den Aufbau einer fahrerlosen Verkehrsumgebung als zwingend an.“ Die Entwicklung zum selbstfahrenden Auto geschehe in Lichtgeschwindigkeit. „Wir müssen also also blitzartig handeln“, so Marchionne.

Ein erster Schritt in diese Richtung ist die Kooperation mit Google. Die Unternehmen werden gemeinsam die Google-Technik in rund 100 Chrysler Pacifica einbauen. Dabei wird Google die nötigen Sensoren und Computer integrieren, die Chrysler-Ingenieure sollen die Fahrzeuge daran anpassen. Die selbstfahrenden Pacifica-Minivans sollen von einem gemeinsamen Team an einem Standort im Südwesten des Bundesstaates Michigan gebaut werden, kündigten die Unternehmen an. Bevor sie auf öffentliche Straßen kommen, sollen sie noch in diesem Jahr auf Googles privatem Testgelände in Kalifornien erprobt werden. Dem Wall Street Journal zufolge wollen die Partner auf jeden Fall einsatzfähige Prototypen zur Automesse in Detroit im nächsten Januar fertighaben. Darüber hinaus strebt Marchionne wohl eine Zusammenarbeit mit Uber an. Auch der Fahrdienstvermittler ist extrem engagiert in puncto fahrerlose Autos.

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