
Fehlende Halbleiter legen derzeit Daimlers Produktion lahm. Bestimmte Kunden müssen noch Monate auf ihr Fahrzeug warten. (Bild: Daimler)
Quellen aus dem Konzernumfeld zufolge kommt es derzeit zu derart massiven Störungen der Lieferkette, dass bei den Modellen A (auch CLA, CLA Shooting Brake) GLA und B-Klasse das Assistenzsystem Pre-Safe nicht geliefert werden kann. Bestellungen mit der entsprechenden Ausstattung verschieben sich demnach bis mindestens in den Mai, ein exaktes Lieferdatum könne man derzeit nicht absehen.
Gleiches gelte auch für den GLC, für den keine Assistenzsysteme verfügbar seien. Auch hier sei mit Verzögerungen der Auslieferungen bis mindestens in den Mai zu rechnen. Im Falle der E-Klasse sind den Informationen zufolge die Einschnitte in die Lieferkette derart gravierend, dass viele Fahrzeuge erst im vierten Quartal zu den Kunden rollen sollen.
Daimler teilt auf Anfrage der Automobil Produktion lediglich mit, man passe der aktuellen Liefersituation entsprechend die Fahrweisen der Werke in Rastatt, Kecskemét und Bremen an. Mit den eigenen Lieferanten arbeite man daran, die weltweite Knappheit von Halbleitern zu überwinden. "Wir verfolgen jeden individuellen Lösungsansatz, um die Auswirkungen auf unsere Werke zu minimieren, damit unsere Kunden schnellstmöglich ihr neues Fahrzeug in Empfang nehmen können", so eine Sprecherin.
Gleichzeitig kommt es auch in anderen Bereichen der Daimler-Lieferkette zu Ausfällen: Unter anderem konnte das Modell AMG GT Black Series im vergangenen Jahr nicht ausgeliefert werden. Grund hierfür sind einer Daimler-Sprecherin zufolge Verzögerungen bei einem europäischen Zulieferer für Exterieurbauteile gewesen. Inzwischen seien die ersten Teile jedoch vorrätig und die Auslieferungen des Modells sukzessive begonnen worden. Laut Insidern steckt hinter den ausbleibenden Lieferungen allerdings ein anderer Grund: Daimler soll den AMG GT Black Series bewusst im Werk gehortet haben, um die CO2-Bilanz des vergangenen Jahres nicht weiter zu strapazieren. Daimler selbst dementiert diese Information.
Dennoch gibt es auch an anderer Stelle Probleme mit den Emissionen von AMG-Fahrzeugen: Aufgrund eines Programmierfehlers bei bestimmten Fahrzeugen mit dem Motor M276 (AMG Entry-Performance) seien bei der Applikation der OPF-Regeneration die Anforderungen der WLTP-Verordnung nicht vollständig berücksichtigt worden, räumt der Hersteller ein. Konkret betroffen sind Varianten der Baureihen 205, 253, 172 und 292. Es sei geplant, Kunden in Kürze zu informieren und eine Abhilfemaßnahme in der Werkstatt durchzuführen. Zudem habe man einen Auslieferungs- und Vertriebsstopp für noch im Zugriff des Autobauers verbleibende Fahrzeuge verhängt, damit entsprechende Änderungen durchgeführt werden können. Die laufende Produktion von Neufahrzeugen sei von diesem Fehler nicht betroffen, heißt es seitens des Stuttgarter OEMs.
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