Ein MAN-Lkw mit Porsche-Werbung.

Traton konnte durch die Konsolidierung von Navistar seine Absatzschwäche kaschieren. (Bild: Traton Group)

18.04.2023: EU plant Milliardenprogramm für Chiphersteller

Die EU will 43 Milliarden Euro für den Ausbau der Mikrochipindustrie in der EU mobilisieren. Die Investitionen sollen unter anderem aus dem EU-Haushalt und der Privatwirtschaft kommen. Aus dem EU-Budget sind 3,3 Milliarden vorgesehen. Mit dem sogenannten Chip-Gesetz soll vor allem die Abhängigkeit von asiatischen Ländern verringert werden. Ziel des Chip-Gesetzes ist es auch, dass der EU-Anteil auf dem Weltmarkt für Chips bis 2030 von knapp 10 auf 20 Prozent wächst. In Deutschland könnte vor allem Sachsen-Anhalt von der Förderung durch das Chip-Gesetz profitieren. Im März 2022 hatte Intel bekanntgegeben, dass in Magdeburg ab 2027 Chips der neuesten Generation produziert werden sollen. Darüber hinaus will Infineon in diesem Herbst mit dem Bau eines neuen Werks in Dresden beginnen. Es sollen rund 1.000 Arbeitsplätze entstehen.

24.02.2023: TSMC plant neues Werk in Japan

Der weltgrößte Chipauftragsfertiger TSMC will einem Zeitungsbericht zufolge ein zweites Werk im japanischen Kumamoto bauen. Die Gesamtinvestitionen werden bei mehr als einer Billion Yen (knapp sieben Milliarden Euro) erwartet, berichtet die japanische Nikkan Kogyo ohne Angaben von Quellen. Das erste Werk soll Ende 2024 an den Start gehen, das nun neu geplante Ende des Jahrzehnts. TSMC verhandelt dem Bericht zufolge über Subventionen der öffentlichen Hand sowie Investitionen durch Kunden.

20.02.2023: Globalfoundries verlagert Teile der Produktion nach Porto

Der Chiphersteller Globalfoundries will einen Teil seines Dresdner Werks nach Portugal verlagern. In Porto übernehme der Elektronikhersteller Amkor Technology künftig einen Teil der Produktion, teilten die beiden Unternehmen mit. In dem Werk werden fertig belichtete Siliziumscheiben für die Weiterverarbeitung vorbereitet. Diese Scheiben werden anschließend zu Mikrochips verarbeitet. Globalfoundries sei nach wie vor bestrebt, sein europäisches Produktionssystem auszubauen, um lokale und globale Kunden zu unterstützen - insbesondere im Automobilmarkt, teilte Geschäftsführer Mike Hogan mit. Mit einer Reinraumfläche von rund 60.000 Quadratmetern und über 3.300 Mitarbeitern ist der Globalfoundries-Standort in Dresden das nach Betreiberangaben größte Halbleiterwerk Europas.

16.02.2023: Infineon gibt grünes Licht für neue Fabrik in Dresden

Chiphersteller Infineon treibt seine Pläne für den milliardenschweren Ausbau seines Standorts Dresden voran. Vorstand und Aufsichtsgremien haben grünes Licht für das Projekt gegeben, zuvor habe das Bundeswirtschaftsministerium die Genehmigung für einen vorzeitigen Projektbeginn erteilt. Infineon strebt eine öffentliche Förderung von rund einer Milliarde Euro im Einklang mit dem europäischen Chips Act an, der darauf zielt, in der EU bis 2030 einen Anteil an der globalen Halbleiterproduktion von 20 Prozent zu erreichen. Die Gesamtinvestition soll wie im November angekündigt bei rund fünf Milliarden Euro liegen, rund 1.000 Jobs sollen neu entstehen. Der Beginn der Bauarbeiten sei im Herbst 2023 vorgesehen, der Start of Production 2026.

15.02.2023: Texas Instruments investiert Milliarden in neue Fabrik

Der US-amerikanische Chipriese Texas Instruments hat Pläne für den Bau einer neuen 300-mm-Waferfabrik im Bundesstaat Utah angekündigt. Die neue Fab soll in unmittelbarer Nähe zur bereits in der Kleinstadt Lehi existierenden Fertigung entstehen und künftig in Einheit mit dieser betrieben werden. Insgesamt fließen Investitionen von elf Milliarden US-Dollar in den Aufbau des Standorts, der rund 800 neue Jobs schaffen soll.

09.02.2023: Intel möchte mehr staatliche Förderung

Für die geplante Ansiedlung einer Chipfabrik in Magdeburg fordert Intel deutlich mehr Fördergeld. Aus Kreisen der Bundesregierung hieß es, dass Intel statt der zugesagten 6,8 Milliarden Euro nun zehn Milliarden benötige. Aus Sicht der Bundesregierung sei das schwer vorstellbar, die Gespräche liefen aber noch. Laut Medienberichten hält Intel die zusätzlichen Milliarden wegen der gestiegenen Energie- und Baupreise in Deutschland für notwendig. Außerdem wolle das Unternehmen eine neuere Technologie einsetzen als ursprünglich geplant.

09.02.2023: Chipmangel führt zu Einbußen bei Toyota und Nissan

Sowohl Toyota als auch Nissan verbuchen aktuell Gewinnrückgänge aufgrund fehlender Halbleiter. Toyota gab für die ersten neun Monate des aktuellen Geschäftsjahres einen Gewinnrückgang um 18 Prozent auf umgerechnet 13,5 Milliarden Euro bekannt. Nissan musste im gleichen Zeitraum sogar einen Gewinnrückgang um 43 Prozent auf umgerechnet 817 Millionen Euro hinnehmen.

26.01.2023: VDA rechnet mit explodierender Nachfrage

Die Nachfrage nach Halbleitern in der Autoindustrie wird sich laut einer Studie des VDA bis zum Jahr 2030 verdreifachen. Bis zum Jahr 2026 führe der andauernde Halbleitermangel global zu einem Produktionsrückgang von 20 Prozent oder 18 Millionen Fahrzeugen - sofern keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden. 2021 sei die Produktion bereits um neun Prozent zurückgegangen.

Für die Autoindustrie sei vor allem die Chipgröße von größer 90 Nanometern von enormer Bedeutung. Rund drei von fünf bis 2030 in der Autoindustrie benötigten Chips entfallen auf diese Kategorie. Bis 2025 werden jedoch weniger als 20 Prozent der angekündigten Investitionsausgaben der globalen Chipindustrie in Knotengrößen von 65 oder mehr Nanometern fließen. Der Fokus der Branche liege vor allem auf Bauteilen unter sieben Nanometern. Um dieser Schieflage entgegenzuwirken, betont der VDA die Notwendigkeit, zusätzliche Fertigungskapazitäten in Europa aufzubauen.

23.01.2023: Wolfspeed plant Chipfabrik im Saarland

Der US-Chiphersteller Wolfspeed will Medienberichten zufolge im Saarland ein großes Werk für Halbleiter aus Siliziumkarbid bauen. An der Fabrik beteilige sich auch Zulieferer ZF mit einem Minderheitsanteil, berichtete das Handelsblatt. Nach Informationen der Saarbrücker Zeitung und des Saarländischen Rundfunks sollen bis zu 1.000 Arbeitsplätze entstehen. Den Berichten zufolge soll die Fabrik auf dem Gelände eines ehemaligen Kohlekraftwerks in Ensdorf entstehen.

09.01.2023: JLR verkündet Rekordauftragsbestand

Für das am 31. Dezember abgelaufene Geschäftsquartal verkündet Jaguar Land Rover 79.591 verkaufte Einheiten. Dem OEM zufolge sei der Anstieg um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf eine allmähliche Verbesserung der Chipversorgung zurückzuführen. Insgesamt stieg der Auftragsbestand des Herstellers somit zum 31. Dezember auf 215.000 Einheiten.

02.12.2022: Vinfast verschiebt Europa-Start

Wie das Portal autonews.com berichtet, verzögert sich der Europa-Start des vietnamesischen Herstellers Vinfast aufgrund mangelnder Halbleiter. Statt wie angestrebt im zweiten Halbjahr sollen die Modelle VF 8 und VF 9 nun erst im kommenden Jahr erhältlich sein.

28.11.2022: Halbleiter-Umsätze werden 2023 sinken

Die weltweiten Haltleiterumsätze werden 2023 um 3,6 Prozent zurückgehen, so eine aktuelle Prognose des Research- und Beratungsunternehmens Gartner. Im Jahr 2022 soll der Markt voraussichtlich um vier Prozent wachsen und 618 Milliarden US-Dollar erreichen. „Die kurzfristigen Prognosen für Halbleiter-Umsätze haben sich verschlechtert“, erklärt Richard Gordon, Practice Vice President bei Gartner. „Die zunehmende Verschlechterung der Weltwirtschaft und eine geschwächte Nachfrage bei Verbrauchern werden sich negativ auf den Halbleiter-Markt in 2023 auswirken.“

23.11.2022: Toyota kassiert Jahresprognose

Toyota macht wegen fehlender Teile weitere Abstriche bei seinen Produktionszielen. Im laufenden Geschäftsjahr (Ende März) dürften nun nur noch 9,2 Millionen Fahrzeuge hergestellt werden, heißt es von den Japanern. Bereits in den Vormonaten hatten vor allem fehlende Chips die Fertigung eingeschränkt, weswegen der Konzern im Oktober bereits eingeräumt hatte, nicht mehr auf die zuvor veranschlagten 9,7 Millionen Fahrzeuge zu kommen. Im Dezember dürften insbesondere fehlende Teile wegen der Ausbreitung von Covid die Produktion behindern, teilte Toyota mit.

15.11.2022: Warren Buffett steigt bei Chipfertiger TSMC ein

Starinvestor Warren Buffett hat im vergangenen Quartal die gesunkenen Kurse an den Börsen für Zukäufe genutzt. Mit seinem Investmentfonds Berkshire Hathaway investierte er mehrere Milliarden Dollar am Aktienmarkt und ging ein großes Engagement in der Techbranche ein: Berkshire nutzte den Kurssturz beim weltgrößten Chipauftragsfertiger TSMC und erwarb rund 60 Millionen amerikanische Hinterlegungsscheine an dem in Taiwan beheimateten Konzern. Unter der Annahme, dass die Papiere zum Durchschnittspreis gekauft wurden, hätte die Beteiligung rund 5,1 Milliarden Dollar (4,9 Mrd Euro) gekostet.

14.22.2022: Infineon investiert massiv in Dresden

Der Chiphersteller Infineon hat angekündigt, an seinem Fertigungsstandort Dresden weitere fünf Milliarden Euro in eine neue Fab zu investieren. Dabei sei eine angemessene öffentliche Förderung Voraussetzung für die Investitionsentscheidung. Nach Fertigstellung sollen dort bis zu 1.000 neue Arbeitsplätze entstehen.

Die Standorte der Halbleiterindustrie in Deutschland

Bosch Wafer
(Bild: Bosch)

Kaum ein technisches Thema ist in der Autobranche so relevant wie der anhaltende Mangel an Halbleitern. Vor allem ist die Industrie von internationalen Märkten abhängig. Um dies zu ändern, entstehen inzwischen zunehmend Chip-Standorte in Deutschland. Unsere Schwesterzeitschrift all-electronics hat in einem großen Überblick die wichtigsten Standorte der Branche in Deutschland zusammengefasst.

 

Den Überblick inklusive einer Karte der wichtigsten Standorte finden Sie unter diesem Link.

10.11.2022: Angebot der Chipindustrie ist asymmetrisch

Die Nachfrage nach modernen Halbleitern für Computer-, TV- und Haushaltsgeräte hat laut einer aktuellen Roland Berger-Studie im zweiten Halbjahr nachgelassen. Bei den Chipherstellern führt dies zu einem Überangebot an neueren Hochleistungs-Chips. Halbleiter der älteren Generationen hingegen, die häufig noch in der Automobil- und Industrieelektronik verbaut werden, bleiben auf absehbare Zeit aber weiterhin knapp. „Wir haben die ungewöhnliche Situation, dass wir gleichzeitig Knappheiten, Überkapazitäten und Überbestände von Halbleitern verzeichnen“, sagt Thomas Kirschstein, Partner bei Roland Berger

09.11.2022: ERS Electronic darf nicht übernommen werden

Die Bundesregierung will nach einem Zeitungsbericht den Erwerb eines deutschen Unternehmens durch ein chinesisches Unternehmen untersagen. Dabei geht es um die Übernahme der in Bayern ansässigen Firma ERS Electronic durch einen chinesischen Investor, wie das Handelsblatt berichtete. ERS Electronic ist ein weltweit tätiges Unternehmen in der Halbleiteranlagenindustrie mit Hauptsitz in Germering bei München.

08.11.2022: Regierung untersagt Elmos-Übernahme

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will den Verkauf einer Chipfertigung des Dortmunder Unternehmens Elmos an einen chinesischen Investor untersagen, wie aus Kreisen des Bundeswirtschaftsministeriums bekannt wurde. Das Ministerium habe dem Bundeskabinett die Untersagung des Erwerbs vorgeschlagen. Habeck sehe Übernahmen im Bereich von Halbleiterfertigung und Chipproduktion kritisch. Der Erwerb würde eine Gefährdung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit Deutschlands begründen, hieß es. "Mildere Mittel" als eine Untersagung seien nicht geeignet, die identifizierten Gefahren zu beseitigen.

02.11.2022: JLR kooperiert mit Wolfspeed

Jaguar Land Rover und Wolfspeed haben eine strategische Partnerschaft für die Belieferung mit Siliziumkarbid-Halbleitern bekanntgegeben. Die Hardware soll die Effizienz des Antriebs sowie die Reichweite erhöhen. 2024 werden die ersten Range Rover-Fahrzeuge mit der Technologie erhältlich sein, die neue vollelektrische Marke Jaguar folgt im Jahr darauf.

14.10.2022: China kritisiert neue Exportregeln der USA

Die chinesische Regierung hat neue Beschränkungen der USA für die Lieferung von Halbleitern oder Ausrüstung zur Herstellung von Chips nach China scharf kritisiert. "China lehnt es entschieden ab, dass die USA nationale Sicherheitskonzepte und Exportkontrollen missbrauchen, um chinesische Unternehmen zu blockieren", sagte Außenamtssprecherin Mao Ning. Willkürlich aus politischen Gründen Beschränkungen zu erlassen, untergrabe industrielle Lieferketten und schwäche die anfällige Weltwirtschaft nur weiter. Nach den vor einer Woche erlassenen Regelungen des Washingtoner Handelsministeriums müssen für die Lieferung von Chips, die mit Software oder Anlagen aus den USA gebaut wurden, Exportlizenzen beantragt werden. Beschränkt wird auch die Lieferung von Anlagen mit US-Technologie. Die weit gefassten Beschränkungen erstrecken sich auch auf US-Bürger, die die Entwicklung oder Herstellung von Chips unterstützen, die unter die Vorschriften fallen.

Große Halbleiter-Produzenten wie Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) oder Samsung aus Südkorea haben nach unbestätigten Presseberichten bereits einjährige Ausnahmeregelungen von den neuen Vorschriften erhalten. TSMC-Chef C.C. Wei hatte bei einer Investorenkonferenz berichtet, dass er die Auswirkungen auf das Geschäft des Chipherstellers in China für begrenzt hält. Es gehe eher um hochmoderne Chips, besonders für Künstliche Intelligenz oder Supercomputer-Anwendungen.

12.10.2022: TSMC könnte deutsches Werk bauen

Einem Bericht von capital.de zufolge, könnte sich der Chipriese TSMC in Deutschland ansiedeln. Informationen des Portals zufolge steht vor allem ein neuer Standort im Großraum Dresden zur Diskussion. Im Laufe des Monats soll sich eine Delegation des Chipherstellers aus Taiwan in Sachsen ein erstes Bild von der Lage machen.

12.10.2022: Intel möchte massiv Stellen abbauen

Branchenkreisen zufolge möchte Intel Tausende Stellen abbauen und so seine Kosten angesichts der aktuellen Absatzkrise senken. In einigen Unternehmensbereichen wie Verkauf und Marketing könnten zwanzig Prozent der Mitarbeiter von Entlassungen betroffen sein, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet. Intel beschäftigt insgesamt rund 114.000 Mitarbeiter.

Offenbar plant das Unternehmen, zehn bis 15 Prozent seiner Fixkosten zu senken, die nach Berechnungen von Bloomberg insgesamt zwischen 25 und 30 Milliarden US-Dollar betragen. Der Chiphersteller beabsichtigte, seine Stellenkürzungen kurz vor oder nach dem 27. Oktober zu verkünden, wenn die Zahlen für das dritte Quartal veröffentlicht werden, hieß es bei Bloomberg weiter.

30.09.2022: Toyota senkt Produktionsprognose

Aufgrund des anhaltenden Chipmangels hat Toyota die eigenen Produktionsziele für den Monat Oktober um rund 50.000 Einheiten gesenkt. Statt der ursprünglich angestrebten Fertigung von weltweit 800.000 Einheiten, rechnet der Autohersteller nun noch mit 750.000 Fahrzeugen.

21.09.2022: Intel investiert Milliarden

Intel hat Pläne für eine Erstinvestition von mehr als 33 Milliarden Euro angekündigt: In Deutschland werde eine hochmoderne Mega-Halbleiterfabrik gebaut, während in Frankreich ein neues Zentrum für Forschung und Entwicklung sowie Design errichtet wird. In Irland, Italien, Polen und Spanien würden die Kapazitäten in den Bereichen R&D, Fertigung, Foundry Services und Back-End-Produktion erweitert, so das Unternehmen.

14.09.2022: Vedanta und Foxconn bauen Chipfabrik in Indien

Das indische Unternehmen Vedanta und der taiwanesische iPhone-Produzent Foxconn wollen für umgerechnet 19,4 Milliarden Euro eine der ersten Halbleiter- und Display-Produktionsstätten in Indien bauen. Die Fabrik solle Hunderttausend Arbeitsplätze bringen, hieß es in der Mitteilung der Regierung. Vedanta-Chef Anil Agarwal schrieb auf Twitter, dass damit Indiens Silicon Valley etwas näher rücke. Die Serienproduktion in der Fabrik solle in zwei Jahren beginnen. In Indien sollen zudem noch andere Chipwerke gebaut werden. So planen das Konsortium ISMC und IGSS aus Singapur jeweils eine Fabrik.

24.08.2022: Hyundai investiert in Halbleiterunternehmen

Hyundai investiert in das südkoreanische Startup BOS Semiconductors. Das in diesem Jahr gegründete Unternehmen verfügt über keine eigenen Halbleiterfabriken, sondern entwickelt System-on-Chip-Lösungen (SoC) für den Automotive-Markt. Designet werden etwa Hochleistungshalbleiter, Halbleiter mit geringem Stromverbrauch, CPUs, Grafikkarten und Hochgeschwindigkeits-Signalschnittstellen.

24.08.2022: Co-Investment beschert Intel rund 15 Milliarden

Für den Bau der Fab 52 und Fab 62 in Chandler, Arizona, greift Intel auf den kanadischen Vermögensverwalter Brookfield Asset Management zurück. Im Rahmen eines Co-Investments sollen 30 Milliarden US-Doller in die beiden Fabs fließen, berichtet Golem. 51 Prozent der Kosten werde demnach Intel tragen, der Rest wird von Brookfield übernommen. Die Eigentumsverhältnisse sollen sich ebenso verteilen. Nach der Fertigstellung der Werke werde Intel die Anteile dann nach und nach abkaufen, so das Portal für IT-News.

22.08.2022: Steigende Preise belasten Attraktivität von E-Autos

Die Preise von Elektroautos legen schneller zu als bei Verbrennern. Nach einer Marktuntersuchung des Center for Automotive Research (CAR) waren die 15 beliebtesten E-Autos im August laut Listenpreis 14,5 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Bei den meistverkauften Verbrennern stiegen die Preise nur um 12,5 Prozent. CAR-Experte Ferdinand Dudenhöffer rechnet mit weiteren Preissteigerungen durch höhere Beschaffungskosten bei Halbleitern und E-Auto-spezifischen Rohstoffen zum Beispiel bei der Batterieproduktion.

18.08.2022: Infineon plant weitere Übernahmen

Der Chip-Konzern Infineon will weiter zukaufen. „Aus heutiger Sicht peile ich durchaus Übernahmen an, in kleinerer oder mittlerer Größenordnung, was sich dann durchaus auch im Milliardenbereich abspielen könnte“, sagte Firmenchef Jochen Hanebeck der Süddeutschen Zeitung. Neue große Standorte würden nicht geplant. „Ich bin ein großer Anhänger von Skaleneffekten, deshalb lautet unsere Strategie: Wir wollen unsere drei großen bestehenden Standorte für die Waferproduktion noch größer machen und diese ausbauen“, so der Manager. Ein schnelles Ende der Halbleiterkrise sei jedoch nicht in Sicht. „Engpässe bei Halbleitern, die wir von Auftragsfertigern beziehen, etwa im Bereich der Mikrokontroller und der Konnektivität, werden wir noch bis ins kommende Jahr sehen“, betont der Infineon-Chef. Wenn er etwas weiter in die Zukunft schaue, dann sei es sogar „sehr wahrscheinlich, dass bald die nächste Verknappung bei Leistungshalbleitern um die Ecke kommt“.

Sorge macht dem Manager auch die Zuspitzung des Konfliktes um Taiwan. „Wir haben in den vergangenen Jahren während der Halbleiterkrise gemerkt, was es bedeutet, wenn die Hersteller in Taiwan nicht genügend Chips liefern können. Wenn aus Taiwan aber gar keine Chips mehr kommen würden, hätte das tiefgreifende Auswirkungen auf alle Wirtschaftsbereiche, und zwar weltweit“, mahnt Hanebeck. Europa sei von Halbleitern aus Taiwan noch abhängiger als von Energie aus Russland. Bei sehr ausgefeilten Halbleiterprodukten gebe es keine Möglichkeit, diese Fertigungen im nötigen Umfang in den nächsten fünf bis zehn Jahren an anderer Stelle zu ersetzen.

12.08.2022: Hat Toyota die Lieferengpässe endlich im Griff?

Die Versorgungslage bei Toyota scheint sich zu bessern. Nachdem die Volumina monatlich nach unten korrigiert und Produktionspausen verkündet wurde, hält der Autobauer an seinen Plänen für September und darüber hinaus fest. Rund 850.000 Einheiten sollen weltweit im kommenden Monat vom Band laufen. Nur drei Linien in einem Werk seien von Ausfalltagen betroffen, wie der OEM in seiner monatlichen Übersicht aufzeigt.

12.08.2022: Continental baut auf großen Auftragsbestand

Das zweite Quartal des Jahres hat bei Continental starke Spuren hinterlassen: Ukraine-Krieg, gestörte Lieferketten und Preissteigerungen führten zu einem bereinigten operativen Ergebnis von 411 Millionen Euro. Ungeachtet des Umsatzwachstums hat der Zulieferer damit knapp 20 Prozent im Vergleich zum ebenfalls schwachen Vorjahreszeitraum eingebüßt. „Der aktuelle Gegenwind ist orkanartig und wird kurzfristig nicht abflauen“, so Katja Dürrfeld, Finanzvorständin von Continental. „Mit dem aktuellen Ergebnis sind wir nicht zufrieden – auch wenn wir es so erwartet hatten. Für das zweite Halbjahr sind wir hingegen zuversichtlich.“ Dürrfeld rechnet unter anderem mit einer steigenden Automobilproduktion, stabileren Lieferketten und der besseren Verfügbarkeit von Halbleitern. Aufträge wären jedenfalls vorhanden: Mehr als sechs Milliarden Euro stehen beim Unternehmensbereich Automotive im Lastenheft. Dieser schnitt im vergangenen Quartal ohnehin besser ab als der Markt. Der Umsatz stieg um 13,7 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro.

12.08.2022: Traton kann Krise durch Navistar kaschieren

Die Konsolidierung von Navistar bescherte der Traton Group im ersten Halbjahr 2022 – trotz anhaltender Halbleiterkrise, Versorgungsschwierigkeiten bei Kabelbäumen und dem Produktionsstopp bei MAN – einen Absatzzuwachs von neun Prozent auf rund 137.000 Fahrzeuge. Der Umsatz wuchs um 32 Prozent auf 18 Milliarden Euro, das operative Ergebnis lag mit 661 Millionen Euro jedoch knapp ein Viertel unter dem Vorjahresniveau. Beim bereinigten operativen Ergebnis sieht es gar noch etwas schlechter aus. „Die Verfügbarkeit von Halbleitern und weiteren wichtigen Komponenten wird zwar langsam besser, hat aber noch nicht Normalniveau erreicht. Gleichzeitig steigen die Preise für Rohstoffe und Energie, Logistikkapazitäten sind knapp“, erklärt Christian Levin, CEO der Traton Group.

08.08.2022: Schaeffler büßt bei der Marge ein

Die Schaeffler-Sparte Automotive Technologies war im war im ersten Halbjahr 2022 durch eine volatile Kundenabrufe belastet. Demnach erzielte der Zulieferer mit rund 4,5 Milliarden Euro zwar etwas mehr Umsatzerlöse als im Vorjahreszeitraum, währungsbereinigt stand jedoch ein Rückgang von einem Prozent zu Buche. Das Ebit-Ergebnis brach im Zuge dessen von 360 Millionen im Vorjahr auf 91 Millionen Euro ein. Die Ebite-Marge vor Sondereffekten lag mit zwei Prozent somit deutlich unter dem Vorjahreswert von 8,2 Prozent. Dies sei vor allem auf rückläufige Produktionszahlen im Automobilbau zurückzuführen, so Schaeffler. Vor allem die Knappheit an Halbleitern hätten die ursächlichen Engpässe bedingt. Hinzu kamen die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs sowie Lockdowns in China.

08.08.2022: Deutscher Pkw-Markt erreicht historischen Tiefpunkt

Der Negativtrend auf dem deutschen Pkw-Markt setzt sich fort: Im Juli zählte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) 13 Prozent weniger Neuzulassungen als im Vorjahresmonat. In den ersten sieben Monaten 2022 liegt der Wert mit 1,44 Millionen Pkw bisher elf Prozent unter dem Vorjahresniveau. Es ist der niedrigste Pkw-Absatz seit über 30 Jahren, wie Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), verdeutlicht. „Es bleibt jedoch dabei, dass der Markt wegen anhaltender Lieferprobleme nicht die wahre Nachfragesituation widerspiegelt. Die Auftragsbestände bleiben sehr hoch. Die Kunden wollen mehr Autos kaufen als verfügbar sind.“

08.08.2022: Renault steigert Rentabilität in der Krise

Die Renault Group stabilisierte ihren Umsatz im ersten Halbjahr 2022. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum legte dieser um 0,3 Prozent auf 19,6 Milliarden Euro zu. Ein deutliches Zeichen für die verbesserte Rentabilität, denn der Absatz ging im Vergleich um 11,9 Prozent zurück. „Die Renault Group setzt ihre tiefgreifende Transformation und den Turnaround ihrer Aktivitäten entschlossen fort. Die Ergebnisse des ersten Halbjahres sind ein Beweis dafür: Trotz aller Widrigkeiten im Zusammenhang mit der Einstellung der Aktivitäten in Russland, der Halbleiterkrise und der Kosteninflation verbessert die Gruppe weiterhin ihre operative Leistung und beginnt vom Erfolg der Neueinführungen zu profitieren", erklärte Group-CEO Luca de Meo.

29.07.2022: US-Kongress stimmt für Chip-Gesetz

Der US-Kongress hat einen Gesetzesentwurf zur Förderung der US-Halbleiterfertigung verabschiedet. Zuvor hatte der Senat für den Entwurf gestimmt. Er sieht Förderungen der Branche in Milliardenhöhe vor. Erklärtes Ziel des US-Präsidenten Joe Biden ist es, die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber China und anderen Ländern zu stärken. Das Gesetz werde die Preise senken, Arbeitsplätze schaffen "und - was besonders wichtig ist - unsere Abhängigkeit von importierten Chips verringern", hatte Biden zuvor erklärt. Angesichts der Spannungen mit China macht sich die US-Politik Gedanken um die Versorgungssicherheit.

21.07.2022: Volvo verzeichnet starken Absatzrückgang

Volvo Cars konnte im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2022 nur 143.000 Fahrzeuge absetzen. Gründe für den Rückgang in Höhe von 27 Prozent seien die anhaltenden Lieferengpässe sowie die Auswirkungen der Lockdowns in China. Beim Umsatz schlagen diese jedoch nicht so stark ins Kontor: Mit 6,81 Milliarden Euro liegt dieser nur zwei Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums. Darüber hinaus sieht Volvo eine deutliche Verbesserung bei der Stabilisierung seiner Lieferkette. Die Produktion habe im Juni wieder stark angezogen. Setze sich diese Normalisierung fort, sei in den kommenden Monaten ein schrittweiser Anstieg der Produktion zu erwarten, so der OEM.

21.07.2022: Toyota passt Produktion im August an

Infolge des Halbleitermangels sowie der Corona-Pandemie passt Toyota zum wiederholten Male seine Produktion an. Im August werden weltweit rund 150.000 Einheiten weniger produziert. In Japan geht der Volumenhersteller demnach von einer Kapazität von 200.000 und in Übersee von 500.000 Fahrzeugen aus. Die Prognose für das Geschäftsjahr bleibt hingegen unverändert. Betroffen sind von den Maßnahmen neun Linien in sechs japanischen Werken. Detaillierte Angaben zu den Ausfallzeiten sowie betroffenen Modellen listet Toyota hier auf.

21.07.2022: Operatives Ergebnis von Hella bricht ein

Hella hat laut vorläufigen Eckdaten für das Geschäftsjahr 2021/22 einen Umsatzrückgang von 2,4 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro verzeichnet. Damit schneidet das Unternehmen zwar besser ab als die weltweite Fahrzeugproduktion, die im gleichen Zeitraum um rund neun Prozent zurückging, beim Gewinn sollten jedoch die Alarmglocken läuten. So brach das bereinigte operative Ergebnis infolge zunehmender Kostenbelastungen auf rund 280 Millionen ein. Im vorherigen Geschäftsjahr, das ebenfalls krisenbelastet war, wurden noch 510 Millionen Euro erwirtschaftet. Die bereinigte Ebit-Marge fiel um knapp die Hälfte von acht auf 4,4 Prozent. „Einerseits ist die Fahrzeugproduktion infolge von Bauteileknappheiten und Corona-Lockdowns deutlich zurückgegangen, andererseits haben die Kostenbelastungen aufgrund von Versorgungsengpässen und spürbarer Inflation deutlich zugenommen“, sagt Michel Favre, Vorsitzender der Hella-Geschäftsführung.

13.07.2022: Bosch investiert Milliarden in Halbleiter

Bis zum Jahr 2026 sollen bei Bosch drei Milliarden Euro in das Halbleitergeschäft fließen. „Wir wappnen uns auch im Interesse unserer Kunden für eine unvermindert wachsende Chip-Nachfrage“, erklärt Stefan Hartung, Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung. In Reutlingen und Dresden entstehen demnach Entwicklungszentren, die Reinraum-Fläche beider Standorte wird vergrößert. Ein neues Testzentrum in Penang (Malaysia) ist ebenfalls geplant.  Mit den Investitionen will das Unternehmen nach neue Innovationsfelder wie Systems-on-Chip erschließen, die etwa für die 360-Grad-Umfelderfassung beim automatisierten Fahren gebraucht werden. Ein weiterer Schwerpunkt seien neue Technologien wie Siliziumkarbid-Chips (SiC), die in der Elektronik von Elektro- und Hybridautos zum Einsatz kommen.

13.07.2022: Chip-Riesen bauen Halbleiterwerk in Frankreich

Die Chip-Riesen STMicroelectronics und GlobalFoundries wollen rund 5,7 Milliarden Euro in ein neues Halbleiterwerk in Frankreich investieren. Die zusätzlichen Kapazitäten sollen zur Belieferung von Kunden in Europa und weltweit dienen, teilten beide Unternehmen mit. „Dies ist die größte industrielle Investition abseits des Atomsektors in den vergangenen Jahrzehnten“, so Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire. Mit dem neuen Werk in der Nähe von Grenoble würden rund 1.000 Arbeitsplätze geschaffen. Der französische Staat fördert die Ansiedlung. Das neue Werk solle bis 2026 seine volle Kapazität erreichen und einen wichtigen Beitrag zu den Zielen des European Chips Act leisten.

05.07.2022: Chipmangel schmälert Neuzulassungen

Im ersten Halbjahr 2022 wurden aufgrund von Material- und Lieferengpässen lediglich 1,38 Millionen Neufahrzeuge zugelassen, so das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA). Dies entspricht einem Rückgang von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch der gestiegene Absatz von Elektroautos gerät inzwischen immer wieder ins Stocken.

28.06.2022: Chipmangel dauert bis mindestens 2024 an

Der Halbleitermangel dürfte die Autoindustrie einer Studie zufolge bis mindestens 2024 bremsen. Elektroautos bräuchten zehnmal so viele Chips wie Benziner oder Dieselautos, sodass auch steigende Kapazitäten nicht für den gesamten Bedarf ausreichen, heißt es in einer Untersuchung von Alix Partners. "Erst frühestens 2024 wird die Fahrzeugproduktion das Niveau vor Beginn der Pandemie erreichen." Für dieses Jahr erwartet die Unternehmensberatung einen weltweiten Absatzrückgang auf 78,9 Millionen Autos und leichte Transporter.

20.06.2022: Volkswagen-Konzern mit deutlichem Verkaufsdämpfer

Der Volkswagen-Konzern befindet sich wegen Problemen mit der Chipversorgung sowie Corona-Beschränkungen weiter in einem Tief. Im Mai gingen die weltweiten Auslieferungen gegenüber dem Vorjahresmonat um 23,5 Prozent auf 658.300 Fahrzeuge zurück. In den ersten fünf Monaten liegt der Konzern damit bei einem Absatz von 3,07 Millionen – gut ein Viertel weniger als vor einem Jahr. Im vergangenen Monat lieferte der Volumenhersteller in Westeuropa knapp 23 Prozent weniger aus, in China knapp 24 Prozent. Bei den einzelnen Marken steht VW Pkw mit einem Minus von gut 23 Prozent weiter unter Druck. Noch größer war der Rückgang mit über 39 Prozent bei Skoda. Audi büßte gut 21 Prozent, die Renditeperle Porsche mehr als zehn Prozent ein.

20.06.2022: Erneut weniger Pkw-Neuzulassungen in der EU

In der Europäischen Union wurden im Mai deutlich weniger Fahrzeuge abgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Neuzulassungen sank laut dem Branchenverband Acea um 11,2 Prozent auf gut 791.500 Stück. Damit seien die Pkw-Neuzulassungen den zehnten Monat in Folge gefallen. Grund seien die anhaltenden Lieferengpässe, etwa bei Halbleitern.

20.06.2022: Toyota setzt bei Ausfällen auf Transparenz

Toyota passt aufgrund der Corona- und Halbleiterkrise erneut seine Produktion an. Durch Ausfälle im Juni und Juli werden demnach voraussichtlich 40.000 Fahrzeuge weniger gebaut. Das geschätzte Produktionsvolumen des Fiskaljahres belässt der Autobauer hingegen bei rund 9,7 Millionen Einheiten. Betroffen sind von den Produktionsstopps folgende Werke: Motomachi, Takaoka, Tsutsumi, Tahara, Miyata, Iwate, Miyagi Ohira, Fujimatsu, Inabe, Yoshiwara, Kyoto (Oyamazaki). Detaillierte Angaben zu den Ausfallzeiten sowie betroffenen Modellen listet Toyota hier auf.

10.06.2022: Denso erwägt Abspaltung der Chipsparte

Der japanische Zulieferer Denso erwägt eine Abspaltung seiner Chipsparte, erklärte Technikchef Yoshifumi Kato im Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. "Es lohnt sich zu prüfen, ob eine solche Struktur möglich ist." Denso ist Hauptlieferant von Toyota und hat sich in den vergangenen Jahren auch ein Standbein zur Herstellung von Chips für die Autoproduktion aufgebaut. Die Sparte macht umgerechnet rund 2,9 Milliarden Euro Umsatz. In den vergangenen drei Jahren hat Denso insgesamt rund 1,1 Milliarden Euro in das Chipgeschäft investiert.

03.06.2022: Subaru steckt mitten in der Halbleiterkrise

Subaru of America musste im Mai mit rund 42.500 abgesetzten Fahrzeugen einen Rückgang von knapp 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen. Auch der bisherige Gesamtabsatz im Jahr 2022 liegt noch knapp 21 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums. Grund seien die anhaltenden Engpässe bei Mikrochips sowie Lieferkettenprobleme rund um den Globus. Am japanischen Standort Gunma hat der Autohersteller aus diesem Grund seine gestrige und heutige Produktion im Hauptwerk, dem Yajima-Werk sowie dem Motoren- und Getriebewerk Oizumi ausgesetzt.

03.06.2022: Volkswagen strebt Co-Design von Chips an

VW strebt ein Co-Design mit Halbleiterherstellern an, komplett selber entwickeln will der Autohersteller seine Chips aber nicht, berichtet Elektroniknet. „Ziel ist es, sämtliche Mikrocontroller auf einen Standard zu bringen“, zitiert die Nachrichtenseite den Hardware-Entwicklungsmanager von Cariad, Klaus Hofmockel. Auto- und Halbleiterhersteller sollen im nächsten Schritt gemeinsam definieren, welche Systeme am besten funktionieren, so Hofmockel weiter. Volkswagen wolle die Systeme etwa im Hinblick auf die Großprojekte Artemis oder Trinity von Anfang an mitplanen. Als Partner haben der Autobauer und Bosch bereits den US-Chipkonzern Qualcomm ausgewählt. Verfolgt werde ein Stufenplan, sagt Hofmockel. „In der Kooperation mit Qualcomm greifen wir zunächst auf bestehende Chipdesigns zurück, die in das VW-Betriebssystem integriert werden. Später wird dann die Entwicklung maßgefertigter Chips stärker im Vordergrund stehen.“ Die Versorgungssicherheit sei dabei ein wichtiger Faktor: „Wir sind an einem Punkt, an dem man rund fünf Jahre im Voraus bereits ein Commitment gegenüber Halbleiter-Herstellern abgeben muss, welche Chips man künftig in welchen Stückzahlen beziehen will.“

03.06.2022: Taiwan verbietet Export nach Russland und Belarus

Taiwan weitet seine Exportsanktionen von Russland auf Belarus aus, berichtet das IT-News-Portal Golem. Der Export beschränke sich laut dem Bericht auf Technik aus dem vergangenen Jahrhundert oder verbietet sie komplett. Die vom taiwanesischen Ministry of Economic Affairs (MOEA) veröffentlichte Liste umfasse demnach Export-Verbote für Chips mit mehr als fünf Gigaflops, mehr als 25 MHz, mehr als 32 Bit breite ALUs, mehr als 2.5 MByte/s Transferrate, mehr als 144 Pins oder Gates schneller als 0,4 ns. Ebenfalls gestrichen sei Ausrüstung für die Halbleiterfertigung, die zur Wafer-Produktion gedacht ist. Darunter falle etwa Equipment mit Röntgenstrahlung, aber auch Lithografie-Systeme sowie Elektronenmikroskope zur Inspektion von Chips.

03.06.2022: Bund gibt 6,8 Milliarden Euro für Intel-Ansiedlung

Der Bund wird die Ansiedlung des US-Chipherstellers Intel in Magdeburg fördern. Dies gab der Magdeburger Bundestagsabgeordnete Martin Kröber (SPD) bekannt. Er freue sich sehr, dass der Bund die Ansiedlung bis 2024 mit insgesamt 6,8 Milliarden Euro unterstützen werde. Allein im Haushalt 2022 seien 2,7 Milliarden veranschlagt, erklärte Kröber. In Magdeburg sollen ab 2027 Chips produziert werden. In einer ersten Ausbaustufe sollen zwei benachbarte Halbleiterwerke gebaut werden. Intel will dafür zunächst rund 17 Milliarden Euro investieren. Der Bau soll im nächsten Jahr beginnen.

03.06.2022: Gebrauchtwagen fast ein Drittel teurer

Dreijährige Gebrauchtwagen sind binnen eines Jahres um fast ein Drittel teurer geworden, so eine Auswertung des Marktbeobachters DAT. Treiber des Preisanstiegs ist vor allem ein niedriges Angebot infolge von Corona, Chipkrise und Teilemangel. Auch die Listenneupreise der Fahrzeuge seien um etwa sieben Prozent gestiegen. Die deutliche Preissteigerung bei Gebrauchten betrifft laut DAT nicht nur die dreijährigen Fahrzeuge. „Wenn das Angebot knapp ist und die Nachfrage hoch, sind auch ältere Fahrzeuge sehr gefragt“, sagt ein Sprecher. Dabei falle auf, dass gerade die Käufer gebrauchter Diesel bereit seien, deutlich mehr zu bezahlen. Inzwischen sieht die DAT allerdings eine Stabilisierung der Preise. „Zumindest steigen sie nicht weiter an“, betont der Sprecher. Ob dies so bleibe, sei aber nicht sicher.

31.05.2022: Vitesco arbeitet mit Infineon zusammen

Das Continental-Spinoff Vitesco hat eine Kooperationsvereinbarung mit dem Chiphersteller Infineon abgeschlossen. Im Fokus der Zusammenarbeit steht vor allem die Entwicklung und Anwendung von Chips auf Basis von Siliziumkarbid (SiC). Vitesco Technologies setzt SiC-Bausteine beispielsweise in kompakten Hochvoltinvertern ein, die elektrische Antriebsmotoren ansteuern. „Mit Infineon verbindet uns eine lange Zusammenarbeit bei Silizium. Nun vertiefen wir diese mit SiC-Leistungshalbleitern“, erklärt Andreas Wolf, Vorstandsvorsitzender von Vitesco Technologies. „Durch die gemeinsame Weiterentwicklung der Chips, speziell für unsere Anwendungen im Bereich der Elektromobilität, entstehen hochattraktive Lösungen. Das ist ein weiterer wichtiger Schritt in die Zukunft der Elektrifizierung.“

31.05.2022: Bund unterstützt Mikroelektronik-Branche mit Milliarden

Der Ostbeauftragte Carsten Schneider (SPD) hat angekündigt, dass der Bund die Mikroelektronik-Branche in Deutschland mit einem Milliardenbetrag unterstützen wird. In den Haushaltsberatungen im Bundestag habe man sich darauf verständigt, Investitionsvorhaben in diesem Jahr mit rund 2,7 Milliarden Euro zu begleiten, sagte Schneider nach seinem Antrittsbesuch bei der Landesregierung von Sachsen-Anhalt. In den darauf folgenden Jahren könnten weitere rund zwölf Milliarden Euro fließen. Mit den Mitteln soll unter anderem die geplante Ansiedlung des US-Herstellers Intel in Magdeburg unterstützt werden, wo ab 2027 Chips produziert werden sollen. Man sei mit weiteren Investoren im Gespräch.

Industry Insights: ZVEI-Präsident kommentiert Lieferengpässe

Industry Insights

Als Präsident des Elektroverbands ZVEI muss sich Gunther Kegel derzeit um verschiedene Herausforderungen kümmern. Zwei davon: Lieferengpässe und der Halbleitermangel. Kegels Prognose: Auch 2023 wird sich die Industrie in weiten Teilen mit Chip-Engpässen auseinandersetzen müssen. Es werden zwar neue Chip-Fabriken gebaut, doch das dauere zwei Jahre und sei teuer, erklärt Kegel im Gespräch mit Julia Dusold und Anja Ringel. Das Thema sei die Wachstumsbremse schlechthin.

30.05.2022: Elektroindustrie rechnet mit anhaltendem Mangel

Eine Entspannung bei der Nachfrage nach Chips sei bis auf weiteres nicht zu erwarten, erklärte ZVEI-Präsident Gunther Kegel zu Beginn der Hannover Messe. "Es ist so, dass wir immer noch ein wesentliches Problem in der Chipversorgung haben", so der Leiter des Branchenverbandes der Elektroindustrie. Etliche Betriebe hätten zwar prall gefüllte Auftragsbücher, im Schnitt mit einer Reichweite von fünf bis sechs Monaten. Doch in vielen Fällen hänge die Abarbeitung wiederum an teils sehr langen Lieferzeiten der Chiphersteller. "Es wird besser werden, aber wohl nicht vor dem nächsten Jahr", schätzte Kegel. Der Verband schlägt vor, ein "Halbleiter-Ökosystem" für Europa mit mehr Eigenproduktion rasch auszubauen, um die Abhängigkeit insbesondere von asiatischen Chiplieferanten zu senken.

26.05.2022: Volvo erwartet lange Lieferprobleme

Die Lieferkettenprobleme bleiben der Wirtschaft aus Expertensicht noch länger erhalten. "Selbst, wenn wir wieder einigermaßen zur Normalsituation zurückfinden, wird es noch ein Jahr dauern, bis die Lieferketten wieder über Puffer verfügen", sagte die Einkaufschefin des schwedischen Lkw-Bauers Volvo, Andrea Fuder, am Rande der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums in Davos gegenüber der Nachrichtenagentur dpa-AFX. Das gelte selbst für den Fall, dass sich die Lockdowns in China auflösten, neue Chipkapazitäten aufgebaut würden und sich der Nachfrageboom nach Halbleitern etwas lege. Erst wenn die Lager wieder über Puffer verfügten, werde nicht mehr jede Störung direkt auf die Wirtschaft durchschlagen. Die Auftragsbücher von Volvo sind derweil so voll, dass der Konzern jüngst bei der Annahme von Bestellungen bereits zurückhaltender war.

26.05.2022: Ukraine-Krieg und Corona in China bremsen Nvidia

Das Geschäft des Chip-Spezialisten Nvidia wird von den Folgen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine und der Corona-Lockdowns in China gebremst. Im laufenden Quartal werden diese beiden Faktoren den Umsatz voraussichtlich um 500 Millionen Dollar drücken, wie Nvidia mitteilte. Im Anfang Mai abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal steigerte Nvidia den Umsatz im Jahresvergleich um 46 Prozent auf 8,3 Milliarden Dollar. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 1,62 Milliarden Dollar - 15 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Im Geschäft mit Chips für Rechenzentren sprang der Umsatz im Jahresvergleich um 83 Prozent auf den Bestwert von 3,75 Milliarden Dollar hoch.

25.05.2022: Toyota muss Produktion unterbrechen

Aufgrund fehlender Bauteile sowie der Auswirkungen von Corona-Lockdowns in Shanghai müssen die Bänder zahlreicher Toyota-Werke in Japan bis zu fünf Tage stillstehen. Anstelle der angepeilten 850.000 Fahrzeuge pro Monat werde man im Juni nur 800.000 Einheiten produzieren können, so der Autobauer. Aufgrund der unübersichtlichen Lage seien weitere Einschränkungen der Produktion nicht ausgeschlossen.

25.05.2022: LKW-Produktion für 2022 bereits ausverkauft

Die Nachfrage nach Lastwagen bleibt nach einer Branchenstudie der Unternehmensberatung Berylls trotz schwächelnder Konjunktur hoch. Der Nachholbedarf sei enorm, der Auftragsbestand riesig, und auf der anderen Seite behinderten Lieferengpässe bei Halbleitern und Kabelsträngen die Lkw-Produktion. "Die Produktion von 2022 ist ausverkauft", heißt es in einer entsprechenden Studie. Die Lkw-Hersteller seien mit Blick auf die Lieferketten und auf die Inflation zwar vorsichtiger geworden, es gebe keine Anzeichen für eine nachlassende Nachfrage.

24.05.2022: Experte rechnet mit Preissteigerungen

Aufgrund der anhaltenden Knappheit an Halbleitern sei künftig mit deutlichen Preissteigerungen zu rechnen, prognostiziert Marcus Weyerer, Senior ETF Strategist EMEA bei Franklin Templeton Investments. Drei der Top-Player des Segments (TSMC, Samsung und UMC) würden bereits ab dem kommenden Jahr Preissteigerungen von bis zu 20 Prozent planen, so der Analyst. TSMC habe bereits 2021 angekündigt, über einen Zeitraum von drei Jahren rund 100 Milliarden US-Dollar in die Produktion zu investieren. „Mit solchen Ausgaben können kleinere Unternehmen nicht mithalten. Und weil die Produkte auf die spezifischen Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind, ist ein Wechsel des Anbieters in der Regel auch keine Option“, so Weyerer. „Kurzum: Eine strukturell hohe und wachsende Nachfrage trifft auf eine Angebotskurve, die nicht zuletzt dank nahezu unüberwindlicher Marktzutrittsschranken eher träge ist. Die Produktion lässt sich nicht beliebig steigern und schon gar nicht schnell. Die einzige Variable, die bleibt, ist der Preis."

13.05.2022: Japanische Hersteller reagieren mit Kostendisziplin

Im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr konnte Toyota zwar die Gewinne steigern, für das aktuelle Jahr rechnet der japanische Hersteller jedoch infolge höherer Materialkosten und des Chipmangels mit Einbrüchen. Man erwarte einen Rückgang des Nettogewinns um rund 21 Prozent auf umgerechnet etwa 16,5 Milliarden Euro, so das Unternehmen. Für die starken Zuwächse beim Nettogewinn im vergangenen Jahr seien vor allem Maßnahmen zur Kostensenkung verantwortlich.

Auch der japanische Konkurrenz Nissan hatte unter Corona, Rohstoffpreisen und unsicheren Lieferketten zu leiden. Ebenso wie Toyota konnte der Renault-Partner jedoch von Maßnahmen zur Kostensenkung profitieren. Mit einem Nettogewinn von umgerechnet 1,65 Milliarden Euro kehrte Nissan erstmals seit drei Geschäftsjahren in die Gewinnzone zurück. Ähnliche Maßnahmen fruchteten auch bei Mazda: Das Unternehmen erzielte einen Nettoumsatz von 23,8 Milliarden Euro sowie ein Betriebsergebnis von 795 Millionen Euro. Weniger erfolgreich konnte Subaru der Krise widerstehen: Der operative Gewinn des Autobauers sank um rund 12 Prozent auf umgerechnet etwa 660 Millionen Euro.

11.05.2022: Schaeffler und Leoni kämpfen mit Gegenwind

Schaeffler ist durch die Folgen des Krieges in der Ukraine und Probleme in den Lieferketten mit Belastungen ins Jahr 2022 gestartet. Zwar kletterte der Umsatz im Jahresvergleich um 5,6 Prozent auf 3,76 Milliarden Euro, in der Automotive-Sparte ging der Erlös jedoch um 3,2 Prozent zurück. Das um Sondereffekte bereinigte Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern sackte um gut ein Drittel auf 258 Millionen Euro ab.

Auch der Zulieferer Leoni muss im ersten Quartal Einbrüche hinnehmen. Im Wesentlichen aufgrund von Konsolidierungseffekten infolge der Teilverkäufe in der eigenen Sparte Wire & Cable Solutions sank der Umsatz im ersten Quartal um 6,9 Prozent auf 1,26 Milliarden Euro. „Die rasant steigenden Preise für Energie und Rohstoffe, die hartnäckigen Engpässe in den globalen Lieferketten und ein Krieg mitten in Europa: Das 1. Quartal hat keine Zweifel gelassen, dass 2022 erneut ein sehr forderndes Jahr für die Automobilindustrie ist und sein wird – und das spiegelt sich auch in unseren Zahlen wider“, betont Vorstandschef Aldo Kamper.

09.05.2022: Skoda-Absatz bricht um ein Viertel ein

Im ersten Quartal hat Skoda weltweit 186.200 Fahrzeuge und damit über 25 Prozent weniger als im Vorjahresquartal ausgeliefert. Das operative Ergebnis lag mit 337 Millionen Euro ebenfalls knapp 25 Prozent unter dem Vorjahr. „Zusätzlich zur Halbleiterknappheit sind unsere Lieferketten aufgrund des Krieges in der Ukraine zum Teil erheblich gestört. Wir haben aktiv entgegengesteuert und konnten das operative Ergebnis stützen“, erklärt Christian Schenk, Finanzvorstand von Skoda Auto. Im Laufe des zweiten Halbjahrs solle sich die Teileversorgung allerdings verbessern.

09.05.2022: Infineon erhöht erneut die Prognose

Wegen einer starken Nachfrage und einem schwachen Euro hat der Chiphersteller Infineon erneut seine Prognose angehoben. Im laufenden Geschäftsjahr wird nun ein Umsatz von 13,5 Milliarden Euro plus oder minus 500 Millionen Euro erwartet. Die Umsatzspanne wandert damit um eine halbe Milliarde nach oben.

06.05.2022: Kyocera baut neue Fabrik in Japan

Kyocera baut auf dem Sendai Campus in Kagoshima die bisher größte Fabrik des Unternehmens in Japan. Durch den Bau der Produktionsanlage soll die steigende Nachfrage nach Halbleitergehäusen für ADAS, Sensorkameras, 5G und mehr gedeckt werden.

06.05.2022: Neongas-Knappheit könnte Halbleiterkrise verstärken

Eine durch den Ukraine-Krieg verursachte Neongas-Knappheit könnte die Halbleiterkrise verstärken, meint Mike Heenan, Senior Research Analyst bei Aegon Asset Management. Die Chip-Produktion für Kunden mit kleinerer Stückzahl, wie etwa die Automobilindustrie, könnte seines Erachtens deutlich zurückgehen. Bislang hätten die Halbleiterfertiger laut Heenan gezögert, Neongas durch neue Quellen zu ersetzen, da der Herstellungsprozess in der Regel sechs Monate lang angepasst werden müsse und zudem Vorräte von drei bis sechs Monaten angelegt wurden. Die bestehenden Unterbrechungen in der Neongasproduktion nutze derweil China. Allerdings würden die dortigen Lockdowns es weniger wahrscheinlich machen, dass die erhöhte Nachfrage gedeckt werde. Während asiatische Chiphersteller auf diese Lieferungen setzen können, seien Unternehmen in den USA und Europa in naher Zukunft von der Knappheit bedroht, so der Analyst.

05.05.2022: ElringKlinger wagt keine Prognose

Trotz allgemeiner Widrigkeiten wie etwa den Halbleiterengpässen steigerte ElringKlinger seinen Umsatz im ersten Quartal 2022 um 2,5 Prozent auf gut 434 Millionen Euro. „Das Umfeld in der Automobilindustrie ist derzeit von sehr herausfordernden Rahmenbedingungen geprägt“, erklärt Stefan Wolf, Vorstandsvorsitzender von ElringKlinger. Eine Prognose für das Geschäftsjahr 2022 gibt das Unternehmen deshalb nicht ab. Angesichts der anhaltenden Halbleiterkrise, weiteren Engpässen sowie dem Krieg in der Ukraine hätte sich die Situation gar verschlechtert. Der Grad an Unsicherheit sei „überaus hoch“, so das Unternehmen.  

05.05.2022: MAN steht schweres Quartal bevor

MAN Truck & Bus konnte trotz Lieferengpässen einen Umsatz von rund 2,5 Milliarden Euro erzielen, der damit nur leicht unter Vorjahresniveau lag. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine werden indes vor allem im zweiten Quartal sichtbar sein, so der Nutzfahrzeughersteller.

05.05.2022: Deutscher Autoabsatz weiter rückläufig

Die Zahl der Neuzulassungen in Deutschland ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen, so das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mitteilt. Ursächlich seien die Engpässe, die unter anderem bei Halbleitern vorherrschen. Erstmals seit langer Zeit waren von dem Rückgang auch die reinen Elektroautos betroffen. Insgesamt kamen gut 180.000 Neuwagen auf die Straßen - fast 22 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. „Die Hoffnung auf eine Erholung des deutschen Pkw-Marktes im Jahr 2022 wird von Monat zu Monat blasser“, teilt der Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), Reinhard Zirpel, mit.

05.05.2022: Auch Stellantis macht Krise zum Umsatztreiber

Stellantis hat im ersten Quartal trotz gesunkener Auslieferungen deutlich mehr Geld eingenommen. Der Umsatz stieg auf vergleichbarer Basis um zwölf Prozent auf 41,5 Milliarden Euro. Dabei hatte der Autobauer mit 1,37 Millionen Fahrzeugen aufgrund des Chipmangels zwölf Prozent weniger ausgeliefert als vor einem Jahr. Das Umsatzplus sei höheren Preisen, einem günstigen Absatzmix hin zu lukrativeren Autos sowie Wechselkurseffekten zu verdanken, so das Unternehmen.

05.05.2022: Audi profitiert von Fahrzeugmangel

Obwohl Audi im ersten Quartal einen kräftigen Absatzrückgang hinnehmen musste, hat das Unternehmen ein Rekordergebnis vorgelegt. Der Gewinn nach Steuern verdoppelte sich im Vorjahresvergleich auf 2,9 Milliarden Euro. Der aus der Rohstoff-, Chip- und Teileversorgung resultierende Fahrzeugmangel führe dazu, dass „signifikant" weniger Rabatte auf Autos gegeben werden, erklärt Finanzvorstand Jürgen Rittersberger. Das Marktumfeld sei „hervorragend“. Zudem baut Audi vermehrt höherwertige und rentablere Autos.

04.05.2022: Traton steigert Absatz und verliert an Gewinn

Die Traton Group konnte den Absatz im ersten Quartal um 12 Prozent auf 67.800 Fahrzeuge steigern. Der Umsatz legte in diesem Sinne um 30 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro zu. Trotz Jalbleiterkrise und Ukraine-Krieg lag das bereinigte operative Ergebnis mit 402 Millionen Euro nur um 114 Millionen unter Vorjahresniveau. „Die Versorgungsengpässe mit Halbleitern sind noch nicht behoben und durch den Konflikt in der Ukraine fehlen auch Kabelbäume“, betont Christian Levin, CEO der Lkw-Herstellers.

04.05.2022: VW macht Reibach trotz Halbleiterkrise

Volkswagen hat im ersten Quartal - trotz Absatzrückgang um gut ein Fünftel - nahezu doppelt so viel verdient wie ein Jahr zuvor. Das Ergebnis nach Steuern stieg von 3,4 auf 6,7 Milliarden Euro. In der Versorgung mit Mikrochips ruckelt es jedoch weiter erheblich. Seit dem Ukraine-Krieg verschärfte sich die Lage, berichtet die dpa.

02.05.2022: Deutsche Hersteller könnten 700.000 Autos verlieren

Die deutschen Autohersteller könnten 2022 wegen brüchiger Lieferketten rund 700.000 Autos weniger produzieren als ursprünglich geplant, berichtet die Automobilwoche auf Grundlage von IHS-Markit-Zahlen. Besonders betroffen sei die Marke VW mit über einer halben Million Einheiten. Der Volkswagen-Konzern richtet seinen Fokus in diesem Sinne auf seine Premiummarken: Die Produktion bei Porsche steige sogar, bei Audi gehe sie nur leicht zurück. Für Mercedes-Benz und BMW gibt das News-Portal indes einen Verlust von 80.000 beziehungsweise 100.000 Fahrzeugen an.

02.05.2022: Volkswagen setzt auf Chips von Qualcomm

Volkswagen wird bei der Entwicklung autonomer Fahrfunktionen künftig mit Qualcomm zusammenarbeiten, so diverse Medienberichte. Ab 2026 soll ein System on a Chip (SoC) des Tech-Konzerns bei allen Konzernmarken zum Einsatz kommen.

02.05.2022: Continental erhöht die Preise

Continental richtet sich für das laufende Jahr auf weitere Engpässe ein. „Allgemein sind die Lieferketten und die Rohstoffmärkte sehr angespannt“, so Vorstandschef Nikolai Setzer. Er bezog sich damit auf die Verknappung und Verteuerung von Energie aufgrund des Ukraine-Konflikts sowie auf neue Lockdowns in China - Letzteres hemmt die Versorgung mit Halbleitern. Entsprechende Kostensteigerungen wirken sich wohl auch auf die Abnehmer des Autozulieferers aus. „Wir verhandeln aktuell mit unseren Kunden, um angesichts der aktuellen Inflation Preisanpassungen vorzunehmen“, erklärt Setzer.

02.05.2022: Chipmangel plagt auch Fahrradhersteller

Der Chipmangel hat auch die Fahrradhersteller erfasst. Mittlerweile kommt es nach Angaben des Zweirad-Industrie-Verbands bei Elektrorädern zu Verzögerungen der Produktion. „Bei E-Bikes haben wir ein ähnliches Chipproblem wie die Autoindustrie“, sagt Geschäftsführer Burkhard Stork. „Es fehlen nicht die Akkus, sondern die Chips für die Steuerung der Batterieladung und für die Displays.“ Vor Beginn des Ukraine-Kriegs konnte die Situation laut Stork unter Kontrolle gehalten werden. „Wir waren eigentlich davon ausgegangen, dass sich die Lage innerhalb der nächsten 18 Monate wieder normalisiert.“ Seit Beginn des Krieges hätten sich die Lieferprobleme jedoch deutlich verschärft – unter anderem weil Lkw-Fahrer fehlen.

29.04.2022: Chipkrise kostet Mercedes über 50.000 Autos

Mercedes-Benz führt den Absatzrückgang im ersten Quartal ausschließlich auf den Halbleitermangel zurück. Die Nachfrage sei hingegen ungebrochen, so der Autohersteller in einer Mitteilung anlässlich der Hauptversammlung. Mit rund 487.000 Einheiten gingen die Verkäufe um zehn Prozent zurück. "Die Lage sollte sich dieses Jahr verbessern", betonte Konzernchef Ola Källenius. "Die Produktion in unseren Werken läuft."

29.04.2022: Intel-Chef geht bis 2024 von Engpässen aus

Nach Einschätzung des Chip-Riesen Intel könnten die aktuellen Halbleiter-Engpässe auch in zwei Jahren noch nicht ganz ausgestanden sein. Die Probleme bei der Fertigungskapazität und der Verfügbarkeit nötiger Maschinen dürften mindestens bis zum Jahr 2024 andauern, so Intel-Chef Pat Gelsinger.

29.04.2022: Autoindustrie hat Chipkrise längst nicht überwunden

Laut einer aktuellen Prognose des Beratungsunternehmens Gartner werden die weltweiten Halbleiter-Umsätze im Jahr 2022 um 13,6 Prozent auf insgesamt 676 Milliarden US-Dollar steigen. „Der durch den Chip-Mangel bedingte Anstieg des durchschnittlichen Verkaufspreises für Halbleiter wird auch in 2022 maßgeblich dazu beitragen, dass der globale Markt weiter wachsen wird“, erklärt Alan Priestley, Research Vice President bei Gartner. Die Engpässe bei Komponenten werden seines Erachtens allmählich nachlassen und damit zu stabileren Preisen führen. Im Bereich Automotive würden sie jedoch voraussichtlich bis 2023 anhalten. Dies betreffe insbesondere Mikrocontroller (MCUs), integrierte Schaltkreise für das Strommanagement (PMICs) und Spannungsregler. Obwohl die Automobilproduktion mit einem Wachstum von 12,5 Prozent in diesem Jahr hinter den Erwartungen zurückbleiben wird, bleiben die durchschnittlichen Verkaufspreise von Halbleiterbauelementen hoch und verhelfen dem Automotive-Halbleitermarkt zu einem Wachstum von 19 Prozent, prognostiziert Priestley.

29.04.2022: Volvo begegnet der Krise mit Preiserhöhungen

Volvo Cars hat im ersten Quartal von hohen Verkaufspreisen profitiert. Der Umsatz stieg trotz deutlich geringerer Verkäufe um acht Prozent auf umgerechnet 7,1 Milliarden Euro. Allerdings musste der neue Chef Jim Rowan einen Rückgang beim operativen Ergebnis um 28 Prozent und beim Gewinn um 30 Prozent verkünden. Der Chipmangel hatte Ende des ersten Quartals die Produktion eingeschränkt und wird nach Ansicht des Managements auch im laufenden zweiten Quartal belasten. Volvo hatte in den ersten drei Monaten des Jahres 148.300 Autos ausgeliefert - 20 Prozent weniger als im Vorjahresquartal.

29.04.2022: Ford mit Umsatzknick im Auftaktquartal

Die Chipkrise und weltweite Lieferkettenprobleme haben Ford zu Jahresbeginn ausgebremst. Im ersten Quartal sank der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozent auf 34,5 Milliarden US-Dollar. Der bereinigte Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern fiel sogar um 41 Prozent auf 2,3 Milliarden US-Dollar. Der Autokonzern geht allerdings davon aus, dass sich die Chip-Versorgung verbessert und die Produktion im zweiten Halbjahr kräftig zulegt. Im März habe sich die Lage bereits deutlich entspannt.

27.04.2022: Mercedes-Benz trotzt mehreren Krisen

Trotz starker Corona-, Halbleiter- und Ukraine-Krise erzielte die Mercedes-Benz Group im ersten Quartal 2022 einen operativen Gewinn von 5,2 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr konnte eine Steigerung von elf Prozent erreicht werden. „In diesem anspruchsvollen Umfeld sind Widerstandsfähigkeit und Preisdurchsetzung besonders wichtig. Unser verstärkter Fokus auf begehrenswerte Top-End- und Elektrofahrzeuge in Kombination mit anhaltender Kostendisziplin hat es uns ermöglicht, trotz heftigen Gegenwinds ein starkes Ergebnis zu erzielen“, erklärt Finanzvorstand Harald Wilhelm.

27.04.2022: Temporärer Stillstand bei Subaru

Subaru verzeichnet Verluste im Produktionsvolumen, dem japanischen Absatzmarkt sowie dem Export. Neben dem Erdbeben in der Tohoku-Region seien vor allem Produktionsausfälle und -anpassungen in Reaktion auf die Halbleiterknappheit für diese Zahlen verantwortlich, so der Hersteller. Aufgrund des Teilemangels stellt Subaru erneut die Fertigung in Gunma ein. Am 28. und 29. April sind davon das Hauptwerk und das Werk Yajima sowie das Motoren- und Getriebewerk Oizumi betroffen.

27.04.2022: Umsatz der Renault Group leicht rückläufig

Die Renault Group verzeichnete im durch Halbleitermangel geprägten Marktumfeld einen Umsatz von 9,7 Milliarden Euro im ersten Quartal 2022. Hieraus ergibt sich ein Rückgang um 2,7 Prozent im Vorjahresvergleich.

25.04.2022: BMW stoppt Produktion im Werk Regensburg

Wegen fehlender Halbleiter stoppt BMW die Produktion im Werk Regensburg für mindestens eine Woche. Seit heute ruhe die Arbeit in Presswerk, Lackiererei, Karosseriebau und Montage, so ein Sprecher. Es sei ein Drittel der 9.000 Mitarbeiter am Standort betroffen. Wie es in der kommenden Woche weitergeht, ist den Angaben zufolge noch offen.

25.04.2022: Kia kaschiert den Halbleitermangel

Kia konnte im ersten Quartal des Jahres mit rund 685.700 Fahrzeugen zwar 0,6 Prozent weniger absetzen als im Vorjahreszeitraum, die Verkäufe außerhalb von Südkorea legten allerdings um 0,7 Prozent zu. Der Hersteller führt dies unter anderem auf seine Bemühungen zurück, die krisenbedingten Produktionsausfälle zu minimieren. Hinsichtlich der Halbleiterengpässe sei zudem eine schrittweise Erholung zu erwarten, so Kia.

22.04.2022: Renault rechnet mit Verlust von 300.000 Fahrzeugen

Die Renault Group hat aufgrund der Halbleiterkrise sowie des Konflikts in der Ukraine gut 17 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft als im ersten Quartal 2021. Demnach wurden in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres 522.000 Einheiten abgesetzt. Für das Gesamtjahr geht der Konzern davon aus, dass 300.000 Fahrzeuge weniger gebaut werden – hauptsächlich in der ersten Jahreshälfte. „In einem Marktumfeld, das durch den Konflikt in der Ukraine, die Halbleiterkrise und die Inflation stark gestört wurde, setzt die Renault Group ihre Erholung fort und beschleunigt die Umsetzung ihrer Strategie“, so Thierry Piéton, Chief Financial Officer des Konzerns.

20.04.2022: Absatzeinbrüche auf europäischem Automarkt

Der Krieg in der Ukraine sorgt neben Halbleiter- und Coronakrise für weiterhin angespannte Lieferketten. In der EU verzeichneten die Autohersteller in diesem Sinne zweistellige Absatzrückgänge – darunter die vier wichtigsten Märkte. In Spanien (-30,2 Prozent), Italien (-29,7 Prozent), Frankreich (-19,5 Prozent) und Deutschland (-17,5 Prozent) wurden im Vorjahresvergleich deutlich weniger Autos verkauft, so der Branchenverband ACEA. Im März entspreche dies einem Rückgang von 20,5 Prozent. Im ersten Quartal summiert sich der Verlust gegenüber 2021 auf 12,3 Prozent.

20.04.2022: Chipausrüster ASML fehlen Kapazitäten

Die Bestellungen beim Chipausrüster ASML lagen im ersten Quartal netto bei rund sieben Milliarden Euro. Bedienen kann der Hersteller von Chip-Belichtungsmaschinen die hohe Nachfrage jedoch nicht. „Wir sehen, dass die Nachfrage nach unseren Systemen weiter höher ist als unsere derzeitige Produktionskapazität“, konstatiert Firmenchef Peter Wennink. Im ersten Quartal stand ein Umsatz von 3,5 Milliarden Euro zu Buche – rund 19 Prozent weniger als im Vorjahr. Der gewinn sank von 1,3 Milliarden auf 695 Millionen Euro.

13.04.2022: Bau von Chipfabriken verzögert sich

Der Bau neuer Halbleiter-Fabs könnte sich verzögern, da die benötigten Maschinen nicht zeitnah geliefert werden. Die Lieferzeiten würden dem Newsportal Nikkei Asia zufolge auf weit über ein Jahr steigen. Grund seien unter anderem Verzögerungen in der Lieferkette. ASML – der wichtigste Hersteller von Belichtungsmaschinen – warte demnach auf Optiken von Zeiss. Auch Ventile, Pumpen und Schrauben seien von längeren Wartezeiten betroffen. Derweil wirke sich die Halbleiterkrise auch auf die Fab-Ausrüster aus: Deren neuen Maschinen mangelt es ebenfalls an Chips.

12.04.2022: Infineon baut Chipfertigung für Autos aus

Infineon will die Chipfertigung für die Autoindustrie ausbauen und erweitert dafür sein Werk in Indonesien. Mit Übernahme von Werksgebäuden eines benachbarten Halbleiterfertigers am Standort Bantam werde die Produktionsfläche verdoppelt, so das Unternehmen. Die Produktion soll 2024 starten. Autospartenvorstand Thomas Kaufmann verwies auf den steigenden Bedarf an Halbleitern für Autos. Mit dem Zukauf könne Infineon seine „Fertigungskapazitäten schneller erweitern als mit einem Neubau auf grüner Wiese“.

11.04.2022: JLR kann Absatz trotz Krise wieder steigern

Der Absatz von Jaguar Land Rover litt im ersten Quartal 2022 noch immer unter der Halbleiterkrise. Im Vergleich zum letzten Quartal des Vorjahres habe sich die Situation jedoch bereits verbessert, so der Autohersteller. Demnach wurden mit rund 76.500 Einheiten elf Prozent mehr abgesetzt sowie 15 Prozent mehr produziert. Die Auftragsbücher wuchsen auf ein Rekordhoch von 168.000 Fahrzeugen an. Der Ukraine-Krieg habe den Absatz indes noch nicht maßgeblich beeinträchtigt.

07.04.2022: Hella büßt Profitabilität ein

Das bereinigte operative Ergebnis von Hella ist in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2021/2022 auf 238 Millionen Euro gesunken. Im Segment Automotive stand dabei ein Umsatzrückgang um 1,6 Prozent auf vier Milliarden Euro zu Buche. Das EBIT reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr gar von 295 auf 148 Millionen Euro. Als Gründe für die geringere Profitabilität nannte der Zulieferer unter anderem die anhaltende Bauteileknappheit, kleinere Produktionsvolumina sowie höhere Material- und Logistikkosten. Nach wie vor bestünden massive Versorgungsengpässe bei bestimmten Elektronikbauteilen und Materialien, bestätige Hella-CEO Rolf Breidenbach.

07.04.2022: Mercedes-Benz verkauft deutlich weniger Autos

Mercedes-Benz hat im ersten Quartal dieses Jahres etwas mehr als 500.000 Fahrzeuge verkauft. Das entspricht einem Minus von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Alle Regionen verzeichneten Rückgänge beim Absatz, die Nachfrage sei trotz geopolitischer Unsicherheiten und einem volatilen Halbleitermarkt dennoch weiterhin stark, so der Premiumhersteller.

06.04.2022: Subaru büßt Absatz in Amerika ein

Subaru of America hat im März rund 43.300 Fahrzeuge ausgeliefert und damit im Vergleich zum Vorjahresmonat einen Absatzverlust von gut 34 Prozent erlitten. Für das gesamte erste Quartal stand mit rund 132.300 Einheiten ein Rückgang von 17,5 Prozent zu Buche. Als Grund für die bescheidenen Verkäufe nennt der japanische Hersteller die anhaltende Halbleiterknappheit sowie Lieferkettenprobleme.

06.04.2022: Halbleitermangel belastet deutschen Automarkt

Nachdem sich der deutsche Automarkt in den ersten beiden Monaten des Jahres leicht erholt hat, ist er im März wieder eingebrochen. Rund 241.330 Pkw kamen im vergangenen Monat neu auf die Straßen und damit rund 17,5 Prozent weniger als im Vorjahr, so das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA). Damit ist die Zahl der Neuzulassungen im ersten Quartal ebenfalls rückläufig – mit rund 626.000 Autos waren es fünf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, berechnet der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK). Grund für den Rückgang seien laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) nach wie vor die Engpässe bei Elektrochips und Halbleitern. Der Ukraine-Krieg spiele in diesem Zeitraum noch keine Rolle.

05.04.2022: Tesla erzielt neuen Absatzrekord

Halbleitermangel und Lieferkettenprobleme können Teslas nächsten Absatzrekord nicht verhindern. Der E-Autobauer konnte im ersten Quartal des Jahres mit 310.000 Fahrzeugen einen neuen Bestwert erreichen.

05.04.2022: Spanien will Chipindustrie mit elf Milliarden ankurbeln

Spanien will mit elf Milliarden Euro öffentlicher Investitionen zu einem der führenden Standorte für die Herstellung von Mikrochips und Halbleitern werden. Die Mittel sollen im Rahmen eines der strategischen Projekte zur Verfügung gestellt werden, die aus dem EU-Wiederaufbaufonds zur Überwindung der Pandemie finanziert werden.

05.04.2022: VW verzeichnet Absatzdämpfer auf US-Markt

Angesichts des anhaltenden Chipmangels und weltweiter Lieferkettenprobleme hat sich Volkswagen auf dem US-Markt zu Jahresbeginn schwergetan. Im Auftaktquartal setzte VW knapp 65.000 Neuwagen ab - 28,5 Prozent weniger als vor einem Jahr. Bereits im letzten Vierteljahr 2021 waren die Verkäufe in den USA deutlich gesunken.Die Volkswagen-Töchter Audi und Porsche meldeten ebenfalls schwache Absatzzahlen für den US-Markt. Porsche verzeichnete nach einem starken Ergebnis im Vorjahreszeitraum ein Minus von knapp einem Viertel auf rund 13.000 Fahrzeuge. Bei Audi sank der US-Absatz sogar um 35 Prozent auf 35.500 Einheiten.

04.04.2022: GM stabilisiert die Lieferkette

General Motors hat im ersten Quartal 2022 knapp 513.000 Fahrzeuge in den USA verkauft. Der nachlassende Halbleitermangel hätte dabei eine höhere Produktion sowie einen höheren Marktanteil in Lkw-Segmenten begünstigt, so der OEM. Durch die Anstrengungen der Lieferketten- und Fertigungsteams konnte der Nachholbedarf wesentlich besser gedeckt werden, berichtet Steve Carlisle, Executive Vice President und President von GM North America. „Die Unterbrechungen der Lieferkette liegen noch nicht vollständig hinter uns, aber wir gehen davon aus, dass wir das Produktionsniveau von 2021 weiterhin übertreffen werden – insbesondere in der zweiten Jahreshälfte.“

04.04.2022: Engpässe führen zu Kurzarbeit bei Ford

Halbleitermangel und Ukraine-Krieg zwingen Ford erneut zum Herunterfahren der Produktion. Am Standort Köln war die Belegschaft in der Fiesta-Produktion bereits vergangene Woche drei Tage in Kurzarbeit, in dieser Woche werde dies fortgeführt, so eine Ford-Sprecherin. Danach sind zwei Wochen Osterferien vorgesehen. Am 25. April könnte die Fiesta-Produktion dann wieder anlaufen.

04.04.2022: VW-Werk Bratislava steht eine Woche still

Das Volkswagen-Werk in Bratislava muss für eine Woche seine gesamte Produktion unterbrechen. Grund dafür sei neben dem anhaltenden Chipmangel auch der Krieg in der Ukraine, so eine Unternehmenssprecherin. „Infolge fehlender Bauteile wird die Fahrzeugproduktion in allen Segmenten vom 4. bis zum 8. April eingestellt." Die Unterbrechung werde genutzt, „um Lieferketten logistisch aufzufüllen und eine höhere Versorgungsstabilität in den darauffolgenden Wochen zu erreichen". Schon am 21. und 22. März wurde die Produktion für zwei Tage unterbrochen.

01.04.2022: Japans Autoproduktion erholt sich

Japans Autoindustrie hat die Fertigung – nach den Ausfällen in Folge von Lieferengpässen und der Corona-Pandemie – wieder deutlich angekurbelt. Nach einem Produktionsrückgang um 17,3 Prozent im Januar erhöhte sich der Ausstoß im Februar um 10,9 Prozent, wie das Ministerium für Wirtschaft, Industrie und Handel bekanntgab.

01.04.2022: Sixt erwartet weiter hohe Mietwagenpreise

Sixt erwartet in diesem Jahr keine Entspannung bei den Mietwagenpreisen, sondern rechnet mit einem „erhöhten Marktpreisniveau“. Neben der Fahrzeugknappheit seien dafür auch Nachholeffekte bei den Mietwagenpreisen verantwortlich. Zwar erwartet Sixt, dass die Lieferprobleme der Autohersteller aufgrund des Halbleitermangels sich entspannen, allerdings gebe es neue Risiken durch den Ukrainekrieg. Schon 2021 hatte das Unternehmen vom Preisanstieg für Mietautos profitiert und Anfang März ein Rekordergebnis vermeldet.

30.03.2022: Halbleiterkrise sorgt bei Subaru für Minus

Die globale Produktion von Subaru hat im Februar mit insgesamt 47.625 Einheiten im Jahresvergleich 23,6 Prozent eingebüßt. Die Verkäufe in Japan gingen um 41,4 Prozent, die Exportzahlen um 26,9 Prozent zurück. Als Grund nannte der japanische Autobauer die Produktionsanpassungen in Folge des Halbleitermangels.

30.03.2022: Autokäufer bekommen weniger Rabatt

Nachdem sich die Situation auf dem deutschen Automarkt zuletzt leicht entspannt hat, sieht Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer im März wieder steigende Preise. Der durchschnittliche im Internet verfügbare Rabatt für die 30 beliebtesten Modelle mit Verbrennungsmotor sank laut seinen Berechnungen um 0,7 Punkte auf 17 Prozent. Dies sei der niedrigste Wert in einem März seit mehr als zehn Jahren und nur minimal mehr als das langjährige Tief von 16,7 Prozent aus dem Dezember. Neben den Folgen des Ukraine-Kriegs würden fehlende Halbleiter insbesondere Engpässe bei Elektroautos verursachen. „Im Zuge der neuen Knappheit haben die Autobauer ihre Incentives und Verkaufsförderungsmaßen deutlich zurückgefahren.“ Zudem geht Dudenhöffer von weiter gestiegenen Lieferzeiten aus.

30.03.2022: HUK rechnet mit Rückgang des Automarkts

Aufgrund der Pandemie, Lieferproblemen sowie Inflation geht der Autoversicherer HUK Coburg in diesem Jahr von einem Rückgang der „Fahrzeug-Transaktionen“ um 20 Prozent aus. Dies beziehe sich laut dem Unternehmen auf alle Fahrzeuge inklusive Gebrauchtwagen.

29.03.2022: Daimler Truck fährt in Werken teilweise Kurzarbeit

Daimler Truck setzt wegen des Halbleiterengpasses auf Kurzarbeit in einigen Bereichen von zwei Werken. Im laufenden Monat sei der Standort Mannheim, im kommenden das Werk in Gaggenau betroffen, teilt ein Sprecher laut dpa mit. Mit Kurzarbeit würden einzelne Produktionsruhetage und abgesagte Schichten überbrückt, so der Sprecher. Details nannte er nicht.

29.03.2022: ElringKlinger setzt seine Prognose aus

ElringKlinger hat 2021 wieder schwarze Zahlen geschrieben. Unter dem Strich stand beim Zulieferer ein Gewinn von 55,7 Millionen Euro, nachdem 2020 ein Verlust von 40,8 Millionen Euro verbucht wurde. Aufgrund der Unsicherheiten durch die Pandemie, den Krieg in der Ukraine sowie der andauernden Halbleiterengpässe setzt das Unternehmen seine Prognose für 2022 bislang jedoch aus.

28.03.2022: Fehlen bald Maschinen für Chipfabriken?

Peter Wennink, CEO von ASML, blickt skeptisch auf die Ausbaupläne der Chipfertiger, da sein Unternehmen die Nachfrage an Belichtungsmaschinen nicht decken könne, so ein Bericht der Financial Times. Die niederländische Firma liefert als einziger Hersteller weltweit die Ausrüstung für EUV-Lithographie. Demnach müsse ASML laut Wennink die Produktionskapazitäten um mehr als 50 Prozent steigern und sei zugleich von 700 Zulieferern abhängig – bei 200 davon sei eine Erhöhung der Kapazitäten kritisch. Als Beispiel nannte er Carl Zeiss, den Produzenten für die Optik der Lithographiemaschinen. Intel-CEO Pat Gelsinger bot ASML dem Bericht zufolge bereits Unterstützung an, gibt sich aber entspannt, da bis zur Einrichtung der neuen Fabs noch genug Zeit sei.

28.03.2022: Toyota will Verfügbarkeit in Marktanteile ummünzen

Nach dem Absatzplus im vergangenen Jahr will Toyota in diesem Jahr erneut zulegen – auch in Europa. Bis Ende 2022 will der Autohersteller seinen europäischen Marktanteil von 2,7 auf drei Prozent steigern, zitiert die Newsseite Autohaus den Deutschland-Präsident von Toyota, André Schmidt. Entscheidend für dieses Vorhaben ist angesichts zahlreicher Krisen die Verfügbarkeit neuer Modelle, weshalb Schmidt laut dem Artikel von „volumenabgesicherten Produktneueinführungen“ spricht. Vertriebschef Mario Köhler wird Autohaus zufolge noch konkreter und betont die Lehren aus der Tsunamikrise sowie das partnerschaftliche Verhältnis zu den Lieferanten. "Wir können liefern", so Köhler.

28.03.2022: Britische Autoproduktion geht weiter zurück

Im Februar rollten in Großbritannien rund 62.000 Fahrzeuge vom Band. Wie der Verband der britischen Automobilhersteller und -händler SMMT mitteilt, ging die Produktion damit im Vergleich zum Vorjahresmonat um mehr als 40 Prozent zurück. Es ist der schwächste Februar seit 2009 und der achte Rückgang in Folge. Verantwortlich seien vor allem der anhaltende Halbleitermangel, der teilweise zu Produktionsstopps geführt habe und die Schließung eines Honda-Werks im englischen Swindon im vergangenen Sommer.

25.03.2022: Renault verhängt Bestellstopp für Elektroautos

Renault verhängt aufgrund der Lieferprobleme ab dem 25. März einen vorübergehenden Bestellstopp für seine Modelle mit Elektro- und Plug-in-Hybridantrieb in Deutschland, berichtet die Automobilwoche mit Verweis auf Händlerkreise. Ab wann wieder Bestellungen möglich sind, sei laut dem Bericht unklar. Renault reagiere damit auf die aktuellen Lieferprobleme bei Halbleitern und Kabelbäumen.

25.03.2022: AvtoVAZ führt 4-Tage-Woche ein

Aufgrund der Russland-Sanktionen sowie dem anhaltenden Mangel an Elektronikkomponenten führt AvtoVAZ in den Werken Toljatti und Ischewsk ab dem 28. März eine verkürzte 4-Tage-Woche für alle Mitarbeiter ein, nachdem die Bänder in dieser Woche stillstanden. Die Maßnahme soll laut der Renault-Tochter voraussichtlich bis zum 6. Juni in Kraft bleiben. Darüber hinaus hat das Unternehmen die Betriebsferien im Sommer auf den 4. bis 24. April vorgezogen und arbeitet an speziellen Lada-Versionen, die weniger von importierten Komponenten abhängig sind.

25.03.2022: Autobauer fahren trotz Chipkrise mehr Gewinne ein

Im Vorjahresvergleich legte der operative Gewinn der weltweit 16 größten Autokonzerne 2021 um 168 Prozent auf insgesamt rund 134 Milliarden Euro zu, ermittelte die Beratungsgesellschaft EY. „Die Top-Autokonzerne haben die Halbleiterkrise im vergangenen Jahr insgesamt bemerkenswert gut gemanagt - der Absatz war zwar bei vielen Unternehmen rückläufig, die Gewinnsituation hat sich hingegen teils hervorragend entwickelt", resümiert der EY-Experte für den Mobilitätsbereich in Westeuropa, Constantin Gall. Die Strategie, die knappen Chips vor allem in vergleichsweise teure Autos einzubauen und gleichzeitig Rabatte einzuschränken, habe sich für die Hersteller ausgezahlt, so Gall. „Die Margen lagen 2021 auf Rekordniveau.“ Die Chipkrise habe beim Absatz insbesondere die deutschen Hersteller getroffen, während die Konkurrenten aus Japan und Südkorea zulegen konnten.

24.03.2022: EU-Nutzfahrzeugmarkt bricht weiter ein

Die Zahl der Nutzfahrzeug-Neuzulassungen in der EU ist im Februar – verglichen mit dem Vorjahresmonat – um 15,7 Prozent auf knapp 132.000 zurückgegangen, teilt die ACEA mit. Der europäische Fahrzeugverband begründete dies mit der andauernden Knappheit von Halbleitern. Unter den vier Schlüsselmärkten verzeichneten vor allem Spanien und Frankreich starke Einbrüche, während der Rückgang in Deutschland und Italien moderater ausfiel.

23.03.2022: Toyota muss an weiteren Tagen aussetzen

Auch in den kommenden drei Tagen passt Toyota seine Produktion an. Aufgrund des Erdbebens in Japan und den damit einhergehenden Störungen der Lieferkette sind insgesamt 18 Linien in elf Werken von Unterbrechungen betroffen. Detaillierte Angaben zu den Ausfallzeiten sowie betroffenen Modellen listet Toyota hier auf.

22.03.2022: Volkswagen pausiert Produktion in Bratislava

Das Volkswagen-Werk in Bratislava hat für zwei Tage seine Produktion unterbrochen. Grund dafür sei neben dem Chipmangel auch der Krieg in der Ukraine, der die Zulieferung von Teilen behindere, so eine Firmensprecherin. Die Unterbrechung habe am Montag und Dienstag alle Teile der Produktion betroffen. Die Einkaufsabteilung des Gesamtkonzerns sei aber in intensivem Kontakt mit den Zulieferern, um Alternativen zu finden.

21.03.2022: Sächsische VW-Werke bleiben im Ruhemodus

Ursprünglich sollten die VW-Werke in Dresden und Zwickau nur bis zum 18.3. die Montage aussetzen. Laut einem Bericht der Automobilwoche verschiebt Produktionsvorstand Christian Vollmer den Anlauf jedoch auf „Anfang April“. Neben der andauernden Halbleiterkrise sei an der Ruhepause vor allem der Engpass bei Kabelbäumen verantwortlich.

21.03.2022: AvtoVAZ fehlt es an Elektrobauteilen

AvtoVAZ stoppt wegen eines Mangels an Elektrobauteilen bis Freitag teilweise die Produktion, so das Manager Magazin. Der größte Autobauer Russlands hatte in diesem Monat wegen derartigen Engpässen bereits seine Werke in Togliatti und Ischewsk zeitweise stillgelegt.

18.03.2022: Erdbeben legt Bänder bei Toyota lahm

Auch Toyota ist vom Erdbeben in der japanischen Region Tohoku betroffen, das unter anderem drei Fabs des Chipfertiger Renesas lahmlegte. Am 21, 22, und 23. März stehen aufgrund der Naturkatastrophe und der mit ihr einhergehenden Lieferprobleme 18 Linien in elf Werken still. Detaillierte Angaben zu den Ausfallzeiten sowie betroffenen Modellen listet Toyota hier auf.

18.03.2022: Deutschland subventioniert Intel-Fab

Der deutsche Staat wird laut Informationen von Bloomberg voraussichtlich über fünf Milliarden Euro zur Intel-Fab in Magdeburg beisteuern.

18.03.2022: Subaru setzt Produktion für zwei Tage aus

Das Erdbeben in der japanischen Region Tohoku führt bei Subaru zu Störungen der Lieferkette. Unter anderem waren die Fabs des Chipfertigers Renesas betroffen. In der Gunma Manufacturing Plant des japanischen Autoherstellers steht deshalb am 18. und 21. März das Hauptwerk, das Werk Yajima sowie das Motoren- und Getriebewerk Oizumi still.

18.03.2022: Ukraine-Krieg könnte Halbleiterkrise verschärfen

Laut Audi-Finanzvorstand Jürgen Rittersberger hat sich die Versorgung mit Halbleitern in den ersten beiden Monaten des Jahres verbessert und es sei eine weitere Entspannung zu erwarten. Allerdings sei noch nicht absehbar, inwiefern sich der Ukraine-Krieg auf die Thematik auswirke.

18.03.2022: Hyundai nutzt Chipkrise in Europa

Die Neuzulassungen in Europa sind im Februar um 5,4 Prozent auf knapp 720.000 Fahrzeuge abgesackt, so der europäische Herstellerverband ACAE angesichts des Vorjahresvergleichs. Grund sei unter anderem der Halbleitermangel. Positiv stechen dabei jedoch Hyundai und Kia hervor, die angesichts eines Zuwachses um 25 Prozent offenbar deutlich weniger von der Chipkrise betroffen sind und ihren Marktanteil verbessern konnten. Künftig könnten für den russischen Markt bestimmte Fahrzeuge gar nach Europa umgeleitet werden und diesen Positivtrend verstärken.

17.03.2022: Renesas stoppt Chipfertigung nach Erdbeben

Der japanische Chipkonzern Renesas hat nach einem Erdbeben in der Präfektur Fukushima drei seiner Werke heruntergefahren. Derzeit werden die Fabriken in Naka, Takasaki und Yonezawa auf Schäden untersucht. Am Standort Yonezawa sei die Produktion auf Testlinien bereits wieder teilweise angelaufen.

17.03.2022: ZF stellt Umsatzwachstum unter Vorbehalt

ZF übertraf 2021 den Umsatz aus dem Vorkrisenjahr 2021. Trotz der 38,3 Milliarden Euro und einem Nettogewinn von 783 Millionen Euro steht das prognostizierte Umsatzwachstum auf mehr als 40 Milliarden Euro im Jahr 2022 jedoch „ganz explizit unter Vorbehalt“. Die Unsicherheiten blieben aufgrund des Ukraine-Kriegs sowie der Corona- und Halbleiterkrise bestehen, so das Unternehmen.

17.03.2022: Toyota passt Produktionspläne für April an

Die Corona- und Halbleiterkrise führt bei Toyota zu einer „absichtlichen Pause“ von April bis Juni. Im April werde demnach das geplante Volumen weltweit um 150.000 Fahrzeuge auf etwa 750.000 reduziert (250.000 in Japan und 500.000 im Ausland). Es seien zunächst sieben Linien in fünf Werken betroffen. Die durchschnittliche Produktionskapazität für die drei Monate betrage laut dem OEM rund 800.000 Einheiten. Detaillierte Angaben zu den Ausfallzeiten sowie betroffenen Modellen listet Toyota hier auf.

15.03.2022: Audi stoppt Produktion in Neckarsulm

Im Werk von Audi in Neckarsulm kommt es seit Wochenbeginn zu weiteren Ausfällen in der Produktion. Zur Begründung nannte eine Sprecherin Lieferengpässe angesichts des Krieges in der Ukraine und der Corona-Pandemie sowie die aktuelle Situation bei der Versorgung mit Halbleitern. Nach Konzernangaben ruht am Standort seit Montag die Produktion der Modelle A4 und A5. Bereits seit dem 7. März werden die Modelle A6, A7, der Sportwagen e-tron GT und R8 nicht produziert. Die Produktion soll bis zum 25. März pausieren.

15.03.2022: Intel plant Chipfabrik in Magdeburg

Magdeburg erhält den Zuschlag für eine große Chipfabrik des US-Konzerns Intel. Es sind Milliardeninvestitionen geplant. "In der ersten Phase planen wir Investitionen in Höhe von 17 Milliarden Euro für die Errichtung von zwei brandneuen, einzigartigen Halbleiterfabriken in Magdeburg", sagte Intel-Chef Pat Gelsinger in einem Videostream. Für die kommenden Jahre sind bis zu sechs weitere Fabriken geplant. Alle neuen europäischen Standorte sollen mit erneuerbarer Energie versorgt werden. Intel hatte im vergangenen Jahr den Bau einer europäischen Großfabrik angekündigt. In Magdeburg sollen die Bauarbeiten spätestens im Frühjahr 2023 beginnen, 2027 soll die Produktion starten. Insgesamt werden rund 3.000 Arbeitsplätze an dem Standort entstehen.

14.03.2022: Auslieferungen von Volkswagen sinken

Die Zahl der weltweiten Auslieferungen Volkswagens sank im vergangenen Jahr um 4,5 Prozent auf knapp 8,9 Millionen. Auch nach den ersten beiden Monaten dieses Jahres wurde ein Rückgang gemeldet, es ging um rund ein Sechstel abwärts. Besonders schmerzlich für VW: Der wichtigste Markt China lag im Januar und Februar um etwa 17 Prozent im Minus. Neben fehlender Bauteile aus der Ukraine ist auch der Halbleitermangel ein wichtiger Grund für den sinkenden Absatz.  Der Chipmangel bleibe ein strukturelles Problem, erklärte Finanzchef Arno Antlitz anlässlich der Vorstellung der Jahreszahlen. Man sehe aber, "dass sich die Versorgung mit Halbleitern verbessern wird, vor allem im zweiten Halbjahr." Allen Widrigkeiten zum Trotz konnte Volkswagen das Jahr jedoch mit einem Gewinn von 15,4 Milliarden und einem Umsatz von 250,2 Milliarden Euro sehr erfolgreich abschließen.

09.03.2022: Toyota setzt vorsichtigere Produktionsziele

Toyota will angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage künftig vorsichtiger bei seinen Produktionszielen vorgehen. Der Konzern werde die Produktionsplanung anpassen, um diese realistischer zu gestalten, sagte Konzernchef Akio Toyoda. In der aktuellen Situation stoße man bereits an Grenzen. Zuletzt hatte Toyota nach Produktionsausfällen im Januar und Februar die eigenen Produktionsziele schon eingedampft, im derzeit laufenden Geschäftsjahr bis Ende März stehen statt neun Millionen Fahrzeugen noch 8,5 Millionen in der Planung. Neben der Halbleiterkrise macht auch der Ukraine-Krieg und die damit verbundenen Preissteigerungen und Bauteilengpässe zu schaffen.

08.03.2022: Chinesischer Markt auf Erholungskurs

In China hat der Autoabsatz im Februar erstmals seit Mai 2021 wieder angezogen. Die Zahl der an Endkunden verkauften Fahrzeuge sei im Jahresvergleich um 4,7 Prozent auf circa 1,25 Millionen Stück gestiegen, teilte der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) aktuell mit. In den vergangenen Monaten war der Absatz vor allem wegen der Lieferprobleme bei Halbleitern teilweise zweistellig gefallen.

08.03.2022: Volkswagen stoppt Hybrid-Bestellungen

Fehlende Halbleiter sowie die Lage in der Ukraine haben VW zu einem vorläufigen Bestellstop für mehrere Modelle mit Hybridantrieb veranlasst, wie die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf Händlerkreise berichtet. Am Mittwoch sollen alle derzeit verfügbaren Hybrid-Varianten des Golf, Tiguan, Passat, Arteon und Tourag zum letzten Mal von Kunden geordert werden können. Auch für diese Modelle könne eine Auslieferung im laufenden Jahr aber nicht garantiert werden. Die Konzernzentrale in Wolfsburg bestätigte den Schritt. Das Interesse an den kombinierten Elektro- und Verbrennerfahrzeugen sei hoch - die Produktionsmöglichkeiten könnten mit dem Bestellaufkommen nicht mithalten.

02.03.2022: Subaru verzeichnet Absatzverlust in den USA

Subaru of America hat im Februar knapp 45.000 Fahrzeuge verkauft, was einen Rückgang von 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat bedeutet. Zurückzuführen sei dies auf den Halbleitermangel sowie weitere Lieferkettenprobleme, so der Autobauer.

01.03.2022: Magdeburg könnte Zuschlag für Chipfabrik erhalten

Magdeburg könnte in den kommenden Tagen den Zuschlag für eine milliardenschwere Chipfabrik des US-Konzerns Intel bekommen. Nach dpa-Informationen steht dabei eine hohe finanzielle Unterstützung des Bundes in Aussicht. Die Wirtschaftsministerien von Sachsen-Anhalt und des Bundes sowie Intel lehnten laut der Presseagentur jedoch Stellungnahmen ab.

25.02.2022: Toyota produziert 15 Prozent weniger Fahrzeuge

Die Vielzahl an Produktionsanpassungen fordert bei Toyota ihren Tribut. Innerhalb Japans produzierte die Stammmarke im Januar gut 32 Prozent weniger Fahrzeuge, außerhalb des Landes sank die Zahl um 6,7 Prozent. Weltweit fertigte Toyota somit rund 631.000 Einheiten – ein Minus von knapp 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Bei den Konzernmarken Daihatsu und Hino fielen die Zahlen zwar nur in Japan negativ aus, insgesamt verbucht der Konzern bei der Produktion im In- und Ausland dennoch ein Minus von 28,6 und 3,1 Prozent.  

25.02.2022: Subaru hat Chipkrise längst nicht überwunden

Im Januar konnte Subaru zum ersten Mal seit sieben Monaten die weltweite Produktion steigern. Der Zuwachs von 1,7 Prozent geht vor allem auf die im Vergleich zum Vorjahresmonat geringeren Auswirkungen der Halbleiterengpässe in Japan zurück. So legte die heimische Fertigung um 5,5 Prozent zu, während in den Übersee-Werken vier Prozent weniger Autos vom Band rollten. Dennoch mache sich die Halbleiterkrise auf dem japanischen Markt bemerkbar, so der OEM. Der Absatz auf dem Heimatmarkt büßte im Vergleich zum Januar 2021 knapp 42 Prozent ein.

25.02.2022: Stellantis legt bei Umsatz und Gewinn zu

Trotz der Chipengpässe hat Stellantis seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 14 Prozent auf 152 Milliarden Euro gesteigert. Unter dem Strich verdiente der Autobauer rund 13 Milliarden Euro, nahezu das Dreifache des Vorjahres. Da aufgrund der Halbleiterkrise ein Fünftel der geplanten Produktion wegbrach, setzte der Konzern vor allem auf den Vertrieb von Premiummodellen.

25.02.2022: Chipkrise soll Mercedes-Marge nicht schmälern

Mercedes-Benz rechnet 2022 mit prozentual zweistelligen Umsatzrenditen im Pkw-Geschäft. Die um Sondereffekte bereinigte Marge vor Zinsen und Steuern soll zwischen 11,5 und 13 Prozent betragen. Auch der Pkw-Absatz soll leicht zulegen. Die Lieferengpässe bei Halbleitern würden sich 2022 zwar auf den Markt auswirken, allerdings verbessere sich die Planbarkeit und neue Lieferkapazitäten kämen hinzu, so das Unternehmen. Jüngst hatten die Stuttgarter mitgeteilt, dass die aktuelle Version der E-Klasse-Limousine in Deutschland nicht mehr bestellt werden könne. Das Produktionsvolumen sei ausgeschöpft.

25.02.2022: Dürr kehrt in die schwarzen Zahlen zurück

Dürr konnte seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 6,4 Prozent auf rund 3,5 Milliarden Euro steigern. Das Ebit-Ergebnis wurde mit 199 Millionen Euro in etwa verdoppelt. Unter dem Strich kehrte der Maschinen- und Anlagenbauer mit rund 85 Millionen Euro – nach Verlusten im Jahr 2020 – in die schwarzen Zahlen zurück. Dank voller Auftragsbücher sollen Umsatz und Ertrag in diesem Jahr trotz Lieferengpässen wieder das Vorkrisenniveau erreichen oder dieses gar übertreffen. Das Management peilt demnach ein Umsatzwachstum von mindestens zehn Prozent auf 3,9 bis 4,2 Milliarden Euro an und will ein Nachsteuerergebnis von 130 bis 180 Millionen Euro erzielen. Die Lieferkettenprobleme würden besonders im ersten Halbjahr anhalten, danach werde aber mit einer deutlichen Abschwächung gerechnet, so das Unternehmen.

25.02.2022: Mercedes-Benz lotet neue Beschaffungsquellen aus

Mercedes-Benz rechnet nicht mit einer raschen Entspannung der Halbleiterkrise und sucht deshalb nach alternativen Einkaufsmöglichkeiten. „Wir loten überall Beschaffungsquellen aus“, so Vorstandschef Ola Källenius. Der Hersteller gab keine Prognose dazu ab, wann der Mangel beseitigt sein wird, geht 2022 jedoch von einer Erholung im Vergleich zum Vorjahr aus.  

23.02.2022: Mini stellt Produktion in Oxford vorübergehend ein

Wegen des Halbleitermagels ist die Mini-Produktion im englischen Oxford vorübergehend eingestellt worden. Das Werk sei bereits seit Montag geschlossen und werde dies bis einschließlich Freitag bleiben, teilt die BMW Group mit. „Wir beobachten die Situation sehr genau und sind in ständigem Austausch mit unseren Geschäftspartnern und Zulieferern“, so der Autohersteller. Bereits im vergangenen Frühjahr war die Mini-Fabrik wegen der Chipkrise für drei Tage geschlossen worden.

23.02.2022: Stellantis erzielt zweistellige Marge

Trotz anhaltender Halbleiterkrise peilt Stellantis im laufenden Jahr eine zweistellige operative Gewinnmarge an – nach 11,8 Prozent im Jahr 2021. Zwar blieben der Mangel an Chips und die hohen Kosten für Rohstoffe ein Thema, wie Finanzvorstand Richard Palmer sagt, besonders auf dem US-Markt sehe der Konzern aber noch Potenzial. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz um 14 Prozent auf 152 Milliarden Euro, wobei ein Fünftel weniger Autos verkauft wurden als geplant. Unter dem Strich verdiente der Konzern rund 13 Milliarden Euro, nahezu das Dreifache des Vorjahres.

22.02.2022: Bosch baut Kapazitäten in Reutlingen aus

Mit einer weiteren Investition in Höhe von 250 Millionen Euro will Bosch für Halbleiternachschub sorgen. Das Geld fließt in neue Flächen sowie die Ausgestaltung des Reinraums am Standort Reutlingen. Ab 2025 sollen in dem rund 3.600 Quadratmeter großen, neuen Gebäudeteil die dringend benötigten Chips gefertigt werden. „Wir investieren für unsere Kunden und gegen die globale Halbleiter-Lieferkrise“, sagt Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung. Bosch adressiert mit der Erweiterung vor allem den wachsenden Bedarf an mikroelektromechanischen Systemen (MEMS) für den Automotive- und Consumer-Bereich sowie an Siliziumkarbid-Leistungshalbleitern. Insgesamt erweitert das Unternehmen die Reinraumfläche damit von 35.000 auf 44.000 Quadratmeter. Weitere Ausbaumaßnahmen kommen unter anderem der Energieversorgungszentrale zugute.

22.02.2022: Faurecia trotzt der Halbleiterkrise

Faurecia konnte seine Erlöse im Jahr 2021 trotz um acht Prozent auf 15,6 Milliarden Euro steigern und seinen operativen Gewinn auf 862 Millionen Euro verdoppeln. „Und das trotz des akuten Halbleitermangels, der beispiellosen Volatilität der Automobilproduktion mit weit verbreiteten Unterbrechungen sowie einem Launch-Problem in Nordamerika“, betont Faurecia-CEO Patrick Koller. Die Situation um Elektronikchips werde sich seines Erachtens ab der zweiten Jahreshälfte 2022 entspannen. Für das laufende Jahr plant der Zulieferer deshalb ohne den jüngst übernommenen Lichtspezialisten Hella mit einer noch besseren Marge und einem Umsatzplus von etwa zwölf bis 15 Prozent. Dafür müsste sich die weltweite Autoproduktion jedoch von 73,4 Millionen auf 78,7 Millionen Fahrzeuge erholen.

21.02.2022: VW-Betriebsrat kritisiert Lieferkettenmanagement

Der womöglich länger anhaltende Wegfall vieler Schichten ab April bleibt vorerst auf das Volkswagen-Stammwerk in Wolfsburg begrenzt. Bei drei von vier wichtigen Linien wird dabei die Nachtschicht gekappt. Der Umbau sei nicht abzuwenden, betont Personalvorstand Gunnar Kilian. „Wenn wir die entsprechenden Produktionsvolumina nicht erreichen können, wie aktuell durch die Halbleiterkrise, müssen wir handeln.“ Werke wie Emden seien bereits auf Zwei- statt Dreischichtbetrieb ausgerichtet. „Wir haben volle Auftragsbücher. Aber die Halbleiter fehlen. Das passt nicht zusammen, und es ist nur schwer auszuhalten“, sagt Betriebsratschefin Daniela Cavallo. Neben einem finanziellen Ausgleich für wegbrechende Schichtzuschläge fordert die Belegschaftsvertretung eine neu organisierte Beschaffung zentraler Zulieferteile. Bei der Sicherung hinreichender Mengen seien manche Unternehmen weiter als VW, so Cavallo. „Sicherlich ist schon einiges passiert. Wir haben die Taskforce zur Halbleiterversorgung. Es geht aber auch darum, ein strategisches, langfristiges Liefermanagement aufzubauen - übrigens nicht nur für Mikrochips.“

18.02.2022: Renault senkt Prognose um 300.000 Autos

Renault hat 2021 dank Sparprogramm und steigender Preise besser abgeschnitten als geplant. Während der Umsatz trotz geringerer Autoverkäufe um 6,3 Prozent auf 46,2 Milliarden Euro zulegte, fuhr das Unternehmen mit 888 Millionen Euro unter dem Strich auch wieder einen Gewinn ein. 2020 stand noch ein Rekordverlust von acht Milliarden Euro zu Buche. Im laufenden Jahr will Konzernchef Luca de Meo weitere Sparerfolge verzeichnen, sieht aber noch Probleme mit der Chipversorgung. Demnach werde Renault vor allem in der ersten Jahreshälfte von Engpässen betroffen sein und 2022 rund 300.000 Autos weniger produzieren.

18.02.2022: Autos bescheren Chipindustrie größtes Wachstum

Der Umsatz der Halbleiterindustrie lag 2021 bei 600 Milliarden US-Dollar und könnte in diesem Jahrzehnt um jährlich sechs bis acht Prozent wachsen, ergibt eine Studie der Unternehmensberatung McKinsey. Damit würde die Branche 2030 die Schallmauer von einer Billion US-Dollar durchbrechen. „Den stärksten Zuwachs mit jährlich 13 bis 15 Prozent erwarten wir bei Chips für das Auto – der Markthochlauf der Elektrofahrzeuge mit ihrem größeren Bedarf für Steuerungselektronik sowie das hoch- und vollautomatisierte Fahren sind hier die wesentlichen Gründe", betont Ondrej Burkacky, Senior Partner im Münchner Büro von McKinsey und Leiter der globalen Halbleiterberatung. Aktuell sei die Wartezeit für einzelne Chips mit teilweise mehr als 20 Wochen so lang wie noch nie.

17.02.2022: Infineon investiert Milliarden in Malaysia

Infineon investiert mehr als zwei Milliarden Euro in den Aufbau einer Fertigung für Verbindungshalbleiter in Malaysia. Die Bauarbeiten am Standort Kulim, wo das Unternehmen bereits zwei Fabriken hat, sollen im Juni starten. Der Produktionsstart ist für das zweite Halbjahr 2024 vorgesehen. Konkret will das Unternehmen dort Produkte auf Basis von Siliziumkarbid und Galliumnitrid herstellen.

17.02.2022: Historisch schlechter Monat bei Neuzulassungen

Infolge des Halbleitermangels sind in der EU im Januar so wenige Neufahrzeuge zugelassen worden wie noch nie. Mit 682.596 Exemplaren lag der Monatswert sechs Prozent unter dem bisherigen Rekordtief vom Januar 2021, so der Branchenverband ACEA. Im Vergleich der großen Autobauer musste vor allem Stellantis Federn lassen. Gegenüber dem Vorjahr wurden die Fahrzeuge der Marken Peugeot, Opel oder Citroen um gut 15 Prozent seltener neu zugelassen. Deutlich zulegen konnten Hyundai und Kia – um rund 28,7 Prozent.

17.02.2022: Nvidia verliert Umsatz im Automotive-Bereich

Im Vergleich zum vorherigen Quartal konnte Nvidia den Konzernumsatz zum Ende des Geschäftsjahres mit gut 7,6 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppeln. Im Bereich Automotive musste der Chip-Spezialist unterdessen einen Umsatzverlust von 14 Prozent auf 125 Millionen US-Dollar hinnehmen. Das Geschäft wurde von Produktionsproblemen in der Autobranche angesichts der globalen Bauteileknappheit gebremst.

16.02.2022: Denso beteiligt sich an Halbleiterfabrik

TSMC will die gemeinsam mit der Sony Group geplante Fab in Japan erweitern. Das Unternehmen wendet zusätzliche 1,6 Milliarden US-Dollar auf, um dort monatlich 55.000 300mm-Wafer fertigen zu können. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Die Gesamtkosten belaufen sich damit auf 8,6 Milliarden US-Dollar. Derweil beteiligt sich auch der japanische Zulieferer Denso mit einem Anteil von zehn Prozent an der neuen Fabrik und lässt sich dies 350 Millionen US-Dollar kosten. „Im Rahmen dieser Partnerschaft tragen wir mittel-und langfristig zur stabilen Versorgung der Automobilindustrie bei“, betont Denso-CEO Koji Arima. Der Baubeginn soll noch in diesem Jahr erfolgen. Produktionsstart ist voraussichtlich Ende 2024.

uche, nachdem die Pandemie im Vorjahr rote Zahlen verursacht hatte.

16.02.2022: Halbleiterindustrie stehen goldene Zeiten bevor

Bis 2025 wird die Halbleiterindustrie im Bereich Automotive jährlich um 12,4 Prozent wachsen. Zu diesem Ergebnis kommt das Beratungsunternehmen Omdia in einer Studie. Grund für den Zuwachs seien neben ADAS-Anwendungen, Infotainment, Telematik und zunehmender Konnektivität vor allem die batterieelektrischen Fahrzeuge. Sie benötigen durchschnittlich knapp dreimal mehr Halbleiter als ein herkömmlicher Verbrenner, erklärt Sang Oh, Senior Research Analyst für Automotive-Halbleiter bei Omdia sowie Studienautor. Dass die Chipunternehmen ihre Umsätze im vergangenen Jahr trotz sinkender Absatzzahlen im Automobilbereich um über 28 Prozent steigern konnten, führt er auf höhere Preise sowie Vorbestellungen und verstärkte Lagerhaltung zurück.

16.02.2022: VW-Betriebsratschefin fordert Ausgleichszahlungen

Die Betriebsratschefin Daniela Cavallo bilanzierte in einer Betriebsversammlung die schwierige Lage am VW-Stammsitz. Die Chipkrise habe im vergangenen Jahr dazu geführt, dass 330.000 Autos nicht gebaut werden konnten – vor allem beim Golf und Tiguan. Die Beschäftigten könnten laut Cavallo nichts für Versäumnisse in der Halbleiterbeschaffung und hätten daher Anspruch auf einen Ausgleich für wegfallende Nachtzuschläge. Die weniger als 400.000 noch gefertigten Wagen bedeuteten 2021 eine Stückzahl wie zuletzt im Jahr 1958.

16.02.2022: Subaru unterbricht Produktion

Subaru setzt die Produktion der japanischen Gunma Manufacturing Plant am 18. Und 21. Februar aus. Betroffen seien das Stammwerk, die Anlage Yajima sowie das Motorenwerk Oizumi. Als Grund nannte der Autohersteller die mangelnde Versorgung mit Halbleitern.

16.02.2022: Intel übernimmt Chipfertiger Tower

Intel will das neue Geschäft als Chip-Auftragsfertiger mit einer Übernahme stärken. Die israelische Firma Tower Semiconductor bringe unter anderem Technologien für Kunden aus der Halbleiter- und Autobranche mit, so Intel-Chef Pat Gelsinger laut dpa. Der Kaufpreis summiert sich voraussichtlich auf rund 5,4 Milliarden US-Dollar.

15.02.2022: Toyota reduziert Produktionsvolumen im März

Die Corona- und Halbleiterkrise führt zu weiteren Ausfällen bei Toyota. Im März 2022 werde das weltweite Produktionsvolumen um 100.000 auf rund 950.000 Fahrzeuge gesenkt. Betroffen seien drei Linien der japanischen Werke Miyata und Iwate. Detaillierte Angaben zu den Ausfallzeiten sowie betroffenen Modellen listet Toyota hier auf.

15.02.2022: Chipmangel kostet Jobs in der Autobranche

Der Mangel an Halbleitern und weiteren Bauteilen hat Einfluss auf die Arbeitsplätze in der deutschen Autoindustrie. In den größeren Betrieben der Branche waren zum Ende vergangenen Jahres 2,1 Prozent weniger Menschen beschäftigt als ein Jahr zuvor, teilt das Statistische Bundesamt mit. Das war zusammen mit der Metallverarbeitung der schlechteste Wert innerhalb des verarbeitenden Gewerbes.

14.02.2022: Mercedes-Benz trotz Chipmangel mit starkem Ergebnis

Mercedes-Benz übertraf mit einem starken vierten Quartal 2021 die Prognose für die Profitabilität im Automobilbau. Vorläufigen Berechnungen zufolge erwartet der Vorstand für die Sparte Pkw und Vans ein Ebit-Ergebnis von 14 Milliarden Euro – mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. Der OEM hatte aufgrund der Lieferengpässe insgesamt vier Prozent weniger Fahrzeuge ausgeliefert, sich aber für den priorisierten Halbleiter-Einbau in lukrativere Modelle und Elektroautos entschieden.

14.01.2022: Volvo mit Rekordwerten bei Umsatz und Profitabilität

Volvo Cars hat das Jahr 2021 trotz heruntergefahrener Produktionskapazitäten und geringerer Verkaufszahlen mit Rekordwerten beendet. Der Gesamtumsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 7,3 Prozent auf umgerechnet gut 26,7 Milliarden Euro – so viel wie nie zuvor. Wegen der Knappheit bei Chips und Halbleitern konzentrierte sich der Konzern darauf, die ohnehin knappen Ressourcen in lukrativere Modelle mit höheren Margen zu verbauen. Auch die Preise zogen an. Das zahlte sich beim operativen Ergebnis aus. Volvo Cars verdiente im Gesamtjahr 1,9 Milliarden Euro nach 805 Millionen im Krisenjahr 2020. Eine Prognose für das laufende Jahr traut sich der Autohersteller jedoch nicht zu: Die Situation rund um die Materialknappheit bei elektrischen Komponenten sei zu unsicher, auch wenn sie sich ein Stück weit entspannt habe.

14.02.2022: Rheinmetall fährt Rekordergebnis trotz Chipkrise ein

Der Mangel an Rohstoffen und Chips macht auch vor Rheinmetall nicht halt. Der Umsatz des Zulieferers ist im vergangenen Jahr zwar um 4,7 Prozent auf 5,66 Milliarden Euro gestiegen, eigentlich wurden jedoch sechs Prozent in Aussicht gestellt. Die Entwicklung bei Rohstoffen und Halbleitern habe dazu geführt, dass an wichtige Kunden weniger geliefert worden sei, so das Unternehmen. Der operative Gewinn stieg hingegen um 33 Prozent auf ein Rekordergebnis von 595 Millionen Euro. „Die erneut verbesserte Profitabilität ist im Wesentlichen auf ein striktes Kostenmanagement und einen vorteilhaften Produktmix zurückzuführen“, heißt es in einer Mitteilung.

14.02.2022: VW beendet Lieferstopp für E-Up

Nun ist es offiziell: Volkswagen nimmt die über längere Zeit ausgesetzte Elektroversion seines Kleinwagens Up zurück ins Programm. „Es ist richtig, dass wir den E-Up wieder als Einstiegsmodell in die E-Mobilität anbieten werden“, bestätigt das Unternehmen laut dpa. Der E-Up solle nun „zeitnah“ in den Handel kommen. Die erste Tranche soll rund 11.000 Exemplaren umfassen.

11.02.2022: Opel priorisiert Elektrofahrzeuge

Opel bevorzugt angesichts der Halbleiterkrise die Produktion seiner elektrischen Modelle. „Wir liefern Elektroautos schneller als Verbrenner aus, bedienen also stromgetriebene Fahrzeuge vorrangig mit Chips“, sagt Opel-Chef Uwe Hochgeschurtz im Interview mit der Augsburger Allgemeinen.

10.02.2022: VDA-Präsidentin unterstützt EU-Chips-Act

Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, erachtet den EU-Chips-Act als „wichtige und richtige Initiative“, um den steigenden Bedarf an Halbleitern zu decken und unabhängiger von internationalen Lieferengpässen zu werden. „Wenn Deutschland auch Weltmarktführer der Zukunft sein will, dann braucht es jetzt den Aufbau von Halbleiter-Fabriken“, so Müller, die dabei auch Europa im Blick hat. Insbesondere um den Eigenbedarf für Zukunftsprojekte wie vernetztes oder autonomes Fahren sicherzustellen, brauche die Autoindustrie diese Versorgungssicherheit.

10.02.2022: Auftragsbestand der Industrie so hoch wie nie

Die deutsche Industrie kann nach Daten des Ifo-Instituts mit den aktuellen Auftragsbeständen so lange produzieren wie nie zuvor. Die Aufträge reichen laut einer Umfrage bei den Unternehmen für die nächsten 4,5 Monate. „Das gab es noch nie, seit wir diese Frage im Jahr 1969 zum ersten Mal gestellt haben“, berichtet der Leiter der Ifo-Konjunkturprognosen, Timo Wollmershäuser. Die Auftragseingänge der vergangenen Monate hätten nicht abgearbeitet werden können, weil den Unternehmen wichtige Vorprodukte und Rohstoffe fehlten. Besonders groß sei der Auftragsbestand bei Herstellern und Zulieferern von Autos mit einer geschätzten Produktionsdauer von acht Monaten.

09.02.2022: Historisch hohes Handelsbilanzdefizit in Frankreich

Frankreichs Handelsbilanzdefizit hat mit 84,7 Milliarden Euro im vergangenen Jahr einen historischen Höchststand erreicht. Nach der wirtschaftlichen Abschwächung im ersten Jahr der Coronakrise zogen die Importe 2021 mit 18,8 Prozent stärker an als die Exporte mit 17 Prozent. Die Exporte lagen demnach zwei Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2019. Frankreichs Verlust von Marktanteilen seit 2010 setzte sich damit fort. Noch weit unter Vorkrisenniveau lag unter anderem der unter Teilemangel leidende Automobilexport.

09.02.2022: Bosch weitet Geschäft trotz Chipkrise aus

Bosch hat trotz der Chipkrise sein Geschäft ausgeweitet. Der Konzernumsatz stieg im vergangenen Jahr um zehn Prozent auf 78,8 Milliarden Euro. Der operative Gewinn wuchs nach vorläufigen Zahlen auf 3,2 Milliarden Euro – nach 2 Milliarden Euro im Vorjahr. Der neue Bosch-Chef Stefan Hartung macht jedoch deutlich, dass die Lieferengpässe bei Halbleitern noch lange nicht erledigt sind. „Das beschäftigt uns in allen Branchen, bis hin zu Gebrauchsgütern.“ Mit einer Normalisierung sei voraussichtlich erst vom kommenden Jahr an zu rechnen. Bosch baue die eigene Halbleiter-Fertigung in Dresden, Reutlingen sowie im malaysischen Penang aus und investiere allein dafür in diesem Jahr rund 400 Millionen Euro, so Hartung.

09.02.2022: Jenoptik erzielt mehr Umsatz und Gewinn

Der Technologiekonzern Jenoptik hat im vergangenen Jahr wegen einer Übernahme und des Booms in der Chipbranche deutlich mehr umgesetzt und verdient. Der Konzernumsatz legte im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent auf 895 Millionen Euro zu, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg um 59 Prozent auf 177 Millionen Euro.

09.02.2022: Chinesischer Pkw-Absatz könnte zulegen

Der Pkw-Absatz in China könnte aufgrund einer Erholung beim Chipmangel in diesem Jahr um vier Prozent zulegen, prognostiziert Joyce Wang Research Director für Automotive Technology and Aftermarket bei IHS Markit. Laut der Analystin könnten steigender Bedarf und mangelndes Angebot zwar bis Ende 2023 zu weiteren Engpässen führen, doch Autohersteller und Tier-1-Zulieferer hätten ihre Lieferketten in den beiden vergangenen Jahren resilienter aufgestellt.

09.02.2022: EU-Kommission wirkt Chipmangel entgegen

Angesichts der Chipkrise hat die EU-Kommission den EU-Chips-Act vorgestellt. Mit ihm soll verhindert werden, dass Europa von Asien und den USA abgehängt wird. Zwölf Milliarden Euro sollen demnach für Forschung und Entwicklung sowie 30 Milliarden Euro für die Errichtung großer Produktionsanlagen mobilisiert werden. Der EU-Anteil auf dem Weltmarkt für Chips soll sich dadurch auf 20 Prozent verdoppeln. Dafür müsste sich die Produktion vervierfachen, da bis 2030 eine Verdopplung des Marktes erwartet wird. „Die geplanten Chipfabriken in Europa sollten passgenau auf den europäischen Bedarf geplant werden. Die Kommission muss dafür sorgen, dass der Fokus nicht nur auf Fabriken für 2 Nanometer-Chips liegt, sondern den Bedarf der breiten Masse der europäischen Industrie berücksichtigt“, betont VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann hinsichtlich des Vorhabens.

09.02.2022: Toyota steigert trotz Chipmangel den Gewinn

Toyota hat den Gewinn in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres trotz globaler Halbleiter-Engpässe kräftig gesteigert. In den drei Quartalen bis Ende Dezember stand ein Nettogewinn von umgerechnet 17,4 Milliarden Euro zu Buche. Das ist ein kräftiges Plus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 57,8 Prozent. Die Umsatzprognose fürs gesamte Jahr senkte der Autobauer jedoch leicht.

09.02.2022: VDA fordert europäische Halbleiterproduktion

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) rechnet für 2022 mit rund 2,8 Millionen Pkw-Neuzulassungen in Deutschland. Damit kämen rund sieben Prozent mehr Neuwagen auf die Straßen als 2021, wie Verbandspräsidentin Hildegard Müller mitteilt. Vor allem Lieferengpässe bei Halbleitern hatten den Absatz im vergangenen Jahr deutlich gedrückt. Müller hatte zuletzt betont, dass die Probleme auch im laufenden Jahr anhalten dürften. Vom Vorkrisenniveau sei die Industrie noch weit entfernt. Sie fordert deshalb unter anderem mehr Tempo beim Aufbau einer europäischen Halbleiterproduktion. „Wenn Deutschland auch Weltmarktführer der Zukunft sein will, dann braucht es jetzt den Aufbau von Halbleiter-Fabriken“.

08.02.2022: Ford unterbricht Produktion in Nordamerika

Ford drosselt seit Anfang dieser Woche die Produktion zum wiederholten Male. Wegen der Halbleiterkrise werde die Fertigung des des neuen Bronco, des F-150 und des vollelektrischen Mustang Mach-E in den Werken Michigan (Wayne), Illinois und Mexiko unterbrochen, berichtet HT Auto mit Verweis auf die Nachrichtenagentur AFP. In seinen Werken in Missouri, Kentucky sowie an anderen Standorten in Michigan verlangsame Ford hingegen die Produktion. Im kanadischen Oakville (Ontario) müssen die Mitarbeiter ihre Überstunden abbauen, so die Nachrichtenseite.

08.02.2022: In der EU klafft weiterhin eine Absatzlücke

Die europäischen Autobauer erwarten 2022 zwar wieder einen Anstieg ihrer Verkäufe in der EU, vom Vorkrisenniveau bleiben sie nach zwei Jahren der Pandemie aber weit entfernt. Dank einer sich stabilisierenden Chipversorgung prognostiziert der Branchenverband ACEA einen Absatz von 10,5 Millionen Pkw. Das entspricht einem Wachstum von 7,9 Prozent. Dennoch bliebe damit eine Lücke von etwa einem Fünftel zum Vorkrisenniveau des Jahres 2019.

08.02.2022: Volkswagen sucht Kontakt zu Halbleiterherstellern

Volkswagen gibt bei der Chipkrise noch keine Entwarnung. In einem Interview mit der Automobilwoche rechnet Einkaufsvorstand Murat Aksel erst ab der zweiten Jahreshälfte mit einer allmählichen Besserung der Lage. „Wir müssen weiterhin um jedes Teil kämpfen“, betont Aksel. Die bisherige Erholung sei noch nicht nachhaltig genug, um heute bereits Entwarnung zu geben. „2023, wenn die Kapazitäten, die die Halbleiterhersteller jetzt aufbauen, im Markt ankommen, dürften Vorhersagen dann tatsächlich verlässlicher möglich werden", sagt Aksel im Interview. Neben der kurzfristigen Absicherung der Teileverfügbarkeit durch die Taskforce müsse das Thema auch strategisch angegangen werden. „Schließlich wollen wir für die Zukunft besser gewappnet sein." Eine eigene Chip-Fertigung schloss Aksel dennoch aus. Stattdessen sollen die Chips direkt von den Herstellern bezogen werden. „Ich bin überzeugt, dass wir uns auf Grundlage direkter Beziehungen zu den Chipherstellern sehr gut absichern können", zitiert ihn die Automobilwoche. Helfen könnte ein eigenes Chipdesign. „Daraus resultiert dann automatisch ein direkter Kontakt zu den Halbleiterherstellern“, so Aksel weiter.

08.02.2022: Nissan hebt Gewinnprognose an

Nissan hat trotz der Halbleiter-Engpässe die Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben. Der Nettogewinn dürfte sich laut dem Konzern bis zum Bilanzstichtag am 31. März auf umgerechnet 1,6 Milliarden Euro belaufen.

08.02.2022: Porsche peilt weiteres Absatzwachstum an

Porsche will in diesem Jahr trotz Chipkrise weiter zulegen. In Anbetracht des aktuellen Auftragsbestandes sei laut Vertriebschef Detlev von Platen ein ähnliches Absatzwachstum wie 2021 denkbar. Vergangenes Jahr hatte die Volkswagen-Tochter rund 302.00 Autos verkauft und damit die Auslieferungen um rund elf Prozent gesteigert. Bei gleich starkem Wachstum würde der Sportwagenbauer damit in diesem Jahr auf rund 335.000 Autos kommen.

08.02.2022: Sorge um Lockdown-Auswirkungen in China

Die Chefin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, blickt mit Sorge auf mögliche Omikron-Lockdowns in chinesischen Hafenstädten. „Die weltweite Halbleiterknappheit macht uns ohnehin schon sehr zu schaffen“, betont sie gegenüber dem Nachrichtenportal T-Online. „Wenn es jetzt noch zu zusätzlichen Lieferschwierigkeiten kommt, wird das zu einem großen Problem.“ Weitere Produktionsstopps könne sie deshalb nicht ausschließen.

08.02.2022: Volkswagen-Konzern quotiert Elektrofahrzeuge

Laut der Automobilwoche hat nach dem Bestellstopp für die G-Klasse von Mercedes-Benz auch Volkswagen eine vergleichbare Maßnahme ergriffen. Die Händler des Volumenherstellers erhalten demnach strikte Quoten für den ID.3 und ID.4. Ihnen zufolge würden die Kunden derzeit rund zwölf Monate auf einen ID.3 warten, Volkswagen selbst spreche von einer Lieferfrist von „mehr als neun Monaten“. Bei den Konzernschwestern sehe es ähnlich aus, schreibt die Branchenseite. Den Audi Q4 e-tron würden Kunden erst Mitte 2023 erhalten, laut Hersteller warten sie „rund zwölf Monate“. Der Skoda Octavia iV werde gar erst im August 2023 ausgeliefert. Beim Plug-in-Hybrid spreche Skoda von einer Lieferfrist „deutlich über einem Jahr“. Auch der tschechische Hersteller soll eine Quotierung bei Elektrofahrzeugen eingeführt haben.

07.02.2022: VW streicht fast alle Nachtschichten im Stammwerk

Die Halbleiterkrise zwingt Volkswagen ab Mitte April voraussichtlich zur Streichung nahezu sämtlicher Nachtschichten am Stammsitz Wolfsburg. Demnach dürfte nach den Osterfeiertagen nachts vorerst nur noch auf einer Montagelinie gearbeitet werden – überall sonst greift wohl ein Zwei- statt Dreischichtbetrieb. Bei VW ist von einer „dramatischen Unterauslastung des Stammwerks“ die Rede, die jetzt „spürbare Folgen für das bisherige Schichtsystem“ habe. Demzufolge fallen demnächst alle Nachteinsätze in der Fertigung des zentralen Modells Golf weg. Der Betriebsrat äußerte sich reserviert. „Wir haben diese Vorhaben des Unternehmens zur Kenntnis genommen“, meint dessen Vorsitzende Daniela Cavallo.

04.02.2022: Halbleitermangel sorgt für Absatzschwund bei Kia

Kia setzte im Januar knapp 213.000 Fahrzeuge ab, was einem Minus von 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht. Verantwortlich macht der südkoreanische Autobauer den Mangel an Halbleitern.

04.02.2022: Ford verfehlt Erwartungen im Schlussquartal

Ford tut sich angesichts der Chipkrise und Lieferkettenproblemen weiter schwer. In den drei Monaten bis Ende Dezember verbuchte der Autohersteller einen bereinigten Betriebsgewinn von zwei Milliarden US-Dollar und blieb damit hinter den Markterwartungen zurück. Im Gesamtjahr 2021 stand ein Nettogewinn von 17,9 Milliarden US-Dollar zu B

04.02.2022: TomTom gibt bei Lieferengpässen keine Entwarnung

Das Automotive-Geschäft von TomTom wird auch in diesem Jahr die Beeinträchtigungen der Lieferkette zu spüren bekommen, meint dessen CEO Harold Godijn. Erst 2023 werden diese seines Erachtens nachlassen. „Letztes Jahr waren wir aufgrund von Lieferengpässen mit geringeren Produktionsvolumina bei Autos konfrontiert, was unseren Automotive-Umsatz beeinträchtigt hat“, ergänzt TomTom-CFO Taco Titulaer. Er gehe davon aus, dass die Engpässe in diesem Jahr anhalten werden, erwartet aber zugleich eine signifikante Steigerung beim Automotive-Umsatz. 2021 ging dieser um drei Prozent auf 266 Millionen Euro zurück.

04.02.2022: Britischer Autoabsatz deutlich unter Vorkrisenniveau

Auch in Großbritannien wurden im Januar mehr Autos verkauft als im Vorjahresmonat. Trotzdem liegt die Nachfrage noch immer weit unter dem Vorkrisenniveau. Wie der Branchenverband SMMT mitteilt, wurden landesweit 115.087 neue Fahrzeuge registriert. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Plus von 27,5 Prozent, gegenüber dem Januar 2020 steht ein Minus von 22,9 Prozent zu Buche. Der SMMT machte den globalen Chipmangel für den Absatzschwund verantwortlich.

04.02.2022: Lieferfähigkeit bleibt entscheidender Faktor

Im Januar sind in Deutschland erstmals seit Juni wieder mehr neue Autos zugelassen worden als im gleichen Monat des Vorjahres. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) verzeichnete 184.112 Neuzulassungen und damit ein Plus von rund 8,5 Prozent. Allerdings lägen die Neuzulassungen um 25 Prozent unter dem Vor-Krisen-Niveau von Anfang 2020, verdeutlicht die Wirtschaftsberatung EY. Es sei zudem der drittniedrigste Januar-Wert seit der Wiedervereinigung. Ähnlich äußerte sich der Präsident des Verbands der Internationalen Kraftfahrzeughersteller, Reinhard Zirpel: „Die Automobilbranche hat zu Jahresbeginn nur wenig Grund durchzuatmen.“ Für den weiteren Jahresverlauf existiere ein großes Erholungspotenzial, da die Auftragsbestände sehr hoch sind. „Die Marktentwicklung hängt jedoch entscheidend davon ab, in welchem Umfang es gelingt, die Lieferfähigkeit zu verbessern", so Zirpel.

03.02.2022 Opel priorisiert E-Autos während Chipmangel

Opel wirbt mit der Verfügbarkeit seiner Elektro-Modelle. Aktuell seien mehr als 2.000 batterieelektrische Fahrzeuge bei den Händlern verfügbar, so der Autohersteller. Bei einer individuellen Konfiguration betrage die Lieferzeit in Deutschland durchschnittlich 20 Wochen, was auf die priorisierte Verwendung der knappen Chips zurückzuführen sei. „Opel-Kunden können sich darauf verlassen, dass wir auch weiterhin alles Nötige veranlassen werden, um für diese Modelle die Lieferzeiten so kurz wie möglich zu halten“, betont Opel Deutschland-Chef Andreas Marx.

03.02.2022: Infineon setzt mehr um als erwartet

Die hohe Nachfrage nach Halbleitern hat Infineon einen guten Start in das seit Oktober laufende Geschäftsjahr beschert. Die Erlöse stiegen in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2021/22 im Vergleich zum Vorquartal um fünf Prozent auf 3,16 Milliarden Euro. Das Segmentergebnis, das Infineon als Maß für den operativen Gewinn verwendet, legte im Vergleich zum Vorquartal um 16 Prozent auf 717 Millionen Euro zu. Damit lagen Umsatz und operativer Gewinn sowohl über der Prognose des Unternehmens als auch den Erwartungen der Analysten.

03.02.2022: Zulieferer können Preiserhöhungen nicht durchsetzen

Es geht ein Riss zwischen Herstellern und Zulieferern durch die Autobranche, stellt das Ifo-Institut im Rahmen einer Umfrage fest. Die Hersteller bewerten ihre Lage wieder positiver, die Zulieferer bleiben pessimistisch – sogar mehr als im Dezember. „Während die Hersteller gut dastehen, liefen die Geschäfte der Zulieferer schlechter. Ein möglicher Grund dafür ist, dass die Hersteller ihre Preiserhöhungen gegenüber den Käufern durchsetzen konnten, die Zulieferer aber bislang nicht“, vermutet Ifo-Experte Oliver Falck. „Der Markt an Neuwagen ist leergefegt, deswegen können die Händler ihre Autos ohne Rabatte an die Endkunden verkaufen.“

03.02.2022: Globalwafers scheitert nach Siltronic-Schlappe vor Gericht

Globalwafers ist mit dem Versuch gescheitert, die Übernahme von Siltronic vor Gericht zu erzwingen. Der Eilantrag des taiwanesischen Chip-Zulieferers wurde vom Verwaltungsgericht Berlin abgewiesen, eine Beschwerde dagegen blieb erfolglos. Trotz der gescheiterten Übernahme blickt Siltronic-Chef Christoph von Plotho optimistisch in die Zukunft. Einem möglichen neuen Angebot seitens Globalwafers steht der Chef des Waferherstellers selbstbewusst gegenüber: „Das hängt vom Inhalt des Angebotes ab. Es hat sich viel geändert. Wafer sind knapp und Preise steigen“, wird er von der dpa zitiert. Man baue derzeit eine riesengroße Fabrik in Singapur und sei technologisch stärker als Globalwafers. „Ein unverändertes Angebot ist aus heutiger Sicht wenig attraktiv.“ Im abgelaufenen Jahr steigerte das deutsche Unternehmen den Umsatz auf Basis vorläufiger Zahlen um 16 Prozent auf rund 1,41 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis legte um 41 Prozent auf 466 Millionen Euro zu. Das entspricht einer Marge von 33 Prozent.

02.02.2022: GM erleidet Gewinneinbruch im Schlussquartal

Der Chipmangel hat General Motors auch zum Jahresende stark belastet. In den drei Monaten bis Ende Dezember brach der Gewinn gegenüber dem Vorjahreswert um 1,1 Milliarden auf 1,7 Milliarden US-Dollar ein. Der Umsatz sank um gut zehn Prozent auf 33,6 Milliarden US-Dollar.

02.02.2022: Chipmangel fördert Elektromobilität

Bei knapp zwei Fünftel aller in der EU neu zugelassenen Autos handelte es sich im vergangenen Jahr um einen Hybrid, Plug-in oder ein Elektrofahrzeug, so der Branchenverband ACEA. Zwar dominieren damit weiter die konventionellen Verbrenner, doch ist ihr Anteil auf rund 60 Prozent geschrumpft, nachdem der Chipmangel vor allem die Verkäufe von Dieselfahrzeugen und Benzinern einbrechen ließ.

01.02.2022: Toyota plant weniger Ausfälle im Februar

Toyota nutzt die während der Januarpausen eingesparten Komponenten, um die Ausfälle im Februar zu reduzieren. Zwar sind im Vergleich zur vorherigen Meldung weiterhin sieben Linien in den sechs Werken Motomachi, Takaoka, Miyata, Iwate, Miyagi Ohira und Fujimatsu betroffen, die Anzahl der Ruhetage wurde jedoch angepasst. Detaillierte Angaben zu den aktualisierten Ausfallzeiten sowie betroffenen Modellen listet Toyota hier auf.

01.02.2022: JLR hat volle Auftragsbücher

Die Halbleiterversorgung wird sich laut Jaguar Land Rover im Laufe des Jahres allmählich verbessern. Das Unternehmen arbeite direkt mit Lieferanten und Chipherstellern zusammen, um eine längerfristige Versorgung zu sichern, so JLR. Vom dritten zum vierten Quartal 2021 konnte das Produktionsvolumen bereits um 41 Prozent gesteigert werden. Trotzdem liegt der Absatz mit gut 80.000 Fahrzeugen noch über 37 Prozent hinter dem Vorjahresquartal. Mittlerweile hat der Autohersteller fast 155.000 Fahrzeuge in seinem Auftragsbuch stehen.

01.02.2022: Lieferzeiten könnte Prämien gefährden

Die Halbleiterkrise könnte Käufern von E-Autos teuer zu stehen kommen. Aufgrund der derzeit langen Lieferzeiten existiere eine Gefahr, die Förderprämie des Bundes zu verlieren, schreibt das Newsportal Elektroniknet. Diese sei in ihrer jetzigen Form nur noch für 2022 garantiert. Für manche Fahrzeugtypen könnte die Förderung deutlich abgeschmolzen werden oder komplett entfallen. Insbesondere die subventionierte Anschaffung von Plug-in-Hybriden sei betroffen. Der ADAC fordert deshalb, die Antragsmodalitäten derart zu verändern, dass Auslieferungs- und Zulassungszeitpunkt nicht über staatliche Hilfen entscheiden. Wer sich 2022 für ein Elektroauto entscheidet, sollte sicher sein können, dass er die für dieses Jahr zugesagte staatliche Förderung erhält, zitiert Elektroniknet den ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand.

01.02.2022: Halbleiterkrise erhöht Druck bei E-Autos

Weltweit verdoppelten sich die Neuzulassungen für vollelektrische Fahrzeuge im vergangenen Jahr auf 4,5 Millionen. Der Marktanteil der deutschen Autobauer sank nach einer Studie der Unternehmensberatung PwC jedoch im letzten Quartal von 17 auf 14 Prozent. Asiatische Hersteller seien besser durch die Halbleiterkrise gekommen als europäische und deutsche, erklärt PwC-Branchenexperte Felix Kuhnert. „In wichtigen Märkten wie China geht es für europäische Hersteller jetzt darum, an den Erfolg von Verbrennermotoren anzuknüpfen und Marktanteile zu behaupten und gegebenenfalls auszubauen.“ Dazu müssten sie allerdings genug Autos liefern können. „Muss man verlorene Marktanteile später zurückerobern, stellt dies eine kostenintensive und herausfordernde Aufgabe dar.“

01.02.2022: Siltronic-Deal ist geplatzt

Der taiwanesische Chip-Zulieferer Globalwafers kann das Münchner Elektronikunternehmen Siltronic nicht übernehmen. Die börsenrechtliche Frist endete, ohne dass das Bundeswirtschaftsministerium die notwendige Genehmigung erteilt hat. Vorstand und Aufsichtsrat von SIltronic hatten das Übernahmeangebot begrüßt. Letzte Hürde wäre die Unbedenklichkeitserklärung gewesen.

31.01.2022: STMicro erweitert Fabs für Automotive

In diesem Jahr sollen drei Fabs von STMicroelectronics für die Automotive-Produktion von Logikchips und Siliziumkarbid-basierter Leistungselektronik erweitert werden. Dies berichtet das IT-Newsportal Golem mit Verweis auf die Investitionspläne. Der Ausbau der Fabs soll demnach rund 2,1 Milliarden US-Dollar kosten und betrifft die Fertigung von 300-mm-Digital-Wafern im französischen Crolles, 200-mm-Analog-Wafer in Singapur und 150-mm-SiC-Wafer im italienischen Catania. Weitere 900 Millionen US-Dollar werden für das neue 300-mm-Werk im italienischen Agrate Brianza aufgewendet. Bis 2025 soll zudem ein Rohmaterial-Megawerk des französischen Halbleiterherstellers in Europa entstehen. „Unser Ziel ist es, bis 2024 oder 2025 den Bedarf an Epitaxie und Rohmaterial zu 40 Prozent selbst zu decken“, zitiert Golem den STMicro-CEO Jean-Marc Chery. Für 2022 sei das Unternehmen bereits komplett ausgebucht und der Bestellrückstand betrage mittlerweile 18 Monaten, so die Begründung für die Kapazitätserweiterung.

31.01.2022: Sixt beklagt Engpässe bei Mietwagen

Sixt bekommt weiterhin weniger Neuwagen als das Unternehmen benötigt. „Wenn wir mehr Autos hätten, könnten wir deutlich mehr Geschäft machen“, sagte Vorstandschef Alexander Sixt dem Handelsblatt. Der Autovermieter hatte im letzten Jahr die Preise angezogen, da Corona- und Chipkrise zu einem Missverhältnis von Angebot und Nachfrage führten. „Für alle Marktsegmente gehen wir 2022 von einem gleichen oder steigenden Marktvolumen aus, aber mit deutlich weniger Fahrzeugen und mit folglich auch tendenziell steigenden Preisen“, so Sixt.

31.01.2022: Leichte Entspannung beim Neuwagenangebot

Händler und Hersteller haben laut dem Center Automotive Research (CAR) zum Jahresende verstärkt Autos auf eigene Rechnung zugelassen. Dadurch würden nun mehr preisreduzierte Aktionsmodelle in den Ausstellungsräumen stehen. Das Angebot auf dem deutschen Neuwagenmarkt bleibe jedoch knapp und die Nettopreise bewegen sich in diesem Sinne weiterhin auf Höchstniveau, so eine Studie des CAR. „Die Autobauer versuchen trotz Lieferengpässen wieder das Geschäft ins Laufen zu bringen“, resümiert Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer.

31.01.2022: Materialmangel in der Industrie lässt nach

Im Januar klagten 67,3 Prozent der vom Ifo-Institut befragten Unternehmen über Probleme bei der Beschaffung. Im Dezember waren es noch 81,9 Prozent der deutschen Firmen. In den Industriezweigen Maschinenbau und Automotive sank die Quote jeweils um mehr als 10 Prozentpunkte. In der Autoindustrie von 92,9 auf 77,9 Prozent, im Maschinenbau von 91 auf 80,6 Prozent. Entwarnung will der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe, aber noch nicht geben: „Es ist noch nicht abzusehen, ob dies eine Trendwende ist“, betont er. „Trotz dieser Entwicklung bleiben viele Sorgenfalten bei den Unternehmen.“

27.01.2022: USA wollen 52 Milliarden US-Dollar investieren

Der 52 Milliarden US-Dollar umfassende Fonds für die US-Halbleiterindustrie könnte bald unter Dach und Fach sein. „Gemeinsam können wir China und dem Rest der Welt zeigen, dass das 21. Jahrhundert ein amerikanisches wird“, zitiert das IT-Newsportal Golem den US-Präsidenten Joe Biden hinsichtlich des Chips Act. Die Summe soll unter anderem der lokalen Halbleiterfertigung zugutekommen. Neben der eigenen Produktion soll auch die Lieferkette aufgewertet, die Forschungskapazitäten erweitert und die Konkurrenzfähigkeit verbessert werden, berichtet Golem.

27.01.2022: Subaru pausiert Produktion in Japan

Aufgrund von Störungen der Lieferkette setzt Subaru die Produktion des japanischen „Gunma Manufacturing Plant“ vorübergehend aus. Betroffen sind davon das Stammwerk, der Standort Yajima sowie das Motoren- und Getriebewerk Oizumi. Aktuell geht der Autobauer von sechs Ruhetagen um den Monatswechsel aus: Am 28. Januar, vom 31. Januar bis 2. Februar sowie am 7. und 8. Februar.

27.01.2022: Siltronic-Übernahme könnte scheitern

Deutschland will die Übernahme des Waferherstellers Siltronic durch Globalwafers anscheinend verhindern. Das Wirtschaftsministerium sei trotz Prüfung des taiwanesischen Angebotes seit einem Jahr weiter skeptisch, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Liegt die Zustimmung der deutschen Regierung nicht bis 31. Januar vor, platzt der Deal.

27.01.2022: Britische Autobranche beklagt schlechtestes Jahr seit 1956

Die britische Autoindustrie hat das schlechteste Jahr seit 1956 hinter sich. Vor allem die weltweite Halbleiterkrise sei dafür verantwortlich, dass 2021 lediglich 859.575 Fahrzeuge und damit 6,7 Prozent weniger als im Corona-Jahr 2020 hergestellt wurden, so der Branchenverband SMMT. Verbandschef Mike Hawes zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass der Chipmangel bald behoben sein wird. Es sei zu erwarten, dass 2022 wieder mehr als eine Million Fahrzeuge in Großbritannien produziert werden.

27.01.2022: Intel rechnet mit Chip-Knappheit bis 2023

Die globale Chip-Knappheit wird nach Einschätzung des Branchenriesen Intel noch mindestens ein Jahr andauern. Die Engpässe dürften sich bis ins Jahr 2023 hinziehen, mit schrittweiser Besserung der Lage, prognostiziert Intel-Chef Pat Gelsinger.

27.01.2022: Tesla verzichtet trotz Rekordgewinn auf neue Modelle

Trotz der globalen Chipkrise und Problemen in den Lieferketten hat Tesla 2021 so viel verdient wie noch nie zuvor in einem Geschäftsjahr – ein „Jahr des Durchbruchs“, wie Tesla schreibt. Unterm Strich verbuchte der Konzern einen Gewinn von 5,5 Milliarden US-Dollar und damit 665 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Erlöse kletterten um 71 Prozent auf 53,8 Milliarden US-Dollar. Der OEM lieferte dabei gut 936.000 Fahrzeuge aus, ein Plus von 87 Prozent. Trotzdem reagierte Tesla-Chef Elon Musk mit einer klaren Ansage auf den Bauteilmangel: „Wir werden keine neuen Fahrzeugmodelle vorstellen in diesem Jahr.“ Auch der eigentlich schon für vergangenes Jahr geplante Produktionsstart des Elektro-Pickups „Cybertruck“ dürfte sich laut Musk bis 2023 verzögern.

26.01.2021: Toyota passt Produktionsplan erneut an

Toyota verkündet mittlerweile nahezu täglich Produktionsanpassungen. An den restlichen Tagen im Januar sind nun 20 Linien in zwölf Werken von Ausfällen betroffen. Die zusätzlichen Ruhetage kommen dabei erneut der Halbleitersituation im Februar zugute: Statt elf Linien an acht Standorten – wie jüngst verkündet – stehen nun nur noch sieben Linien an sechs Standorten still. Detaillierte Angaben zu den aktualisierten Ausfallzeiten sowie betroffenen Modellen listet Toyota hier auf.

26.01.2022: Texas Instruments überrascht mit starken Quartalszahlen

Der US-Chipkonzern Texas Instruments überrascht mit seiner optimistischen Prognose. Der Umsatz werde im ersten Quartal bei 4,5 bis 4,9 Milliarden US-Dollar liegen, teilt das Unternehmen mit. Analysten waren bisher nur von 4,41 Milliarden ausgegangen. Im abgelaufenen Jahresviertel hatte TI den Umsatz dank einer starken Nachfrage von Industrie und Autobauern um 19 Prozent auf 4,83 Milliarden US-Dollar gesteigert. Der Gewinn sprang unter dem Strich um 27 Prozent auf 2,14 Milliarden US-Dollar nach oben.

26.01.2022: Hyundai verdreifacht Gewinn trotz Chipkrise

Trotz eines Absatzeinbruchs von 15,7 Prozent im Schlussquartal konnte Hyundai seinen Gewinn 2021 fast verdreifachen. Der Überschuss summierte sich auf etwa 4,2 Milliarden Euro, der Umsatz kletterte um 13 Prozent auf 86,8 Milliarden Euro. Im Gesamtjahr wurden im Zuge dessen 3,9 Millionen Autos verkauft – eine Steigerung um 3,9 Prozent im Vorjahresvergleich. Als Grund für das schlechte Schlussquartal benennt der Autobauer die Versorgungsengpässe bei Halbleitern. Im ersten Halbjahr 2022 rechnet das Unternehmen mit einem Ende der Lieferprobleme.

26.01.2022: Zahl der Nutzfahrzeuge in der EU weiter rückläufig

Die Zahl der neuzugelassenen Nutzfahrzeuge in der EU ist den sechsten Monat in Folge rückläufig – vor allem mangels Interesse an Vans. Im Dezember sank sie verglichen mit dem Vorjahresmonat um 8,4 Prozent auf rund 156.00 Einheiten, wie der europäische Branchenverband ACEA mitteilt. Der Grund für die fehlenden Van-Neuzulassungen seien die Lieferengpässe bei Mikrochips. Im Gesamtjahr registrierte der Verband mit knapp 1,9 Millionen Nutzfahrzeugen zwar knapp ein Zehntel mehr an Neuzulassungen als noch 2020. Dies läge aber maßgeblich an dem schwachen Referenzzeitraum der ersten Jahreshälfte 2020. Von Vorkrisenniveau seien die Autobauer weit entfernt.

25.01.2022: Continental verzichtet auf eigene Chipfabrik

Continental will trotz Chipmangel nicht in die Produktion von Halbleitern einsteigen. Im Gegensatz zu Bosch würde der Zulieferer keine eigene Chipfabrik planen, berichtet die Automobilwoche. „Wir haben das geprüft, uns aber dagegen entschieden“, so Continental-CTO Gilles Mabire gegenüber dem Newsportal. Mit einer Besserung der Situation rechne er im kommenden Jahr.

25.01.2022: Toyota schichtet Halbleiter auf Februar um

Toyota verkündet erneut Produktionsanpassungen. Der Teilemangel und die Coronakrise zwingen den Autohersteller im Januar zu zwei weiteren Ruhetagen in elf Werken. Betroffen seien insgesamt 19 Linien an den Standorten Motomachi, Takaoka, Tsutsumi, Tahara, Iwate, Miyagi Ohira, Fujimatsu, Inabe, Yoshiwara, Gifu Auto Body und Hamura. Die für diese Produktionstage eingeplanten Halbleiter könnten nun jedoch im Februar genutzt werden, was weitere Anpassungen zur Folge hat. Statt elf Linien in acht Werken seien deshalb nur noch sieben Linien in sechs Werken von Ausfällen im Februar betroffen. Detaillierte Angaben zu den aktualisierten Ausfallzeiten sowie betroffenen Modellen listet Toyota hier auf.

24.01.2022: Elektrobranche profitiert von Elektromobilität

Nachdem der Umsatz der deutschen Elektroindustrie 2021 erstmals 200 Milliarden Euro überschritten hat, erwartet der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) auch in diesem Jahr kräftige Zuwächse – trotz Halbleiterkrise. Fast alle Teilbereiche hätten Zuwächse verzeichnet, am stärksten Batterien, die für Elektroautos und E-Fahrräder gefragt sind, betont ZVEI-Präsident Gunther Kegel. Die Produktion dürfte 2022 demnach preisbereinigt um vier Prozent steigen, so der Branchenverband. Gelinge es, die hohen Auftragsbestände rasch abzuarbeiten, könne das Wachstum noch höher ausfallen. Frühestens ab Jahresmitte sei mit einer Besserung bei den Engpässen zu rechnen, erläutert Kegel. Das Thema werde die Branche das ganze Jahr beschäftigten, aber mit sinkender Intensität.

24.01.2022: China erlaubt Siltronic-Übernahme

Der taiwanesische Chip-Zulieferer Globalwafers hat für die geplante Übernahme des Münchner Waferherstellers Siltronic grünes Licht aus China erhalten. Die chinesische Wettbewerbsaufsicht erteilte unter Auflagen die Genehmigung für die knapp 4,4 Milliarden Euro schwere Transaktion. Demnach muss Globalwafers binnen sechs Monaten sein Geschäft rund um das sogenannte Zonenziehverfahren verkaufen – eine Herstellungsvariante für Siliziumwafer. Zudem muss der Konzern weiterhin chinesische Kunden beliefern. Noch steht allerdings die Entscheidung des Bundeswirtschaftsministeriums aus, das mögliche negative Auswirkungen auf die nationale Sicherheit und die Versorgungssicherheit für die Chipindustrie prüft. Die Transaktion kann nicht vollzogen werden, wenn das deutsche Ministerium nicht bis zum 31. Januar 2022 eine Unbedenklichkeitsbescheinigung erteilt.

24.01.2022: Infineon sieht 2023 Ende der Chipkrise

Infineon rechnet spätestens im kommenden Jahr mit einem Ende der Chipkrise in der Autoindustrie. „Ich gehe davon aus, dass wir 2023 den Bedarf gut abdecken können. Bei Mikrocontrollern, die wir außer Haus fertigen lassen, werden wir 2022 noch eine starke Begrenzung haben“, sagt Infineons Automotive-Chef Peter Schiefer der Automobilwoche. Das zweite Halbjahr werde aber besser als das erste. Bei selbst hergestellten Produkten wie der Leistungselektronik und Sensoren gebe es heute zum Teil schon keine Engpässe mehr. „Und wir werden bis zum Sommer weitestgehend lieferfähig sein. Die letzten Themen werden 2023 gelöst werden.“ Durch die Lieferengpässe habe sich zudem die Zusammenarbeit mit den Autobauern gewandelt. „Wir diskutieren auch Modelle, wie wir mittelfristig Kapazitätsreservierungen anbieten können. Das machen wir für ausgewählte Segmente“, so Schiefer. Zugleich kündigt er eine deutliche Erweiterung der Produktion an: „Wir werden unsere Kapazitäten stark ausbauen und beispielsweise in Villach investieren, um dem wachsenden Bedarf im Bereich Siliziumkarbid gerecht zu werden.“

21.01.2022: Intel investiert 20 Milliarden Dollar in Chipfabriken

Es hatte sich bereits angedeutet. Intel baut für mehr als 20 Milliarden US-Dollar zwei Chipfabriken im US-Bundesstaat Ohio. Die Produktion in den Anlagen soll 2025 beginnen. Das Unternehmen will künftig verstärkt als Auftragsfertiger für andere Anbieter auftreten, anstatt nur eigene Chips zu produzieren. Dabei sollen die Fabriken in Ohio ebenfalls helfen. Insbesondere angesichts der aktuellen Chip-Engpässe hatten US-Politiker zuletzt verstärkt gefordert, die Halbleiterfertigung wieder stärker ins eigene Land zu bringen. Auch in Europa sucht Intel aktuell nach einem Standort für ein neues Werk.

21.01.2022: Toyota weitet Produktionsstopps auf Januar aus

Die Coronakrise verschärft die Engpässe bei Toyota. Nachdem hinsichtlich des Chipmangels jüngst Produktionsanpassungen für Februar gemeldet wurden, stehen im Januar nun auch 20 Linien in elf Werken still. Betroffen sind die japanischen Standorte Motomachi, Takaoka, Tsutsumi, Tahara, Iwate, Miyagi Ohira, Fujimatsu, Inabe, Yoshiwara, Gifu Auto Body und Hamura. Dort fällt die Fertigung jeweils ein bis drei Tage aus. Detaillierte Angaben zu den Ausfallzeiten und betroffenen Modellen listet Toyota hier auf.

21.01.2022: EU-Kommission will European Chips Act vorstellen

Nächsten Monat soll der European Chips Act der Europäischen Kommission vorgestellt werden. „Wir haben keine Zeit zu verlieren“, zitiert das IT-Newsportal Golem dazu deren Präsidentin Ursula von der Leyen. Bis 2030 solle ein Fünftel der weltweiten Produktion von Microchips in Europa stattfinden. Um dieses Ziel zu erreichen, wolle die EU künftig 20 Prozent des Budgets (672,5 Milliarden Euro) für die Aufbau- und Resilienzfazilität in die digitale Transformation fließen lassen. In den kommenden zwei bis drei Jahren würde dies etwa 135 Milliarden Euro entsprechen, so der Artikel.

20.01.2022: Autoexperte stärken Japans Wirtschaft

Japans Exporte sind im Dezember auf einen Rekordwert gestiegen. Wie das Finanzministerium auf Basis vorläufiger Daten bekanntgab, legten die Ausfuhren im zehnten Monat in Folge zu – auf rund 61 Milliarden Euro. Großen Anteil hatte die Autoindustrie, die gegenüber dem Vorjahr 17,5 Prozent mehr exportierte.

20.01.2022: Elektromodelle von Volkswagen sind ausverkauft

Aufgrund des Chipmangels wurde bereits ein Bestellstopp für die Basisversion des ID.3 und den preisgünstigsten ID.4 verhängt. Die übrigen Varianten haben aktuell Lieferzeiten zwischen neun und zwölf Monaten, berichtet Edison Media. Die Kammlinie im Werk Zwickau sei erreicht, auch wenn diese 2022 noch leicht angehoben wird. Die Produktion des laufenden Jahres sei damit bereits komplett verkauft, so der Bericht. In diesem Sinne nimmt Volkswagen die Produktion des e-Up! in Bratislava wieder auf, heißt es weiter. Der kleine Stromer war Ende 2020 aus dem Car-Konfigurator verschwunden und könnte aufgrund der damals guten Nachfrage als Lückenbüßer dienen.

19.01.2022: Europa leidet unter Absatzschwund

Während die internationalen Automärkte in der ersten Jahreshälfte 2021 aufgrund des niedrigen Vorjahresvergleichs und aufgrund von Nachholeffekten teilweise deutliche Zuwächse realisieren konnten, zeichnete sich in der zweiten Jahreshälfte ein deutlich negatives Bild. Insbesondere der Mangel an Halbleitern strapazierte die weltweiten Lieferketten. Von den drei größten Absatzregionen musste im Gesamtjahr 2021 trotzdem einzig Europa einen Rückgang verbuchen. In den USA und in China legte der Absatz hingegen leicht zu, berichtet der Verband der Automobilindustrie (VDA).

19.01.2022: Halbleiter-Umsätze um ein Viertel gestiegen

Preiserhöhungen im Zuge der globalen Chip-Knappheit haben die Halbleiter-Umsätze im vergangenen Jahr laut Marktforschern um ein Viertel hochspringen lassen. Die Branche nahm nach Berechnungen der Analysefirma Gartner rund 514,5 Milliarden Euro ein. Für den Preisanstieg seien auch höhere Logistik- und Rohstoffkosten verantwortlich gewesen.

19.01.2022: ASML steigert Gewinn um zwei Drittel

Der Chipausrüster ASML hat im vergangenen Jahr dank der hohen Nachfrage der Halbleiterhersteller glänzend verdient. Der Erlös stieg 2021 auf 18,6 Milliarden Euro, der Überschuss um knapp zwei Drittel auf fast 5,9 Milliarden Euro. Das war mehr als Experten erwartet hatten. In diesem Jahr soll der Umsatz um rund 20 Prozent steigen. Das Umsatzplus könnte laut dpa noch höher ausfallen, wenn ASML nicht die Tests der Maschinen bei der Auslieferung geändert hätte. Um der hohen Nachfrage der Chiphersteller schneller nachzukommen, verlagert der Maschinenbauer die finalen Tests der Anlagen von den eigenen Fabriken zum Kunden.

18.01.2022: Toyota passt Produktion im Februar an

Toyota rechnet im Februar mit einem Produktionsverlust von 150.000 Einheiten. Pandemie und Halbleitermangel hätten erneut zu Engpässen geführt, so der Volumenhersteller. Im bis Ende März andauernden Geschäftsjahr werde die gesetzt Marke von neun Millionen Fahrzeugen deshalb nicht erreicht. Konkret sieht der neue Produktionsplan Anpassungen bei elf Linien an acht Standorten vor. Betroffen ist auch die Produktion diverser Lexus-Modelle. In den Werken Takaoka und Tsutsumi sind je zwei Linien an zwei Tagen betroffen. Im Werk Tahara werden vier und in Miyagi Ohira fünf Tage ausgesetzt. Am meisten Ausfälle gibt es für die Standorte Miyata (zehn Tage), Iwate (elf Tage), Motomachi (zwölf Tage) und Fujimatsu (13 Tage) zu vermelden. Eine genaue Auflistung der betroffenen Modelle und Tage listet Toyota hier auf.

18.01.2022: TSMC nennt Gründe für Chipmangel

Das Jahr 2022 wird weiterhin von der Chipknappheit geprägt sein, verkündet TSMC im Zuge seiner Jahresbilanz. Die Coronakrise sowie die steigende Nachfrage für 5G-Mobilnetze, vernetzte Maschinen, Elektroautos, Fahrerassistenzsysteme oder KI würden kurz- und langfristig für Engpässe sorgen, schreibt die Neue Zürcher Zeitung mit Verweis auf TSMC-Chef C. C. Wei. Ein weiteres Problem sei, dass die Unternehmen derzeit weit mehr Chips auf Lager kaufen, um die Produktion zu sichern. Der weltgrößte Auftragsfertiger von Halbleitern erwartet, dass dieser Trend anhalten wird und baut in diesem Sinne seine Kapazitäten in China aus, wo Chips mit 28-Nanometer-Strukturen vor allem für die Autobranche gefertigt werden. Zudem sollen erstmals auch Werke in den USA und Japan errichtet werden, heißt es in dem Bericht weiter. Auch in Europa verhandle das Unternehmen über den Aufbau einer Chipfabrik. Die Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.

18.01.2022: EU-Automarkt sackt wegen Chipmangel weiter ab

In der EU sind im vergangenen Jahr noch weniger neue Autos zugelassen worden als 2020. Die Zahl der Neuzulassungen sank um 2,4 Prozent auf 9,7 Millionen Autos, wie der europäische Branchenverband ACAE mitteilt. Insgesamt wurden 3,3 Millionen Fahrzeuge weniger zugelassen als im Vorkrisenjahr 2019. Vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2021 belastete der weltweite Chipmangel die Autobauer schwer. Unter den vier größten Märkten innerhalb der EU fielen die Zahlen jedoch nur in Deutschland, hier gab es bei den Neuzulassungen ein Minus von rund zehn Prozent. In Spanien und Frankreich legten sie immerhin leicht zu, in Italien sogar um 5,5 Prozent.

18.01.2022: Traton sieht Lieferengpässe nicht überwunden

Traton hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Lastwagen, Transporter und – dank der neuen US-Tochter Navistar – auch mehr Busse verkauft. Der Absatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 43 Prozent auf 271.600 Fahrzeuge. Ohne die konsolidierte US-Tochter hätte das Absatzplus 27 Prozent betragen. Der Auftragseingang stieg um 66 Prozent auf 360.000 Fahrzeuge. Die Lieferengpässe bei Halbleitern seien zwar noch nicht überwunden, sagt Traton-Chef Christian Levin. Dennoch blicke er optimistisch auf das laufende Jahr.

18.01.2022: Daimler Truck kann Chipmangel kaschieren

Daimler Truck hat seinen Absatz im vergangenen Jahr deutlich gesteigert. Mit 455.000 Einheiten wurden rund 20 Prozent mehr Lkws und Busse abgesetzt als im Vorjahr. Allerdings hätte der Halbleitermangel die Produktion gebremst und damit das Volumenwachstum speziell bei den schweren Nutzfahrzeugen in den USA und Europa begrenzt, so das Unternehmen.

17.01.2022: Intel baut neue Fab in Ohio

Der US-Bundesstaat Ohio scheint sich bei den Planungen zu Intels neuer Chipfabrik durchgesetzt zu haben. Dies berichten diverse Lokalnachrichten. In die neue Fab in einem Vorort von Columbus sollen demnach 20 Milliarden US-Dollar investiert werden. Sie schafft 3.000 Arbeitsplätze. Für den Standort hatten örtliche Behörden jüngst knapp 13 Quadratkilometer Land ungenutztes Land bereitgestellt.

14.01.2022: Toyota trotzt in Europa der Chipkrise

Mit knapp 1,08 Millionen verkauften Fahrzeugen verzeichnet Toyota Motor Europe im vergangenen Jahr eine Absatzsteigerung von 8,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Ursächlich für den Erfolg sei laut dem Volumenhersteller die Nachfrage nach elektrifizierten Modellen, deren Absatz um 19 Prozent auf rund 623.800 Einheiten gestiegen ist. Damit machen sie mittlerweile 58 Prozent des europaweiten Gesamtabsatzes von Toyota aus. „Wir freuen uns über ein weiteres starkes Jahresergebnis trotz der schwierigen Lieferbedingungen, mit denen die gesamte Automobilindustrie konfrontiert war“, erklärt Matt Harrison, Präsident und CEO von Toyota Motor Europe.

14.01.2022: Chip-Nachfrage beschert TSMC Rekordgewinn

Der weltgrößte Chipfertiger TSMC hat dank der enormen Nachfrage nach Halbleiterkomponenten im Schlussquartal deutlich mehr Umsatz und Gewinn erzielt als im Vorjahreszeitraum. Er erwirtschaftete einen Rekordüberschuss von rund 5,3 Milliarden Euro, was 16,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum entspricht. Der Umsatz wuchs um gut ein Fünftel – ebenfalls auf Rekordniveau. Für das aktuelle Quartal rechnet der Konzern mit einer weiter hohen Nachfrage, die unter anderem von Erholung im Automobilsegment gestützt wird.

14.01.2022: Post-Corona-Boom der Industrie bleibt aus

Die Produktion der deutschen Industrie hält nicht mit der Nachfrage Schritt, sagt Siegfried Russwurm, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI). Der Wirtschaft drohe ein weiteres „Stop-and-Go-Jahr“, der „Post-Corona-Boom“ bleibe aus. Lieferengpässe in Automobil- und Elektroindustrie sowie im Maschinenbau hätten die industrielle Wertschöpfung in den beiden vergangenen Jahren um jeweils über 50 Milliarden Euro ausgebremst. Die Beeinträchtigungen bleiben seines Erachtens noch für längere Zeit bestehen, wenngleich der BDI mit „verhaltener Zuversicht“ auf die wirtschaftliche Erholung blickt. Er rechnet 2022 mit einem Wirtschaftswachstum von 3,5 Prozent – nach 2,5 Prozent im vergangenen Jahr. Die deutschen Exporte legen laut Prognose um vier Prozent zu – halb so viel wie 2021. Das Produktionsniveau nehme um 4,5 Prozent zu, liege damit aber noch rund sechs Prozent tiefer als 2018.

13.01.2022: Renault-Chef sagt schweres Halbjahr voraus

Laut Renault-Chef Luca de Meo wird der Chipmangel in diesem Jahr das Geschäft durchweg belasten. „Es wird Verwerfungen das ganze Jahr über geben, im ersten Halbjahr wird es am schlimmsten sein“, so der Manager. Schlechter als im vergangenen Jahr soll die Situation ihm zufolge aber nicht werden. Renault konnte 2021 wegen der Lieferprobleme bei Elektronikbauteilen rund 500.000 Autos nicht produzieren.

13.01.2022: Neue Kapazitäten beseitigen Chipmangel nicht

Laut einer Studie von Roland Berger wird die Chip-Nachfrage im Jahr 2021 und 2022 jeweils um 17 Prozent zunehmen, während die Produktionskapazität lediglich um sechs Prozent jährlich wächst. „Die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage von Halbleitern wird immer grösser“, sagt Sven Siepen, Partner bei Roland Berger. „Die Knappheit der Chips wird bis in das Jahr 2023 – und wahrscheinlich darüber hinaus – bestehen bleiben.“ Einige Autohersteller würden mittlerweile Bestände aufbauen, was den Engpass kurzfristig verstärkt. Zudem seien die Halbleiterfabriken derzeit zu durchschnittlich 97 Prozent ausgelastet.

Die angekündigten, neuen Kapazitäten würden zum einen nicht ausreichen und konzentrieren sich zum anderen auf Hochleistungschips der neuesten Generation, so die Studie. Der größte Mangel bestehe in der Autoindustrie jedoch bei Chips der älteren Generationen. Sie stellen mit rund 95 Prozent den Löwenanteil in aktuellen Elektronik-Architekturen dar. Doch es dürfte laut den Analysten noch mehr als fünf Jahre dauern, bis traditionelle Hersteller ihre Fahrzeugarchitekturen umgestellt haben. Roland Berger empfiehlt, diesen Prozess bestmöglich zu beschleunigen, aber auch direkte, langfristige Lieferverträge mit Halbleiterunternehmen zu schließen. „Langfristig müssen OEMs und Zulieferer ihre Design-Philosophie anpassen, um mit den dynamischen Kapazitätsveränderungen in der Halbleiterindustrie Schritt zu halten“, meint Siepen.

13.01.2022: Volkswagen verbucht Absatzrückgang bei Stammmarke

Die Chipkrise und weitere Zulieferprobleme haben die Verkäufe bei Volkswagen empfindlich abrutschen lassen. Die Auslieferungen der Kernmarke VW sanken 2021 verglichen mit dem pandemiebedingt schon schwachen Jahr 2020 um 8,1 Prozent auf knapp 4,9 Millionen Fahrzeuge. „Die massiven halbleiterbedingten Auswirkungen auf die Produktion waren im Jahresverlauf nicht vollumfänglich zu kompensieren", erklärt Vertriebsvorstand Klaus Zellmer. In Anbetracht dieser „außerordentlich herausfordernden Bedingunge“" sei das Abschneiden beim Absatz insgesamt aber noch zufriedenstellend.

13.01.2022: Hella rechnet mit rückläufiger Fahrzeugproduktion

Hella leidet unter Engpässen bei elektronischen Bauteilen. Im Automotive-Segment ging der Umsatz im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres von Juni bis November um 4,9 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro zurück. Dennoch habe sich das Segment stärker entwickelt als der globale Automobilmarkt, der um mehr als 15 Prozent eingebrochen sei, so der Zulieferer. „Infolge der massiven Engpässe in den globalen Liefer- und Logistikketten ist die weltweite Fahrzeugproduktion insbesondere in unserem zweiten Geschäftsquartal drastisch eingebrochen“, erklärt Hella-CEO Rolf Breidenbach. Das operative Ergebnis im Bereich Automotive reduzierte sich im Vorjahresvergleich von 218 auf 92 Millionen Euro. „Für das laufende Geschäftsjahr rechnen wir mit einer deutlich rückläufigen Fahrzeugproduktion. So werden die Bauteileknappheiten voraussichtlich noch bis in das Jahr 2023 hinein andauern“, betont Breidenbach.

13.01.2022: Kurzarbeit in Deutschland steigt an

Die Zahl der Beschäftigten in Kurzarbeit ist nach Erkenntnissen des Ifo-Institutes in Deutschland deutlich gestiegen. Im Dezember legte sie auf 879.000 zu, im November hatte sie bei 712.000 gelegen. Besonders verbreitet ist Kurzarbeit in der Autobranche mit 17,6 Prozent oder 166.000 Beschäftigten. „Das ist eine Folge der zunehmenden Lieferengpässe“, so Ifo-Forscher Sebastian Link. Vor der Pandemie lag die Zahl der Kurzarbeiter im Februar 2020 bei 134.000, sprang im März auf 2,6 Millionen und erreichte im April 2020 den Rekordwert von sechs Millionen.

13.01.2022: Seat steigert das Produktionsvolumen

Mit 391.200 Fahrzeugen musste die Marke Seat im Jahr 2021 einen Absatzrückgang von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen. Zurückzuführen sei dies auf den Halbleitermangel, so der Autobauer. Die Seat-Tochter Cupra verdreifachte hingegen ihre Verkäufe auf 79.300 Fahrzeuge, weshalb die Seat S.A. insgesamt einen Absatzzuwachs von 10,3 Prozent verzeichnet. „2021 war nicht das Jahr, das wir uns erhofft hatten“, sagt Wayne Griffiths, Vorstandsvorsitzender der Seat S.A. und CEO von Cupra. „Nachdem wir hartnäckig gegen die Auswirkungen der Covid-19-Krise angekämpft hatten, wurde unsere Arbeit durch den Halbleitermangel stark beeinträchtigt.“ Die längeren Lieferzeiten würden bei den Kunden zu Frustration führen, doch eine allmähliche Erholung der Versorgungslage und eine Stabilisierung der Fahrzeugproduktion sei in Sicht. So konnte Seat zwar nicht das Volumen vor der Pandemie erreichen, doch die weltweite Produktion stieg 2021 um 4,2 Prozent. Die Produktion im Stammwerk Martorell legte gar um 9,8 Prozent zu, wenngleich man noch 30 Prozent unter der Kapazität der Anlage produziert.

12.01.2021: Lada rechnet mit weiteren Engpässen

Lada zufolge hat der Mangel an Elektronikkomponenten Ende des vergangenen leicht abgenommen, wird aber bis mindestens Mitte des Jahres 2022 anhalten. Der russische Autohersteller hatte mit Produktionseinschränkungen und Verzögerungen bei der Auslieferung zu kämpfen, konnte auf dem Heimatmarkt mit rund 350.700 abgesetzten Autos aber um 2,1 Prozent im Vorjahresvergleich zulegen. Auch seine Exporte stiegen um 9,4 Prozent auf 35.800 Einheiten.

12.01.2022: JLR verbessert Chipversorgung

Das vierte Quartal 2021 steht bei Jaguar Land Rover weiterhin im Zeichen der Halbleiterkrise. Mit gut 80.100 Einheiten ging der Absatz im Vergleich zum dritten Quartal um 13,6 Prozent und gegenüber dem Vorjahresquartal um 37,6 Prozent zurück. Immerhin konnte JLR das Produktionsvolumen dank proaktivem Lieferkettenmanagement im Vergleich zum dritten Quartal um 41 Prozent erhöhen, um das mittlerweile 154.000 Einheiten umfassende Auftragsbuch künftig abzuarbeiten. Im Gesamtjahr 2021 lieferte JLR knapp 420.900 Fahrzeuge der beiden Marken aus - lediglich 1,2 Prozent weniger als im Krisenjahr 2020.

12.01.2022: Porsche liefert mehr als 300.000 Fahrzeuge aus

Porsche feiert 2021 das stärkste Auslieferungsergebnis der Unternehmensgeschichte. Der Sportwagenhersteller übergab über 301.900 Fahrzeuge an seine Kunden und erzielte damit ein Plus von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Trotz der Herausforderungen durch die Halbleiter-Knappheit und die volatile Corona-Situation konnten wir so vielen Kunden wie noch nie den Traum vom eigenen Porsche erfüllen“, sagt Detlev von Platen, Vorstand für Vertrieb und Marketing bei Porsche. „Die Nachfrage ist weiterhin hoch und unsere Auftragsbücher sind gut gefüllt.“

12.01.2022: Tanaka plant neues Werk in China

Tanaka hat die Eröffnung einer neuen Produktionsstätte in der chinesischen Stadt Hangzhou bekanntgegeben, um die steigende Nachfrage nach Leistungshalbleitern zu decken. Ab November 2022 sollen dort Aluminium-Bonddrähte für Leistungshalbleiter hergestellt werden. Damit verdopple sich die Produktionskapazität nach eigenen Angaben bis 2025 um ungefähr das Dreifache.

12.01.2021: Toyota profitiert von robusten Lieferketten

Toyotas Rekordhoch von 1,94 Millionen Einheiten bei den Neuwagenverkäufen in China ist laut Bakar Sadik Agwan, Senior Automotive Consulting Analyst bei GlobalData, auf die robuste Lieferkette des Autobauers zurückzuführen. Sie habe dem Druck der globalen Chipknappheit standgehalten, so Agwan. „Der Zugang zu Chips führte bei Toyota zu weniger Produktionskürzungen und half im Jahr 2021 dabei, in Schlüsselmärkten wie den USA und China Vorreiter zu sein.“ Seines Erachtens werde das Unternehmen den Wachstumskurs 2022 fortsetzen, da auf dem chinesischen Markt hinsichtlich Halbleiter-, Corona- und Wirtschaftskrise eine Erholung eintreten wird.

12.01.2022: Audi lässt im Schlussquartal nach

Nach dem ersten Halbjahr 2021 lag Audi mit knapp 981.700 ausgelieferten Fahrzeugen noch auf Rekordkurs – ein neuer Bestwert der Unternehmensgeschichte. In der zweiten Jahreshälfte schlug jedoch die Halbleiterkrise zu Buche, weshalb der Absatz im vierten Quartal um 34,2 Prozent gegenüber dem starken Vorjahreszeitraum sank. Im Gesamtjahr kommt der Autobauer damit auf rund 1,68 Millionen verkaufte Autos, was einem Minus von 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. „Wenngleich die Halbleiterversorgung auch in den kommenden Monaten angespannt bleiben wird, gibt uns das kräftige Wachstum bei den Auslieferungen der E-Modelle Rückenwind für die weitere entschlossene Umsetzung unserer Roadmap“, so Hildegard Wortmann, Vorständin für Vertrieb und Marketing bei Audi.

12.01.2022: Volkswagen muss Absatzeinbruch in China hinnehmen

Der Absatz der Volkswagen-Gruppe in China ist im vergangenen Jahr um 14 Prozent abgesackt. Als Gründe nannte VW-China-Chef Stephan Wöllenstein den Mangel an Halbleitern und die Probleme in den Lieferketten. „Es war ein ziemlich schwieriges Jahr. 600.000 Autos sind in der Produktion verloren gegangen.“ Der Rückgang habe vor allem die Volumenmarken Volkswagen und Skoda betroffen, berichtet Wöllenstein. Die Premiummarke Audi habe mit einem Minus von 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr weniger schlecht abgeschnitten. Porsche habe um acht Prozent und Bentley sogar um 43 Prozent zugelegt.

12.01.2021: Skoda liefert 2021 weniger Autos aus

Skoda muss für das Jahr 2021 einen Absatzrückgang von 12,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verbuchen. Es wurden 878.200 Fahrzeuge der VW-Tochter ausgeliefert. „Die Covid-19-Pandemie und der Halbleitermangel haben unseren Wachstumskurs deutlich eingebremst. Wir gehen aktuell davon aus, dass sich die Versorgungslage mit Halbleitern ab dem zweiten Halbjahr schrittweise entspannt", so Skoda-Chef Thomas Schäfer. Zudem hätten die Engpässe zu verlängerten Lieferzeiten geführt, ergänzt Vertriebsvorstand Martin Jahn.

12.01.2022: Mexikanische Autoproduktion sinkt wegen Chipkrise

Die Autoproduktion in Mexiko ist im vergangenen Jahr um zwei Prozent zurückgegangen, so der Verband der mexikanischen Autoindustrie (Amia). Es liefen rund 2,98 Millionen Pkw, Pick-ups und Vans vom Band. Im Vergleich zu 2019 ging die Produktion sogar um 21,8 Prozent zurück.

12.01.2021: VWN kann Absatzrückgänge verringern

Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) hat 2021 den beträchtlichen Verkaufsrückgang des ersten Corona-Jahres verringern können. Die Auslieferungen gingen lediglich um 3,2 Prozent auf knapp 360.000 Exemplare zurück. 2020 stand noch ein Minus von fast einem Viertel zu Buche. Die Produktionsdauer bleibe aufgrund der Halbleiterkrise jedoch eine Herausforderung, meint VWN-Vertriebschef Lars Krause. „Unsere vornehmliche Aufgabe für die kommenden Monate lautet weiterhin, in der angespannten Produktionssituation unsere hohen Bestellungen abzuarbeiten."

12.01.2022: MAN-Absatz nähert sich Vorkrisenniveau

MAN hat im vergangenen Jahr 14 Prozent mehr Lastwagen und 26 Prozent mehr Vans verkauft als 2020. „Wir nähern uns Schritt für Schritt wieder dem Niveau vor der Krise“, so Vertriebschef Göran Nyberg. Die Lieferengpässe bei Halbleitern hätten jedoch ein stärkeres Wachstum gebremst.

11.01.2022: E-Autos stärken chinesischen Automarkt

Chinas Automarkt ist erstmals seit 2018 wieder gewachsen. Dank der starken Nachfrage nach alternativen Antrieben kletterte die Zahl der verkauften Fahrzeuge 2021 um 4,5 Prozent auf rund 20,5 Millionen Stück, wie die China Passenger Car Association (PCA) mitteilt. Laut dem Verband lassen die Belastungen durch den Chipmangel und die Rohstoffknappheit inzwischen nach. Dennoch sank der Absatz im Dezember um 7,7 Prozent.

10.01.2022: Mercedes-Benz verliert seinen Spitzenplatz

Mercedes-Benz beendet das Jahr 2021 mit einem Absatzeinbruch von knapp 25 Prozent im Schlussquartal: Vor allem aufgrund der Halbleiterkrise hat der OEM im vergangenen Jahr insgesamt fünf Prozent weniger Autos ausgeliefert als 2020. Mit rund 2,05 Millionen Fahrzeugen lagen die Stuttgarter damit erstmals seit Jahren wieder hinter dem Rivalen BMW. Die Lage bleibe volatil, teilt der Hersteller laut dpa mit. Produktion und Absatz dürften von der Krise weiter betroffen sein.

10.01.2022: VW steigert US-Absatz trotz Chipkrise

Trotz anhaltenden Chipmangels und eines schlechten Schlussquartals hat Volkswagen im vergangenen Jahr deutlich mehr Autos auf dem US-Markt verkauft. Dank gefragter SUV-Modelle wie Atlas und Tiguan brachte VW rund 375.000 Autos an die Kundschaft – gut 15 Prozent mehr als im Vorjahr.

06.01.2022: GM rechnet mit Erholung bei Lagerbeständen

Nachdem General Motors auf dem US-Markt 2021 einen Absatzrückgang von 13 Prozent verkraften und seine Marktführerschaft an Toyota abgeben musste, sollen die starke Konjunktur und die verbesserte Halbleiterversorgung im Jahr 2022 genutzt werden, um Umsatz und Marktanteil wieder zu steigern. „Das Haupthindernis für den Verkauf sind in Folge der Halbleiterknappheit weiterhin reduzierte Lagerbestände“, sagte Elaine Buckberg, GM-Chefökonomin. Diese werden sich laut ihrer Aussage jedoch erholen.

06.01.2022: Inlandsproduktion erreicht historischen Tiefststand

Auch im Dezember schrumpfte die Anzahl der Pkw-Neuzulassungen in Deutschland. Mit 227.600 Autos kamen 27 Prozent weniger Autos auf die Straße als im starken Vorjahresmonat. Das Produktionsniveau sank den siebten Monat in Folge in zweistelliger Höhe. Laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) ist dies insbesondere auf die erheblichen Produktionsrückgänge aufgrund des Halbleitermangels zurückzuführen. Der Pkw-Inlandsmarkt kam 2021 auf ein Volumen von 2,6 Millionen Einheiten und liegt somit zehn Prozent unterhalb des Vorjahres. Die Produktion im Gesamtjahr zeichnet ein ähnliches Bild: Sie lag zwölf Prozent unter dem Vorjahreswert und erreichte das niedrigste Volumen seit 1975.

06.01.2022: Volvo startet zuversichtlich ins neue Jahr

Das Deutschlandgeschäft von Volvo war im Jahr 2021 aufgrund von Lieferengpässen rückläufig. Mit rund 43.600 Einheiten wurden 7,6 Prozent weniger Autos verkauft als im Vorjahr. Trotzdem schloss der OEM besser ab als der Gesamtmarkt (-10,1 Prozent) und konnte seinen Marktanteil geringfügig erhöhen. „Ohne Halbleiter-Krise hätte die Wachstumskurve wieder nach oben gezeigt. So starten wir aber mit gut gefüllten Auftragsbüchern in das neue Jahr 2022 und blicken optimistisch nach vorne“, resümiert Herrik van der Gaag, Geschäftsführer von Volvo Car Germany.

06.01.2022: Opel-Werk in Eisenach produziert wieder

Nach über drei Monaten Pause wegen Halbleitermangels hat bei Opel in Eisenach wieder die Produktion begonnen. Der erste Opel Grandland lief am Donnerstagmorgen vom Band, wie das Unternehmen mitteilt. Ob ein erneuter Produktionsstopp notwendig werde, lasse sich laut Opel-Chef Uwe Hochgeschurtz nicht vorhersagen.

06.01.2022: Britische Autoindustrie beklagt schlechtes Jahr

Rund 1,65 Millionen Fahrzeuge wurden im vergangenen Jahr in Großbritannien verkauft. Dass die Zahl der Neuzulassungen im Vorjahresvergleich um ein Prozent zulegte, bleibt dabei ein schwacher Trost. Es bleibt unter anderem aufgrund des Halbleitermangels das schlechteste Absatzjahr seit 1992.

06.01.2022: Lieferketten belasten US-Absatz von Audi

Audi hat im vergangenen Quartal nur noch gut die Hälfte des Vorjahresabsatzes in den USA erreicht. Die Zahl der neu zugelassenen Fahrzeuge sei wegen Lieferkettenproblemen um 46,9 Prozent auf 33.184 eingebrochen, teilt die Volkswagen-Tochter mit.

05.01.2022: Neuzulassungen in Deutschland rückläufig

In Deutschland kamen im Jahr 2021 rund 2,62 Millionen Autos neu auf die Straße, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mitteilt. Das entspricht mehr als zehn Prozent weniger als im Jahr davor. Schon 2020 waren die Neuzulassungen aufgrund der Coronakrise um fast 20 Prozent eingebrochen. In diesem Jahr geht der Rückgang vor allem auf die Lieferengpässe zurück. Gemessen am starken Vorkrisenjahr 2019, als gut 3,6 Millionen Pkw neu zugelassen wurden, hat der Markt inzwischen rund eine Million Autos eingebüßt.

05.01.2022: VW nimmt günstigsten ID.4 aus dem Sortiment

Der günstigste Variante des ID.4 ist laut dem Online-Konfigurator von Volkswagen nicht mehr verfügbar, wie diverse Medienberichte dokumentieren. „Aufgrund aktueller Lieferengpässe von Halbleitern, die Bestandteil zahlreicher Komponenten unserer Fahrzeuge sind, kann es bei einigen unserer Modellvarianten zu deutlich längeren Produktionszeiten kommen“, so ein Hinweis des Autoherstellers. Bereits im August 2021 wurde eine solche Einschränkung für den ID.3 vorgenommen.

05.01.2022: Chipmangel kostet GM die Marktführerschaft

Der anhaltende Chipmangel hat die Autoverkäufe in den USA zum Jahresende ausgebremst. General Motors erlitt einen besonders starken Einbruch und büßte seine Position als absatzstärkster Anbieter im Heimatmarkt erstmals seit 90 Jahren ein. Mit rund 2,3 Millionen verkauften Autos im Gesamtjahr verkaufte Toyota rund 114.000 mehr Neuwagen bei der US-Kundschaft. GM musste im Schlussquartal einen Verkaufsrückgang um 43 Prozent verkraften. Insgesamt setzte der Konzern 13 Prozent weniger ab als im Vorjahr. Toyota kam vergleichsweise gut durch die Krise und steigerte den US-Absatz um etwa zehn Prozent

05.01.2022: Lage von Autoherstellern verschlechtert sich

Die Lage in der deutschen Autoindustrie verschlechtert sich nach Erkenntnissen des Ifo-Instituts den fünften Monat in Folge. „Diese abermalige Verschlechterung ist von den Herstellern getrieben, nicht von den Zulieferern", sagt Ifo-Experte Oliver Falck. Alle Hersteller seien weiter von Lieferengpässen bei Vorprodukten betroffen, so das Institut. Das Geschäft im Ausland scheine zu stocken. Die Situation übertrage sich aber auch direkt auf die Zulieferer. „Die Lage der Zulieferer bleibt schlecht“, betont Falck. Die Geschäftserwartungen seien so pessimistisch wie seit fast zwei Jahren nicht mehr.

05.01.2022: BMW erzielt Rekordabsatz trotz Chipmangel

Die BMW Group hat im vergangenen Jahr zum ersten Mal mehr als 2,2 Millionen Autos der Stammmarke BMW verkauft – trotz weltweiten Halbleitermangels. Bereits nach neun Monaten hatte der Autobauer mit 1,932 Millionen verkauften Einheiten, 82,8 Milliarden Euro Umsatz und einem Ergebnis von 13,2 Milliarden Euro vor Steuern neue Bestwerte erzielt.

03.01.2022: Bosch rechnet auch 2022 mit Chipmangel

Der neue Bosch-Chef Stefan Hartung rechnet noch längere Zeit mit einem Mangel an Halbleitern. „Man muss es klar sagen: Die Chipkrise ist nicht vorbei“, sagte Hartung dem Focus. „Jeder Chip, der fehlt, kann bedeuten, dass eine Lenkung und in der Folge ein ganzes Auto nicht gebaut werden kann. Das wird uns das ganze Jahr 2022 noch viel Kraft kosten.“ Durch diesen Umstand seien Hartung zufolge auch die politischen Ziele bei der Elektromobilität bedroht.

03.01.2022: Neuwagen so teuer wie nie zuvor

Auf dem deutschen Automarkt sind Neuwagen gegenwärtig so teuer wie noch nie. Zu diesem Schluss kommt die Marktstudie des Duisburger Center Automotive Research (CAR). Nach Einschätzung des Studienleiters Ferdinand Dudenhöffer werden sich die Tendenzen eines knappen Angebots und niedriger Rabatte in den ersten Monaten des neuen Jahres fortsetzen. Grund sind insbesondere Nachschubprobleme bei den Halbleiterbauteilen.

03.01.2022: Conti-Chef äußert sich zur Chipkrise

Continental-Chef Nikolai Setzer erwartet in diesem Jahr eine Entspannung in der Chipkrise: „Aus heutiger Sicht werden im zweiten Halbjahr 2022 erweiterte Kapazitäten in der Halbleiterproduktion, die Beschaffung aus alternativen Quellen und der Umbau einzelner Produkte Entlastung bringen.“ Wie sehr sich die Lage dadurch verbessert, hänge laut Setzer neben der automobilen Nachfrage auch von der Entwicklung in anderen Industrien ab.

23.12.2021: Britische Autoproduktion geht weiter zurück

Der Rückgang der britischen Fahrzeugproduktion hält trotz eines Booms bei E-Fahrzeugen an. Wie der Verband der britischen Automobilhersteller und -händler SMMT mitteilt, sank die Produktion im November um knapp 29 Prozent. Mit nur rund 75.700 Autos ist das der schlechteste Wert seit 1984 und der fünfte monatliche Produktionsrückgang in Folge. Hintergrund sei unter anderem die weltweite Knappheit an Halbleitern, hieß es in der SMMT-Mitteilung.

23.12.2021: Materialmangel in der Industrie verschärft sich

Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat sich im Dezember nochmals verschärft. Rund 82 Prozent der vom Ifo-Institut befragten Firmen klagten über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen – so viele wie noch nie. Besonders betroffen sind unter anderem die Autoindustrie mit 93 Prozent und der Maschinenbau mit 91 Prozent.

21.12.2021: Habeck will Halbleiter-Herstellung nach Deutschland holen

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will Fabriken zur Produktion von Halbleitern nach Deutschland holen. Zur Förderung seien 32 Projekte mit einem Investitionsvolumen von mehr als zehn Milliarden Euro ausgewählt worden, teilt Habecks Ministerium mit. Deutschland habe diese Projekte bei der Europäischen Kommission eingereicht – der erste Schritt zur Genehmigung der Förderung. „Die weltweiten Lieferengpässe zeigen: Deutschland und Europa haben keine Zeit zu verlieren“, betont Habeck. „Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, unseren Bedarf an Mikroelektronik selbst zu decken und Produktion wieder stärker nach Deutschland und Europa holen.“ Neben Deutschland sind 19 weitere EU-Länder mit rund 90 Unternehmen an dem Projekt beteiligt.

20.12.2021: Chipkrise hält bis 2023 an

Der globale Chipmangel wird laut Intel-CEO Pat Gelsinger bis ins Jahr 2023 anhalten. Beim Besuch des Intel-Werks in Malaysia betonte er laut dem Newsportal Nikkei Asia, dass die Lieferketten während der Coronakrise zusammengebrochen sei, während die Nachfrage um 20 Prozent zugelegt habe. Dieser Stau bei den Bestellungen werde fortdauern, da der Aufbau neuer Kapazitäten Zeit in Anspruch nehme.

20.12.2021: Regionalisierung bleibt eine Ausnahme

Laut einer Studie der Unternehmensberater von McKinsey sind die Lieferketten noch immer nicht ausreichend vor künftigen Störungen geschützt. Nahezu alle der 70 befragten Supply Chain Manager berichteten zwar von Investitionen in die Widerstandsfähigkeit, sowie 80 Prozent von digitalen Supply-Chain-Technologien, doch in der Krise griffen viele Unternehmen vermehrt zu Adhoc-Maßnahmen wie dem Erhöhen der Lagerbestände. Ein Jahr zuvor hatten ein Drittel der Unternehmen aus Automobil-, Luft- und Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie eine Regionalisierung der Lieferkette angekündigt. Umgesetzt haben dies letztlich aber nur 22 Prozent, so die Studie.

17.12.2021: Skoda Deutschland spricht von Trendwende

Skoda hofft hinsichtlich der Lieferengpässe auf eine Besserung im Jahr 2022. „Die jüngsten Zulassungszahlen des Monats November zeigen eine Trendwende für uns: Aufgrund der verbesserten Lieferfähigkeit haben wir in diesem Monat einen Marktanteil von 5,8 Prozent erreicht und erwarten auch im Dezember eine Fortsetzung dieses positiven Trends", so Steffen Spies, Geschäftsführer Skoda Deutschland, gegenüber der Automobilwoche.

17.12.2021: Premium-Autos werden unfertig ausgeliefert

In China werden laut der Newsseite Automobil Industrie immer häufiger unfertige Autos ausgeliefert – darunter auch Modelle von Audi, BMW und Mercedes-Benz. Zur sogenannten „reduzierten Konfiguration“ zählen unter anderem fehlende USB-Buchsen, elektrische Fensterheber, Sitzheizungen oder Touchscreens, die später mitunter nachgerüstet werden, so der Bericht.

17.12.2021: Chipengpässe werden sich 2022 verschärfen

Nach einer Studie der Unternehmensberatung Roland Berger wird sich der Chipmangel weiter verschärfen. Der Bedarf nehme 2022 um 17 Prozent zu, während das Angebot um lediglich sechs Prozent wachse – bei einer Fertigungsauslastung von 97 Prozent. „Die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage von Halbleitern wird immer größer“, wird Michael Alexander, Partner bei Roland Berger, vom Auto-Medienportal zitiert. „Eine baldige Besserung ist nicht in Sicht. Denn der Engpass hat strukturelle Gründe, die in der aktuellen Ausgestaltung der Lieferketten liegen. Die Knappheit der Chips wird bis in das Jahr 2023 und wahrscheinlich darüber hinaus bestehen bleiben.“ Die angekündigten zusätzlichen Kapazitäten würden nicht ausreichen, um den Bedarf zu decken. Verschärfend komme hinzu, dass die Autoindustrie auf ältere Chipgenerationen setzt. „Langfristig“, so Thomas Kirchstein, Principal bei Roland Berger, „müssen die Hersteller und ihre Zulieferer ihre Design-Philosophie umstellen, um mit den dynamischen Kapazitätsveränderungen in der Halbleiterindustrie Schritt zu halten.“ Daher sollten die Automobilhersteller – laut dem im Bericht zitierten Experten – nicht auf ein Ende der Krise warten, sondern eigene Strategiemaßnahmen einführen.

17.12.2021: Rivian verfehlt Produktionsziel

Der US-Elektroautobauer Rivian wird das Produktionsziel von 1.200 Pickups in diesem Jahr wohl um einige Hundert Einheiten verfehlen. Die Produktion hochzufahren sei schwieriger als gedacht, betont Unternehmenschef Robert Scaringe in einer Analystenkonferenz. Derzeit leide Rivian unter Lieferengpässen bei einigen Komponenten, zu denen auch Halbleiter gehörten, schreibt das Handelsblatt über die Konferenz. Insgesamt handle es sich laut Scaringe aber um kurzfristig lösbare Probleme.

17.12.2021: EU-Automarkt auf Jahressicht im Minus

Der EU-Automarkt ist hinter die Neuzulassungszahlen des Vorjahres zurückgefallen. In den Monaten Januar bis November wurden in der EU 8,90 Millionen Autos neu zugelassen, so der Branchenverband ACAE. Damit liegt der Markt nun mit 0,04 Prozent unter den Zulassungszahlen aus dem sehr schwachen und von Corona-Lockdowns belasteten Jahr 2020. Im November gingen die Neuzulassungen in diesem Sinne um 20,5 Prozent auf 713.346 Autos zurück. In Deutschland fiel der Zulassungsrückgang im November mit 31,7 Prozent am höchsten aus, aber auch die wichtigen Märkte Italien (-24,6 Prozent) und Spanien (-12,3 Prozent) schnitten schlechter ab. In Frankreich belief sich das Minus auf vergleichsweise geringe 3,2 Prozent.

17.12.2021: Japans Exportmotor springt wieder an

Die japanischen Exporte haben im November deutlich zugelegt. Angetrieben von einer Erholung bei den Autoverkäufen ins Ausland und einer anziehenden Nachfrage nach Halbleiter- und Stahlprodukten legten die Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahr um 20,5 Prozent auf rund 57 Milliarden Euro zu.

15.12.2021: Kreditversicherer prognostiziert Insolvenzen von Zulieferern

Die kleinen und mittelständischen Autozulieferer in Deutschland bauen laut einer Studie des Kreditversicherers Atradius ihre Produktion zu langsam auf die Elektromobilität um. In Verbund mit der Chipkrise könnte dies zu Zahlungsausfällen führen. „Diese Herausforderungen werden zu erheblich mehr Insolvenzen unter den Zulieferern im kommenden Jahr führen“, folgert Atradius-Manager Michael Karrenberg.

14.12.2021: Mercedes-Benz zieht Weihnachtspause vor

Wegen des Mangels an Halbleitern zieht Mercedes-Benz in den Werken Bremen und Kecskemét die betriebliche Weihnachtspause vor. In Bremen solle die Produktion am 10. Januar wieder starten, in einzelnen Bereichen sogar früher, berichtet eine Unternehmenssprecherin. Im ungarischen Kecskemét werde die Fertigung ebenfalls in der zweiten Januarwoche wiederaufgenommen. Der Großteil der weltweiten Mercedes-Werke arbeite zurzeit nahezu uneingeschränkt, berichtet die Sprecherin weiter. In den Werken Rastatt und Sindelfingen werde planmäßig bis zur jeweiligen Winterbetriebsruhe gearbeitet.

13.12.2021: Volkswagen durchlebt drastischen Verkaufsrückgang

Der Volkswagen-Konzern gerät wegen des Chipmangels immer mehr unter Druck bei den Verkaufszahlen. Im November rutschten die weltweiten Auslieferungen um 31,5 Prozent auf 616.300 Fahrzeuge ab. Von den bedeutenden Marken konnte lediglich Porsche die Zahlen mit einem kleinen Minus von 0,3 Prozent stabil halten. Damit steht nun auch auf Jahressicht ein konzernweiter Rückgang um 1,7 Prozent auf 8,17 Millionen Fahrzeuge zu Buche. Auf Jahressicht peilt Volkswagen noch Auslieferungen von rund 9 Millionen Fahrzeugen an – nach 9,3 Millionen im vergangenen Jahr.

13.12.2021: Chipmangel trübt Daimler Truck das Geschäft

Die Versorgungsengpässe bei Mikrochips werden sich aus Sicht von Daimler Truck auch im kommenden Jahr ernsthaft auswirken. „Der Mangel in der Industrie ist weiterhin da“, sagt Finanzvorstand Jochen Goetz. „Wenn wir keine Engpässe in der Halbleiterindustrie hätten, dann würden wir wirklich hervorragende Jahre in 2021 und in 2022 sehen“, fügte der Manager hinzu. Der „Tiefpunkt“ bei den Chip-Engpässen sei wohl im Zeitraum von Juli bis Ende September erreicht worden.

13.12.2021: Japans Autobauer sind weiterhin besorgt

Die Lieferkrise bei Elektronikbauteilen bereitet der japanischen Autoindustrie weiter Sorgen. Wie aus einer Quartalsumfrage der japanischen Notenbank hervorgeht, dominieren beim Stimmungsindex die pessimistischen Stimmen. Im Gegensatz zu anderen Industriebereichen büßte der Index im Vorjahresvergleich einen weiteren Punkt ein.

10.12.2021: VW-Betriebsratschefin warnt vor verschärften Engpässen

VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo warnt vor einer weiteren Verschärfung des Chipmangels: „Die kommenden Monate werden hart, vor uns liegt eine echte Durststrecke“, so Cavallo. Schließtage und wegfallende Schichten würden das Unternehmen noch eine Zeit lang begleiten. Im Betriebsratsblatt "Mitbestimmen!" wurde sie noch deutlicher: „Noch das ganze nächste Jahr wird Mangelversorgung herrschen. Und auch 2023 wird es nicht plötzlich besser werden“, zitiert die Zeitschrift Cavallo. „Wir haben das Schlimmste noch vor uns.“

09.12.2021: BMW schließt direkte Vereinbarung mit Chiplieferanten

Die BMW Group geht bei der Zusammenarbeit mit Lieferanten neue Wege und befasst sich intensiver mit dem Lieferantennetzwerk. Um die Versorgung mit Halbleitern langfristig abzusichern hat der Autobauer eine direkte Vereinbarung mit dem Mikrochiphersteller INOVA Semiconductors und dem Auftragsfertiger GlobalFoundries abgeschlossen. Dadurch sichert sich BMW mehrere Millionen Mikrochips pro Jahr. „Mit dieser Vereinbarung direkt mit einem OEM betreten wir als Halbleiterhersteller sicher Neuland“, betont Robert Kraus, CEO von INOVA Semiconductors. „Wir vertiefen die Partnerschaft mit unseren Lieferanten an wichtigen Knotenpunkten im Lieferantennetzwerk und synchronisieren unsere Kapazitätsplanung direkt mit Herstellern von Halbleitern. Dadurch verbessern wir die Planungssicherheit und Transparenz über benötigte Volumina bei allen Beteiligten und sichern langfristig unsere Halbleiterbedarfe“, fügt Andreas Wendt, BMW-Vorstand für Einkauf und Lieferantennetzwerk, hinzu.

09.12.2021: Stellantis und Foxconn verkünden Chippartnerschaft

Stellantis vertieft seine Partnerschaft mit Foxconn. Die beiden Unternehmen wollen im Rahmen einer unverbindlichen Absichtserklärung speziell entwickelte Halbleiter produzieren, die auch Drittkunden offenstehen. „Mit Foxconn wollen wir vier neue Chipfamilien schaffen, die über 80% unseres Halbleiterbedarfs abdecken und dabei helfen, unsere Komponenten deutlich zu modernisieren, die Komplexität zu reduzieren und die Lieferkette zu vereinfachen“, erläutert Stellantis-CEO Carlos Tavares. Foxconn weitet in diesem Sinne sein Halbleiterengagement auf den Automobilbereich aus und stärkt dadurch die Synergien mit seinem Automotive-Hauptkunden. „Als führendes globales Technologieunternehmen verfügt Foxconn über umfassende Erfahrungen in der Herstellung von Halbleitern und Software – zwei Schlüsselkomponenten bei der Herstellung von Elektrofahrzeugen. Wir freuen uns darauf, dieses Know-how mit Stellantis zu teilen und gemeinsam die langfristigen Engpässe in der Lieferkette anzugehen, während wir die Expansion in den Elektofahrzeugmarkt fortsetzen“, sagt Young Liu, Chairman & CEO der Foxconn Technology Group.

09.12.2021: BMW priorisiert vollelektrischen i4

Während Produktionsstopps und Kurzarbeit bei vielen Autobauern an der Tagesordnung sind, will BMW zusätzliche Schichten im Werk München einführen, um die hohe Nachfrage nach dem vollelektrischen Coupé i4 zu decken und die langen Wartezeiten zu vermindern. Von Halbleiterengpässen ist die Produktion des neuen Elektroautos demnach weniger betroffen: Es genießt bei der Versorgung „eine gewisse Priorität“ im Konzern, erklärt der Münchner Werksleiter Peter Weber.

09.12.2021: Absatz von E-Autos in China steigt trotz kriselnder Branche

Chinas Automobilmarkt steht aufgrund der Chipkrise weiter unter Druck. Dennoch stieg der Absatz von E- und Hybrid-Autos im November gegenüber dem Vormonat um knapp 18 Prozent auf 378.000 Autos, so der Branchenverband PCA. Damit hat sich der Absatz von elektrifizierten Autos im Vergleich zum Vorjahresmonat zwar mehr als verdoppelt, der Gesamtabsatz fiel jedoch um 12,5 Prozent.

09.12.2021: VW prognostiziert stabilere Lage in Chipkrise

Volkswagen rechnet mit einer allmählichen Entspannung der Halbleiterkrise im neuen Jahr. Einkaufschef Murat Aksel, der eine konzerneigene Taskforce mit leitet, deutete eine Stabilisierung der Lage an – bei gleichzeitig weiterbestehenden Engpässen. „Im Gesamtjahr erwarten wir gegenüber 2021 eine leichte Verbesserung in der Halbleiterversorgung“, schätzt der Manager. Im kommenden Jahr setzt der Autobauer „auf eine sukzessive Erholung der Halbleiterversorgung“. Speziell die erste Jahreshälfte dürfte allerdings schwierig bleiben – mit weiteren Schwankungen und nur eingeschränkter Planbarkeit. VW geht von einem „sehr volatilen und anspruchsvollen“ Zeitraum aus.

09.12.2021: Merck setzt auf Datenplattform gegen Chipmangel

Angesichts des Chipmangels will der Darmstädter Merck-Konzern eine neue Plattform namens Athinia schaffen, welche die Datenanalyse in der Halbleiterindustrie verbessern soll. Dafür werde die bestehende Partnerschaft mit der US-Datenanalysefirma Palantir vertieft, so das Unternehmen. Die Plattform soll es Halbleiterherstellern und Materiallieferanten ermöglichen, Daten untereinander auszutauschen, zusammenzurechnen sowie zu analysieren. Zudem solle sie den Branchenakteuren ein tieferes Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Materialien und Prozessen in Produktionsanlagen für Halbleiter verschaffen. „Die Halbleiterindustrie steht vor beispiellosen Umwälzungen“, sagt Kai Beckmann, der die Sparte Electronics bei Merck leitet. Unternehmen benötigen seines Erachtens eine Datenplattform, die ihnen die nötige Transparenz und Datenintelligenz verschaffe, um den Chipmangel und Probleme in der Lieferkette zu bewältigen.

08.12.2021: Mehr Autobauer werden eigene Chips entwickeln

Zum Jahr 2025 werde die Hälfte der zehn größten Autohersteller eigene Chips entwickeln, prognostizieren die Analysten von Gartner. Beschleunigt werde dies durch den Bedarf an spezialisierten Halbleitern für E-Autos und Connected Cars.

07.12.2021: Angebot an neuen Autos bleibt knapp

Neue Autos bleiben nach Einschätzung von Ferdinand Dudenhöffer noch über längere Zeit Mangelware. In der Folge steigen die Preise für Neu- und Gebrauchtwagen, branchenübliche Rabattaktionen werden weiter zurückgefahren, so der Branchenexperte vom Duisburger Center Automotive Research (CAR). Die im Internet angebotenen Rabatte für frei konfigurierbare Neuwagen seien demnach auf einem Niedrigstand von durchschnittlich 16,9 Prozent des Listenpreises. Auch ließen Hersteller und Händler weniger Fahrzeuge auf eigene Rechnung zu, um sie dann später als Sonderangebote in den Markt zu bringen. Auto-Abos werden ebenfalls teurer und für weniger Modelle angeboten.

06.12.2021: Bosch startet Serienproduktion von SiC-Chips

Nach mehrjähriger Entwicklung startet Bosch die Großserienfertigung von Leistungshalbleitern aus Siliziumkarbid (SiC). „Siliziumkarbid-Halbleiter haben eine große Zukunft. Wir wollen weltweit führend bei der Herstellung von SiC-Chips für die Elektromobilität werden“, sagt Harald Kröger, Geschäftsführer bei Robert Bosch. Anfang des Jahres wurde bereits mit der Produktion von Mustern gestartet, künftig will das Unternehmen die Fertigungskapazität auf eine Stückzahl im dreistelligen Millionenbereich erhöhen. „Unsere Auftragsbücher sind voll. Grund ist die boomende Elektromobilität“, so Kröger weiter. Die neuen Chips würden im Vergleich zu Siliziumchips für eine rund sechs Prozent höhere Reichweite sorgen. Während schon an der zweiten Generation der SiC-Chips gearbeitet wird, die ab 2022 serienreif sein soll, baut Bosch die Reinraumfläche im Reutlinger Werk weiter aus und setzt auf 200-Millimeter-Wafer. „Durch die Produktion auf größeren Wafern können wir in einem Fertigungsdurchlauf deutlich mehr Chips herstellen und somit auch mehr Kunden beliefern“, erklärt Kröger.

06.12.2021: Hyundai hebt sich von Wettbewerben ab

Hyundai feiert im einen Rekordnovember. Erstmals seit 30 Jahren konnte der südkoreanische Hersteller in diesem Monat einen Marktanteil von über fünf Prozent verbuchen. Bei den Neuzulassungen bewegt sich der OEM zudem entgegen des allgemeinen Trends seit mehreren Monaten auf dem Vorjahresniveau. Im bisherigen Gesamtjahr konnte der Marktanteil in Deutschland demnach auf über vier Prozent gesteigert werden. Hyundai habe weniger Probleme wegen fehlender Halbleiter als andere Hersteller, betont Deutschlandchef Jürgen Keller gegenüber der FAZ. „Dass wir ausliefern können, zeigt sich am wachsenden Marktanteil." Zwar sei nicht jede Ausstattungsvariante sofort verfügbar, mitunter seien Wartezeiten von vier bis sechs Monaten möglich, doch damit stehe der Autobauer „noch sehr viel besser da als die meisten Wettbewerber“.

06.12.2021: Volkswagen senkt Absatzziel für ID-Modelle

Volkswagen verfehlt in diesem Jahr seine Verkaufsziele für die wichtigen ID-Elektromodelle in China. Eigentlich hatte VW einen Absatz von 80.000 bis 100.000 Autos der vollelektrischen Reihe angepeilt, aufgrund des Halbleitermangels dürften es nur noch zwischen 70.000 und 80.000 Pkw werden. Bisher hatte der Konzern neben lukrativen Premiummodellen von Porsche und Audi auch die Elektromodelle bei der Chipbestückung bevorzugt. Die Knappheit von Halbleitern schlage nun aber auch im Elektrosegment durch, hieß es seitens des Autobauers.

06.12.2021: VW-Werk Emden schließt bis Jahresende

Wegen des anhaltenden Halbleitermangels setzt Volkswagen die Produktion im Werk Emden ab dieser Woche aus. Ab dem 13. Dezember war ohnehin Kurzarbeit angemeldet worden. Danach stehen bis zum 10. Januar die Bänder wegen der Weihnachtsferien still. Insgesamt komme das Werk durch die Kurzarbeit im Jahr 2021 auf rund 70 Schließtage, so eine Sprecherin. Für den Emder Standort sei dies ein "massiver Einschnitt" in die Produktion. Nach Angaben des Betriebsrates wurden in Emden dieses Jahr nur 120.000 Autos hergestellt – 70.000 weniger als geplant.

03.12.2021: Chipmangel lässt Automarkt einbrechen

Der deutsche Automarkt wird nach Einschätzung des Verbands der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) in diesem Jahr kräftig einbrechen. Gebremst vom Mangel an Chips und weiteren Teilen dürften nur noch 2,6 Millionen Pkw neu zugelassen werden, so der Verband. Das sei ein Rückgang von elf Prozent zum Krisenjahr 2020. Gemessen am starken Vorkrisenjahr 2019, als gut 3,6 Millionen Pkw neu zugelassen wurden, hat der Markt damit rund eine Million Autos eingebüßt. „Die Kunden wollten mehr Autos kaufen, als die Industrie produzieren konnte", erklärt VDIK-Präsident Reinhard Zirpel. Im neuen Jahr erwartet der VDIK eine Markterholung auf etwa drei Millionen neue Pkw – ein Plus von 15 Prozent. Voraussetzung sei aber, dass sich die Lieferengpässe normalisieren und die sehr hohen Auftragsbestände bei den Herstellern abgearbeitet werden können.

03.12.2021: Zulieferer befinden sich auf Talfahrt

Die Stimmung in der deutschen Autoindustrie teilt sich zunehmend in zwei Lager. „Die Zulieferer schätzen ihre Lage deutlich schlechter ein als die Hersteller“, so Oliver Falck vom Münchner ifo-Institut. Laut dem Teilindex der Ifo-Forscher setzt sich die Talfahrt bei den Zulieferern damit fort. Dieser fiel im November um 31,9 Punkte auf minus 23. Die Hersteller schätzen ihre Lage dagegen mit 38,4 Punkten weiterhin sehr gut ein - auch wenn der Teilindex um drei Punkte nachgab.

02.12.2021: General Motors erhöht Gewinnprognose

General Motors gibt sich trotz des anhaltenden Chipmangels optimistischer für das laufende Geschäftsjahr. 2021 werde nun ein Betriebsgewinn in Höhe von rund 14 Milliarden US-Dollar erwartet, so der Autobauer. Bislang hatte GM ein Ergebnis zwischen 11,5 und 13,5 Milliarden US-Dollar in Aussicht gestellt.

01.12.2021: Abhängigkeit von Taiwan wird zur Zerreisprobe

Die globale Abhängigkeit von der taiwanesischen Chipindustrie wird in Anbetracht der politischen Hintergründe immer mehr zur Gefahr, warnt ein ausführlicher Bericht der Neuen Zürcher Zeitung. Sollte China seinen Druck auf das Land erhöhen, könnte sich die Engpässe – die das Jahr 2021 prägten – weiter verschlimmern.

01.12.2021: Ford engagiert sich bei Chipentwicklung

Bislang galt Tesla als Ausnahme: Der US-Hersteller lässt selbst entwickelte Chips von einem Auftragsfertiger produzieren. Nun bahnt sich bei Ford ein ähnliches Vorgehen an, wie die Automobilwoche berichtet. Demnach will der Autobauer gemeinsam mit Globalfoundries die Halbleiterproduktion und Technologieentwicklung vorantreiben. Dadurch könne der Auftragsfertiger Kapazitäten bereithalten und gleichzeitig die Forschung für den Automotive-Bereich vorantreiben. Zwar erwähnt Ford in seiner Erklärung nicht ausdrücklich den Einstieg in die Chipentwicklung, Ford-Vizepräsident Chuck Gray sprach den Punkt Chipdesign und Auftragsfertigung laut der Nachrichtenagentur Reuters jedoch an anderer Stelle an. Laut den Medienberichten handle es sich um Chips für moderne Assistenzsysteme, das Batteriemanagement und die Fahrzeugvernetzung.

01.12.2021: Deutsche Autoexporte brechen erneut ein

Die deutschen Automobilhersteller haben im dritten Quartal 2021 aufgrund der Lieferengpässe über 17 Prozent weniger Fahrzeuge exportiert als im Vorjahreszeitraum, so das Statistische Bundesamt. Demnach wurden Autos im Wert von 23,1 Milliarden Euro in Ausland geliefert. Die Pkw-Importe gingen mit einem Einbruch von knapp 30 Prozent noch stärker zurück – auf einen Wert von 11,2 Milliarden Euro.

01.12.2021: Zulieferer kommen durch Chipmangel ins Schleudern

Der Halbleitermangel setzt den Zulieferern weltweit immer mehr zu. Während viele große Autohersteller im vergangenen Quartal Rekordgewinne machten, sind der Unternehmensberatung PwC zufolge nur noch 24 Prozent ihrer Zulieferer finanziell solide aufgestellt. 42 Prozent dagegen seien „inzwischen in einer finanziell angespannten Lage“, teilt PwC mit. Die Chipkrise bremse ihre Transformation zur Elektromobilität aus. Die Autobauer hätten aus Sorge um die Lieferketten ihre Bestellungen hochgefahren. „Diese werden jedoch aktuell nicht abgerufen, da die Autohersteller aufgrund des Chipmangels nur verzögert Fahrzeuge ausliefern können“, erklärt PwC-Branchenexperte Thomas Steinberger. Jetzt kämpften Zulieferer mit überhöhten Lagerbeständen bei steigenden Rohstoff- und Energiepreisen. Ihre wirtschaftliche Situation werde laufend schlechter. „Sollte sich die Lage nicht bald entspannen, werden sich viele Zulieferer genötigt sehen, weitere und härtere Restrukturierungsmaßnahmen einzuleiten", mahnt Steinberger.

01.12.2021: Volvo muss Einbußen hinnehmen

Volvo Cars hat im abgelaufenen Quartal weniger Geld eingenommen als im Vorjahreszeitraum. Im „herausfordernden dritten Quartal“ stand ein Gewinn vor Steuern von rund 324 Millionen Euro zu Buche. Der Umsatz fiel um rund sieben Prozent auf umgerechnet 5,9 Milliarden Euro. Zusätzlich zur Halbleiterknappheit seien Lieferanten von neuen Corona-Ausbrüchen in Südostasien betroffen gewesen, was zu vorübergehenden Produktionsstopps in den Volvo-Werken geführt habe. Schätzungsweise 50.000 Autos weniger als im selben Zeitraum 2020 hätten deshalb produziert werden können, erklärt Unternehmenschef Håkan Samuelsson. Auf dem Weg ins vierte Quartal habe sich die Lage zwar verbessert, doch die branchenweite Knappheit an Halbleitern dürfte weiter ein belastender Faktor bleiben.

30.11.2021: Toyota büßt ein Viertel der Produktion ein

Toyota hat im Oktober aufgrund des Chipmangels und anderer fehlender Komponenten rund ein Viertel seiner Produktion eingebüßt. Insgesamt seien nur noch gut 627.000 Fahrzeuge der Marken Toyota und Lexus von den Bändern gerollt. Auch die japanischen Wettbewerber Honda und Nissan hatten für Oktober ähnlich hohe Produktionsrückgänge vermeldet. Das Toyota-Management gibt sich jedoch überzeugt, die Produktion bald wieder auf das übliche Niveau hochfahren zu können. Dennoch hatten die Japaner auch für den November ihre ursprünglichen Pläne eindampfen müssen und statt der ursprünglich anvisierten Produktion von rund einer Million Fahrzeugen zuletzt nur noch rund 850.000 bis 900.000 Fahrzeuge in Aussicht gestellt. Beobachter rechnen inzwischen damit, dass die Produktion erst im Januar wieder Fahrt aufnimmt.

30.11.2021: Daimler-Betriebsratschef stellt die Chip-Frage

Der weltweite Mangel an Halbleitern löst nach Einschätzung von Daimler-Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht tiefgreifende Veränderungen in der Autoindustrie aus. „Die Fahrzeughersteller werden künftig selbst Rohstoffe und Schlüsselkomponenten direkt beim jeweiligen Lieferanten einkaufen und sich nicht mehr allein auf die großen Zulieferer als Systemlieferanten verlassen“, erläutert Brecht. „Wir von den Arbeitnehmervertretern fragen uns schon: Die gesamte Autobranche baut erheblich weniger Autos als vor der Pandemie. Wo gehen die Chips hin?", so Brecht weiter, der auch Vize-Aufsichtsratschef des Stuttgarter Herstellers ist. Es gebe mitunter in der Produktion sehr kurzfristige Ansagen, ob diese Bauteile verfügbar seien oder nicht.

30.11.2021: Hella kappt erneut die Jahresprognose

Die andauernden Lieferengpässe sorgen bei Hella weiter für Probleme. In der Folge hat der Konzern erneut seine Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2021/22 gesenkt. Der währungs- und portfoliobereinigte Umsatz im zweiten Geschäftsquartal sei nach vorläufigen Zahlen um etwa 13 Prozent auf rund 1,5 Milliarden Euro gesunken, so Hella. Die bereinigte Ebit-Marge sei infolge steigender Material- und Logistikkosten sowie durch den Teilemangel ausgelöste Produktionsstörungen von 12,1 Prozent im Vorjahr auf etwa vier Prozent deutlich gefallen. Das Unternehmen erwartet nun für das laufende Geschäftsjahr einen währungs- und portfoliobereinigten Umsatz von rund 5,9 bis 6,2 Milliarden Euro und ein bereinigte Ebit-Marge von 3,5 bis 5,0 Prozent.

30.11.2021: Elektrobranche erwartet wachsenden Halbleitermarkt

Die deutsche Elektrobranche erwartet einen weiter stark wachsenden Weltmarkt für Halbleiter. Im kommenden Jahr dürfte der Umsatz zwischen vier und zehn Prozent auf 556 bis 615 Milliarden US-Dollar steigen, teilt der Branchenverband ZVEI mit. In Europa gehe man von plus acht Prozent auf 49 Milliarden US-Dollar aus. Am meisten kommen Halbleiter nach ZVEI-Angaben in der Autobranche zum Einsatz, gefolgt von der Industrieelektronik und der Medizintechnik. Für die aktuelle Knappheit sieht der Verband keine kurzfristige politische Lösung.

29.11.2021: Britische Autobauer erleben besorgniserregenden Oktober

Die Talfahrt der britischen Autoindustrie geht weiter. Im Oktober sank die Produktion auf den niedrigsten Wert für diesen Monat seit 65 Jahren, wie der Branchenverband SMMT mitteilt. Rund 64.700 produzierte Fahrzeuge bedeuteten zudem ein Minus von 41 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Es war der vierte monatliche Rückgang in Folge. „Diese Zahlen sind äußerst besorgniserregend“, so SMMT-Chef Mike Hawes. Sie zeigten, wie stark der globale Mangel an Halbleitern die britischen Autohersteller sowie Zulieferer treffe. „Die britische Automobilbranche ist widerstandsfähig, aber da Corona in einigen unserer größten Märkte wiederauftaucht und globale Lieferketten belastet und gestört sind, sind die unmittelbaren Herausforderungen, den Betrieb der Branche aufrechtzuerhalten, immens“, betont Hawes.

29.11.2021: Materialmangel in der Industrie nimmt zu

Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat sich weiter verstärkt, so eine Umfrage des Ifo-Instituts. 74,4 Prozent der im November befragten Firmen klagten demnach über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. Das seien vier Prozentpunkte mehr als im Oktober. „Die erhoffte Entspannung ist ausgeblieben“, sagt der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. „Ein Ende der Flaschenhals-Rezession in der Industrie ist nicht in Sicht.“ Im Bereich Maschinenbau hätten 86 Prozent der Unternehmen über Engpässe geklagt, in der Autoindustrie 88 Prozent.

25.11.2021: Automarkt überwindet Halbleiterkrise nur langsam

Die Autohersteller können die Absatzdelle durch den Halbleitermangel nur langsam überwinden, meint Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research (CAR). Für den deutschen Markt rechnet er im laufenden Jahr mit einem Absatz von weniger als 2,7 Millionen Fahrzeugen, das wäre ein Rückgang von acht Prozent im Vergleich zum ohnehin schwachen Jahr 2020. Erst in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres sei mit einem kräftigen zweistelligen Wachstum zu rechnen, so der Branchenexperte. Dudenhöffer erwartet für das Gesamtjahr 2022 ein Wachstum um zehn Prozent auf über drei Millionen Einheiten.

25.11.2021: EU-Nutzfahrzeugmärkte weiter im Rückwärtsgang

Die Nutzfahrzeugmärkte in der EU haben im Oktober weiter geschwächelt. Mit rund 144.400 Lkw, Bussen und Transporter wurden 16,4 Prozent weniger Fahrzeuge neu zugelassen als im Vorjahresmonat, so der europäische Herstellerverband ACEA. Bereits seit Juli gehen die Neuanmeldungen gegenüber dem Vorjahr zurück. Nach den ersten zehn Monaten steht dennoch ein Plus von 14,7 Prozent auf 1,58 Millionen Fahrzeuge zu Buche.

25.11.2021: Tesla baut Autos bei den Kunden fertig

Jüngst kamen Berichte auf, dass Tesla das Model 3 und Model Y ohne USB-Anschlüsse und die Funktion des kabellosen Ladens ausgeliefert habe, nun baut der OEM laut Golem die Fahrzeuge beim Kunden fertig. Ein mobiles Serviceteam habe die Mängel vor Ort behoben. Neben dem E-Autobauer hatten auch anderen Hersteller gewisse Ausstattungen ersatzlose gestrichen: Bei BMW werden in manchen Modellen keine Touchscreens verbaut, GM verzichtete zeitweilig auf beheizbare Sitze für Pickups und Mercedes-Benz konnte das kabellose Laden, LED-Scheinwerfer und einige Audiosysteme teilweise nicht anbieten, resümiert der Bericht.

25.11.2021: OEMs bestellen direkt bei Halbleiterfertigern

Laut dem Handelsblatt bestellen immer mehr Autobauer wie Volkswagen, General Motors oder Daimler direkt bei den Halbleiterproduzenten. Ford geht dem Artikel zufolge sogar noch weiter und wird – nach dem Vorbild Teslas – selbst entwickelte Bauelemente künftig unmittelbar vom Auftragsfertiger Globalfoundries beziehen. Damit übergehe der OEM nicht nur Zulieferer wie Bosch, Continental oder ZF, sondern versuche auch ohne große Autochip-Spezialisten wie Infineon oder NXP auszukommen.

25.11.2021: Samsung baut weitere Chipfabrik in den USA

Samsung baut für geschätzte 17 Milliarden US-Dollar eine weitere Chipfabrik in den USA. Das südkoreanische Unternehmen wählte als Standort Taylor im US-Bundesstaat Texas. Der Baubeginn ist für die erste Hälfte 2022 geplant, in der zweiten Hälfte 2024 soll das Werk betriebsbereit sein. Laut Kim Ki Nam, Vizevorsitzender der Halbleitersparte von Samsung Electronics, werde die neue Fabrik zur Stabilität der globalen Halbleiter-Lieferkette beitragen. Das Unternehmen bedanke sich bei der US-Regierung und beim Kongress für deren Unterstützung, um „schnell föderale Anreize für die einheimische Chip-Produktion und Innovationen“ zu schaffen. Die neue Anlage werde „Produkte auf der Basis fortgeschrittener Prozesstechnologie“ für mobile Anwendungen, 5G, den Bereich des Hochleistungsrechnens und der künstlichen Intelligenz herstellen. Sie werde eine Fläche von mehr als fünf Millionen Quadratmetern einnehmen und zusammen mit der Produktionslinie im südkoreanischen Pyeongtaek als Schlüsselstandort für Samsungs weltweite Halbleiterfertigung dienen.

18.11.2021: Chipbedarf beschert Nvidia satte Gewinne

Die hohe Nachfrage beschert dem Halbleiterspezialisten Nvidia kräftige Zuwächse bei Umsatz und Gewinn. Im vergangenen Quartal stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um 50 Prozent auf 7,1 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn sprang um 84 Prozent auf 2,46 Milliarden US-Dollar hoch. Im laufenden Quartal rechnet der US-Konzern mit weiterem Wachstum: Die Umsatzprognose von 7,4 Milliarden Dollar übertraf die Erwartungen von Analysten.

18.11.2021: Neuzulassungen in der EU sinken um ein Drittel

Die Zahl der Neuzulassungen in der EU ist im Oktober deutlich zurückgegangen. Nach dem Einbruch in den Sommermonaten wurden im Oktober rund 665.000 Autos neu zugelassen und damit über 30 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie der europäische Herstellerverband ACEA mitteilt. In den ersten zehn Monaten lag der Absatz mit 8,2 Millionen Autos damit noch 2,2 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum.

18.11.2021: Cisco verkündet verhaltenen Geschäftsausblick

Cisco rechnet angesichts von Lieferkettenproblemen und hohen Kosten wegen Chipmangels mit schlechteren Geschäften. Das Unternehmen stellt für das laufende Quartal einen Umsatzanstieg von 4,5 bis 6,5 Prozent im Jahresvergleich in Aussicht. Anleger reagierten enttäuscht.

17.11.2021: Japans Auto-Exporte brechen ein

Die globalen Lieferengpässe drücken weiter auf die Erholung der japanischen Ausfuhren vom Corona-Einbruch. Im Oktober legten die Exporte nur noch um 9,4 Prozent zu – nach 13 Prozent im September. Es war das erste Mal seit acht Monaten, dass Japans Exportwachstum nur noch einstellig ausfiel. Probleme bereitetet vor allem der Chipmangel. So sanken die Ausfuhren von Autos zum Vorjahr um 36,7 Prozent, nach einem Rückgang von 40,3 Prozent im Vormonat.

17.11.2021: BMW hält Händlerbestände niedrig

BMW sieht sich im Schlussquartal auf gutem Weg zu den Jahreszielen, prognostiziert für die ersten sechs Monate des kommenden Jahres jedoch weiterhin Lieferschwierigkeiten bei Halbleitern. Das zweite Halbjahr dürfte hingegen besser ausfallen, glaubt Finanzchef Nicolas Peter. Das aktuelle Preisumfeld will der Konzern nutzen: „Wir werden zu Beginn des Jahres die Preise um durchschnittlich ein Prozent erhöhen“, so Peter. Um keinen Preiskampf anzuzetteln, sollen die geringen Fahrzeugbestände bei den Händlern niedrig gehalten werden.

17.11.2021: Chiphersteller erhöhen die Preise

Die Preise für Halbleiter sind weltweit gestiegen. Rund um den Globus werden in diesem Jahr Halbleiter für knapp 551 Milliarden US-Dollar verkauft, schätzt der Elektronikindustrieverband ZVEI. Das wären 25 Prozent mehr als 2020. „Wenn es sogar zu Bandstillständen in der Autoindustrie kommt, dann wissen Sie auch, dass die Nachfrage extrem groß ist und dass man auf der Produktionsseite alles tut, was ausschöpfbar ist“, erläutert Christoph Stoppok, Fachmann des ZVEI für elektronische Komponenten, die Hintergründe der Preiserhöhung.

17.11.2021: Tesla liefert Autos ohne USB-Anschluss aus

Tesla-Kunden in den USA berichten laut dem IT-Portal Golem über fehlende USB-Anschlüsse im Model 3 und Model Y. Die Bohrungen seien vorhanden, doch die dahinterliegenden Büchsen würden fehlen. Kabelloses Laden sei ebenfalls nicht möglich. Inwieweit die Käufer der Neuwagen über den Mangel informiert wurden und ob der Autobauer diesen nachträglich beheben wird, geht aus dem Bericht nicht eindeutig hervor. Allerdings sei der Grund für die fehlenden Anschlüsse auf die Chip-Knappheit zurückzuführen, so Golem.

17.11.2021: Deutsche Industrie kann Aufträge nicht abarbeiten

Die Lieferengpässe bei Vorprodukten wie Hableitern füllen die Auftragsbücher der deutschen Industrie. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes war der Auftragsbestand im September 2,4 Prozent höher als im Vormonat und erreichte den höchsten Stand seit Einführung der Statistik im Januar 2015. Die Betriebe erhielten demnach mehr neue Bestellungen, als sie abarbeiten konnten. Besonders stark waren Autobauer und Maschinenbauer betroffen. Bei OEMs und Zulieferern stieg der Auftragsbestand gegenüber dem Vormonat um 5,9 Prozent, im Maschinenbau um 3,9 Prozent.

17.11.2021: Toyota steigert Produktionszahlen für Dezember

Toyota will im Dezember voraussichtlich 800.000 Fahrzeuge fertigen. Gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht dies einer Steigerung von mehr als fünf Prozent. Infolge der Pandemie und des Teilemangels in der Branche gab es seit August Produktionsanpassungen – damit sei nun Schluss. Alle 14 Werke und 28 Fertigungslinien in Japan würden wieder normal arbeiten. „Toyota konnte aus seinen Erfahrungen, die beispielsweise durch die Tsunami-Katastrophe gesammelt wurden, lernen und hat gespürt wie verletzlich Lieferketten sein können. Das hat dazu geführt, dass wir vorsichtiger in der Planung waren und eine sehr kooperative und partnerschaftliche Beziehung zu unseren weltweit zahlreichen Lieferpartnern pflegen“, erklärt André Schmidt, Präsident von Toyota Deutschland. Für das bis Ende März 2022 laufende Geschäftsjahr rechnet der japanische Autobauer dadurch unverändert mit einer Produktion von neun Millionen Einheiten weltweit.

16.11.2021:  VW baut diese Woche keine Elektroautos in Sachsen

Bisher hat Volkswagen seine E-Autos bei der Chipversorgung bevorzugt. In dieser Woche kommt es in den sächsischen Werken Zwickau und Dresden erstmals zu Produktionsstopps, berichtet Golem. Die Maßnahme habe sich aufgrund des Feiertags angeboten, so der Konzern. Betroffen sind Fahrzeuge mehrerer Konzernmarken. Die Belegschaft werde zum großen Teil in Kurzarbeit geschickt.

16.11.2021: Volkswagen wird auch 2022 Kapazitäten einbüßen

VW-Konzernchef Herbert Diess sieht in der Chipkrise noch viel Arbeit vor sich – an einigen Stellen laufe es aber bereits etwas besser. „Wir schlagen uns durch. Wir versuchen, damit zurechtzukommen“, so der Manager. „Ich hoffe, dass wir durch das Schlimmste durch sind." Diess bekräftigte frühere Einschätzungen, denen zufolge die schon in diesem Jahr beträchtlich rückläufigen Produktions- und Absatzzahlen wohl auch 2022 unter Druck bleiben dürften: „Wir werden sicher nicht alle Autos bauen können im nächsten Jahr, die wir (bauen) wollen.“

15.11.2021: EU-Kommissarin warnt vor Subventionswettlauf

Die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hat angesichts des weltweiten Chipmangels davor gewarnt, dass Staaten wegen möglicher Zuschüsse gegeneinander ausgespielt werden. „Wir müssen einen Subventionswettlauf vermeiden, der alle schlechter stellt“, so Vestager. Für Unternehmen sei es derzeit verlockend, Regierungen gegeneinander auszuspielen und auszuloten, wer bereit sei, mehr zu zahlen. "Dies birgt die Gefahr, dass die Steuerzahler - ob in Europa oder in den USA - die Zeche zahlen müssen."

15.11.2021: EU-Kommissar betont Dresdens wichtige Rolle bei Chips

Der Region Dresden kommt nach Ansicht des für Binnenmarkt zuständigen EU-Kommissars Thierry Breton eine "sehr wichtige Rolle" bei der europäischen Halbleiterperspektive zu. Mit Blick auf die Ansiedlung großer Chiphersteller seien die Europäische Union und Sachsen ein "fantastischer Kandidat", sagte Breton nach einem Besuch im Dresdner Halbleiterwerk von Bosch. In der Landeshauptstadt macht man sich derzeit Hoffnung auf ein Werk von Intel. Unterstützen soll der European Chips Act: Mit ihm soll Europas Weltmarktanteil für Halbleiter bis 2030 von aktuell zehn Prozent auf 20 Prozent verdoppelt werden.

12.11.2021: Vitesco kommt während Branchenflaute unter Druck

Vitesco ist im dritten Quartal wegen der Produktionsausfälle seinen Kunden unter Druck geraten. Der Umsatz sackte von 2,2 Milliarden Euro vor einem Jahr auf 1,9 Milliarden Euro ab. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern fiel um fast 80 Prozent auf 22,8 Millionen Euro. „Die Corona-Pandemie dauert an, und die Knappheit an Bauteilen, insbesondere Halbleitern, trifft die gesamte Branche stark“, sagt Vorstandschef Andreas Wolf. Im laufenden Jahr rechnet der Zulieferer dennoch mit einem leichten Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahr auf 8,2 bis 8,4 Milliarden Euro. Die Ebit-Marge soll zwischen 1,5 bis 1,7 Prozent erreichen.

12.11.2021: Verkäufe bei Volkswagen brechen ein

Die Marken des Volkswagen-Konzerns haben auch im Oktober deutlich weniger Fahrzeuge verkaufen können als vor einem Jahr. Die Auslieferungen gingen um gut ein Drittel auf weltweit 600.900 Stück zurück. Der Markt in Mittel- und Osteuropa entwickelte sich dabei besonders schlecht (minus 44,3 Prozent), aber auch in Westeuropa (minus 40,2 Prozent) und China (minus 37,2 Prozent) sackten die Verkäufe ab. Einzig die drei Luxusmarken Bentley, Lamborghini und Bugatti kamen ohne ein Minus durch den Monat, Skoda erwischte es mit Absatzverlusten von 52 Prozent besonders hart. Audi lieferte im Vergleich 40 Prozent, Seat gut 37 Prozent und VW über 30 Prozent weniger Autos aus. Trotzdem konnte Europas größte Autogruppe im bisherigen Gesamtjahr um zwei Prozent beim Absatz zulegen.  

12.11.2021: Sixt steuert auf Rekordgewinn zu

Im vergangenen Jahr ist der Autovermieter Sixt noch knapp an einem Verlust vorbeischrammt, jetzt steuert er auf einen Rekordgewinn zu. Die hohe Nachfrage in Verbund mit dem durch Lieferengpässen bedingten, knappen Angebot, führte zu einem operativen Umsatz von 795 Millionen Euro im dritten Quartal. Das Ergebnis vor Steuern lag damit um 73 Prozent über dem des Vorjahresquartals. Im Gesamtjahr erwartet Sixt einen operativen Umsatz von 2,1 bis 2,3 Milliarden Euro und einen Gewinn von 390 bis 450 Millionen Euro vor Steuern.

12.11.2021: Knorr-Bremse sieht Gesamtjahr nun pessimistischer

Knorr-Bremse wird nach dem dritten Quartal wegen Lieferkettenproblemen und Projektverzögerungen etwas pessimistischer für die Jahresergebnisse. Beim Umsatz engte der Konzern die erwartete Spanne ein und geht nun von 6,6 bis 6,8 Milliarden Euro aus. Zuvor standen 6,5 bis 6,9 Milliarden Euro im Plan. Der Auftragseingang des Lkw- und Zugbremsenherstellers ging im dritten Quartal um 11,8 Prozent auf 1,44 Milliarden Euro zurück, wenngleich der operative Gewinn um 9,5 Prozent auf gut 213 Millionen Euro zunahm.

11.11.2021: Indus Holding kehrt zu alten Prognosen zurück

Die Indus Holding kehrt aufgrund der aktuellen Lieferengpässe sowie steigenden Materialpreise zu seinen alten Gewinnzielen für das Jahr zurück. Das Segment Fahrzeugtechnik bleibe auch im Schlussquartal durch ausbleibende Abrufe aus der Automobilindustrie belastet, teilt die Beteiligungsgesellschaft mit. Es wird somit wieder ein Ebit-Ergebnis zwischen 95 und 110 Millionen Euro erwartet – jeweils fünf Millionen Euro weniger als zuvor im Plan standen.

11.11.2021: Siemens will noch mehr Gewinne einfahren

Im vergangenen Geschäftsjahr sprang bei Siemens der Gewinn vor Steuern um fast 60 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro. Nun will der Konzern den Umsatz und Gewinn im Geschäftsjahr 2021/22 weiter steigern. Die Engpässe in den Lieferketten sowie die Probleme im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie sollen dabei im Verlauf nachlassen.

11.11.2021: Autozulieferer Voestalpine verkündet Kurzarbeit

Der österreichische Stahl- und Technologiekonzern Voestalpine leidet unter den Folgen des Chipmangels in der Autoindustrie. An den deutschen Standorten seien Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt worden, sagt Vorstandschef Herbert Eibensteiner. „Wir hören von unseren Kunden, dass dieser Chipmangel noch bis ins Jahr 2022 dauern wird und dass es dann eine Erholung geben wird“, erklärt der Chef des Zulieferers von Karosseriebauteilen. Dank der ansonsten dynamischen Weltkonjunktur verzeichnete der Konzern jedoch unter dem Strich ein Halbjahresergebnis von 486 Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2021/22.

10.11.2021: Nissan kehrt schreibt trotz Krise schwarze Zahlen

Nissan ist in der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres in die Gewinnzone zurückgekehrt. Trotz geringerer Verkäufe in Folge der globalen Lieferengpässe bei Halbleitern wies der japanische Renault-Partner einen Nettogewinn von umgerechnet 1,3 Milliarden Euro aus. In den beiden Vorjahren hatte der Konzern noch Verluste eingefahren, nun wurde der Umsatz um 27,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesteigert.

10.11.2021: Zulieferer sitzen zwischen den Stühlen

In einer Blitzumfrage hat der Industrieverband Blechumformung (IBU) ermittelt, dass 90 Prozent seiner Mitgliedunternehmen schwankende Abrufzahlen beklagen. 70 Prozent der befragten Zulieferer müssen ihre Mitarbeiter deshalb in Kurzarbeit schicken. „Zerstörerische Markthemmnisse, chipmangelbedingte Produktionsstopps und drastisch gestiegene Energiekosten werden für Zulieferer zum ruinösen Mix. Und gefährden den Standort Deutschland“, mahnte IBU-Geschäftsführer Bernhard Jacobs anlässlich eines Brandbriefs, der ebenso vom Industrieverband Massivumformung (IMU), dem Deutschen Schraubenverband (DSV) und dem Verband der Deutschen Federnindustrie (VDFI) unterzeichnet wurde. In Verbund mit der mangelnden Kommunikation der Autohersteller sei eine neue Eskalationsstufe erreicht, so der IBU. Die Zulieferer würden zwischen allen Stühlen sitzen: Ihre Vormateriallieferanten erwarten Mengenorder für 2022, nennen teilweise aber noch keine Preise. Ihre Kunden schweigen, ignorieren Gesprächswünsche und verschieben zudem kurzfristig Abrufe – aufgrund chipmangelbedingter Produktionsstopps. Die Lage sei „toxisch“, monieren IBU, IMU und DSV. Sie fordern eine höhere Dialogbereitschaft der OEMs.

10.11.2021: Continental sieht Talsohle der Krise durchschritten

Jüngst hatte Continental die Prognose für 2021 gesenkt. In den aktuellen Quartalszahlen offenbart sich nun, welch „erhebliche Auswirkungen auf Umsatz und Ergebnis“ die Chipkrise hat, und dass diese „durch die positive Entwicklung beim Absatz von Ersatzreifen und Industrieprodukten nur teilweise kompensiert“ werden konnte. Demnach sank der Umsatz im Jahresvergleich um mehr als sieben Prozent auf gut acht Milliarden Euro. Das Ebit-Ergebnis ging um über 42 Prozent auf 419 Millionen Euro zurück. Unterm Strich blieben 309 Millionen Euro Gewinn. Anschwellende Vorräte binden dabei das Kapital des Konzerns. „Bei uns gehen die Lagerbestände aktuell insgesamt hoch, weil wir alle anderen Teile für eine Komponente schon haben und uns nur die Chips fehlen, bis wir dann ausliefern können", erklärt Finanzchef Wolfgang Schäfer. An der Nachfrage an Autos hapere es jedenfalls nicht: „Die Lieferkette ist jetzt praktisch auf null runtergefahren“, so Schäfer. „Die Autobestände im Markt reichen derzeit laut den Daten nur für rund zehn bis 15 Tage - das Normalniveau sind rund 60 Tage. Wenn sich der Stau löst, werden viele Autos benötigt, um die Nachfrage zu decken.“

Die Talsohle der Krise sei im zurückliegenden Quartal bereits durchschritten, meint der Zulieferer. Erledigt sei das Thema jedoch lange nicht, es drohen weitere Engpässen im kommenden Jahr. „Der Halbleitermangel sowie steigende Rohstoffpreise werden die Automobilindustrie voraussichtlich auch im vierten Quartal dieses Jahres sowie im gesamten Jahr 2022 belasten“, verkünden die Hannoveraner. Trotzdem sei Conti mittelfristig gut positioniert, um aus der schwierigen Branchenlage herauszukommen, betont Vorstandschef Nikolai Setzer. „Natürlich helfen immer Sicherheitsbestände und eine gewisse Größe. Aber es sind auch ein besserer Austausch und eine verlässlichere Planung nötig." Verträge mit Chipproduzenten müssten deshalb genauer abgestimmt werden. Mit dem hohen Elektronikanteil am Produktmix sei Continental laut Setzer zwar einerseits stark vom Mangel betroffen, „andererseits werden Fahrzeuge mit immer mehr Elektronik, Sensorik und Software ausgestattet". Der Zulieferer verspricht sich, davon zu profitieren.

10.11.2021: Infineon verdreifacht Gewinn dank Chipbedarf

Beim Chiphersteller Infineon brummt das Geschäft. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte der Gewinn auf 1,17 Milliarden Euro mehr als verdreifacht werden. „Wir sind so schlagkräftig wie nie, haben erstmals in einem Geschäftsjahr 11 Milliarden Euro Umsatz erzielt und die Profitabilität deutlich erhöht“, erklärt Infineon-Chef Reinhard Ploss. Auch für das kommende Jahr ist der Konzern angesichts des hohen Chipbedarfs zuversichtlich und hat seine Prognose leicht erhöht. Der Umsatz soll auf rund 12,7 Milliarden Euro wachsen – plus oder minus eine halbe Milliarde. Dabei will Infineon auch etwas mehr verdienen als zuletzt vorhergesagt. Insbesondere im Geschäft mit Autoherstellern und Sicherheitssystemen erwartet der Konzern einen starken Anstieg. Das Automotive-Segment ist Infineons umsatzstärkstes Segment und wuchs im vergangenen Jahr stark an.

Herbert Diess bei einer Rede zur Jahrespressekonferenz
VW-Chef Herbert Diess bezeichnet Bosch und Continental in der Chipkrise als die "schwierigsten Lieferanten" des OEMs. (Bild: Volkswagen)

10.11.2021: Diess benennt Bosch und Conti als Problemfälle

Volkswagen-Chef Herbert Diess hat sich laut dpa in einer internen Runde zur anhaltenden Chipkrise geäußert. Demnach seien Bosch und Continental derzeit die "schwierigsten Lieferanten“ für den Autobauer. Die beiden großen Partner und weitere Zulieferer seien dabei, Schritt für Schritt die Versorgungssicherheit wiederherzustellen. Aber: „Wir werden leider auch im nächsten Jahr noch nicht alle Autos bauen können, die wir bauen könnten“, wird Diess zitiert. In der ersten Jahreshälfte 2022 werde man „wieder eine stabilere Fahrweise erleben“. In der zweiten Jahreshälfte gebe es dann wohl die Chance, „deutlich mehr Volumen bauen zu können“.

10.11.2021: Leoni kämpft in der Chipkrise gegen die Schulden

Der zuletzt schwer angeschlagene Zulieferer Leoni bleibt operativ weiter in der Gewinnzone, kämpft aber noch immer gegen einen Berg an Schulden. Die Netto-Finanzschulden seien zum Ende des dritten Quartals auf 1,67 Milliarden Euro geklettert, die Eigenkapitalquote sei auf 7,2 Prozent gesunken, so das Unternehmen. Obwohl vor allem Lieferkettenprobleme und temporäre Nachfrageausfälle bei Automotive-Kunden zu Problemen führten und den Cash-Flow beeinträchtigten, entwickele sich das Unternehmen gut, meint Vorstandschef Aldo Kamper. „Leoni hat sich auch unter den im dritten Quartal erheblich eingetrübten Rahmenbedingungen weiter stabilisiert“, so Kamper. Er sprach von Stop-and-Go-Betrieb bei einigen Kunden. In den ersten neun Monaten konnte das Unternehmen seine Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut 33 Prozent auf rund 3,8 Milliarden Euro erhöhen. Vor Zinsen und Steuern steht ein Gewinn von 76 Millionen Euro zu Buche – nach einem Minus von 217 Millionen Euro im Vorjahr. Unter dem Strich ist das Konzernergebnis mit minus acht Millionen Euro dennoch leicht negativ.

10.11.2021: Daimler-Chef prognostiziert Chipmangel für 2022

Nach Einschätzung von Daimler-Vorstandschef Ola Källenius werden Halbleiter weiterhin knapp bleiben. Die Lage bei den Chips sei „sehr volatil“ und mitunter von Unsicherheit und Sprunghaftigkeit geprägt, so Källenius auf einer Branchenkonferenz des Handelsblatts. Die größten Chiphersteller würden berichten, dass Angebot und Nachfrage sich auch im kommenden Jahr nicht ausgleichen werden. „Es wird uns im Kalenderjahr 2022 definitiv auch beschäftigen“, sagte der Vorstandsvorsitzende.

09.11.2021: Siliziumkarbid könnte den Halbleitermarkt revolutionieren

Insgesamt 34 europäische Unternehmen und Institutionen, darunter Bosch, STMicroelectronics und Valeo-Siemens Automotive, haben sich im Projekt Transform zusammengeschlossen, um den Aufbau einer resilienten Lieferkette für SiC-Halbleiter voranzutreiben. Traditionell werden Leistungshalbleiter aus hochreinem Silizium gefertigt, künftig sollen jedoch vermehrt Chips aus Siliziumkarbid zum Einsatz kommen. Dies verspreche eine höhere elektrische Leitfähigkeit, schnellere Schaltvorgänge und mehr Energieeffizienz, so Bosch. Das französische Marktforschungsunternehmen Yole rechnet vor allem aufgrund von Automotive-Anwendungen mit einem Boom des Marktes für Siliziumkarbid-basierte Halbleiter. Im Jahr 2025 werde dessen Volumen auf mehr als 2,5 Milliarden US-Dollar anwachsen – bei jährlichen Zuwächsen von rund 30 Prozent zwischen 2019 und 2025.

09.11.2021: BMW verzichtet auf Touchscreens in seinen Modellen

Bislang galt BMW wohl als der deutsche Autobauer, der die Chipkrise am besten meistert. Nun folgt ein drastischer Schritt. Bei zahlreichen BMW-Modellen werde auf den Einbau von Touchscreens verzichtet, berichtet unter anderem das IT-Newsportal Golem. Betroffen seien die 3er-Limousine, 4er Coupé, Cabriolet und Gran Coupé, die SUV-Serien X5 bis X7 und der Z4. Der neue vollelektrische i4 sei von den Einschränkungen ausgenommen. Die Funktionen des Infotainmentsystems lassen sich zwar weiterhin über den iDrive-Controller in der Mittelkonsole steuern, bei Fahrzeugen mit dem Paket Parking Assistent Plus würde jedoch der Rückfahrassistent entfallen. Der als „6UY“ bezeichnete Mangel des fehlenden Touchscreens betreffe alle genannten Modelle, die ab dem 25. Oktober im US-Werk Spartanburg sowie ab dem 1. November an anderen Standorten produziert wurden und werden, erläutert das Onlinemagazin ComputerBase.

Das Interieur eines BMW X6.
BMW verzichtet in zahlreichen Modellen auf den Einbau von Touchscreens. (Bild: BMW)

09.11.2021: Spanische Autoindustrie streicht 20.000 Jobs

In Spanien führt die Halbleiterkrise zu geringeren Produktionszahlen und womöglich auch Stellenstreichungen. Dies berichtet die Tagesschau. So seien im Zuge diverser Produktionsstopps bei Mercedes-Benz in Vitoria, Seat in Martorell, Stellantis in Vigo sowie Renault in Valladolid allein im September knapp ein Drittel weniger Autos hergestellt worden als im Vorjahresmonat. Lediglich 180.000 Fahrzeuge liefen vom Band, so der Bericht. „In einigen Fällen gibt es bereits Entlassungen. Einige Zuliefererfirmen haben ganz zugemacht, weil sie einfach nicht die nötigen finanziellen Rücklagen haben“, zitieren die Öffentlich-Rechtlichen einen Automobilexperten der Gewerkschaft UGT, Jordi Carmona. Die spanische Statistikbehörde vermelde knapp 20.000 verlorene Jobs im Automobilsektor. Sollte sich die Chipkrise fortsetzen, könnte dies deutliche Auswirkungen auf die spanische Gesamtwirtschaft haben.

09.11.2021: Geely erlebt im Oktober einen Absatzeinbruch

Inklusive der Marke Lynk & Co hat Geely Automobile im Oktober rund 111.600 Fahrzeuge verkauft. Dies entspricht einem Rückgang von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, aber rund sieben Prozent mehr als im September. Verantwortlich für das geringe Liefervolumen seien die Corona-Auswirkungen sowie die weltweite Chipknappheit, so der Autobauer. Der Gesamtjahresabsatz bleibt damit grob auf dem Level des Vorjahreszeitraums. Mit 1.033.400 Autos konnte Geely in den ersten zehn Monaten lediglich zwei Prozent zulegen.

09.11.2021: Schweizer Automarkt bleibt unter Vorkrisenniveau

Die Halbleiterkrise sorgt auch in der Schweiz für Dämpfer bei den Zulassungszahlen. Im laufenden Jahr kamen laut dem Wirtschaftsforschungsinstitut BAK Economics rund 235.000 Neuwagen auf die Straße – ein Viertel weniger als im Vorkrisenjahr 2019. Auch 2022 dürfte das Vorkrisenniveau in der Eidgenossenschaft nicht erreicht werden, so die Analysten.

09.11.2021: Automotive-Sparte von Schaeffler belastet Gesamtbilanz

Schaeffler hat wegen der Flaute in der weltweiten Autoproduktion seine Erwartungen nach dem dritten Quartal gesenkt. So soll das währungsbereinigte Umsatzwachstum in diesem Jahr über sieben statt über elf Prozent liegen. Grund sind die verschlechterten Jahresaussichten beim weltweiten Bau von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen, die sich wegen des Teilemangels eingetrübt haben. Der Ergebnisprognose bleibt das Unternehmen hingegen treu. Vor allem aufgrund der Industriesparte konnte die Schaeffler Gruppe im dritten Quartal besser abschneiden als von Experten erwartet, wenngleich der Umsatz um 1,8 Prozent auf 3,33 Milliarden Euro zurückging. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern wurde laut Schaeffler maßgeblich durch den marktbedingten Volumenrückgang in der Sparte Automotive Technologies beeinflusst und lag 15,6 Prozent unter dem Vorjahreswert bei 272 Millionen Euro. Unter dem Strich fuhr der Zulieferer aber einen Gewinn von 149 Millionen Euro ein, nachdem vor einem Jahr ein Verlust von 171 Millionen Euro ausgewiesen wurde. Die Sparte Automotive Technologies musste aufgrund der Halbleiterkrise vor allem im dritten Quartal deutliche Einbußen beim Umsatzvolumen um währungsbereinigte 12,2 Prozent hinnehmen. In den ersten neun Monaten stehen für die Sparte damit Umsatzerlöse von 6.286 Millionen Euro – bei 5.425 Millionen Euro im Vorjahr – zu Buche.

09.11.2021: UK-Absatz von JLR bricht zusammen

Auch Jaguar Land Rover hat im Zeitraum von Juli bis Ende September unter den Lieferengpässen bei Halbleitern gelitten. Der Umsatz ging auf umgerechnet 4,57 Milliarden Euro zurück, bei einer um 4,7 Prozent geringeren Ebit-Marge. An seine Händler setzte der Autobauer mit rund 64.000 Fahrzeugen knapp 13 Prozent weniger ab, der Einzelhandel ging sogar um gut 18 Prozent auf 92.700 Einheiten zurück. Im Vergleich zu den Vorjahreswerten schneidet dabei besonders der Heimatmarkt Großbritannien (-47,6 Prozent) schlecht ab. Aber auch in Europa (-17 Prozent), Nordamerika (-15,6 Prozent) und China (-6,3 Prozent) gab es für den OEM wenig Positives zu berichten. Einzig die Übersee-Region konnte um zehn Prozent zulegen. Für die zweite Hälfte des laufenden Geschäftsjahres erwartet das Unternehmen jedoch eine allmähliche Erholung bei der Halbleiterbeschaffung. „Die globale Halbleiterknappheit bleibt eine Herausforderung, aber ich freue mich, dass die Maßnahmen, die wir ergriffen haben, die Auswirkungen verringern“, so JLR-CEO Thierry Bollore. Während das Angebot begrenzt bleibt, werde das Unternehmen weiterhin Maßnahmen zur Eindämmung ergreifen – einschließlich der Priorisierung von Fahrzeugen mit höherer Marge. Darüber hinaus arbeite JLR eng mit Halbleiter- und Tier-1-Lieferanten zusammen, um die zukünftige Transparenz und Kontrolle über die Halbleiterversorgung zu erhöhen.

09.11.2021: Heftige Quartalseinbußen bei Magna

Magna durchlebt aufgrund der anhaltenden Knappheit bei Halbleitern ein verlustreiches drittes Quartal. Die Fahrzeugfertigung lag dem Zulieferer zufolge deutlich unter den Erwartungen, da die Kunden immer wieder von Produktionsanpassungen betroffen waren. Dies führte zu einem Quartalsumsatz von 7,9 Milliarden US-Dollar – 13 Prozent weniger als im Vorjahr – und einem Ebit-Ergebnis von 229 Millionen US-Dollar, verglichen mit 778 Millionen US-Dollar im Jahr zuvor. Der Nettogewinn nahm im Zuge dessen ebenfalls ab: Elf Millionen US-Dollar stehen den 405 Millionen US-Dollar aus dem Quartal 2020 gegenüber. Trotzdem konnte Magna in den ersten neun Monaten des Jahres den Umsatz um 23 Prozent auf 27,1 Milliarden US-Dollar steigern sowie das Ebit-Ergebnis verbessern.

08.11.2021: Toyota wird in der Krise zum Branchenprimus

Toyota behauptet sich in den ersten drei Quartalen als absatzstärkster Autobauer und kommt deutlich besser durch die Chipkrise als Volkswagen, Renault, Daimler, GM oder Ford. Mit fast 7,9 Millionen verkauften Einheiten baut der japanische OEM seinen Vorsprung an der Auslieferungsspitze aus. Hinter ihm folgen Volkswagen (6,5 Millionen), Hyundai (5,4 Millionen), GM (4,8 Millionen) und Stellantis (4,3 Millionen). Zu diesen Ergebnissen kommt eine Analyse des Center of Automotive Management (CAM). Demnach liegen die Absätze der Autohersteller im Vergleich zum Vorjahr insgesamt 12,7 Prozent niedriger, während Toyota und Hyundai um jeweils 19 Prozent zulegten. Noch besser falle die Steigerung lediglich bei Tesla aus: Der E-Autobauer verdoppelt nahezu seinen Absatz auf 630.000 Fahrzeuge.

Auch beim Konzernergebnis steht Toyota auf Rang 1. Umgerechnet 18,7 Milliarden Euro konnte der Hersteller bereits erwirtschaften, auf dem zweiten und dritten Rang folgen Daimler mit 14,5 Milliarden Euro und Volkswagen mit 14 Milliarden Euro. Die höchsten Gewinne im Vergleich zum Umsatz erzielen jedoch BMW (12,5 Prozent), Stellantis (11,8 Prozent) sowie Tesla (11,5 Prozent). „Die Automobilindustrie zeigt derzeit auffallend schizophrene Züge: Einerseits stockt durch Chipkrise und Rohstoffmangel branchenweit die Fahrzeugproduktion und der Automobilabsatz“, erklärt CAM-Direktor Stefan Bratzel. „Anderseits können die Hersteller hohe Preise für ihre Neu- und Gebrauchtwagen durchsetzen, was teils zu zweistelligen Renditen führt. Nach Gewinnen wird 2021 als das bislang beste Jahr in die Annalen der Automobilbranche eingehen.“ Demnach machten die zehn betrachteten Autobauer in den ersten drei Quartalen mit 96 Milliarden Euro bereits genauso viele Ebit-Gewinne wie die 20 größten Hersteller im gesamten Jahr 2019.

08.11.2021: Lage der Autoindustrie belastet Gesamtwirtschaft

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sieht die verschlechterte Lage in der Autoindustrie als deutliche Belastung für den Wirtschaftsstandort Deutschland. „Der Kraftfahrzeugbau mit seinen vielen Dienstleistern und Zuliefererbetrieben steht für über eine Million Beschäftigte sowie mehr als fünf Prozent unserer gesamten Wirtschaftsleistung - und damit für Wohlstand und Arbeitsplätze in Deutschland", verdeutlicht Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. Laut einer DIHK-Umfrage schätze der Kraftfahrzeugbau seine Lage unter anderem aufgrund der Halbleiterkrise schlechter ein als im Frühsommer: 36 Prozent der Unternehmen bewerten ihre Lage als gut, 26 Prozent als schlecht.

08.11.2021 Subaru kappt Produktionsziel um 130.000 Einheiten

Der weltweite Chipmangel und die Auswirkungen der Coronakrise in Asien führen bei Subaru zu sinkenden Produktionszahlen. In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres von April bis Ende September wurden laut dem OEM 342.000 Einheiten produziert – ein Minus von 3,4 Prozent. Die Produktion in den USA sank demnach um 6,8 Prozent, während das Volumen in Japan lediglich 1,4 Prozent abnahm. Bei der Prognose für das Geschäftsjahr kappt das Unternehmen deshalb seine Ziele: Mit 830.000 Fahrzeugen sollen nun 130.000 Autos weniger gebaut werden, als ursprünglich angedacht.

08.11.2021: ElringKlinger bessert Jahresprognose nach

ElringKlinger konnte seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um gut fünf Prozent auf über 400 Millionen Euro steigern. Das dritte Jahresviertel fügt sich damit in ein Gesamtjahr, in dem nach neun Monaten ein Ebit-Ergebnis von 98,5 Millionen Euro erzielt wurde. Im Vorjahr wurden in diesem Zeitraum lediglich 2,5 Millionen Euro eingefahren. Aufgrund der starken Quartalsergebnisse hat das Unternehmen seine Prognose für das laufende Jahr angepasst. Dabei sei jedoch zu berücksichtigen, dass sich die Marktaussichten in den letzten Wochen des Berichtsquartals unter dem Eindruck der Halbleiterengpässe, der schwierigen Rohstoffversorgung und des hohen Rohstoffpreisniveaus deutlich eingetrübt haben, so ElringKlinger. Man gehe nunmehr von einem Umsatz aus, der mehrere Prozentpunkte über den erwarteten Veränderungen der globalen Light-Vehicle-Produktion liegen wird.

08.11.2021: ZVEI kritisiert Fokussierung der EU auf Mini-Chips

Vor dem Hintergrund des von der Europäischen Kommission angekündigten European Chips Act haben der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) und die Verbandsvereinigung Digitaleurope ein Strategiepapier veröffentlicht. Darin kritisieren die Experten nicht nur die vergleichsweise geringe Investitionssumme, sondern auch die von EU-Kommissar Thierry Breton erklärte Bestrebung, vor allem Kapazitäten im Bereich von fünf Nanometern und darunter zu erweitern. „Die EU sollte ihre Produktionskapazitäten ausbauen, nachdem sie vorher eine sorgfältige Analyse durchgeführt hat, die sich vor allem an der Marktnachfrage orientiert“, heißt es in der Stellungnahme. Es würden in den kommenden Jahren sowohl Chips größerer als auch kleinerer Strukturgrößen benötigt. Für Vorzeigeprodukte mit sehr kleinen Strukturgrößen bestehe derzeit kaum Bedarf, rekapituliert Heise Online die bereits im April vorgebrachte Kritik von Produzenten und Ausrüstern: Sie warnten im April vor einem Milliardengrab. So kommen insbesondere bei Autos größere Chips zum Einsatz, da leistungsoptimierte High-End-Chips für viele Anwendungen nicht notwendig sind. Lediglich für Radarsensorsysteme im Bereich autonomes Fahren oder künstliche Intelligenz seien Mini-Chips unter zehn Nanometern erforderlich, resümiert das Nachrichtenportal.

08.11.2021: Verkaufsdämpfer für chinesischen Automarkt

Der chinesische Automarkt hat im Oktober vergleichsweise schwach abgeschnitten. So wurden laut dem Branchenverband PCA rund 1,74 Millionen Pkw, SUVs und Minivans ausgeliefert – etwa 14 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. In China erschwert die schwierige Lage bei der Versorgung mit Chips seit Monaten die Situation. Die deutschen Autohersteller BMW, Daimler und Volkswagen hatten im dritten Quartal spürbar weniger Autos im Reich der Mitte verkauft.

08.11.2021: Dürr steuert auf Auftragsrekord zu

Der Maschinen- und Anlagenbauer Dürr verzeichnet im dritten Quartal einen 33 Prozent höheren Auftragseingang als im Vorjahreszeitraum. Der scheidende Konzernchef Ralf Dieter zeigte sich deshalb trotz Lieferkettenprobleme optimistisch und bekräftigte die im Juli erhöhte Jahresprognose. „Wir steuern auf einen neuen Auftragsrekord zu“, so der Manager. Der Umsatz stieg von Juli bis September um knapp elf Prozent auf rund 901 Millionen Euro. Damit beschleunigte Dürr sein Wachstum im Vergleich zu den vorangehenden beiden Quartalen, in denen sich noch die Auftragsflaute des Corona-Vorjahres stärker bemerkbar gemacht hatte. Das Ebit-Ergebnis wurde – auch aufgrund von Kostensenkungen – mit 51 Millionen Euro mehr als verdoppelt, nach Steuern verdiente das Unternehmen 17,3 Millionen Euro.

08.11.2021: Deutsche Industrie schwächelt weiter

Im September musste die deutsche Industrie erneut einen Dämpfer aufgrund von Lieferengpässen und Materialmangel hinnehmen. Die Gesamtproduktion fiel im Vergleich zum Vormonat um 1,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Das Bundeswirtschaftsministerium verwies auf die Folgen der Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten, die sich „auf breiterer Front“ niedergeschlagen hätten. „Die Hoffnung auf eine Gegenbewegung zum Einbruch der Produktion im August haben sich nicht erfüllt“, analysierte Analyst Ralph Solveen von der Commerzbank. Er geht davon aus, dass die Industrie auch im vierten Quartal kaum einen Beitrag zum Wirtschaftswachstum liefert. Vorsichtig zuversichtlich zeigte sich der Fondsanbieter Union Investment. Bei den besonders belasteten Autobauern gebe es erste vorsichtige Entspannungssignale, kommentiert Chefvolkswirt Jörg Zeuner. Bis zur Trendwende müsse man sich noch gedulden. „Wenn erst einmal Weihnachten und das Chinesische Neujahrsfest hinter uns liegen, sollten sich die Lieferengpässe entspannen.“

08.11.2021: Rheinmetall büßt Auftragsvolumen ein

Rheinmetall hatte bereits Ende Oktober seine Umsatzerwartungen für das laufende Jahr gekappt. Dank Einsparungen sollen jedoch etwa zehn Prozent des Umsatzes als operativer Gewinn hängen bleiben. Im dritten Quartal lag der Umsatz mit 1,26 Milliarden Euro etwa auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Das operative Ergebnis ging um drei Prozent auf 106 Millionen Euro zurück. Unter dem Strich sprang der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn jedoch um fast zwei Drittel auf 73 Millionen Euro nach oben. Als Grund für das gebremste Umsatzwachstum nannte das Unternehmen Engpässe bei Halbleitern und einzelnen Rohstoffen. Wichtige Kunden aus dem Automotive-Bereich hätten in der Folge weniger Teile abgenommen, hieß es seitens Rheinmetall.

05.11.2021: Batteriekonzern Varta senkt Umsatzprognose

Varta senkt wegen Einschränkungen infolge der Corona- und Halbleiterkrise seinen Jahresausblick. Einige Kunden seien von Verzögerungen bei der Lieferung von Rohstoffen oder Halbleitern betroffen, teilt der Batteriekonzern mit. Die Neunmonatszahlen lägen vor diesem Hintergrund unter den Markterwartungen. Für 2021 rechnet Varta nun mit einem Umsatzanstieg um 3,5 Prozent auf 900 Millionen statt 940 Millionen Euro. Vom Umsatz sollen weiter rund 30 Prozent als bereinigtes operatives Ergebnis hängenbleiben.

05.11.2021: Toyota feiert Allzeithoch trotz Krisenzeit

Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres – von April bis September – verzeichnet die Toyota Motor Corporation ein neues Allzeithoch bei Umsatz und Gewinn. Der Absatz kletterte um über 20 Prozent auf knapp 5,27 Millionen Einheiten nach oben. Der Umsatz konnte mit rund 118,2 Milliarden Euro im Vorjahresvergleich um 36 Prozent gesteigert werden. Das Betriebsergebnis legte sogar um 236 Prozent auf über 13,3 Milliarden Euro zu. Aufgrund der weltweiten Rahmenbedingungen hat Toyota die Absatz- und Finanzprognose für das komplette Geschäftsjahr angepasst. Es wird ein Absatz von 10,29 Millionen Einheiten, ein Umsatz von knapp 234,4 Milliarden Euro, ein erhöhtes Betriebsergebnis von knapp 21,9 Milliarden Euro sowie ein Gewinn vor Steuern in Höhe von knapp 26,9 Milliarden Euro erwartet.

04.11.2021: BMW fährt Rekordgewinn trotz Krise ein

BMW hat die Lieferengpässe bei Elektronikchips besser in den Griff bekommen als die Konkurrenten und im dritten Quartal einen Rekordgewinn erwirtschaftet. Mit 2,58 Milliarden Euro lag dieser 42 Prozent über dem Vorjahresquartal. Weil die Produktion durch den Halbleitermangel immer wieder stockte, verkaufte der BMW-Konzern zwischen Juli und September zwar nur 593.200 Autos - und damit zwölf Prozent weniger als im dritten Quartal des Vorjahres. Die Halbleiter wurden aber vor allem in teurere, profitablere Modelle eingebaut, und wegen des geringeren Angebots musste BMW den Kunden weniger Rabatte geben. Auch zurückkommende Leasingfahrzeuge waren auf dem Gebrauchtwagenmarkt mehr wert, wie Finanzvorstand Nicolas Peter erklärte. Der Konzernumsatz stieg in diesem Sinne um 4,5 Prozent auf 27,5 Milliarden Euro, der Gewinn vor Steuern sogar um 39 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Aber „die Halbleiterkrise ist definitiv kein Segen, weil wir eine hohe Zahl von Auftragseingängen haben, die wir nicht so schnell bedienen können“, so Peter. Die Halbleiterindustrie baue ihre Kapazitäten zwar aus, aber das Thema werde BMW „wohl bis ins zweite Halbjahr 2022 begleiten“. Hoffnungen auf sinkende Preise nach einem Ende der Halbleiterkrise verpasste Peter einen Dämpfer: „Die Aufgabe ist, die gute Preisdurchsetzung zu halten.“

04.11.2021: Lada steigert Absätze in Russland

Vor dem Hintergrund der Engpässe bei Elektronikkomponenten, zeigt sich Lada zufrieden mit den Absatzzahlen im Oktober. In Russland wurden über 25.500 Pkw und leichte Nutzfahrzeuge ausgeliefert. Im Vergleich zum Vormonat entspreche dies einer Steigerung um knapp 49 Prozent, im Vergleich zum Vorjahresmonat jedoch um ein Minus von beinahe 31 Prozent, so der OEM. Trotzdem seien die Absatzzahlen der ersten zehn Monate um über elf Prozent besser als für den gleichen Zeitraum 2020.

04.11.2021: Wartezeiten beim Autokauf werden immer länger

Wer ein neues Auto kauft, muss immer länger darauf warten. „Je nach Fabrikat und Modell hat sich die Lieferzeit bei einem Großteil auf drei bis sechs Monate eingependelt", sagt Marcus Weller, Marktexperte beim Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe. Bei manchen Premiummodellen müssten Kunden sogar neun Monate bis ein Jahr lang warten, bis sie den Wagen in Empfang nehmen können. Hintergrund sind vor allem die Lieferengpässe bei wichtigen Bauteilen – darunter Halbleiter. Stefan Reindl, Leiter des Instituts für Automobilwirtschaft sagt voraus: „Die Problematik langer Lieferzeiten könnte sich im Herbst 2021 bis weit ins Frühjahr 2022 verschärfen." Die Folge: Rabatte auf den Listenpreis werden seltener, auch Gebrauchtwagenpreise ziehen an. „Besonders anfällig für lange Lieferzeiten sind aktuell vor allem Elektrofahrzeuge", sagt Autoexperte Reindl. Sie seien sowohl bei der Ansteuerung des Antriebs als auch bei Assistenz- und Kommunikationssystemen stärker auf Halbleiterelemente angewiesen als Verbrenner.

04.11.2021: Qualcomm sorgt für Begeisterung bei Anlegern

Der Chipkonzern Qualcomm hat mit einem überraschend positiven Ausblick für Begeisterung bei Anlegern gesorgt. Der Umsatz im ersten Geschäftsquartal dürfte laut dem Unternehmen bei zehn bis 10,8 Milliarden US-Dollar liegen. Im vierten Quartal des letzten Geschäftsjahres hatte das Unternehmen den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bereits um zwölf Prozent auf 9,3 Milliarden US-Dollar gesteigert.

03.11.2021: Ford verlängert Produktionsstopp in Köln und Saarlouis

Die Chipkrise macht Ford weiter schwer zu schaffen. In seinem Kölner Werk hat der Autobauer den seit September andauernden Produktionsstopp für das Modell Fiesta bis zum 19. November verlängert. Erneut solle die Fertigung dann am 24. und 25. November pausieren, berichtet ein Sprecher. Von der Kurzarbeit betroffen ist ein Großteil der rund 5.000 Mitarbeiter, die an der Fiesta-Produktion beteiligt sind. Auch die Fertigung des Ford Focus in Saarlouis wird vorerst bis zum 12. November ausgesetzt. Ursprünglich war nach den zweiwöchigen Werksferien nur eine Pause von einer weiteren Woche, bis zum 5. November, vorgesehen.

03.11.2021: Zulieferer fürchten den Strukturwandel

Das Geschäftsklima in der deutschen Autoindustrie hat sich laut dem Branchenbarometer des Ifo-Instituts weiter verschlechtert. „Die Hersteller und ihre Zulieferer bewerten die aktuelle Lage dabei sehr unterschiedlich“, sagt Oliver Falck, Leiter des Ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien. Die OEMs würden weiterhin gute Geschäfte machen – vor allem im Ausland. „Allerdings klagten alle Hersteller weiterhin über Lieferengpässe“, so Falck. Die Geschäftslage der Zulieferer bleibe aufgrund von Auftragsmangel und rückläufiger Nachfrage trüb. „Aus den Zahlen spricht die Sorge vieler Zulieferer, nicht mit dem Strukturwandel in der Automobilbranche mithalten zu können“, erklärt Falck.

03.11.2021: Neuzulassungen und Produktion von Chipmangel belastet

Angesichts des Chipmangels und der damit verbundenen Produktionskürzungen ging die Zahl der Neuzulassungen im Oktober weiter zurück. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt mitteilt, wurden rund 179.700 Pkw in Deutschland zugelassen. Das waren knapp 35 Prozent weniger als im Oktober 2020. Seit Jahresbeginn kamen damit knapp 2,2 Millionen Autos neu auf die Straße, das sind 5,2 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des relativ schwachen Vorjahres. „Die Talfahrt des deutschen Pkw-Marktes hat sich im Oktober weiter verschärft“, so der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller. Demnach liefen mit 237.000 Autos rund 38 Prozent weniger vom Band als im Vorjahresmonat.

02.11.2021: Produktionsausfälle kosten Audi ein Rekordjahr

Audi die durch die Chipkrise entstandenen Produktionsrückstände nicht völlig aufholen können, meint Vorstandschef Markus Duesmann. „Wir konnten bisher eine knapp sechsstellige Zahl an Autos, die wir gerne gefertigt hätten, nicht bauen und werden auch nicht alle davon aufholen“, erläutert Duesmann gegenüber der Augsburger Allgemeinen. „Wir hoffen, dass wir mit Ende des ersten Halbjahres 2022 eine Verstetigung in der Produktion und bei der Chiplieferung erreichen“, so Duesmann weiter. Die Chipkrise würde den Autobauer ein Rekordjahr kosten. Für die Zukunft sollen deshalb Lieferketten geprüft und umgestellt werden. „Wir werden also die Lieferkette überarbeiten, um Milliardenstückzahlen an Chips pro Jahr für unseren Konzern zu sichern, werden jedoch nicht selbst zum Chip-Produzenten“, betont Duesmann.

29.10.2021: Daimler steigert Gewinn trotz Verkaufseinbruchs

Daimler hat sich im vergangenen Quartal trotz Chipmangel überraschend gut geschlagen. Obwohl der Konzern rund ein Viertel weniger Autos und Lkw verkaufte, hielt er den Umsatz von gut 40 Milliarden Euro dank steigender Preise nahezu stabil auf Vorjahresniveau. Beim Gewinn konnten die Stuttgarter sogar zulegen: Auf die Aktionäre entfällt mit 2,47 Milliarden Euro ein Plus von 21 Prozent. Den rund 30-prozentigen Absatzrückgang bei der Stammmarke Mercedes-Benz glich der Autobauer dabei unter anderem durch eine Priorisierung der lukrativeren Modelle aus. Im vierten Quartal solle sich die Situation um die Halbleiter dann etwas bessern, so der OEM.

29.10.2021: Chipmangel könnte zu Stellenabbau bei VW führen

Der Volkswagen-Konzern geht aufgrund zahlreicher Produktionsstopps nicht mehr davon aus, dass mehr Fahrzeuge als im Vorjahr ausgeliefert werden. Im dritten Quartal hatte der Autobauer rund ein Viertel seiner Autos eingebüßt, die Hälfte seines operativen Ergebnisses in China verloren und in der Volumengruppe mit den Marken VW, Skoda und Seat operativ rote Zahlen geschrieben. „Die Ergebnisse des dritten Quartals zeigen einmal mehr, dass wir die Verbesserung der Produktivität im Volumenbereich jetzt konsequent vorantreiben müssen“, betont Volkswagen-Chef Herbert Diess und bringt dabei Kosteneinsparungen ins Spiel, obwohl gerade die Massenmarktmodelle am stärksten von der Chipflaute betroffen sind. „Sicherlich brauchen wir dazu einen Abbau von Stellen“, fügte er in Bezug auf das aktuell schlecht ausgelastete Stammwerk Wolfsburg hinzu.

Gemessen am Absatzeinbruch fielen die Finanzzahlen des Konzerns in den Monaten Juli bis September trotzdem weniger schlimm aus als befürchtet. Der Umsatz ging um rund vier Prozent auf 56,9 Milliarden Euro zurück. Das operative Ergebnis blieb mit 2,8 Milliarden Euro rund zwölf Prozent unter dem Vorjahreswert. Unter dem Strich stand sogar ein Gewinnanstieg um 5,6 Prozent. Der Konzern bemüht sich, vorhandene Elektronikbauteile vorzugsweise in die rentableren Modelle von Marken wie Porsche und Audi einzubauen und den Hochlauf batterielektrischer Autos nicht zu gefährden.

29.10.2021: Traton wird von Lieferketten-Hölle gebremst

Traton ist nach einem schwierigen Vorjahr auf Wachstumskurs, leidet aber unter dem Chipmangel. Die Lkw-Tochter von Volkswagen, zu der unter anderem die Marken MAN und Scania gehören, steigerte ihren Umsatz in den ersten neun Monaten um 38 Prozent auf 21,7 Milliarden Euro. Auf der Ergebnisseite sieht es ebenfalls besser aus: Statt eines Verlusts von 158 Millionen Euro steht ein Gewinn von 677 Millionen Euro zu Buche. Beigetragen hat dazu etwa der Zukauf des US-Truckherstellers Navistar. Trotzdem wird das Geschäft deutlich vom Teilemangel gebremst. Derzeit stehen rund 10.000 bis 15.000 Lkw ohne Chips auf Halde. „Das Management der Lieferketten bleibt eine große Herausforderung“, sagt Traton-Chef Christian Levin. Das Wachstum der Auslieferungen konnte aufgrund der „Lieferketten-Hölle“ nicht mit dem der Bestellungen Schritt halten. „Unsere gesamte Branche befindet sich im Moment inmitten eines perfekten Sturms.“

29.10.2021: Schlechter Monat für den Nutzfahrzeugmarkt

Der Nutzfahrzeugmarkt in Europa bleibt nach neun Monaten des Gesamtjahres weiterhin im Plus. Laut dem Herstellerverband ACEA wurden in diesem Zeitraum aufgrund des schwachen Vorjahres gut 19 Prozent mehr Fahrzeuge zugelassen. Im September verzeichnete die ACEA jedoch Einbußen in allen Segmenten und Märkten: Insgesamt gingen die Zulassungen um 12,3 Prozent zurück. Besonders stark betroffen waren Spanien (-26,7 Prozent), Deutschland (‐18.2 Prozent) und Frankreich (-16.1 Prozent).

29.10.2021: Audi erhöht Ergebnisprognose trotz kräftigem Minus

Audi hat aufgrund der Halbleiterkrise im dritten Quartal lediglich 366.000 Autos verkauft – ein Viertel weniger als im Vorjahresquartal – und seine Prognose für das laufende Jahr angepasst. Der Absatz dürfte demnach nur auf dem Niveau des Vorjahres liegen, der Umsatz „moderat“ darüber, erläutert Finanzvorstand Jürgen Rittersberger. „Durch die Engpässe werden wir dieses Jahr eine knappe sechsstellige Zahl an Autos verlieren“, so Rittersberger. „Aktuell haben wir in Ingolstadt und Neckarsulm immer wieder Kurzarbeit, auch im Oktober. Wir hoffen, dass es in den nächsten Monaten etwas stabiler läuft. Wir versuchen, die Produktion tagesgenau zu optimieren.“ Anfang kommenden Jahres erwarte er zwar eine leichte Verbesserung bei der Halbleiter-Versorgung, aber eine Normalisierung sei noch nicht in Sicht. Im Sinne dessen fiel der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 13 Prozent auf 11,2 Milliarden Euro, das operative Ergebnis sank leicht auf 740 Millionen Euro. Weil Audi die verfügbaren Halbleiter aber vorrangig in profitablere Modelle einbaut und Kunden weniger Rabatte geben muss, erhöht die Volkswagen-Tochter zugleich ihre Ergebnisprognose: Statt sieben bis neun Prozent vom Umsatz sollen im Gesamtjahr neun bis elf Prozent als Betriebsgewinn übrigbleiben.

29.10.2021: VDMA bestätigt Prognose für 2022

Der Maschinen- und Anlagenbau bekommt die globalen Materialengpässe und Lieferschwierigkeiten zunehmend zu spüren. „Wie in allen Industrien, werden sich auch bei uns die Lieferschwierigkeiten bei einigen Vorleistungen noch längere Zeit bemerkbar machen. Aber die Auftragsbücher sind nach wie vor gut gefüllt. Deshalb erwarten wir, dass die Umsätze aus diesen Bestellungen mit etwas Verzögerung verbucht werden“, erläutert VDMA-Präsident Karl Haeusgen auf dem Deutschen Maschinenbau-Gipfel. Für 2022 rechnen die VDMA-Volkswirte deshalb unverändert mit einem weiteren Produktionsplus von real fünf Prozent. 

29.10.2021 Subaru verliert Großteil seiner Produktion

Die Produktionsanpassungen aufgrund des Halbleitermangels, der Corona-Pandemie sowie weiteren Verzögerungen bei Teilelieferungen bescheren Subaru im September ein deutliches Minus. Die japanische Inlandsproduktion ging um knapp 75 Prozent, die Überseeproduktion um 56,4 Prozent zurück. Insgesamt wurden damit nur noch gut 30.600 Fahrzeuge produziert. Seit drei beziehungsweise vier Monaten hat der OEM somit mit stetig sinkenden Zahlen zu kämpfen. Mittlerweile schlägt sich dies auch in den Zahlen für das Gesamtjahr nieder: In den ersten neun Monaten fertigten die Japaner weltweit 14 Prozent weniger Fahrzeuge und verzeichneten ein Minus von 11,7 Prozent bei den Exporten.

29.10.2021: Bosch investiert über 400 Millionen Euro in Chipfertigung

Als Reaktion auf den Halbleitermangel steckt Bosch im kommenden Jahr mehr als 400 Millionen Euro zusätzlich in seine Chipfertigung. „Der Bedarf an Halbleitern wächst weiter rasant. Gerade in der aktuellen Lage bauen wir deshalb die Fertigung von Halbleitern konsequent aus“, so der Vorsitzende der Geschäftsführung, Volkmar Denner. Der Großteil der Investition fließt in einen schnelleren Ausbau im neuen Halbleiterwerk Dresden. Weitere 50 Millionen gehen im kommenden Jahr nach Reutlingen, während der Standort im malaysischen Penang von einem neuen Halbleiter-Testzentrum profitiert, das ab 2023 in Betrieb gehen soll. „Unser Ziel ist es, die Produktion von Halbleitern in Dresden früher als geplant hochzufahren und gleichzeitig die Reinraumkapazität in Reutlingen zu erweitern. Jeder zusätzliche Chip aus unserer Produktion hilft in der aktuellen Situation", sagt Geschäftsführer Harald Kröger.

29.10.2021: Porsche legt trotz Halbleiterkrise kräftig zu

Porsche hat trotz Corona-Pandemie und Chipmangel einen kräftigen Gewinnsprung gemacht. Die Volkswagen-Tochter erzielte in den ersten neun Monaten ein um 78,4 Prozent gestiegenes operatives Ergebnis von 3,6 Milliarden Euro und ein Umsatzwachstum von gut 19 Prozent auf 23,1 Milliarden Euro. In diesem Zeitraum wurden rund 217.200 Autos verkauft – 13 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Trotzdem geht der Chipmangel nicht spurlos am Autobauer vorbei. „Das vierte Quartal wird herausfordernd. Wir werden mit aller Kraft versuchen, trotz der Halbleiterknappheit möglichst viele Fahrzeuge fertigzustellen, um erneut einen starken Jahresabschluss zu erreichen“, betont Finanzvorstand Lutz Meschke.

29.10.2021: Rheinmetall begegnet Halbleitermangel mit Einsparungen

Da viele Autobauer ihre Produktion aufgrund des Chipmangels drosseln, kalkuliert Rheinmetall für 2021 nur noch mit einem Umsatzwachstum um die sechs Prozent, statt mit sieben bis neun Prozent. Als operativer Gewinn sollen vom Umsatz dennoch bis zu zehn Prozent hängenbleiben. Erreicht werde dies mittels des „Kostenmanagements sowie dank weiterer Einsparungen im Zuge der Restrukturierung“. Der im Zuge der Abkehr vom Verbrennungsmotor geplante Verkauf des Geschäfts mit Klein- und Großkolben verzeichnet derweil keine Fortschritte. „Bislang konnte nicht zuletzt vor dem Hintergrund des durch Lieferengpässe beeinträchtigten Gesamtmarktes noch kein kapitalstarker Käufer gefunden werden“, teilt das Unternehmen mit.

29.10.2021: Dongfeng erzielt einen Exportrekord

Die Dongfeng Motor Corporation (DFM) erzielt in den ersten neun Monaten des Jahres trotz Corona- und Halbleiterkrise einen Rekord bei ihren Exporten. Insgesamt seien rund 101.700 Fahrzeuge ins Ausland geliefert worden, was einem Plus von 152 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspreche und „die Macht chinesischer Hersteller in dieser außergewöhnlichen Zeitperiode“ aufzeige, so der OEM.

29.10.2021: Ford verkündet bessere Versorgungslage

Ford hat im dritten Quartal trotz der weltweiten Chipkrise besser als erwartet abgeschnitten und seine Gewinnziele angehoben. Für das Gesamtjahr 2021 sei nun mit einem bereinigten Betriebsergebnis zwischen 10,5 Milliarden und 11,5 Milliarden US-Dollar zu rechnen, so der OEM. Die bisherige Prognose hatte bei maximal zehn Milliarden US-Dollar gelegen. Zwar führte der Halbleitermangel im dritten Quartal zu Einbußen bei Gewinn und Umsatz, doch die Versorgungslage habe sich inzwischen deutlich entspannt, verkündet der Autobauer.

29.10.2021: Britische Autoproduktion kommt nicht auf die Beine

Die britische Autobranche beklagt jeden Monat neue Tiefstwerte. Mit knapp 67.200 produzierten Fahrzeugen sei es der schlechteste September seit fast 40 Jahren, so die Society of Motor Manufacturers and Traders (SMMT). Die Autobauer verzeichneten damit ein Minus von 41,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und den dritten Monatsrückgang in Folge. Es handle sich um einen besorgniserregenden Trend, betont der Branchenverband SMMT. Probleme bereitete weiterhin die weltweite Knappheit an Halbleitern.

28.10.2021: STMicro hebt Jahresprognose erneut an

Die boomende Nachfrage nach Computerchips stimmt STMicroelectronics noch etwas optimistischer für das laufende Jahr. Der Umsatz soll nun um gut 23 Prozent auf 12,6 Milliarden US-Dollar steigen, nachdem die Prognose bereits zur Jahresmitte angehoben wurde. Im dritten Quartal erwirtschaftete der Chipkonzern knapp 3,2 Milliarden US-Dollar – rund ein Fünftel mehr als vor einem Jahr und knapp sieben Prozent mehr als im zweiten Quartal. Unter dem Strich verdiente STMicro 474 Millionen US-Dollar – fast doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum.

28.10.2021: Chipkrise lässt Gewinn von GM einbrechen

Der Halbleitermangel hat General Motors einen starken Gewinneinbruch eingebrockt. Im dritten Quartal verdiente der Konzern unterm Strich 2,4 Milliarden US-Dollar und damit über 40 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Umsatz sank um rund ein Viertel auf 26,8 Milliarden US-Dollar. Wegen der Engpässe bei Chips sei das Quartal schwierig gewesen, erklärt Konzernchefin Mary Barra. Doch GM sei insgesamt gut aufgestellt und gehe weiter davon aus, seine Jahresziele zu erreichen.

28.10.2021: Stellantis produziert 600.000 Autos weniger

Stellantis sieht beim Chipmangel ein Licht am Ende des Tunnels. „Der Trend ist positiv. Wir sehen eine Stabilisierung beim Angebot und eine Verbesserung der Produktion im Monatsvergleich“, sagt Finanzvorstand Richard Palmer. Der Produktionsausfall wegen fehlender Teile werde zum Jahresende nicht mehr so hoch ausfallen wie in den Monaten Juli bis September. In diesem Zeitraum hatte der Konzern rund 600.000 Autos beziehungsweise 30 Prozent seiner geplanten Produktion eingebüßt. Einen Teil des Rückgangs konnte jedoch über Preiserhöhungen und den Verkauf teurerer Fahrzeuge kompensiert werden, weshalb der Umsatz nur um 14 Prozent auf 32,6 Milliarden Euro fiel.

28.10.2021: Halbleitermangel mindert Investitionen der Zulieferer

Die Autozulieferer in Deutschland investieren nach Auffassung ihrer Betriebsräte nicht genug Geld in zukunftssichere Technologien. Aktuell führe der Mangel an Halbleitern zu signifikanten Umsatzeinbußen bei gleichzeitig stark steigenden Materialpreisen, stellen die Teilnehmer einer Fachkonferenz von IG Metall und der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung fest. Statt dringend notwendige Investitionen zu tätigen, reagieren viele Unternehmen mit Stellenabbau und der Verlagerung von Arbeitsplätzen in Billiglohnländer, kritisiert IG Metall-Chef Jörg Hofmann. Staatliche Hilfe dürfe es für solche Firmen nicht geben, verlangt Hofmann.

27.10.2021: Lage der Zulieferer gefährdet die Autobauer

Die Autoverkäufe in China, den USA und Europa dürften nach einer Studie des Center of Automotive Management (CAM) in diesem Jahr nur drei Prozent über dem Vorjahr liegen. „Weltweit hätten ohne die Halbleiterkrise rund zehn Millionen Fahrzeuge mehr verkauft werden können“, so Gründer und Leiter des CAM, Stefan Bratzel. Der Absatz werde bis Jahresende rund zwölf Prozent unter dem Wert des Jahres 2019 liegen.  Produktionsausfälle würden bei gleichzeitig hoher Nachfrage zwar zu Rekordgewinnen bei vielen OEMs führen, weil die knappen Chips vorwiegend in höherpreisige Fahrzeuge eingebaut werden und Rabatte ausbleiben. Die Zulieferer leiden jedoch erheblich, da sie nach der Menge ihrer produzierten Teile entlohnt werden, erklärt Bratzel. Autobauer sollten darauf achten, dass wichtige Zulieferer nicht ins Schleudern geraten. „Sonst könnten im nächsten Jahr wiederum wichtige Glieder der Wertschöpfungskette wegfallen und weitere Produktionsausfälle drohen“, betont der Branchenexperte.

27.10.2021: AMD verdoppelt seinen Umsatz

Der Chipkonzern AMD navigiert mit kräftigen Zuwächsen durch die globalen Halbleiterengpässe. Im vergangenen Quartal wurde der Umsatz im Jahresvergleich um 54 Prozent auf 4,3 Milliarden US-Dollar gesteigert. Beim Gewinn gab es sogar einen Sprung von 390 auf 923 Millionen US-Dollar. Für das gesamte Jahr rechnet AMD nun mit einem Umsatzplus von 65 Prozent. Im Januar hatte die Firma nur ein Wachstum um 37 Prozent in Aussicht gestellt.

27.10.2021: Texas Instruments enttäuscht Anleger mit Prognose

Im dritten Quartal legte der Umsatz des US-Chipkonzerns Texas Instruments (TI) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 22 Prozent zu. Der Gewinn stieg um 44 Prozent auf knapp zwei Milliarden US-Dollar. TI-Chef Rich Templeton macht dafür unter anderem eine starke Nachfrage bei Industrie und Autos verantwortlich. Trotzdem enttäuscht das Unternehmen die Anleger mit seiner Jahresprognose. Der Umsatz dürfte demnach im vierten Quartal bei 4,22 bis 4,58 Milliarden US-Dollar liegen. Die Erwartungen von Analysten würden damit nicht merklich übertroffen werden.

26.10.2021: Renault produziert halbe Million weniger Autos

Der Produktionsausfall aufgrund des Chipmangels könnte laut Renault in diesem Jahr deutlich stärker ausfallen als bisher angenommen. Schätzungsweise 500.000 Fahrzeuge würden nicht wie geplant vom Band rollen. Im Juli war der Autobauer noch von rund 200.000 fehlenden Autos ausgegangen. Allein im dritten Quartal habe der Produktionsverlust etwa 170.000 Wagen betragen, obwohl es derweil nicht an Aufträgen mangelt. Das Orderbuch sei Ende September so gefüllt gewesen wie seit 15 Jahren nicht, teilt der Konzern mit.

26.10.2021: BMW i4 genießt priorisierte Teileversorgung

Dem Halbleitermangel zum Trotz startet BMW drei Monate nach dem Produktionsstart des Elektro-SUV iX mit der Fertigung des vollelektrischen BMW i4. Der OEM rechnet zwar damit, dass in diesem Jahr annähernd 80.000 Autos weniger verkauft werden können als nachgefragt, der i4 genieße jedoch „eine gewisse Priorität“ bei der Teileversorgung, betont der Münchner Werksleiter Peter Weber.

26.10.2021: VW-Manager müssen Verbrenner fahren

Die Führungskräfte bei Volkswagen können den Wandel hin zur Elektromobilität aktuell nicht vorleben. Aufgrund der Versorgungsengpässe seien Elektroautos und Hybridmodelle als Dienstwagen voraussichtlich bis Ende 2022 nicht bestellbar, berichtet das Manager Magazin. Die Auslieferung bereits bestellter Geschäftsfahrzeuge werde sich „zum Teil erheblich verzögern“.

26.10.2021: Merck mischt Halbleitergeschäft auf

Der Darmstädter Pharma- und Laborkonzern Merck wird bis Ende 2025 deutlich mehr als drei Milliarden Euro in das Geschäft mit Halbleitermaterialien investieren, berichtet der Leiter des Geschäftsbereichs Electronics, Kai Beckmann, im Interview mit der Wirtschaftswoche. Davon würden mehr als zwei Milliarden in neue Anlagen und mehr als eine Milliarde in Forschung und Entwicklung fließen.

26.10.2021: BASF blickt optimistisch in die Zukunft

Die BASF erwartet für 2021 einen Umsatz von 74 bis 77 Milliarden Euro. Der operative Gewinn soll mehr als sieben Milliarden Euro erreichen. Mit diesen Zielen peilt der Konzern eine deutliche Steigerung über das Vorkrisenniveau hinaus und bestenfalls sogar den höchsten Umsatz in der Firmengeschichte an. Oliver Schwarz von der Investmentbank Warburg Research ist hingegen weniger euphorisch: Die Anleger des Chemiekonzerns sollten sich auf erste Auswirkungen einer stockenden Nachfrage durch die Autoindustrie vorbereiten, warnt der Analyst. Da der Mangel an Chips wahrscheinlich nicht rasch behoben werde, dürften sich die niedrigeren Produktionszahlen auch auf das erste Halbjahr 2022 auswirken.

26.10.2021: Aktien von Pfeiffer Vacuum profitieren von Chip-Boom

Die Aktien des Maschinenbauers Pfeiffer Vacuum erreichen einen Rekordwert von 212,50 Euro. Der Hersteller von Vakuumpumpen profitiert weiter kräftig von der hohen Nachfrage seitens der Chiphersteller und rechnet mittlerweile mit einem Jahresumsatz von 730 bis 750 Millionen Euro. „Ausrüstungsgüter für die Halbleiterfertigung sind weiterhin stark gefragt“, betont Martin Comtesse Analyst vom US-Investmenthaus Jefferies. In den Monaten Juli bis September hätten der Umsatz und das operative Ergebnis die Markterwartungen klar übertroffen.

26.10.2021: Hyundai verfehlt Bilanzerwartungen

Hyundai konnte die Geschäftserwartungen der Analysten aufgrund des Halbleitermangels nicht erfüllen. Trotzdem erzielte der OEM im dritten Quartal einen Bilanzgewinn von rund 1,1 Milliarden Euro und legte beim Umsatz um 4,7 Prozent zu. Im Vorjahreszeitraum wurde noch ein Verlust von 139 Millionen Euro verbucht.

26.10.2021: Chiphersteller SK Hynix erzielt Rekordumsatz

Die südkoreanische SK Hynix rechnet nach dem Chipboom der vergangenen Monate mit einer weiterhin schwungvollen Entwicklung. „Trotz der Sorgen über die Störungen der globalen Lieferketten verdeutlicht die Geschäftsentwicklung des vergangenen Quartals die fortgesetzte Wachstumsdynamik der Speicherchipbranche“, sagt Hynix-Manager Kevin Noh. Im dritten Jahresviertel erzielte das Unternehmen einen Rekordumsatz von umgerechnet 8,7 Milliarden Euro – 14 Prozent mehr als im bereits starken zweiten Quartal.

26.10.2021: Lieferprobleme senken Exporterwartungen der Industrie

Der weltweite Teilemangel dämpft das Auslandsgeschäft der deutschen Industrie – insbesondere der Autobranche. Im Oktober seien die Exporterwartungen der Unternehmen auf einen Tiefstwert seit Februar gesunken, so das Münchner Ifo-Institut.

26.10.2021: Chipnachfrage belebt Geschäft von Siltronic

Siltronic rechnet wegen der ungebremst starken Chipnachfrage mit einem Umsatzwachstum um gut 15 Prozent im Jahr 2021. Bislang wurden lediglich gut zehn Prozent in Aussicht gestellt. Im dritten Quartal steigerte der Hersteller von Halbleiter-Wafern, aus denen Chips produziert werden, den Umsatz im Vergleich zum zweiten Jahresviertel um neun Prozent auf fast 372 Millionen Euro. Der operative Gewinn legte um 14 Prozent auf knapp 123 Millionen Euro zu, was einer Marge von rund 33 Prozent entspricht. Die Übernahme des Unternehmens durch den taiwanesischen Chip-Zulieferer Globalwafers verzögert sich derweil wegen noch fehlender behördlicher Genehmigungen.

26.10.2021: Schwächster Absatz seit der Wiedervereinigung

Der deutsche Automarkt könnte aufgrund des Halbleitermangels in diesem Jahr einen Negativrekord aufstellen, schätzt Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. Nach Berechnungen des privaten Center Automotive Research (CAR) in Duisburg werden die schon schwachen Zulassungszahlen von gut 2,9 Millionen Autos im vergangenen Jahr aktuell verfehlt. „Damit wird nach unserer Einschätzung das Jahr 2021 das schlechteste Autojahr seit der Wiedervereinigung“, heißt in der aktuellen CAR-Studie. Das wirke sich auch auf die Preisnachlässe aus: So gebe es bei frei im Internet konfigurierbaren Modellen nur noch einen durchschnittlichen Nachlass auf den Listenpreis von 17,2 Prozent – so wenig wie seit fast zehn Jahren nicht mehr.

25.10.2021: Erneute Kurzarbeit bei Mercedes-Werk in Rastatt

Das Werk Rastatt von Mercedes-Benz ist in dieser Woche erneut vom Halbleitermangel betroffen. Die „Fahrweise“ der Fabrik werde angepasst. Das werde „für die Beschäftigten größtenteils über Kurzarbeit ausgeglichen", so eine Unternehmenssprecherin. Alle weiteren Werke von Mercedes-Benz werden hingegen „größtenteils uneingeschränkt“ produzieren.

25.10.2021: Continental senkt Prognose wegen Chipmangels

Aufgrund des Teilemangels in der Autoindustrie rechnet Continental-Chef Nikolai Setzer in diesem Jahr nur noch mit 32,5 bis 33,5 Milliarden Euro Umsatz. Bisher stand jeweils eine Milliarde Euro mehr im Plan. Überraschend kommt die Prognosesenkung nicht, da führende Marktforschungsinstitute ihre Schätzungen für die Weltautoproduktion in den vergangenen Monaten scharf nach unten korrigiert haben. Im dritten Quartal ging der Umsatz bei Conti laut vorläufigen Zahlen insgesamt um 7,4 Prozent auf gut acht Milliarden Euro zurück

22.10.2021: Intel warnt vor geringerer Profitabilität

Intel verdient inmitten der globalen Chip-Knappheit deutlich mehr Geld. Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahresquartal um fünf Prozent auf 19,2 Milliarden US-Dollar zu. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 6,8 Milliarden US-Dollar übrig - ein Sprung von 60 Prozent. Die globale Komponenten-Knappheit bremst das Unternehmen dennoch etwas aus, da den Kunden mitunter andere Teile fehlen. Zudem kündigte Intel aufgrund hoher Investitionen in neue Chipfabriken eine geringere Profitabilität an. Langfristig soll durch den Kapazitätsausbau die Spitzenposition als Chipfertiger gesichert sowie die Stellung als Auftragsfertiger gestärkt werden.

21.10.2021: VW-Betriebsratschefin greift Führungsebene an

Die Führungsebene von Volkswagen sieht sich massiver Kritik von Betriebsratschefin Daniela Cavallo ausgesetzt. Das Management trägt ihres Erachtens die Verantwortung für die Produktionsausfälle in diesem Jahr, so ein Bericht von Zeit Online. „Von der Führung eines Weltkonzerns darf man schon erwarten, in der Lage zu sein, den Einkauf so zu organisieren, dass verlässlich Autos gebaut werden“, zitiert die Nachrichtenseite. Ein VW-Sprecher weist die Kritik laut dem Bericht zurück: „Die weltweiten Verwerfungen in Bezug auf die Produktion und Nachfrage von Halbleitern infolge der Pandemie sowie weiteren äußeren Umständen waren schlicht nicht vorhersehbar.“

Die oberste Belegschaftsvertreterin zeigt sich von der Rechtfertigung jedoch unbeeindruckt. „Wir können aus der Unternehmensleitung noch keinen Plan erkennen, wie diese Krise gemanagt werden kann. BMW und Toyota trifft der Halbleitermangel weniger. Die Produktionsausfälle sind also offensichtlich kein Naturgesetz", so Cavallo gegenüber Zeit Online. BMW und Toyota hätten aus der Reaktorkatastrophe in Fukushima gelernt und den Halbleiterengpass früher als viele Konkurrenten erkannt, während Volkswagen die Produktion am Standort Wolfsburg in diesem Halbjahr kaum mehr kalkulieren konnte.

21.10.2021: VW-Stammwerk Wolfsburg droht ein Negativrekord

In diesem Jahr könnte Volkswagen im Stammwerk Wolfsburg so wenig Autos bauen wie zuletzt 1958. „Es müsste schon ein Wunder geschehen, wenn wir das Vorjahresniveau bis Jahresende erreichen sollten“, zitiert die Zeit einen Insider. Im vergangenen Jahr wurden am Standort erstmals seit über 60 Jahren weniger als eine halbe Million Autos gebaut. 2021 wurde nach drei Quartalen erst die Marke von 300.000 erreicht, erfuhr die Zeit aus Unternehmenskreisen. Offiziell nennt Volkswagen hingegen keine Zahlen zu den Produktionsausfällen.

21.10.2021: ABB senkt Umsatzausblick für 2021

Die Lieferengpässe in vielen Bereichen der Industrie treffen auch ABB. Der Schweizer Industriekonzern reduzierte bei der Veröffentlichung der Quartalszahlen seinen Umsatzausblick für 2021. Das Management erwartet demnach ein Umsatzplus von sechs bis acht Prozent, nachdem bislang knapp unter zehn Prozent in Aussicht gestellt worden waren. Die operative Gewinnmarge soll sich im Vergleich zum Corona-Jahr 2020 jedoch weiterhin stark verbessern.

21.10.2021: Volvo überrascht mit starkem Quartalsergebnis

Trotz Chipmangel und Problemen in der Lieferkette hat der schwedische Nutzfahrzeughersteller Volvo im dritten Quartal zugelegt. Der Umsatz sei vor allem dank einer hohen Nachfrage in Europa und den USA um elf Prozent auf rund 8,5 Milliarden Euro gestiegen, teilt das Unternehmen mit. Das bereinigte operative Ergebnis nahm dadurch sogar um 30 Prozent zu. Mit der Annahme neuer Bestellungen gehe man aufgrund schon langer Lieferzeiten und voller Auftragsbücher zurückhaltend um, erklärt Volvo-Chef Martin Lundstedt. „Wir sind voll auf die Produktion und das Ausliefern von Trucks fokussiert, um die Nachfrage der Kunden zu bedienen, aber die anhaltenden Probleme in der Lieferkette haben uns einige Male dazu gezwungen, die Produktion zu stoppen oder zu verlangsamen.“

21.10.2021: Tesla verdient so viel wie nie zuvor

Tesla feiert im dritten Quartal ein Rekordergebnis: In den drei Monaten bis Ende September stieg der Gewinn im Jahresvergleich um 389 Prozent auf 1,6 Milliarden US-Dollar. Der Umsatz wuchs um 57 Prozent auf den Rekordwert von 13,8 Milliarden US-Dollar. Damit übertraf der E-Autobauer die Erwartungen der Analysten deutlich. Während die Autobranche seit Monaten unter dem Halbleitermangel und anderen Engpässen in den Lieferketten ächzt, steckt Tesla die Belastungen bislang relativ gut weg. In den letzten drei Monaten lag die Produktion des OEMs bei knapp 240.000 E-Autos.

20.10.2021: Japan exportiert 40 Prozent weniger Autos

Die Lieferengpässe setzen den japanischen Exporten noch immer zu. Im Vorjahresvergleiches konnten die Ausfuhren im September laut Finanzministerium zwar um 13 Prozent gesteigert werden, das Wachstumstempo im Vergleich zum Vormonat hat sich jedoch halbiert. Probleme bereitet vor allem der Chipmangel. So seien die Ausfuhren von Autos im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent gesunken.

20.10:2021: Chipausrüster ASML bleibt knapp unter Erwartungen

Der niederländische Chipausrüster ASML ist im dritten Quartal leicht unter den Erwartungen von Analysten geblieben. Der Umsatz lag bei 5,24 Milliarden Euro und damit 30 Prozent über dem Vorquartal. Obwohl die Auftragseingänge aufgrund des Kapazitätsausbaus der Chipindustrie unerwartet hoch sind, ist das Management um Peter Wennink nicht ganz so optimistisch wie der Kapitalmarkt. ASML veranschlagt nun 4,9 bis 5,2 Milliarden Euro Erlös und verweist dabei auf Materialengpässe in der Lieferkette.

20.10.2021: Sixt steigert Umsatz durch Halbleitermangel

Der Autovermieter Sixt hat im dritten Quartal von höheren Preisen profitiert und hebt seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr auf 2,1 bis 2,3 Milliarden an. Das gute Marktpreisniveau in der Autovermietung resultiere aus der Fahrzeugknappheit infolge des Halbleitermangels, so das Unternehmen.

20.10.2021: BMW produziert nur in einer Schicht

Im BMW-Werk Dingolfing wird in dieser Woche nur in einer Schicht produziert, so ein Bericht der Automobilwoche. Ebenso von der Chipkrise betroffen seien das Stammwerk München sowie Leipzig. Dort komme es tageweise zu Einschränkungen.

Ein BMW-Mitarbeiter im Werk Dingolfing.
Im BMW-Werk Dingolfing wird derzeit nur in einer Schicht produziert. (Bild: BMW)

19.10.2021: Absatz des Volkswagen-Konzerns bricht ein

Der Autoverkauf der Volkswagen-Konzernmarken ist auch im September spürbar gesunken. Der OEM lieferte weltweit insgesamt 626.200 Fahrzeuge aus – fast ein Drittel weniger als im Vorjahresmonat. Am deutlichsten war der Rückgang in China, wo die Auslieferungen um 41,8 Prozent sanken. Westeuropa lag im September mit minus 32,3 Prozent in etwa im Gesamttrend, Nordamerika mit den USA kam auf minus 11,2 Prozent. In den drei Quartalen 2021 kann der Autobauer insgesamt jedoch weiterhin ein Plus von knapp sieben Prozent vorweisen.

19.10.2021: Toyota produziert auch im November weniger Autos

Toyota kürzt seine Produktion im November weltweit um 15 Prozent beziehungsweise 150.000 Autos, berichtet die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei. Bereits von September bis Ende Oktober hatten die Japaner ihre Produktion um 40 Prozent zusammengestrichen, weil Corona-Lockdowns in Malaysia und Vietnam zu einem Ausfall von Chipfabriken gesorgt hatten.

19.10.2021: Sixt prognostiziert steigende Mietwagenpreise

Die Mietwagenpreise in Deutschland werden nach Einschätzung von Sixt weiter steigen, weil den Vermietern Neufahrzeuge fehlen. „Es wird eine weiterhin hohe Nachfrage bei gleichzeitiger Verknappung des Angebots geben“, erklärt Sixt-Vorstand Nico Gabriel gegenüber der Automobilwoche. Der Bundesverband der Autovermieter hatte im September geschätzt, dass den Vermietern unter anderem aufgrund der Chipkrise etwa 75.000 Autos fehlen.

19.10.2021: Auftragsbestand der deutschen Industrie wächst

In der deutschen Industrie wächst der Bestand unerledigter Aufträge weiter. Für den August registrierte das Statistische Bundesamt den höchsten Wert seit Einführung der Statistik im Januar 2015. Die Unternehmen benötigen demnach rechnerisch 7,3 Monate, um die Bestellungen abzuarbeiten. Seit Monaten gingen wertmäßig mehr Aufträge ein als Umsatz erzielt werde. Hintergrund sind Lieferschwierigkeiten bei wichtigen Vorprodukten wie Halbleitern und Störungen im Logistiksystem.

19.10.2021: Toyota legt in Europa weiter zu

In den ersten neun Monaten des Jahres hat Toyota Motor Europe rund 864.900 Fahrzeuge der Marken Toyota und Lexus verkauft. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht dies einer Steigerung von 21 Prozent. „Unser Auftragsbestand ist nach wie vor rekordverdächtig, aber wir sind nicht immun gegen die Lieferengpässe, mit denen die gesamte Automobilindustrie weltweit konfrontiert ist“, so Matt Harrison, Präsident und CEO von Toyota Motor Europe.

19.10.2021: Porsche trotzt Halbleiterkrise mit Rekordergebnis

Porsche fährt in den ersten drei Quartalen des Jahres ein Rekordergebnis ein: Weltweit wurden rund 217.200 Fahrzeuge ausgeliefert. Dies entspricht einem Plus von 13 Prozent. Einen besonders starken Zuwachs verzeichneten erneut die USA. „Die Auftragsbücher sind gut gefüllt und lassen uns voller Optimismus und Tatendrang in den Jahresendspurt starten. Gleichwohl bleibt die weltweite Corona-Lage volatil und die Versorgung mit Halbleitern herausfordernd“, so Detlev von Platen, Vorstand für Vertrieb und Marketing bei Porsche.

18.10.2021: TSMC bestätigt Bauvorhaben in Japan

TSMC hat den Bau einer neuen Fab in Japan bestätigt. Dies meldet unter anderem das IT-Newsportal Golem. Der Baubeginn ist für 2022 vorgesehen, ab 2024 startet die Produktion starten.

15.10.2021: Zulieferer sehen Wirtschaftsstandort gefährdet

Deutsche Autozulieferer haben in einem Brandbrief an die Automobilindustrie und die Bundesregierung vor einem Kollaps der Lieferkette gewarnt. „Zerstörerische Markthemmnisse, chipmangelbedingte Produktionsstopps und drastisch gestiegene Energiekosten werden für Zulieferer zum ruinösen Mix“, warnt der Geschäftsführer des Industrieverbandes Blechumformung (IBU), Bernhard Jacobs, in einem gemeinsam mit dem Industrieverband Massivumformung (IMU), dem Deutschen Schraubenverband (DSV) und dem Verband der Deutschen Federnindustrie (VDFI) verfassten Schreiben. Die aktuelle Situation sei hochgefährlich für die mittelständische Zulieferstruktur, erklärt Jacobs. Der Chipmangel und die damit verbundenen Produktionsausfälle der OEMs verursache bei über 30-prozentige Umsatzeinbrüche. Hinzu kämen Liquiditätsengpässe durch nicht abgenommene Fertigware. DSV-Geschäftsführer Hans Führlbeck appelliert an die Autohersteller, das Chiprisiko nicht auf die Zulieferer abzuwälzen. „Wer die Zulieferer jetzt allein lässt, gefährdet den Standort Deutschland“, warnen die vier Verbände.

14.10.2021: Mercedes-Benz lagert Fahrzeuge am Messegelände

Die andauernde Lieferkrise bei Mikrochips lässt Daimler jetzt auch in Niedersachsen zu ungewöhnlichen Maßnahmen greifen. Am Messegelände in Hannover stehen mittlerweile viele Pick-ups von Mercedes-Benz „auf Halde“. Die Fahrzeuge können – wie Modelle zahlreicher anderer Hersteller – nicht vollständig mit den nötigen Halbleiterbauteilen bestückt werden. Das Unternehmen lagere sie daher vorläufig auf den großen Stellplätzen rund um das Messegelände zwischen, erklärt eine Sprecherin. Es handle sich vor allem um die Pritschenwagen-Version des Sprinters von Mercedes-Benz Vans. Nach Darstellung von Daimler ist die Nutzung des ergänzenden Parkraums bei Hannover „ein völlig normaler Vorgang in der Automobilproduktion“.

14.10.2021: Chipkrise bedroht Geschäft der Neuwagen-Transporteure

Transporteure von Neuwagen fürchten um ihre Existenz. Hintergrund ist dem Verband der Europäischen Fahrzeuglogistik (ECG) zufolge der Mangel an Mikrochips, der Autoherstellern schon seit längerem zusetzt. „Die Branche kämpft vor dem vorhersehbar dritten schlechten Jahr in Folge ums Überleben und benötigt die Unterstützung der Automobilindustrie“, sagt ECG-Präsident Wolfgang Göbel. Der Verband vertritt eigenen Angaben zufolge knapp 140 Unternehmen, die sich um den Transport von Fahrzeugen über Autobahnen, Schienen oder per Schiff kümmern – darunter DB Cargo, die Güterverkehrstochter der Bahn.

14.10.2021: TSMC rechnet auch 2022 mit Kapazitätsengpass

Der weltgrößte Chipfertiger TSMC rechnet auch für das kommende Jahr mit knappen Produktionskapazitäten für Halbleiter. In diesem Jahr werde der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent zunehmen, prognostiziert der taiwanesische Konzern. Die Knappheit elektronischer Bauteile könnte sich aufgrund der immensen Nachfrage noch lange hinziehen. Von Juli bis Ende September verdiente TSMC unter dem Strich rund 4,8 Milliarden Euro – rund 14 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und mehr als von Analysten erwartet.

14.10.2021: Scheuer fordert deutsche Lieferketten für E-Mobilität

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) appelliert hinsichtlich der Elektromobilität an die Autoindustrie, möglichst viele Komponenten in Deutschland zu fertigen. Es wäre die falsche Botschaft, Prämien für den Kauf von E-Autos auszuloben, „die Endverbraucher aber dann ein Dreivierteljahr auf das Produkt warten müssen, weil verschiedene Teile nicht lieferbar sind“, so Scheuer. Die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, wies darauf hin, dass der Mangel an Halbleitern nicht nur die deutsche Automobilindustrie, sondern alle Industrien weltweit betreffe. „Entscheidend wird sein, dass wir den steigenden Bedarf an Halbleitern auch mit einer leistungsstarken europäischen Halbleiterindustrie adressieren“, ergänzt Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), das Ansinnen des Verkehrsministers.

14.10.2021: ElringKlinger passt Prognose an

Nach den vorläufigen Umsatzzahlen des dritten Quartals hat ElringKlinger im Vergleich zum Vorjahr um gut fünf Prozent zugelegt. Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse hebt das Unternehmen seine Prognose für das laufende Jahr trotz Halbleiterengpässen, schwieriger Rohstoffversorgung und steigenden Rohstoffpreisen an. Der prognostizierte Umsatz liege nun mehrere Prozentpunkte über den erwarteten Veränderungen der globalen Light-Vehicle-Produktion, so ElringKlinger.

13.10.2021: Audi setzt Produktion an zwei Standorten aus

Der Chipmangel sorgt bei Audi für erneute Produktionsausfälle. An den Standorten Ingolstadt und Neckarsulm stehen seit Montag fast alle Bänder still, berichtet die Automobilwoche. Zunächst sei die Maßnahme bis Freitag geplant. Alle betroffenen Mitarbeiter gehen für diesen Zeitraum in Kurzarbeit. In Ingolstadt betreffe die Zwangspause die Montagelinien des A3 und Q2 sowie das Band des A3, A4 und A5. Die dritte Montagelinie für die Modelle A4 und A5 werde aktuell im Einschichtsystem gefahren, so der Medienbericht. Das Werk in Neckarsulm sei noch schwerer betroffen: Dort ruhe die Produktion der Modelle A4, A5, A6 und A7. Der A8 werde in einer Schicht produziert. Einzig die Fertigung der Luxussportwagen R8 und e-tron GT, die in den Böllinger Höfen montiert werden, laufen ohne Einschränkungen weiter.

13.10.2021: Chinesischer Automarkt bleibt vor Krise nicht gefeit

Der chinesische Automarkt hat auch im September einen herben Dämpfer erlitten. Die Pkw-Auslieferungen sackten gegenüber dem Vorjahresmonat um 17,3 Prozent auf 1,61 Millionen Fahrzeuge ab, wie die China Passenger Car Association (PCA) mitteilt. Seit einigen Monaten hakt es nach der Erholung von der Corona-Pandemie wieder, weil es unter anderem wegen Lockdowns in einigen asiatischen Ländern an Elektronikchips fehlt.

13.10.2021: BMW reduziert Produktion auf eine Schicht

BMW kommt bislang verhältnismäßig gut durch die Halbleiterkrise, musste im Werk Regensburg jedoch in dieser Woche die Fertigung anpassen. Statt zweier Schichten, fahre der Standort – an dem etwa der 1er, X1 und X2 produziert werden – nur einen Einschichtbetrieb, so ein Bericht der Automobilwoche.

11.10.2021: JLR verkauft deutlich weniger Autos

Auch die Absatzzahlen von Jaguar Land Rover wurden im dritten Jahresquartal von der Halbleiterkrise beeinträchtigt. Mit rund 92.700 Fahrzeugen verkaufte der OEM 18,4 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Corona-Vorjahres. Die Chipknappheit bleibe dynamisch und schwer vorhersehbar, dürfte sich in den nächsten zwölf Monaten aber nach und nach entspannen, so der Autobauer.

11.10.2021: TSMC bringt Gerüchteküche zum Brodeln

In der japanischen Präfektur Kumamoto soll für sieben Milliarden US-Dollar eine Fabrik von Sony und dem taiwanesischen Auftragsfertiger TSMC entstehen. Das Bauland befinde sich bereits im Besitz von Sony, schreibt die Branchenseite Techpowerup, die japanische Regierung könnte die Hälfte der Kosten übernehmen. Am neuen Standort könnten Bildsensoren und -prozessoren sowie Chips für Elektroautos entstehen. Als weiterer Partner sei der Automobilzulieferer Denso im Gespräch. Das eng mit Toyota verbundene Unternehmen liefere ein Indiz, dass die Fabrik vorrangig die japanische Autoindustrie bedienen soll, so Techpowerup. Und auch die engen Verbindungen zwischen TSMC und Apple sorgen für Spekulationen bei den Medien: Das Magazin Apple Insider heizt im Zuge des Fabrikbaus die Gerüchte um das Apple Car neu an. Demnach könnten am neuen Standort die Chips für das bislang unbestätigte Vorhaben gebaut werden. Jüngst gab TSMC zudem den Bau einer Fabrik in der Nähe der indischen Hauptstadt Neu-Delhi für rund 7,5 Milliarden US-Dollar bekannt. Auch ein Standort in Dresden ist weiterhin im Gespräch. Bezüglich der ersten TSMC-Fabrik auf europäischem Boden ist jedoch noch keine Entscheidung gefallen.

11.10.2021: Bentley bleiben Chip-Sorgen erspart

Die Volkswagen-Tochter Bentley ist laut CEO Adrian Hallmark nicht von der Halbleiterkrise betroffen. „Wir hatten das große Glück, vom VW-Konzern geschützt zu sein. Es gab also keinen Mangel an Siliziumchips“, erläutert der Chef des Luxusherstellers im Interview mit Automobil Produktion. Unterdessen mussten die anderen Konzernmarken vermehrt Kurzarbeit und Produktionsausfälle hinnehmen. Jüngst drosselte etwa Skoda seine Fertigung.

10.10.2021: Opel verschiebt Marktstart des neuen Grandland

Nachdem Opel sein Werk in Eisenach aufgrund des Chipmangels bis Ende des Jahres geschlossen hat, verschiebt sich auch der Marktstart des überarbeiteten Modells Grandland. Nach Informationen des Branchenportals Autohaus werde die Produktion in der Zwischenzeit zwar von Eisenach ins französische Sochaux verlagert, die Einführung des Facelift-Modells kann dennoch nicht am 30. Oktober erfolgen. „Die Chip-Knappheit zwingt Opel dazu, den Handelsstart des Grandland in Deutschland von Ende Oktober 2021 auf Februar 2022 zu verschieben“, erklärt ein Unternehmenssprecher gegenüber dem Portal.

10.10.2021: TSMC verweigert US-Regierung die Auskunft

Die US-Regierung hatte sich mit Fragen zur Lieferkette an die Akteure der Halbleiter- und Autoindustrie gewandt. Nun verweigert der Auftragsfertiger TSMC laut dem Newsportal Nikkei die Auskunft. „Wir werden definitiv keine vertraulichen Informationen herausgeben, schon gar keine, die unsere Kunden betreffen“, so Sylvia Fang, Chefjuristin des taiwanesischen Konzerns. Während die Regierung Taiwans die Sorgen des Unternehmens teilt, droht die Vorsitzende des US-Handelsministerium, Gina Raimondo, mit Zwangsmaßnahmen: „Wenn sie die Frist nicht einhalten, lassen sie uns keine Wahl.“ Abgefragt werden unter anderem die verwendeten Nodes, Chip-Typen, Packaging, Verkaufszahlen sowie Kunden mit dem größten Rückstand und den größten Buchungen.

08.10.2021: Skoda muss Produktion bis Jahresende drosseln

Skoda muss die Produktion in seinen tschechischen Werken vom 18. Oktober an bis zum Jahresende deutlich reduzieren oder sogar ganz stoppen. Grund sei der weltweite Chipmangel, teilt das Unternehmen mit. Man habe eine große Zahl an Fahrzeugen eingelagert, die auf Chips warten. „Wir werden uns zuallererst auf die Fertigstellung dieser Autos konzentrieren, um sie so schnell wie möglich an unsere Kunden auszuliefern“, betont ein Sprecher. Bei der Volkswagen-Tochter geht man davon aus, dass sich die Versorgung mit Halbleitern spätestens in der zweiten Jahreshälfte 2022 entspannen wird.

08.10.2021: MAN rechnet mit Produktionsausfällen

Um Wartezeiten zu verkürzen, produziert MAN derzeit Lastwagen vor und rüstet sie später nach, erklärt MAN -Vorstandschef Andreas Tostmann. Obwohl der Auftragsbestand gut sei, können Halbleiter-Engpässe derzeit „hier und da zu Produktionsausfällen führen, auch im vierten Quartal“. Es kann durchaus sein, dass es zu Schichtabsagen kommt, so Tostmann. Ob Halbleiter im Traton- oder Volkswagen-Konzern vorrangig an hochprofitable Hersteller und Fahrzeuge gehen, ließ er offen. „Wir haben da eine sehr partnerschaftliche Lösung. Wir nutzen die gemeinsame Stärke im Einkauf.“

07.10.2021: Halbleiterkrise entfacht Sorge um Autoindustrie

Fast die Hälfte der Bundesbürger fürchtet eine ernsthafte Gefährdung der Automobilindustrie durch die Halbleiterkrise. Dies ergab eine Umfrage der Meinungs- und Marktforscher von Civey, die im Auftrag der Automobilwoche durchgeführt wurde. Unterschiede machen sich vor allem beim Alter sowie der Wahlabsicht der Befragten bemerkbar: Demnach nimmt die Sorge um die langfristigen Perspektiven der Branche mit dem Alter zu, CDU und FDP-Wähler sind am ehesten überzeugt von den negativen Folgen.

07.10.2021: BMW verkauft zwölf Prozent weniger Autos

BMW hat die Halbleiterkrise im dritten Quartal besser überstanden als der Konkurrent Mercedes-Benz. Die Münchner Autobauer verkauften von Juli bis Ende September 593.000 Fahrzeuge aller drei Konzernmarken und damit zwölf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Marke BMW meldet ein Minus von zehn Prozent. Da die Versorgungslage angespannt bleibe, seien „Effekte auf den Absatz in den kommenden Monaten nicht auszuschließen“, so BMW.

06.10.2021: Autoindustrie verzeichnet weniger Aufträge

Nach einem kräftigen Auftragsplus in den Vormonaten erfährt die deutsche Industrie im August einen Dämpfer, so das Statistische Bundesamt. Besonders stark rückläufig waren die Bestellungen in der Automobilindustrie. Vielen Herstellern machen Lieferengpässe bei wichtigen Teilen und Rohstoffen zu schaffen: Die Bestellungen im Bereich Kraftwagen und Kraftwagenteile sanken um zwölf Prozent.

06.10.2021: TSMC vermutet das Horten von Chips

Die Angst vor den grassierenden Engpässen bringe Unternehmen dazu, Chips zu horten, vermutet Mark Liu, Verwaltungsratsvorsitzender des Chipfertigers TSMC, gegenüber dem Time Magazine. „Es gibt definitive Leute, die irgendwo in der Lieferkette Chips anhäufen“, moniert Liu. Schließlich würde TSMC mehr an seine Kunden ausliefern, als fertige Produkte deren Fabriken verlassen. Da dieses Horten den Mangel weiter verschärfe, habe das Unternehmen auf Basis eigener Daten untersucht, welche Kunden wirklich Chips benötigen und welche möglicherweise bevorraten. Das habe zu schwierigen Entscheidungen bei der Priorisierung von Aufträgen geführt, berichtet Lui. Angesichts der enormen Nachfrage schätzt Lui mittlerweile, dass die geplanten Investitionen in die Produktionskapazitäten nicht ausreichen werden. Der Chipfertiger will nach derzeitigem Stand 100 Milliarden US-Dollar innerhalb der nächsten drei Jahre investieren.

06.10.2021: Mercedes-Benz kommt Klagen zuvor

Mercedes-Benz hat bestätigt, dass wegen der Chipkrise mitunter nicht alle Fahrzeuge mit der kompletten technischen Ausstattung ausgeliefert werden können. Betroffene Kunden könnten in solchen Fällen ihr bestelltes Auto mit einer reduzierten Ausstattung zu einem günstigeren Preis bekommen, so eine Sprecherin. Sollte ein Kunde mit diesem Angebot nicht einverstanden sein, könne er vom Kaufvertrag zurücktreten, hieß es weiter. Mercedes-Benz reagiert damit auf einen Bericht der Stuttgarter Nachrichten, wonach eine Stornierung des Kaufs nicht möglich sei. Wer jedoch ein Auto mit der reduzierten Ausstattung abnimmt, könne nicht mit einer späteren Nachrüstung rechnen. Das sei aus technischen Gründen nicht immer möglich, hieß es vom Mercedes-Benz Vertrieb.

06.10.2021: VW-Werk Zwickau hat priorisierte Teileversorgung

Der aktuelle Chipmangel trifft das Werk Zwickau nach den Worten von Stefan Loth, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Volkswagen Sachsen, weniger stark als andere Standorte. Das Werk meistere die aktuelle Situation sehr gut. „Wir haben priorisierte Teileversorgung“, sagt er und verweist auf die transformierte Produktion hin zu Elektroautos. Zwar habe es auch in Zwickau Kurzarbeit gegeben, diese sei bisher aber eher „sporadischer Natur“ gewesen.

06.10.2021: Conti-Taskforce bügelt ärgste Engpässe aus

Continental-Chef Nikolai Setzer gibt hinsichtlich der Versorgungskrise bei Mikrochips vorerst keine Entwarnung. „Wir sehen, dass sich diese Effekte wohl noch weiter bis in das Jahr 2022 ziehen werden“, betont er gegenüber der dpa. „Viele Marktbeobachter gehen davon aus, dass erst ab 2023, wenn höhere Kapazitäten bei den Chipherstellern verfügbar sind, eine deutliche Besserung eintritt.“ Eine Conti-Taskforce kümmere sich derweil um das Ausbügeln der ärgsten Engpässe. „Es geht jetzt darum, wie wir die Lieferungen, soweit es denn eben geht, aufrechterhalten.“ Der Zulieferer fahre auf Sicht. „So eine Dynamik haben wir noch nicht erlebt“, betont Setzer. Ein Lerneffekt aus dem Chipmangel sei bereits heute: „Wir müssen besser planen, größere Verbindlichkeit herstellen, auch Bestände aufbauen, die verfügbaren Kapazitäten besser nutzen.“

06.10.2021: Deutscher Pkw-Markt verzeichnet Tiefstwert

Mit knapp 197.000 Neuzulassungen verzeichnet der deutsche Pkw-Markt im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Minus von 25 Prozent. Damit muss die Branche aufgrund der Chipkrise den schwächsten September-Wert seit 1991 hinnehmen, wie aus den Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) hervorgeht. „Der deutsche Pkw-Markt kommt in immer schwierigeres Fahrwasser“, kommentiert der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller.

06.10.2021: Mercedes-Benz beklagt heftigen Absatzeinbruch

Daimler hat wegen des Halbleitermangels im abgelaufenen Quartal einen deutlichen Einbruch bei den Pkw-Verkäufen hinnehmen müssen. So lieferte die Stammmarke Mercedes-Benz von Juli bis Ende September weltweit 428.361 Autos aus – gut 30 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. In vielen Regionen gab es heftige, prozentual zweistellige Rückgänge, so auch in Deutschland und Europa sowie im größten Markt China. Trotz einer weltweit robusten Nachfrage und einem starken Auftragseingang habe der anhaltende Engpass bei Halbleitern die Verkäufe begrenzt, hieß es. Der Vorsprung auf das von Corona-Lockdowns belastete Vorjahr ist mit 1,59 Millionen Autos inzwischen auf 2,7 Prozent abgeschmolzen. Auch bei den leichten Nutzfahrzeugen und bei Smart gab es deutliche Rückgänge. Top-Modelle wie die S-Klasse und E-Fahrzeuge konnten allerdings zulegen.

05.10.2021: Qualcomm übernimmt Auto-IT-Spezialisten Veoneer

Qualcomm kommt beim Ringen um den schwedischen Auto-IT-Spezialisten Veoneer nun doch zum Zuge. Gemeinsam mit der Beteiligungsgesellschaft SSW Partners will der Chipkonzern das gesamte Aktienkapital der Schweden für einen Gesamtwert von 3,9 Milliarden Euro übernehmen. Der Abschluss der Transaktion soll 2022 erfolgen. Qualcomm hatte bereits im August die Offerte von Magna übertroffen, dennoch hatte Veoneer zunächst an der Übernahmezusage gegenüber dem Zulieferer festgehalten.

05.10.2021: Britische Autoverkäufe bleiben im Tief

Die Society of Motor Manufacturers and Traders (SMMT) verkündete bislang jeden Sommermonat eine Hiobsbotschaft – ein Tiefstwert jagte den nächsten. Nun folgt mit 215.312 neu zugelassenen Fahrzeugen der schwächste September seit mehr als zwei Jahrzehnten. Damit wurden im vergangenen Monat gut 34 Prozent weniger Autos neu registriert als im Vorjahresmonat, obwohl damals Corona-Beschränkungen die Wirtschaft belasteten. Verglichen mit Vor-Pandemie-Zeiten lag der September sogar fast 45 Prozent unter dem Zehn-Jahres-Durchschnitt. SMMT-Chef Mike Hawes bezeichnet die Zahlen als „bitterlich enttäuschend“. Er konstatiert: „Obwohl wir im Sommer eine hohe Nachfrage nach Autos hatten, sind wir durch den Chip-Mangel bereits drei Monate in Folge durch Lieferschwierigkeiten belastet, vor allem aus Asien.“

05.10.2021: Infineon visiert weiteres Umsatzwachstum an

Der Halbleiterhersteller Infineon erwartet für das kommende Geschäftsjahr steigende Umsätze und Ergebnisse. „Das Jahr 2022 wird ein starkes Jahr“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Reinhard Ploss. Der Konzern profitiert derzeit von der boomenden Nachfrage nach Chips. Die Trends rund um Elektrifizierung sowie Digitalisierung, etwa in der Automobilbranche, sorgen für volle Auftragsbücher. So dürfte der Umsatz 2021/22 im mittleren Zehnerprozentbereich steigen, wie der Konzern mitteilt. Auch die operative Marge soll auf rund 20 Prozent zulegen. Die Prognosen für das gerade zu Ende gegangene Geschäftsjahr dürfte das Unternehmen unterdessen erreicht haben. Infineon bestätigte anhand vorläufiger Zahlen die Erwartungen für 2020/21: Einen Umsatz von rund elf Milliarden Euro, eine Segmentergebnis-Marge von mehr als 18 Prozent bei Investitionen in Höhe von rund 1,6 Milliarden Euro.

05.10.2021: Daimler Truck dreht an der Preisschraube

Wegen des Chipmangels und gestiegener Materialkosten will Daimler Truck bei neuen Aufträgen an der Preisschraube drehen. "Selbstverständlich werden wir im nächsten Jahr auch Preise erhöhen", sagte Vorstandschef Martin Daum am Dienstag bei einer Onlinekonferenz. Einkaufspreise für Stahl und Aluminium seien stark gestiegen. Daum machte deutlich, dass bereits georderte Lkw nicht teurer werden sollen. "Wir machen ja vorbestellte Fahrzeuge", sagte er. "Das ist eine Sache, die müssen die Lkw-Hersteller tragen." Wegen der Lieferkrise bei Mikrochips, die die gesamte Branche betrifft, übertreffe die Nachfrage bei Daimler Truck die Auslieferungen an Kunden.

04.10.2021: Halbleiterkrise kostet GM die Marktführerrolle

General Motors litt im vergangenen Quartal besonders hart unter den Chip-Lieferengpässen. Die GM-Verkäufe im Heimatmarkt fielen im Jahresvergleich um fast ein Drittel auf knapp 447.000 Fahrzeuge. Der Autobauer verweist diesbezüglich auf die Engpässe bei der Halbleiterproduktion in Malaysia, die Lage werde aber besser. Toyota verzeichnete hingegen ein Plus von 1,4 Prozent auf 566.000 Einheiten. Damit schneidet der japanische OEM nach den ersten neun Monaten des Jahres besser ab als der langjährige Marktführer: Er kommt auf knapp 1,858 Millionen Autos, während GM lediglich 1,777 Millionen absetzte.

Andere japanische Hersteller schlugen sich auf dem US-Markt nicht so gut wie der Branchenriese: Bei Honda sanken die Verkäufe im dritten Quartal um rund elf Prozent auf knapp 346.000 Fahrzeuge, bei Nissan um zehn Prozent auf rund 199.000. Die Lage der deutschen Hersteller ist unterschiedlich: Bei Volkswagen sank die Zahl der verkauften Fahrzeuge um acht Prozent auf 79.321. Die Sportwagen-Tochter Porsche verkaufte mit 15.289 Autos 1,7 Prozent weniger. BMW legte dagegen um 8,7 Prozent auf 75.619 Fahrzeuge zu.

04.10.2021: Tesla trotzt der Chipkrise

Während die Autobranche unter globalen Chip-Engpässen ächzt, hat Tesla einen Auslieferungsrekord geschafft. Der US-Elektroautobauer brachte im dritten Quartal weltweit gut 241.300 Fahrzeuge zu den Kunden – gut 53 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Zugleich verwies auch Tesla auf Herausforderungen durch die Chip-Knappheit. Der von Elon Musk geführte Konzern habe ebenfalls Lieferverzögerungen und Produktionspausen zu beklagen.

04.10.2021: GM verschiebt „Full Launch“ von Super Cruise

Die Halbleiterkrise sorgt für Verzögerungen beim autonomen Fahrsystem Super Cruise von General Motors. Ein Cadillac-Sprecher bestätigte gegenüber CNET, dass das Feature nicht im Flaggschiffmodell Escalade verfügbar sein wird. „Der Halbleiterengpass hat dazu geführt, dass wir den vollständigen Launch von Super Cruise in unseren Limousinen auf das Modelljahr 2022 verschieben mussten“, so der Sprecher. “Stand jetzt, werden der CT4 und CT5 in der ersten Hälfte des kommenden Jahres mit Super Cruise verfügbar sein.” Zunächst hatte GM das System im Cadillac CT6 sowie Chevrolet Bolt eingeführt, nächsten Jahr sollen auch der GMC Sierra und der Chevrolet Silverado damit ausgestattet werden.

04.10.2021: Krise schmälert Produktion um elf Millionen Autos

Der Mangel an Mikrochips und anderen Elektronikbauteilen nimmt nach Expertenschätzung immer größere Ausmaße an. „Wir gehen davon aus, dass zehn bis elf Millionen Fahrzeuge in diesem Jahr nicht gebaut werden können“, sagt Albert Waas, Partner bei der Unternehmensberatung Boston Consulting, der Welt am Sonntag. Zu einem ähnlich hohen Einbruch beim Autoabsatz kommt nach einem Bericht des Spiegel die Beratungsgesellschaft PwC: Bis zum Jahresende würden demnach weltweit bis zu elf Millionen Autos weniger produziert und verkauft werden als im Vorjahr. „Die Probleme haben sich im dritten Quartal verschärft und werden bis weit in das nächste Jahr andauern“, so Felix Kuhnert, Leiter des Bereichs Automotive bei PwC. Jüngst hatte auch die Beratungsfirma Alix Partners ihre Prognose auf 7,7 Millionen Fahrzeuge verdoppelt.

04.10.2021: Schlechte Stimmung in der Autoindustrie

Die Stimmung in der deutschen Autoindustrie wird laut dem Teilindex des Ifo-Instituts immer schlechter. „Aktuelle Zahlen zeigen, dass die Autobranche die am stärksten von Lieferengpässen mit Vorprodukten betroffene Branche ist“, erklärt Oliver Falck vom Ifo-Institut die Entwicklung. Zudem fielen im Inland der Auftragsbestand und Nachfrage. Positive Impulse sieht man beim Ifo einzig aus dem Ausland: Die Exporterwartungen zogen an. Allerdings warnt Falck, „dass die Unsicherheit vieler Konsumenten in China durch die Krise des Immobilienentwicklers Evergrande auf die Stimmung der deutschen Autobauer drückt“.

01.10.2021: BMW macht Krise mit höheren Preisen wett

BMW blickt wegen der anziehenden Preise bei Neu- und Gebrauchtwagen optimistischer auf die Gewinnentwicklung im laufenden Jahr. Höhere Preise machten die weiter angespannte Liefersituation bei Halbleitern auch in den nächsten Monaten mit Beeinträchtigungen von Produktion und Absatz mehr als wett, teilt das Unternehmen mit. Das Konzernergebnis vor Steuern soll demnach bei rund 6,5 Milliarden Euro liegen. Das wäre fast doppelt so viel wie ein Jahr zuvor und mehr als BMW je in den vergangenen fünf Jahren erzielt hatte.

01.10.2021: Lieferkrise belastet Japans Autoindustrie

Die Lieferkrise bei Elektronikbauteilen bereitet auch der japanischen Autoindustrie große Sorgen. Wie aus einer Quartalsumfrage der japanischen Notenbank hervorgeht, sank Stimmungsindex der hiesigen Autobauer im Vorjahresvergleich zwischen Juli und September um zehn Punkte auf minus sieben. Die Pessimisten seien damit in der Mehrheit sind, wertet die dpa.

30.09.2021: Opel stoppt Produktion in Eisenach bis Jahresende

Tage- und wochenlange Produktionsstopps sind in der Halbleiterkrise keine Seltenheit, doch Opel schließt sein Werk in Eisenach ab der kommenden Woche nun mindestens bis Jahresende. Ein konkretes Datum zum Neustart wollte der Autobauer zunächst nicht nennen. Anfang 2022 solle die Produktion des SUV Grandland in Eisenach wieder anlaufen, sofern es die Lieferketten erlauben. Die Entscheidung sorgt für Unruhe und Empörung in der Belegschaft und bei der IG Metall. „Das ist ein unglaublicher Vorgang in Form, Stil und Inhalt“, so IG Metall-Bezirksleiter Mitte, Jörg Köhlinger. „Ich kenne im Moment keinen anderen Automobilhersteller, der wegen fehlender Teile Kurzarbeit bis ins nächste Jahr ankündigt wie Opel.“ Der Gewerkschafter warf die Frage auf, ob der Bau des Modells Grandland möglicherweise in Eisenach gestoppt, aber im französischen Sochaux weitergeführt werde. „Lieferengpässe dürfen nicht zulasten nur von Eisenach gehen“, so Köhlinger. Thüringens Wirtschaftsminister Tiefensee betont: „Ich erwarte, dass die Zusage von Stellantis steht, die Produktion Anfang kommenden Jahres wiederaufzunehmen und das Werk weiter zukunftsfest zu entwickeln.“

30.09.2021: Ford stoppt Kölner Fiesta-Produktion bis Ende Oktober

Ford muss den Produktionsstopp für das Modell Fiesta in seinem Kölner Werk verlängern. Der Autohersteller setze die Fertigung vorerst bis 31. Oktober aus, teilt ein Unternehmenssprecher mit. Die Verfügbarkeit von Halbleitern auf dem Weltmarkt bleibe auf absehbare Zeit sehr unbeständig. Deshalb gehe Ford davon aus, „dass es in absehbarer Zeit immer wieder zu Produktionsausfällen kommen kann“, so der Sprecher.

30.09.2021: Halbleiterboom soll ASML Umsatzschub bescheren

ASML rechnet dank großer Nachfrage nach Mikrochips mit einem Umsatzschub in den nächsten Jahren. Für 2025 geht der niederländische Chipindustrie-Ausrüster von einem Jahresumsatz zwischen 24 und 30 Milliarden Euro aus. In diesem Jahrzehnt soll der Umsatz jährlich um rund elf Prozent wachsen. Zu den Kunden für die Extrem-Ultraviolett-Lithographieanlagen (EUV) sowie die etwas älteren Deep-Ultraviolett-Maschinen (DUV) des Unternehmens gehören unter anderem Samsung Electronics und Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC).

29.09.2021: Weitere Ausfälle im VW-Stammwerk

Die anhaltende Lieferkrise bei Elektronikbauteilen wie Mikrochips führt bei Volkswagen zu erneuten Produktionsausfällen und Kurzarbeit am Stammsitz Wolfsburg. So ziehen sich die zuerst bis Ende dieser Woche einkalkulierten Einschränkungen weit in den Oktober hinein. Am Freitag soll demnach nur eine Golf-Montagelinie in der Frühschicht betrieben werden. In der nächsten und übernächsten Woche gibt es dann voraussichtlich "komplett Kurzarbeit" – einen einzigen Tag ausgenommen.

29.09.2021: Autoindustrie nahezu komplett von Krise betroffen

Der erhebliche Teile- und Materialmangel in der deutschen Industrie hat nach Angaben des Ifo-Instituts nochmals deutlich zugenommen. In der monatlichen Konjunkturumfrage klagt eine Rekordzahl von über drei Viertel der Unternehmen über Nachschubprobleme bei Vorprodukten und Rohstoffen. „Der Flaschenhals auf der Beschaffungsseite wird immer enger“, so der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. Am meisten unter Lieferengpässen leidet demnach die deutsche Autoindustrie, in der nahezu alle Unternehmen (96,7 Prozent) über Probleme berichteten. Im Maschinenbau waren es fast neun von zehn Unternehmen (89 Prozent).

29.09.2021: Autopreise legen durch Chipkrise zu

Die Lieferkrise bei Mikrochips macht sich zunehmend auch im Geldbeutel der Verbraucher bemerkbar. Weil weniger Fahrzeuge produziert werden, gäbe es weniger Rabatte, analysiert Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. Ein typischer Neuwagen sei im August und September im Schnitt um 360 Euro teurer geworden. „Auch in den nächsten Monaten müssen Neuwagenkäufer mit sinkenden Rabatten rechnen“, schätzt der Experte. Wer auf einen Gebrauchtwagen ausweichen will, hat es kaum leichter: Im Juli und August wurden typische dreijährige Gebrauchte rund zweieinhalb Prozent teurer, wie aus Zahlen des Marktbeobachters Deutsche Automobil Treuhand (DAT) hervorgeht. Man gehe von einem weiteren Anstieg aus. „Der Gebrauchtwagenmarkt erlebt derzeit einen Höhenflug bei den Preisen“, berichtet ein DAT-Sprecher. Vor allem würden momentan Firmenwagen, Vermieterfahrzeuge und Kurzzulassungen fehlen, die dieses Marktsegment normalerweise auffüllen.

28.09.2021: Ford-Chef rechnet mit Engpässen bis Ende 2022

Ford stellt sich darauf ein, dass die Autobranche noch lange unter der Halbleiterknappheit leiden wird. „Ich denke, man kann mit Sicherheit sagen, dass uns voraussichtlich bis Ende kommenden Jahres wichtige Elektronik-Teile fehlen werden“, sagte Ford-Chef Jim Farley laut dpa dem TV-Sender CNBC.

28.09.2021: Hersteller bauen Fahrzeuge auf Halde

Die Halbleiterkrise führt bei Auto- und Nutzfahrzeugherstellern zu ungewohnten Abläufen in der Produktion. Sie sind gezwungen, unfertige Modelle abzustellen, um sie später nachrüsten und ausliefern zu können. Bei Daimler Truck gäbe es beispielsweise einen erheblichen Bestand an produzierten Lkw, bei denen wesentliche Teile noch fehlen, erklärt ein Unternehmenssprecher. „Diese Fahrzeuge werden von unseren Kunden dringend gebraucht. Wir würden sie auch gern ausliefern, warten aber auf die entsprechenden Teile.“ Betroffen ist unter anderem das Lkw-Werk im rheinland-pfälzischen Wörth. Bei der Pkw-Sparte Mercedes-Benz wird das Wort „Halde“ zwar offiziell vermieden. Zwischenlagerung sei durchaus normal, so eine Sprecherin, mittlerweile spricht man aber von einem zeitweise „erhöhten Aufkommen“ solcher Maßnahmen. Volkswagen handelt ähnlich: Die einzelnen Marken nutzten jede Chance zur Produktion, heißt es. „Dazu gehört auch die Möglichkeit, Fahrzeuge zunächst unfertig zu bauen, um sie unverzüglich nachzurüsten, sobald die entsprechenden Halbleiter und Bauteile wieder vorrätig sind“, erklärt ein Sprecher. Das komme aber nur infrage, falls der Mehraufwand nicht zu groß werde. Bei BMW gäbe es laut dpa ebenso Fahrzeuge, deren Bau nicht ganz beendet werde. Man reagiere schnell auf kurzfristig verfügbare Komponenten, um die Autos dann zügig fertigzustellen, erklärt eine Sprecherin.

28.09.2021: Hella kommt verhältnismäßig gut durch die Krise

Hella bestätigt die vorläufigen Ergebnisse für das erste Geschäftsjahresquartal von Anfang Juni bis Ende August 2021. „Angesichts der aktuellen Marktbedingungen war der Start ins neue Geschäftsjahr wie erwartet sehr herausfordernd. So wurde insbesondere unser Automotive-Geschäft durch weiter zunehmende Versorgungsengpässe für bestimmte Elektronikkomponenten beeinträchtigt“, sagt Hella-Chef Rolf Breidenbach. Im Segment Automotive ist der Umsatz im ersten Quartal um 7,2 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro gestiegen. Das Umsatzplus sei primär auf eine hohe Nachfrage nach Licht- und Elektronikprodukten sowie neue Serienanläufe insbesondere im chinesischen Markt zurückzuführen, so der Zulieferer. Infolgedessen konnte sich das Segment trotz der sich weiter verschärfenden Ressourcenengpässe besser entwickeln als die weltweite Fahrzeugproduktion.

27.09.2021: Halbleiterkrise bedingt höhere Mietwagenpreise

Wegen der Produktionsengpässe bei den OEMs kosten Mietautos nach Branchenangaben nun deutlich mehr. „In Deutschland liegen wir im Moment im Durchschnitt zehn bis 20 Prozent über den Preisen von 2019“, so eine Sixt-Sprecherin. Für 2022 seien die Auswirkungen der Lieferengpässe schwer abzusehen, betont der Mietwagenanbieter. Normalerweise kauften die deutschen Autovermieter den Herstellern 350.000 bis 400.000 Autos ab, „das sind zehn bis zwölf Prozent des Gesamtmarktes“, erläutert Jens Hilgerloh, Präsident des Bundesverbands der Autovermieter (BAV). Aufgrund der Halbleiterkrise würden die Lieferzeiten länger werden und Rabatte entfallen. Hilgerloh schätzt, dass 20 bis 25 Prozent der von den Vermietern in Deutschland benötigten Fahrzeuge nicht geliefert werden können und somit etwa 75.000 in den Flotten fehlen. „Die Autovermieter stehen bei den Herstellern nicht an erster Stelle“, so der BAV-Präsident. Zum einen würden die Autobauer mehr am Autoverkauf an Privatkunden verdienen, zum anderen hätten die Geschäftsbeziehungen während der Corona-Lockdowns gelitten, sagt Hilgerloh. Einige Vermieter hätten trotz Liefervereinbarungen keine neuen Fahrzeuge mehr abnehmen wollen, weil die Flotten verkleinert wurden. Nun stocken die Autovermieter wieder auf.

24.09.2021: TSMC will seine CO2-Emissionen verringern

Trotz aller Kapazitätserweiterungen will der Halbleiterhersteller TSMC bis zum Jahr 2050 keine Netto-Emissionen mehr verursachen. Detaillierte Hintergründe zu diesem Vorhaben nannte das taiwanesische Unternehmen nicht. Allerdings seien auf absehbare Zeit ebenfalls Einsparungen geplant: Ab 2025 sollen die CO2-Emissionen nicht weiter zunehmen, im Jahr 2030 dann zum Emissionsstand von 2020 zurückgekehrt werden.

24.09.2021: Porsche SE beteiligt sich Halbleiter-Spezialsiten

Die Porsche SE baut ihr Beteiligungsportfolio mit einer Investition in ProteanTecs aus dem israelischen Haifa weiter aus. Die Technologie des 2017 gegründeten Unternehmens ermöglicht die Funktions- und Leistungsüberwachung von Halbleitern und elektronischen Systemen über den gesamten Lebenszyklus von der Entwicklung bis zum Betrieb. „Aufgrund der rasanten technologischen Fortschritte und der stetig zunehmenden Anforderungen an neue Halbleitergenerationen besteht ein großes Marktpotential für die Technologie von ProteanTecs“, erklärt Lutz Meschke, Vorstand für Beteiligungsmanagement der Porsche SE. Bei der auf maschinellem Lernen basierenden Softwareplattform werden eigens entwickelte Agenten in das Halbleiterdesign integriert. Sie dienen als Sensoren und ermöglichen das Auslesen und die Analyse der Funktions- und Leistungsfähigkeit. Dadurch könne die Qualität und Zuverlässigkeit von Halbleitern gesteigert sowie die Lebensdauer verlängert werden.

24.09.2021: Hella rechnet wegen Chipmangel mit Umsatzverlust

Der weltweite Chipmangel durchkreuzt auch die Geschäftspläne von Hella. Zwar habe sich das Unternehmen im ersten Geschäftsquartal bis Ende August besser entwickelt als der Markt, dennoch kappt das Management seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Weil die OEMs infolge der Engpässe weniger Fahrzeuge bauen können, rechnet der Zulieferer bis 31. Mai 2022 nur noch mit einem Umsatz von sechs bis 6,5 Milliarden Euro. Bisher war der Vorstand von 6,6 bis 6,9 Milliarden Euro ausgegangen. Hella bekomme trotz voller Auftragsbücher die Engpässe in den globalen Liefer- und Logistikketten immer mehr zu spüren, so Hella-Chef Rolf Breidenbach. Er benennt als Probleme sowohl die weiter anziehenden Material- und Rohstoffpreise als auch pandemiebedingte Produktionsstillstände bei Chiplieferanten in Asien. Die Situation habe sich in den vergangenen Wochen "weiter verschärft".

24.09.2021: US-Regierung fordert Daten über Lieferketten

Die US-Regierung will stärker gegen die Halbleiter-Engpässe vorgehen. Jüngst gab es laut dpa eine Videokonferenz mit Top-Managern verschiedener Branchen, darunter auch Intel, Ford, General Motors und Stellantis. In einem ersten Schritt will Handelsministerin Gina Raimondo sich ein besseres Bild von der Situation verschaffen. Dafür hofft sie auf Daten aus allen Teilen der Lieferkette – von Herstellern und Abnehmern von Halbleitern, sowie Zwischenhändlern. Alle beteiligten Unternehmen wurden aufgerufen, Daten über die Entwicklung der Bestände, der Nachfrage und der Liefersituation zur Verfügung zu stellen. Die Teilnahme ist freiwillig. Raimondo betont aber, dass sie nach einer rechtlichen Grundlage für das verpflichtende Einfordern der Informationen suchen könnte, wenn es zu wenige Rückmeldungen gebe. Bisher waren viele Firmen nicht bereit, Einblicke in ihre Lieferketten zu geben.

23.09.2021: Chipmangel kostet 7,7 Millionen Fahrzeuge

Im Jahr 2021 werden aufgrund des Chipmangels weltweit insgesamt 7,7 Millionen Fahrzeuge weniger produziert. Dies prognostiziert das Beratungsunternehmen AlixPartners in einer aktualisierten Schätzung. Im Mai gingen die Analysten noch von 3,9 Millionen Automobilen aus. Dies entspreche einer Summe von 210 Milliarden US-Dollar. „Die Produktionskapazität im Chipbereich hat sich – entgegen vieler früherer Erwartungen – bislang nicht erholt und das Vorkrisenniveau ist bei weitem noch nicht erreicht. Während die OEMs dies mit zum Teil höheren Fahrzeugpreisen kompensieren können, tun sich die Zulieferer damit schwerer und sind nach unserer Einschätzung noch mehr vom Chipmangel betroffen als die OEMs“, sagt Marcus Kleinfeld, Managing Director bei AlixPartners in Deutschland.

23.09.2021: Faurecia kappt Jahresziele wegen Chipmangels

Der weltweite Chipmangel macht Faurecia schwerer zu schaffen als gedacht. Weil die Autohersteller derzeit weniger Fahrzeuge bauen können, rechnet die Faurecia-Führung für 2021 nur noch mit einem Umsatz von 15,5 Milliarden statt mindestens 16,5 Milliarden Euro. Der französische Zulieferer kalkuliert dabei mit einer branchenweiten Jahresproduktion von etwa 72 Millionen Autos – 4,8 Millionen Einheiten weniger als angenommen. Im vergangenen Jahr wurde bei 71 Millionen Fahrzeugen ein Umsatz von 14,5 Milliarden Euro erzielt.

22.09.2021: Halbleitermarkt legt 2021 kräftig zu

Das Marktforschungsinstitut IDC prognostiziert, dass der Halbleitermarkt im Jahr 2021 um 17,3 Prozent zulegt – 2020 waren es 10,8 Prozent. Dabei werden die Wafer-Preise weiterhin ansteigen, so die Experten. Im Automobilsektor seien sogar Umsatzanstiege bei Halbleitern von 22,8 Prozent zu erwarten, da die Engpässe zum Jahresende gemildert werden könnten.  Normalität werde in der Industrie, laut den Marktforschern, trotzdem erst Mitte 2022 einkehren. Im Jahr 2023 bestehe sogar das Potenzial für Überkapazitäten. 2025 könnte der Halbleitermarkt dann ein Volumen von 600 Milliarden US-Dollar ausmachen.

22.09.2021: Maschinenbauer in NRW prüfen Lieferketten

Probleme in den Lieferketten bremsen den Aufschwung der Maschinenbauindustrie in Nordrhein-Westfalen. Wie aus einer Mitgliederbefragung des Branchenverbands VDMA hervorgeht, beklagen über 85 Prozent „merkliche oder gravierende Behinderungen“ und berichten von Zulieferengpässen bei Elektronikkomponenten. Viele Unternehmen planen deshalb, ihre Lieferketten neu auszurichten: 29 Prozent wollen das generell und 52 Prozent zumindest für kritische Teile tun. 82 Prozent der Befragten wollen ein breiteres Lieferantennetzwerk unterhalten, 77 Prozent mehr Material im Lager vorhalten und 45 Prozent stärker auf die geografische Verteilung der Lieferanten achten.

22.09.2021: VW-Stammwerk verlängert Kurzarbeit

Der Mangel an Mikrochips und Elektronik-Bauteilen hat im Volkswagen-Stammwerk Wolfsburg auch in der kommenden Woche eine deutlich gebremste Produktion sowie Kurzarbeit zur Folge. Bis Donnerstag würde demnach nur an der Montagelinie 3 in der Frühschicht gearbeitet. Die anderen Bänder stünden dann still, so ein Unternehmenssprecher. Der Autobauer begründet den Schritt erneut mit der anhaltend eingeschränkten Liefersituation bei Halbleitern.

22.09.2021: Daimler kämpft um jeden Lkw

Die Halbleiterkrise belastet auch das Lkw-Geschäft von Daimler. „Wir kämpfen um jeden Lkw“, zitiert die Automobilwoche die Truck-Europachefin Karen Radström. Ab Oktober sollen im Daimler-Werk Wörth die ersten elektrischen Actros produziert werden.

22.09.2021: VW-Tochter rechnet mit schwachem Quartal

Die Volkswagen-Nutzfahrzeugtochter Traton rechnet in diesem Quartal mit deutlich schwächeren Verkäufen als geplant. Die Knappheit bei Chips und anderen wichtigen Teilen hätten seit Ende August zu einem verringerten Absatz geführt, insbesondere der September leide darunter, so das Unternehmen. Die Situation könnte bis ins kommende Jahr anhalten. Betroffen seien davon alle Marken der Gruppe: MAN, Scania, Navistar und die brasilianische Sparte VW Caminhões e Ônibus. „Wir haben bereits Mittel ergriffen, um die Versorgungsengpässe so weit wie möglich abzufedern“, sagt Traton-Chef Matthias Gründler. Vor allem die Corona-Lage in Malaysia belaste die Versorgung mit Halbleitern, da das Land ein wichtiger Standort der Chipfertiger ist.

20.06.2021: Neue Infineon-Chipfabrik in Villach trifft auf hohe Nachfrage

Der Halbleiterkonzern Infineon setzt große Hoffnungen in seine neue Chipfabrik im österreichischen Villach. Die Nachfrage sei jedenfalls groß: „Die Kunden reißen uns die Chips aus der Hand, das Timing ist perfekt“, sagt Infineon-Vorstand Jochen Hanebeck. Rund 1,6 Milliarden Euro hat das Werk gekostet. Die Kapazitäten müssen innerhalb der nächsten Jahre zunächst voll aufgebaut werden, künftig soll die Villacher 300-mm-Dünnwafer-Fabrik mit dem Standort in Dresden zu einer virtuellen Mega-Fabrik zusammengeschlossen werden. Beide Fabriken zusammen hätten im Endausbau ein Umsatzpotenzial von 5 Milliarden Euro jährlich.

20.09.2021: Subaru verlängert Produktionsstopp

Subaru verlängert seinen temporären Produktionsstopp am Standort im japanischen Gunma. Der Wiederanlauf des Hauptwerks, des Werks Yajima sowie des Motoren- und Getriebewerk Oizumi sei nun für den 23. September geplant, teilt der OEM mit. Damit wäre die Produktion für zwölf Tage ausgesetzt gewesen.

20.09.2021: Skoda drosselt Produktion wegen Chipmangels

Skoda setzt wegen des Halbleitermangels die Produktion in zwei Werken für einen kurzen Zeitraum aus. Im Stammwerk in Mlada Boleslav sowie in Kvasiny stehen die Bänder vom 27. September an für eine Woche still. Hintergrund der Lieferschwierigkeiten bei den Chips seien unter anderem gestiegene Corona-Zahlen in Produktionsländern wie Malaysia, hieß es. Bis zum Jahresende rechne man mit einer gewissen Verbesserung bei den Lieferketten.

20.09.2021: Autohändler sorgen sich um Lieferkrise

VW- und Audi-Händler blicken mit Sorge in die Zukunft. „Die nächsten Monate werden nicht einfach, das Tempo des ersten Halbjahres werden wir nicht halten können. Die Kosten sind da, die Autos nicht. Aus der Halbleiterkrise wird eine echte Lieferkrise", zitiert die Automobilwoche den Präsidenten des VW- und Audi-Partnerverbands, Dirk Weddigen von Knapp, aus internen Verbandsnachrichten.

16.09.2021: Bitkom begrüßt EU-Pläne hinsichtlich Mikrochips

Die Pläne der EU-Kommission, ein europäisches Wirtschaftssystem für Mikrochips aufzubauen, finden Anklang beim Digitalverband Bitkom. „Die anhaltenden Lieferengpässe von Chips und die Abhängigkeit von außereuropäischen Produzenten sind ein Risiko für die europäische Wirtschaft“, warnt Bitkom-Präsident Achim Berg. Die Corona-Pandemie sei jedoch nur ein Teil der Erklärung. Der Mangel habe im Wesentlichen strukturelle Ursachen. Laut Berg sei es höchste Zeit, dass die EU-Staaten ihre Kräfte bündeln, um eigene Kapazitäten zur Chip-Produktion aufzubauen sowie Forschung und Entwicklung zu fördern. Es müsse jedoch allen bewusst sein, dass europäische Chip-Hersteller für den Weltmarkt produzieren und nicht auf Fingerschnipp hin ihre Lieferungen zu EU-Kunden umlenken können, so Berg.

16.09.2021: VDMA rechnet mit schwächerem Umsatzwachstum

Während sich die Auftragsbücher im Maschinen- und Anlagenbau in den vergangenen Monaten gut gefüllt haben, kämpfen viele Unternehmen mit zunehmenden Material- und Lieferengpässen. 81 Prozent der Maschinenbaufirmen hätten mittlerweile merkliche oder gravierende Beeinträchtigungen in ihren Lieferketten, betont VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Drastisch zugenommen hätten insbesondere Knappheiten bei Elektronikkomponenten. Eine Entspannung sei in den kommenden drei Monate nicht zu erwarten. „40 Prozent der befragten Maschinenbaufirmen rechnen sogar mit zunehmenden Problemen, 52 Prozent mit gleichbleibenden Herausforderungen“, erläutert Wiechers. Der Verband geht für 2022 daher von einem etwas schwächeren Produktionszuwachs von real fünf Prozent aus.

Jedoch werde all das, was aus Knappheitsgründen momentan nicht gefertigt werden kann, im nächsten Jahr umgesetzt, prognostiziert der VDMA-Chefvolkswirt. In diesem Sinne können laut VDMA derzeit neun von zehn Firmen weniger umsetzen, als es ohne Produktionsbehinderungen möglich wäre. Knapp die Hälfte der Maschinenbauer beziffert die Verringerung des Umsatzwachstums 2021 infolge von Materialengpässen deshalb auf ein bis fünf Prozentpunkte, mehr als ein Viertel macht sogar einen Abschlag von fünf bis zehn Prozent. Als Folge planen mehr als 70 Prozent der Betriebe, Änderungen in den Lieferketten vorzunehmen. Dies bedeute vor allem, das Zulieferernetzwerk - auch geografisch - zu vergrößern, die Lagerhaltung zu erhöhen und alternative Lieferwege zu suchen, so der VDMA.

16.09.2021: Globalfoundries will Produktion von Autochips verdoppeln

Der US-Chipauftragsfertiger Globalfoundries will seine Produktion dieses Jahr deutlich ausweiten. Das Unternehmen wolle mindestens doppelt so viele Chips für die Autoindustrie ausliefern wie im vergangenen Jahr, zitiert die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei den für Autochips zuständigen Manager Mike Hogan. Auch TSMC und Samsung hatten angesichts der hohen Nachfrage Milliardeninvestitionen angekündigt. Chipfertiger wie Globalfoundries und TSMC produzieren ihre Chips unter anderem im Auftrag von Halbleiterkonzernen wie Infineon und STMicro.

16.09.2021: Chipmangel schmälert Japans Exportwachstum

Japans Exportwachstum hat sich im August unter anderem aufgrund des Chipmangels in der Autoproduktion stärker abgeschwächt als erwartet. Die Ausfuhren seien zwar im Vergleich zum Vorjahr um 26,2 Prozent gestiegen, teilt das Finanzministerium mit, doch der sechste monatliche Zuwachs in Folge fiel deutlich geringer aus als in den Vormonaten. Experten hatten mit einem langsameren Exportanstieg gerechnet, dabei aber ein Plus von mehr als 30 Prozent erwartet.

16.09.2021: Stromausfall legt Dresdner Chiphersteller lahm

Zwei Tage nach dem großen Stromausfall in Dresden läuft beim Chiphersteller Infineon die Produktion wieder an. „Beide Fertigungslinien werden schrittweise wieder hochgefahren“, sagt Unternehmenssprecher Christoph Schumacher. Bis die Produktion wieder unter Volllast fahre, werde es aber noch dauern. Einen konkreten Zeitraum nannte er nicht. „Wir haben ein Notstromaggregat für sicherheitskritische Anlagen“, so Schumacher. Pumpen, Notbeleuchtungen sowie IT-Systeme seien weitergelaufen. Die Produktion fiel hingegen aus. Der nicht weit entfernte Halbleiterhersteller Globalfoundries hat hingegen zwei eigene Energieversorgungszentren - unabhängig vom öffentlichen Netz. „Das hat uns vor großem Schaden bewahrt“, betont Unternehmenssprecher Jens Drews. Auch das neue Bosch-Halbleiterwerk bekam die Auswirkungen des großflächigen Stromausfalls zu spüren: „Die vorhandene Notstromversorgung ist umgehend in Betrieb gegangen und konnte die allerwichtigsten Gebäude- und Sicherheitsfunktionen im Werk Dresden aufrechterhalten“, so eine Sprecherin. Die Produktion hingegen fiel ebenfalls aus - die Anlagen wurden am späten Montagnachmittag kontrolliert wieder hochgefahren.

15.09.2021: Von der Leyen fordert Wirtschaftssystem für Mikrochips

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will ein europäisches Wirtschaftssystem für Mikrochips aufbauen. Damit sollen der Halbleitermangel angegangen und die Unabhängigkeit Europas gestärkt werden. Hierzu werde ein Gesetz vorgestellt werden, ließ von der Leyen durchblicken.

13.09.2021: Vitesco erwartet Umsatzbelastung durch Chipkrise

Der kurz vor der Börsennotierung stehende Autozulieferer Vitesco rechnet im Geschäftsjahr 2021 mit einer deutlichen Umsatzbelastung durch die Chipkrise. „Das macht für uns schon einen wesentlichen Betrag am Umsatz 2021 aus“, so Vorstandschef Andreas Wolf der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag. Der Engpass bei Computerchips habe die guten Perspektiven für die ganze Branche „massiv eingebremst“. Der globale Automarkt werde in diesem Jahr statt prozentual zweistellig nur noch einstellig zulegen. Aus Sicht von Wolf zeichnen sich bei dem Chipengpass noch zwei bis drei schwierige Monate ab. „Vielleicht gibt es bis Anfang 2022 eine leichte Entspannung, weil Chiphersteller ihre Kapazitäten ausbauen“, hofft er. „Das heißt aber nicht, dass wir dann den Normalzustand erreicht haben.“

13.09.2021: Skoda baut 100.000 Autos weniger

Die Volkswagen-Tochter Skoda kann nach den Worten von Spartenchef Thomas Schäfer wegen fehlender Halbleiter in diesem Jahr 100.000 Autos nicht bauen. „Der Chipmangel schmerzt enorm, auch weil die Nachfrage nach unseren Autos weiterhin sehr hoch ist“, sagte Schäfer der Augsburger Allgemeinen. Er hoffe, dass sich die Lage in den kommenden Wochen etwas entspannt, nachdem in Malaysia wieder mehr Chips produziert werden könnten. „Die Chipkrise wird sich noch in das kommende Jahr hineinziehen, aber hoffentlich nicht mehr in der Stärke wie 2021“, so Schäfer.

10.09.2021: Toyota kappt Auslieferungsziel

Der andauernde Halbleitermangel lässt Toyota auf die Bremse treten. Für das bis März laufende Geschäftsjahr rechne der Vorstand aufgrund heruntergefahrener Kapazitäten nur noch mit einer Produktion von neun Millionen Fahrzeugen, teilt der japanische Autobauer mit. Zuvor hatte das Management gut 300.000 Exemplare mehr in Aussicht gestellt. Die Knappheit an Halbleitern sei auf die Ausbreitung des Coronavirus in Südostasien zurückzuführen. Das operative Ergebnisziel von umgerechnet 19,2 Milliarden Euro bleibe allerdings bestehen.

09.09.2021: Halbleiterkrise betrifft 91 Prozent der Autoindustrie

Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat sich laut dem Ifo-Institut weiter verschärft. Immer mehr Unternehmen gäben ihre gestiegenen Einkaufspreise an ihre Kunden weiter. Halbleiter und Mikrochips würden demnach bei 91,5 Prozent der Autohersteller und -zulieferer sowie bei 84 Prozent der Hersteller elektrischer Ausrüstungen fehlen.

08.09.2021: Intel-Chef prognostiziert Chip-Boom bis 2030

Intel-CEO Pat Gelsinger prognostiziert während seiner Keynote auf der IAA in München, dass die Halbleiter bis 2030 über 20 Prozent der Gesamtkosten bei Premium-Fahrzeugen ausmachen werden. Der Umsatz mit Automobil-Halbleitern würde sich demnach bis zum Ende des Jahrzehnts mehr als verdoppeln wird - auf 115 Milliarden US-Dollar. „Diese neue Ära der anhaltenden Nachfrage nach Halbleitern erfordert eine mutige und weitsichtige Denkweise”, so Gelsinger. Europa habe massiv Anteile an der weltweiten Halbleiterproduktion verloren. Bis 2030 sollen diese von derzeit neun Prozent auf rund 20 Prozent ansteigen. Intel werde innerhalb der nächsten zehn Jahre zwei neue Halbleiterfabriken mit einem Investitionsvolumen von bis zu 80 Milliarden Euro in Europa bauen. Zudem werde das Unternehmen weiter in seinen irischen Standort investieren, dort feste Foundry-Kapazitäten vorhalten und das neue Intel Foundry Services Accelerator Programm starten. Mit diesem sollen Chipentwickler in der Autoindustrie beim Übergang zu fortschrittlicheren Nodes unterstützt werden.

08.09.2021: Toyota fährt Produktion nur langsam wieder hoch

Der Mangel an Halbleitern bremst weiter die Pkw-Produktion im Toyota-Werk im tschechischen Kolin aus. Nach der um drei Wochen verlängerten Sommerpause laufen die Fließbänder zwar wieder an, wie ein Sprecher des Autobauers bestätigte. Doch sollen in dieser Woche nur mehrere Hundert Autos gefertigt werden. Vor der Chipkrise waren es bis zu tausend Fahrzeuge am Tag gewesen. Man werde die Lage anhand von Informationen der Zuliefererfirmen jeden Tag neu bewerten, sagte der Sprecher weiter. In Kolin, das knapp 60 Kilometer östlich von Prag liegt, stellen die Japaner unter anderem den Kleinwagen Aygo her. In dem Werk sind mehr als 3.000 Menschen beschäftigt. Von dem Halbleitermangel ist die ganze Autobranche betroffen, sodass Werke verschiedener Hersteller immer wieder die Produktion unterbrechen müssen.

07.09.2021: PwC sieht Produktionspläne der Autobauer skeptisch

Die Unternehmensberatung PwC beurteilt die Produktions- und Absatzpläne der Autoindustrie angesichts der Halbleiterkrise mit großer Skepsis. Der Ausbau von Halbleiter-Produktionsanlagen dauere bis zu zwei Jahre, der Bau neuer Werke sogar fünf Jahre - deshalb sei „keine kurzfristige Erholung der Versorgung mit Halbleitern zu erwarte“, so PwC-Experte Tanjeff Schadt. „Die negativen Effekte der Halbleiterkrise sind enorm und erreichen bislang fast 50 Prozent der Effekte durch Covid-19 aus dem Jahr 2020“, ergänzt PwC-Autobranchenexperte Thomas Steinberger. Schon im ersten Halbjahr seien 4,0 Millionen Autos weniger gebaut worden als geplant. Volkswagen lag demnach 21 Prozent unter Plan, Ford 18 Prozent, Stellantis 15 Prozent, GM zwölf Prozent, Daimler zwei Prozent. BMW trifft es erst jetzt. Angesichts kurzfristiger Produktionsausfälle und der Lage bei den Zulieferern seien die geplanten Steigerungen im dritten und vierten Quartal „kritisch zu hinterfragen“, warnen die Experten. Vor allem kleine Zulieferer mit einer hohen Abhängigkeit von einzelnen Regionen, Autoherstellern und Fahrzeugklassen müssen sich laut PwC auf große Schwankungen einstellen.

07.09.2021: Anhaltende Chipkrise besorgt VW-Chefaufseher

Das Fehlen größerer Mengen von Elektronik-Bauteilen dürfte nach jetziger Einschätzung wohl nicht so rasch vorbei sein, erklärt Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch. „Wir müssen uns damit auseinandersetzen, dass wir bis ins erste Halbjahr 2022, vielleicht auch noch weitergehender mit Auswirkungen zu rechnen haben.“ Pötsch betont, die Fabriken der großen Chipproduzenten würden „rund um die Uhr gefahren werden - da gibt es aktuell keine größeren Spielräume“. Autobauer hatten den künftigen Bedarf unterschätzt und daher vielerorts Lieferverträge storniert. Rasche Neubauten von Chipfabriken hält er für eher unrealistisch: „Der Bau zusätzlicher Halbleiterfabriken kostet Zeit, unter zwei bis drei Jahren ist meist nichts möglich. Und die Investitionsdimensionen sind enorm.“ Parallel dazu werde die Nachfrage zulegen: „Der mittelfristige Bedarf an Halbleitern wird größer sein, als er noch vor kürzerer Zeit eingeschätzt worden ist.“ Der VW-Chefaufseher sprach sich in diesem Sinne für ein koordiniertes Vorgehen zwischen den EU-Staaten aus, um dem Thema mehr Aufmerksamkeit zu widmen.

06.09.2021: Daimler erwartet Entspannung der Chipkrise erst 2023

Daimler-Vorstandschef Ola Källenius erwartet etwas Entspannung, aber noch kein Ende der Halbleiterkrise. Die jüngsten Corona-Lockdowns in Malaysia hätten Mercedes-Benz im laufenden Quartal getroffen und „die Situation ist volatil“, so Källenius. Er hoffe, dass es im vierten Quartal besser werde, aber die Nachfrage nach Halbleitern werde auch nächstes Jahr höher sein als die weltweite Produktionskapazität. Dies sei ein strukturelles Problem und habe nichts mit der Pandemie zu tun. Erst 2023 erwarte er eine deutliche Entspannung.

05.09.2021: Brose kann Aufträge nicht in Umsatz ummünzen

Brose dämpft angesichts des weltweiten Chip-Mangels die Erwartungen. "Nach einem guten Start in das Geschäftsjahr macht sich die Halbleiterkrise seit Juli so richtig bemerkbar", so Brose-Chef Ulrich Schrickel gegenüber der Automobilwoche. Derzeit sei eine zuverlässige Prognose trotz Rekordjahr bei den Auftragseingängen schwierig, da viele OEMs ihre Werke vorrübergehend schließen „Wir planen noch mit rund 5,5 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr lagen wir bei 5,1 Milliarden Euro“, verdeutlicht der Brose-Chef mit Blick auf den Umsatz. Wenn es im Jahresverlauf zu keiner Beruhigung der Halbleitersituation komme, müsse die Prognose womöglich nach unten korrigiert werden. Aufträge und Markt seien vorhanden, um deutlich über sechs Milliarden Euro Umsatz erzielen zu können, betont Schrickel. „Wir schätzen, dass die Auswirkungen bis Anfang 2022 zu spüren sein werden.“

03.09.2021: Daimler-Chef prognostiziert geringeren Absatz

Der anhaltende Halbleitermangel bremst nach Einschätzung von Daimler-Chef Ola Källenius den Absatz des Stuttgarter Autobauers. „Mit den Werkschließungen bei Halbleiterlieferanten in Malaysia und anderswo ist die Herausforderung nun noch größer geworden“, sagte der Manager der Automobilwoche. Die Autoverkäufe würden im dritten Quartal „voraussichtlich spürbar“ unter denen des zweiten Jahresviertels liegen. Wie lange die Halbleiterkrise das Geschäft der Autobauer noch beeinträchtigen könnte, wagte der Daimler-Chef nicht vorherzusagen. Längerfristige Prognosen seien sehr schwierig. „Wichtig ist, dass die Nachfrage nach den Fahrzeugen da ist. Irgendwann wird auch das Problem der Halbleiter gelöst sein.“

03.09.2021: Halbleitermangel sorgt weiter für Kurzarbeit bei VW

Im Volkswagen-Werk Emden sollen nur eine Woche nach dem Ende Werksferien die Bänder wieder stillstehen. Für die kommende Woche ist bereits Kurzarbeit angemeldet worden. Es komme vor allem der Halbleiternachschub aus Südostasien ins Stocken, berichtet Emdens Betriebsratsvorsitzender Manfred Wulff. Laut ihm hätten in Emden durch die Vielzahl an Kurzarbeitstagen mehr als 40.000 Fahrzeuge nicht gebaut werden können. An den Standorten Zwickau und Dresden, die zuletzt auch von Kurzarbeit betroffen waren, soll die Fertigung nächste Woche dagegen wieder normal laufen. Wegen fehlender Halbleiter hatte VW die Kurzarbeit im Stammwerk Wolfsburg zuletzt bis zum 5. September verlängert. Dort läuft die Produktion daher nur eingeschränkt. Wie es in der kommenden Woche weitergeht, blieb zunächst offen.

03.09.2021: Daimler schmeißt Produktion an mehreren Standorten wieder an

Nach Unterbrechungen in mehreren Mercedes-Werken fährt Daimler die Maschinen kommende Woche wieder hoch. Einzig am Standort Sindelfingen werde die Produktion wie bisher weiter in Teilbereichen stillstehen, teilt der Konzern mit. Alle anderen Werke sollen wieder „nahezu uneingeschränkt“ laufen. Das bedeutet, dass an den Mercedes-Standorten in Bremen, Rastatt sowie im ungarischen Kecskemét - anders als diese Woche - voll gearbeitet werden soll.

02.09.2021: Vauxhall-Manager hält an Lieferketten-Management fest

Die fehlenden Halbleiter in der Autoindustrie werden in den nächsten zwei bis drei Monaten weiterhin ein Problem sein, meint Paul Willcox, Managing Director der Opel-Schwestermarke Vauxhall. Gegenüber der BBC prognostizierte er, dass die Krise mindestens bis zum Jahresende anhalten wird. Die damit verbundenen Produktionsausfälle würden jedoch nicht zu der Notwendigkeit führen, die globalen Lieferketten grundlegend zu verändern. Vielmehr werden sich die schlanken Produktionsprozesse kurz- bis mittelfristig nicht ändern, so Willcox. „Vielleicht müssen wir auf mehr Stabilität in Bezug auf unsere vertraglichen Vereinbarungen achten, aber ich sehe keine fundamentalen Wandel in der Handlungsweise.“ Die Situation zeige lediglich auf, dass man „in einer Krise ziemlich verwundbar sein kann“. So standen auch in den beiden britischen Opel-Werken Ellesmere Port und Luton zeitweise die Bänder still.

02.09.2021: Ford muss Fiesta-Produktion erneut stoppen

Halbleiter-Engpässe machen auch Ford weiter zu schaffen. Man setze die Produktion in Köln ab heute vorerst für gut zwei Wochen aus, teilt das Unternehmen mit. Bei der Fiesta-Montage fehlen demnach Türmodule, die wiederum nicht angeliefert wurden, da deren Hersteller keine Halbleiter aus Malaysia bekommt. Die Ford-Bänder hatten aus diesem Grund schon in der vergangenen Woche stillgestanden, die Wiederaufnahme der Arbeit für zwei Tage war ein kurzes Intermezzo.

02.09.2021: Branchenxperte warnt vor Krise nach der Krise

Während sich die Auftragsbücher füllen, können die Autobauer nicht genügen Fahrzeuge produzieren und müssen ihre Bänder tage- oder wochenweise anhalten, weil Halbleiter und Mikrochips fehlen. In zwei Jahren dürfte die Chip-Krise ausgestanden sein, doch dann drohe schon der nächste Engpass, meint Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. Seines Erachtens wird die starke Nachfrage nach E-Autos ab 2024 „zu einer Verknappung des Batterie-Zellangebots führen“. Egal ob bei Halbleiter- oder Zellfabriken – es gebe keinen „Zauberstab“, der die Fabriken über Nacht aus dem Boden wachsen lasse.

02.09.2021: Lieferengpässe trüben Stimmung der Autoindustrie

Die Stimmung der deutschen Autoindustrie hat sich laut einer Ifo-Umfrage im August verschlechtert – auf den schlechtesten Wert seit April. „Das zeigt, dass die Autobranche nach wie vor unter Lieferengpässen von Vorprodukten leidet, insbesondere bei Chips“, so der Leiter des Ifo-Zentrums für Industrieökonomik, Oliver Falck.

02.09.2021: Mahle befürchtet volatiles Halbjahr

Mahle hat im ersten Halbjahr erstmals seit 2018 wieder einen kleinen Gewinn von knapp 55 Millionen Euro verbucht, blieb aber unter der Umsatzmarke von sechs Milliarden Euro. Beim Ausblick aufs zweite Halbjahr gab sich der Zulieferer vorsichtiger. Dieses könne wegen Risiken wie hoher Rohstoffpreise und weiterer Halbleiter-Engpässe "volatiler" werden.

02.09.2021: Politiker fordern mehr deutsche Chip-Fabriken

Wirtschaftsminister Peter Altmaier will die Produktion von wichtigen Mikrochips in Deutschland deutlich ausweiten. Ziel sei es, mehr technologische Souveränität zu erlangen und Abhängigkeiten zu verringern. Da Mikrochips zu bezahlbaren Preisen zu einer Wettbewerbsfrage werden, befinde sich die Bundesregierung aber auch im Gespräch mit großen ausländischen Investoren. Europas Marktanteil an der weltweiten Chipproduktion solle bis 2030 auf 20 Prozent verdoppelt werden. Dies bedeute wegen der gleichzeitig stark steigenden weltweiten Produktion eine Verdrei- oder Vervierfachung der Produktion in Deutschland. Geplant ist ein zweites europäisches Großprojekt. Die Bundesregierung habe dafür laut Altmaier bisher rund drei Milliarden Euro an Fördermitteln im Haushalt eingeplant. Diese Summe könne nach Bedarf auf fünf bis zehn Milliarden Euro steigen. Auch SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz sieht in der Finanzplanung Mittel für den Aufbau einer Halbleiter-Produktion vor: „Aber wir müssen dafür sorgen, dass es jetzt auch wirklich klappt, dass etwas angepackt wird und nicht nur Geld bereitsteht.“

30.08.2021: Daimler weitet Kurzarbeit wieder deutlich aus

Angesichts der anhaltenden Chipkrise weitet Daimler ab dieser Woche die Kurzarbeit an mehreren Standorten aus. In den Mercedes-Werken in Bremen, Rastatt sowie im ungarischen Kecskemét und teils in Sindelfingen werde die Produktion stillstehen, so der Autobauer. Letzte Woche ruhten bereits die Maschinen in Bremen und in Teilbereichen des Sindelfinger Werks. Die vier Produktionsstätten waren schon mehrfach von Kurzarbeit und Stillständen betroffen.

30.08.2021: PVA TePla erhält neuen Auftrag von Siltronic

PVA TePla verzeichnet eine deutlich steigende Nachfrage nach Produktionsanlagen aus der Hableiterindustrie und erwartet in diesem Sinne eine vielversprechende Entwicklung für die nächsten Jahre. „Der nun erhaltene Auftrag von unserem langjährigen Kunden Siltronic, der im Rahmen seiner kürzlich bekannt gegebenen Investition seine Halbleiter-Waferfertigung in Singapur deutlich ausbaut, unterstreicht diesen Markttrend',so der Vorstandsvorsitzende des hessischen Unternehmens, Manfred Bender.

26.08.2021: VW verlängert Kurzarbeit wegen fehlender Halbleiter

Die Produktion im Volkswagen-Stammwerk in Wolfsburg läuft wegen fehlender Halbleiter eingeschränkt weiter. Die Kurzarbeit wurde bis zum 5. September verlängert, erklärt ein Unternehmenssprecher. Es solle auf allen Fertigungslinien nur in einer Schicht produziert werden. Neben dem Stammwerk in Wolfsburg seien auch die Standorte Zwickau und Dresden betroffen.

26.08.2021: Britische Autoproduktion erreicht neuen Tiefststand

Die Society of Motor Manufacturers and Traders (SMMT) hatte bereits die besorgniserregenden Absatzzahlen der britischen Autobauer im Juli verkündet, nun folgt das Pendant für die Produktionszahlen: Nach einem historisch schlechten Monat im Juni, sei der Juli gar der schlechteste Monat seit dem Jahr 1956. Grund für den Rückgang ist vor allem der anhaltende Chip-Mangel sowie das Quarantäneerfordernis für viele Mitarbeiter. Die Hersteller produzierten 37,6 Prozent weniger Fahrzeuge als im Vorjahresmonat, der noch stärker von der Coronakrise geprägt war. „Diese Zahlen spiegeln die extrem harten Bedingungen wieder, denen britische Autohersteller sich gegenüber sehen“, betont SMMT-Chef Mike Hawes. „Während der Einfluss der Pingdemic abnehmen wird, weil sich die Quarantäneregeln geändert haben, gibt es bei dem weltweiten Mangel an Chips wenig Aussichten auf Erholung.“

25.08.2021: Opel unterbricht Produktion in Eisenach

Opel hat die Mitarbeiter des Werks Eisenach bis Freitag in Kurzarbeit geschickt. Der Produktionsstopp resultiere aus einem Mangel an elektrischen Komponenten, die ein Zulieferer aus Malaysia aufgrund eines Corona-Ausbruchs nicht liefern könne, so das Branchenportal Elektroniknet. Auch Toyota hatte die Corona-Situation in Malaysia jüngst als einen der Gründe für den Chip-Mangel genannt.

23.08.2021: Infineon erhöht Preise für Halbleiter

Infineon stimmt seine Kunden aufgrund gestiegener Fertigungskosten auf höhere Preise für Halbleiter ein. Dies verkündete Infineon-Chef Reinhard Ploss gegenüber der Wirtschaftswoche. Der Halbleiterhersteller habe selbst mit höheren Kosten zu tun, weil er nicht alle Chips selbst fertige. „Diese Kosten müssen wir natürlich weitergeben“, so Ploss. Als einen der Gründe für die Chip-Knappheit identifiziert er die bisherige Preispolitik: „Wenn die Chips zu sehr niedrigen Preisen gehandelt werden, dann ist der Anreiz, mehr Kapazitäten zu schaffen, sehr gering.“ Laut dem Infineon-Chef werde die Chipkrise im Sinne dessen bis ins Jahr 2022 andauern.

23.08.2021: Streik im Bahn-Güterverkehr verschärft Engpässe

Der Streik im Güterverkehr der Deutschen Bahn verschärft aus Sicht des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) die Engpässe in der Industrie weiter. „Das dürften früher oder später auch die Verbraucher spüren, etwa beim Bau oder dem Autokauf“, so der Leiter der Verbandssektion Logistik, Carsten Knauer. Mit dem Streik würde sich etwa der Chip-Engpass verschärfen. Transportalternativen gebe es kaum. „Jeder Verkehrsträger ist total überbucht und die Preise gehen durch die Decke“, betont Knauer. „Es ist aktuell kurzfristig so gut wie unmöglich, Verkehre auf die Straße zu verlagern.“ Ähnlich hatte sich bereits Ende der Woche der Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV) geäußert. Allerdings sieht Knauer auch die Unternehmen in der Pflicht, für solche Fälle vorzubeugen und die eigenen Lagerkapazitäten auszubauen: „Ich kann es nicht verstehen, warum Unternehmen nicht mehr in Richtung Lager gehen. Ja, es kostet Geld, aber am Ende muss es sein. Ein Streik reicht schon aus, und es kommt nichts mehr nach."

Ein Toyota-Mitarbeiter mit Helm überprüft eine Oberfläche.
Toyota produziert im September 400.000 Autos weniger als geplant. (Bild: Toyota)

23.08.2021: Toyota produziert 400.000 Autos weniger

Toyota fährt seine weltweite September-Produktion um 40 Prozent zurück, berichtet das Nachrichtenportal Nikkei. Ursprünglich waren 900.000 Autos geplant – nun sind es eine halbe Million. Schuld seien neben dem Chip-Mangel vor allem die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Malaysia und Vietnam. Von der Produktionskürzung betroffen sind jedoch auch vierzehn japanische Fertigungslinien, etwa in der Takaoka-Fabrik in der Präfektur Aichi. In Nordamerika, China, Europa und weiteren Regionen werden insgesamt 220.000 Fahrzeuge weniger gebaut. Das Produktionsziel und die Gewinnprognose für das Geschäftsjahr hat der Autobauer allerdings nicht geändert. Die Experten von Baader Europe führen dies auf das bisherige Lieferkettenmanagement zurück. Demnach sei Toyota bisher kaum von Engpässen betroffen gewesen, die aktuelle Situation wirke sich deshalb nur in geringem Maße negativ auf die Geschäftszahlen des zweiten Halbjahrs aus.

20.08.2021: Audi muss 10.000 Beschäftigte in Kurzarbeit schicken

Aufgrund fehlender Halbleiter müssen bei Audi in Ingolstadt und Neckarsulm rund 10.000 Beschäftigte ihren Sommerurlaub verlängern und in Kurzarbeit. Wie ein Unternehmenssprecher sagt, können mehrere tausend eingeplante Autos nicht gebaut werden. Im Stammwerk Ingolstadt stehen demnach alle Bänder bis zum 30. August still: Auf der Linie 1 wegen Umbauarbeiten für den Produktionsstart des vollelektrischen Q6 etron, auf den beiden anderen Linien wegen Chipmangels. Betroffen seien 6.000 Mitarbeiter. In Neckarsulm steht der größere Teil der Produktion mit etwa 4.000 Mitarbeitern mehrere Tage lang wegen Chip-Mangels. Für September hat Audi ebenfalls vorsorglich Kurzarbeit angemeldet, aber zugleich Zusatzschichten an mehreren Wochenenden geplant. "Man muss von Woche zu Woche planen. In der Vergangenheit mussten auch schon geplante Zusatzschichten wieder abgesagt werden", erklärt der Sprecher.

20.08.2021: Teilemangel zwingt VW-Stammwerk zu Kurzarbeit

Wegen des Mangels an Halbleiter-Bauteilen wird die Produktion im Volkswagen-Stammwerk Wolfsburg nach der Sommerpause nur eingeschränkt anlaufen. Wie ein Sprecher des Unternehmens mitteilt, soll auf allen Fertigungslinien in der kommenden Woche nur in einer Schicht produziert werden. Es werde Kurzarbeit beantragt.

19.08.2021: Hella ist trotz Krise zuversichtlich

Hella konnte den Umsatz im Automotive-Segment im abgelaufenen Geschäftsjahr um 11,6 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro steigern. Für das laufende Geschäftsjahr von Juni bis Mai erwartet der Zulieferer, der bald von Faurecia übernommen wird, eine weitere Steigerung um mindestens 1,1 Milliarden Euro. „Die Marktentwicklung ist weiterhin durch sehr hohe Unsicherheiten geprägt. So wird die weltweite Fahrzeugproduktion insbesondere durch die massiven Ressourcenengpässe in den globalen Liefer- und Logistikketten beeinflusst. Das wird sich auch auf unser Geschäft auswirken“, sagt CEO Rolf Breidenbach. „Aufgrund unser guten strategischen sowie technologischen Aufstellung sind wir jedoch zuversichtlich, dass wir auch in diesem anspruchsvollen Umfeld unsere Geschäftsentwicklung erfolgreich fortsetzen und stärker als der Markt wachsen werden.“

19.08.2021: Geely will Krise durch neue Modelle ausgleichen

Die Einführung neuer Fahrzeuge soll die Auswirkungen des weltweiten Chipmangels und weiterer Coronafolgen bei Geely ausgleichen. Der chinesische OEM will im Gesamtjahr 1,53 Millionen Autos verkaufen, warnt aber zugleich vor der aktuellen Situation. „Die jüngste Verschärfung der Chipknappheit und das weltweite Wiederauftreten von Covid-19-Fällen könnten unsere Verkaufsleistung in den nächsten Monaten erheblich gefährden“, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters den Autobauer.

18.08.2021: Globalfoundries-CEO glaubt nicht an baldiges Ende der Chipkrise

Globalfoundries-CEO Tom Caulfield betont im Interview mit der Wirtschaftswoche, dass der Ausbau des Standorts Dresden geplant ist. Wenn ein Land seine industriellen Lieferketten stärken will, müsse es eine Strategie für die Halbleiterproduktion entwickeln, so der Manager des drittgrößtne Chip-Auftragsfertiger. An ein baldiges Ende der Engpässe zu glauben, hält er für naiv: „Im Bereich Automotive könnte die Lücke aber früher als an in anderen Bereichen geschlossen werden, da dieser nur einen relativ geringen Prozentsatz der Produktion ausmacht. Ich gehe davon aus, dass der Chipmangel in der Autoindustrie 2022 zurückgeht und die Lücke zwischen Nachfrage und Angebot 2023 geschlossen sein wird.“

18.08.2021: VW stellt Produktion von Basisversionen ein

Der ID.3 Pure wird vorübergehend nicht mehr angeboten, erst 2022 kann das Basismodell des E-Autos wieder bestellt werden. Mit diesem Umstand konfrontiert, antwortete der Autobauer auf Anfrage von InsideEVs, dass die anhaltenden Versorgungsengpässe bei Halbleitern aktuell zu einer eingeschränkten Verfügbarkeit bei verschiedenen Einstiegsmodellen führen. „Da diese Versionen in der Regel von den Kunden selten gewählt werden – für das Basismodell des Golf entscheiden sich nur etwa 2-3% der Golf-Käufer – hat sich Volkswagen entschieden, das Angebot zeitweise zu reduzieren. Bereits bestellte Fahrzeuge werden natürlich produziert. Neubestellungen für die genannten Fahrzeuge sind Anfang des kommenden Jahres wieder möglich“, wird der OEM zitiert. Die Reduzierung der Varianten ermögliche ein schnelleres Abarbeiten der hohen Auftragsbestände.

18.08.2021: Ford schickt Mitarbeiter zurück in Kurzarbeit

Ford muss in Köln erneut seine Produktion runterfahren. Aufgrund coronabedingter Ausfälle bei einem Halbleiter-Hersteller in Malaysia sei es zu Lieferproblemen bei einem Türmodul-Zulieferer gekommen, so ein Ford-Sprecher. Schon von Anfang Mai bis Mitte Juli hatte die Fiesta-Produktion in Köln wegen der Halbleiterkrise geruht – hierbei ging es um Technik für andere Bauteile. Erst am Montag war die Belegschaft nach ihrem einmonatigen Werksurlaub in die Produktionshallen zurückgekehrt, nun stehen mindestens zwei weitere Wochen Kurzarbeit an, obwohl der Betriebsrat zunächst nur eine Woche genehmigte. Möglicherweise gebe es bald doch noch eine Lieferung und die Fertigung könne zumindest mit einer Schicht wiederangefahren werden, hofft Ford-Betriebsrat Martin Hennig. Am Ford-Standort in Saarlouis endet der Werksurlaub hingegen Anfang kommender Woche. Die dortige Produktion des Focus sei von den aktuellen Lieferengpässen nicht betroffen, so der OEM.

16.08.2021: Schon wieder Kurzarbeit bei Mercedes-Benz

Erneut müssen Tausende Mitarbeiter im Bremer Mercedes-Werk in Kurzarbeit. Von heute bis Ende der Woche gilt im Werk ein Fertigungsstopp aufgrund der Halbleiterkrise. In Bremen war die Produktion ebenso wie in Rastatt und teils in Sindelfingen erst Anfang letzter Woche wiederaufgenommen worden. Die Standorte Rastatt und Sindelfingen würden laut Konzernangaben regulär arbeiten, an einzelnen Tagen seien aber Unterbrechungen in bestimmten Bereichen vorgesehen. Das ungarische Mercedes-Werk in Kecskemét bleibt hingegen komplett geschlossen, nachdem der mehrwöchige Produktionsstopp bis Ende dieser Woche verlängert wurde.

13.08.2021: Elon Musk beschwert sich über Lieferanten

Elon Musk beschwert sich bei seinem Deutschlandbesuch über Bosch und Renesas. Diese würden bei der Lieferung von „herkömmlichen“ Autochips „bei Weitem die meisten Probleme“ bereiten, zitiert das Handelsblatt den Tesla-Chef. Schon vor einigen Monaten hatte Musk „irrsinnige Schwierigkeiten“ beklagt. Im Februar musste etwa die Produktion des Model 3 in Kalifornien für zwei Tage gestoppt werden. Bei Renesas waren die Probleme Anfang des Jahres auch auf ein Feuer in einer wichtigen Chipfabrik in der Nähe von Tokio zurückzuführen. Erst vor wenigen Wochen konnte die dortige Produktion wieder im vollen Umfang aufgenommen werden.

12.08.2021: Autopreise könnten durch Halbleiterkrise steigen

Die Preise für Autos könnten nach Einschätzung des zum Allianz-Konzern gehörenden Kreditversicherers Euler Hermes in den kommenden Monaten zwischen 4 und 10 Prozent steigen. Wegen fehlender Halbleiter sei die Nachfrage höher als das Angebot: „Die europäischen und deutschen Autobauer sitzen durch die Chip-Knappheit aktuell am längeren Hebel“, so Deutschlandchef Ron van het Hof. Eine Normalisierung sei erst im kommenden Jahr zu erwarten.

11.08.2021: Infineon fordert mehr Planungssicherheit

Der Halbleitermangel könnte durch verbindliche, langfristige Bestellungen vermieden werden, meint Peter Schiefer, Autosparten-Chef des Chipherstellers Infineon. „Es wäre wichtig, dass Autobauer ihren Bedarf an Halbleitern nicht nur für wenige Wochen, sondern besser für 18 bis 24 Monate im Voraus planen und entlang der Lieferkette kommunizieren“, betont der Manager gegenüber dem Handelsblatt.

11.08.2021: Leoni fährt trotz Halbleiterkrise Gewinne ein

Im vergangenen Jahr machte der angeschlagene Kabel- und Bordnetzspezialist vor allem durch tiefrote Zahlen Schlagzeilen. Im ersten Halbjahr 2021 hat der Umsatz nun um 47 Prozent zugelegt. Das operative Ergebnis lag bei 87 Millionen Euro. Vorstandsvorsitzender Aldo Kamper blickt deshalb mit Zuversicht auf die zweite Jahreshälfte, mahnt aber unter anderem aufgrund des Halbleitermangels zur Umsicht: „Die fortdauernden Engpässe in den globalen Lieferketten, die unser Geschäft bereits im ersten Halbjahr belastet haben, werden auch im weiteren Verlauf eine große Herausforderung darstellen.“

10.08.2021: VDA fordert heimische Chipfabriken

Dass die Autohersteller ihre Auftragsbestände aufgrund der Halbleiterkrise nicht zeitig abarbeiten können, zeigt laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) ein grundlegendes Problem auf. Für eine reibungslose Produktion müssten wichtige Bauteile vermehrt vor Ort produziert werden. "Wir brauchen heimische Chipfabriken", fordert VDA-Präsidentin Hildegard Müller in der Thüringer Allgemeinen. Deutschland und Europa müssten Rohstoffsicherheit anders denken. Dazu würden auch neue Handelsabkommen und eine aktivere Außenpolitik zählen. „Es stehen bereits Bänder still, weil Bauteile fehlen“, so Müller. „Ich rechne nicht mit einer Verschlechterung der Lage, aber die Situation ist schwierig, wir sind abhängig vom Weltmarkt.“

09.08.2021: Chip-Mangel belastet den Maschinenbau

Der Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland leidet laut aktuellen Zahlen des ifo-Instituts immer stärker unter Materialengpässen. „Bereits 70 Prozent der Unternehmen im Maschinenbau sehen ihre Produktion durch einen Materialmangel deutlich erschwert“, erläutert VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Besonders problematisch sei die Versorgung mit Elektronikkomponenten und Stahl. In der Automobilproduktion spürten im Juli – dem Institut zufolge – sogar über 83 Prozent der einen Mangel an Vorprodukten, nach knapp 65 Prozent im April. Dies sei der höchste Wert seit dem Jahr 1991.

09.08.2021: Magna kann Erwartungen nicht erfüllen

Trotz einer Umsatzsteigerung von 110 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum beklagt Magna erhebliche Einbußen durch die Halbleiterkrise im zweiten Quartal 2021. Der Umsatz von neun Milliarden US-Dollar und das EBIT-Ergebnis von 540 Millionen US-Dollar lägen deutlich hinter den Erwartungen, so der Zulieferer. Die prozentuale Steigerung sei eher auf die beispiellosen Produktionsunterbrechungen im Vorjahr zurückzuführen als auf eine Besserung bei der Chip-Knappheit.

06.08.2021: Continental gleicht Chip-Mangel durch Reifengeschäft aus

Continental konnte im zweiten Quartal mit einem starken Reifengeschäft punkten, der Kernbereich für zugelieferte Autotechnik bekommt dagegen die Knappheit an Computerchips zu spüren. In diesem Sinne erzielte Conti nach einem Minus von 750 Millionen Euro im Vorjahr zwar einen Nettogewinn von 545 Millionen Euro, die Autozuliefersparte blieb im laufenden Betrieb jedoch in den roten Zahlen. Diese Schwäche könnte die starke Entwicklung der Reifen- und Kunststofftechnik im weiteren Verlauf des Jahres zunichtemachen, prognostiziert JPMorgan-Analyst Jose Asumendi. So zieht die Inflation bei vielen Waren und Dienstleistungen an, was vermehrt auch bei Vorprodukten zum Tragen kommt. „Wir merken die gestiegenen Rohstoffpreise nicht nur bei Rohmaterialien für Reifen, sondern auch in den Autozuliefer-Bereichen“, merkt Conti-Finanzchef Wolfgang Schäfer an. „Die Stahlpreise zum Beispiel sind gestiegen, und auch Halbleiter sind teurer geworden.“ Wäre nicht die globale Halbleiterkrise, bestünde durchweg Anlass zur Zuversicht. Conti-Chef Nikolai Setzer ergänzt: „Insgesamt werden der Chipengpass sowie steigende Rohstoffpreise die Autoindustrie im gesamten Jahr 2021 belasten.“

Ein Conti-Mitarbeiter überprüft eine Leiterplatte.
Continental ist in hohem Maße von Halbleitern abhängig, die etwa bei Bauteilen auf Leiterplatten Anwendung finden. (Bild: Continental)

06.08.2021: GM muss drei Werke in Nordamerika schließen

General Motors fährt im zweiten Quartal einen Nettogewinn von 2,8 Milliarden US-Dollar ein und hebt die Jahresziele auf bis zu 13,5 Milliarden an. Obwohl sich das Geschäft erholt habe, warnt Vorstandschefin Mary Barra jedoch vor anhaltenden Herausforderungen. So litt die Bilanz zuletzt weiter unter Produktionsproblemen aufgrund von Computerchip-Engpässen. Ein Ende der Halbleiterkrise sei nicht in Sicht. In der kommenden Woche müssen deshalb drei Werke in Nordamerika vorübergehend schließen.

06.08.2021: Elmos Semiconductor macht gute Geschäfte

Elmos Semiconductor konnte die positive Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal weiter fortsetzen. Der Umsatz des Unternehemns, das vornehmlich Halbleiter für den Einsatz im Auto entwickelt, produziert und vertreibt, legte im Vorjahresvergleich um gut 34 Prozent zu und erreichte knapp 79 Millionen Euro. „Die anhaltend hohe Nachfrage nach Halbleitern in allen Branchen weltweit führte dazu, dass die Allokationssituation entlang der gesamten Wertschöpfungskette im zweiten Quartal 2021 andauerte. Nach heutigen Erkenntnissen ist auch für 2022 und insbesondere im Bereich der 8 Zoll Waferfertigung weltweit mit nur geringem Kapazitätsaufbau zu rechnen. Infolgedessen sind auch wachstumsdämpfende Engpässe möglich", erläutert Arne Schneider, Vorstandsvorsitzender von Elmos. „Trotz dieser temporären Einflüsse auf Umsatzwachstum und Ergebnis wird Elmos an der langfristig positiven Entwicklung des Halbleitermarkts partizipieren."

06.08.2021: Britische Autobauer verkünden erneut Tiefstwerte

Erst vor wenigen Tagen meldete der Branchenverband SMMT für Juni einen historisch schlechten Monatswert bei der britischen Autoproduktion. Nun folgt die Hiobsbotschaft bei den Absatzzahlen im Juli: Mit rund 123.300 registrierten Fahrzeugen hat die Branche so wenige Autos verkauft wie seit 1998 nicht mehr. Dies seien laut dem Verband 29,5 Prozent weniger als im starken Vorjahresmonat und im Schnitt gut 22 Prozent weniger als in den Jahren 2010 bis 2019. „Der Automobilsektor kämpft weiterhin gegen den Mangel an Halbleitern und Personal, was unsere Fähigkeit behindert, die sich verbessernden Wirtschaftsaussichten in eine vollständige Erholung umzuwandeln“, sagt der SMMT-Chef Mike Hawes. Der Halbleitermangel werde seines Erachtens mindestens bis zum Jahresende problematisch bleiben.

06.08.2021: Süss Microtec steigert Erlös im ersten Halbjahr

Der Halbleitertechnik-Zulieferer Süss Microtec profitiert von anhaltenden Investitionen in den 5G-Netzausbau sowie der weiteren Nachfrage nach Chips. Der Umsatz des ersten Halbjahres stieg verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um knapp fünf Prozent auf 118,5 Millionen Euro. Das Unternehmen profitierte etwa von Kapazitätserweiterungen für die Automobilindustrie und fuhr mit acht Millionen Euro mehr als doppelt so viel Gewinn ein wie im Vorjahreszeitraum.

06.08.2021: Juli war ein Krisenmonat für die Autoindustrie

Die Produktion in den deutschen Automobilwerken ging im Juli erneut zurück. Insgesamt wurden laut Angaben des Verbands der Automobilindustrie (VDA) 246.600 Pkw gefertigt – ein Viertel weniger als im Vorjahresmonat. Nach wie vor bleiben die Lieferengpässe bei Halbleitern ein Hindernis für die Produktion, so der Verband. In den ersten sieben Monaten belief sich die Inlandsproduktion auf knapp zwei Millionen Pkw, was im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von neun Prozent entspreche.

05.08.2021: Schaeffler erzielt Wachstum trotz Halbleiterkrise

Die Schaeffler-Sparte Automotive Technologies erzielte im ersten Halbjahr Umsatzerlöse in Höhe von knapp 4,4 Millionen Euro. Der währungsbereinigte Anstieg um 34,9 Prozent sei auf ein deutliches Wachstum in allen Unternehmensbereichen und Regionen zurückzuführen, so der Zulieferer. Trotzdem habe die Erholung der globalen Automobilproduktion vor allem im zweiten Quartal etwa durch weltweite Lieferengpässe bei Halbleitern gelitten.

04.08.2021: BMW erwartet Dämpfer im zweiten Halbjahr

BMW hat im ersten Halbjahr mehr Autos verkauft als je zuvor und 7,6 Milliarden Euro Gewinn gemacht. Dabei spielten dem OEM sogar die Engpässe bei Halbleitern in die Karten: Bis vor kurzem hatte er damit weniger Probleme als die Konkurrenz und konnten so die Preise hoch halten. „Mit zunehmender Dauer der Lieferengpässe wird die Situation allerdings angespannter. Wir rechnen auch im zweiten Halbjahr mit Produktionseinschränkungen und damit verbundenen Auswirkungen auf den Fahrzeugabsatz“, betont Finanzvorstand Nicolas Peter. Ohne die Engpässe könnte BMW dieses Jahr wohl 70.000 bis 90.000 Autos mehr verkaufen. Fehlende Mikrochips und steigende Rohstoffpreise seien somit „ernstzunehmende Risiken für unseren weiteren Geschäftsverlauf“, ergänzt Vorstandschef Oliver Zipse, der das zweite Halbjahr als „volatiler“ bezeichnet. Vor kurzem habe es europäische Werke getroffen, jetzt werde in China teilweise nur im Ein-Schicht-Betrieb produziert.

04.08.2021: Stellantis koppelt Prognose an Verlauf der Halbleiterkrise

Stellantis hat seine Renditeprognose nach einem kräftigen Zuwachs bei Umsatz und Gewinn im ersten Halbjahr um zehn Prozent angehoben, koppelt dies jedoch an die Voraussetzung, dass die Halbleiterkrise sich nicht weiter verschärft und es nicht zu größeren Corona-Lockdowns in Europa und den USA kommt. Der bereinigte operative Gewinn stieg in den ersten sechs Monaten auf 8,6 Milliarden Euro – nach den pro forma ausgerechneten 752 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

04.08.2021: Industrie leidet unter Materialmangel

64 Prozent der vom Ifo-Institut befragten Unternehmen nennen Engpässe und Probleme bei Vorlieferungen als Hindernis für ihre Produktion. Bereits im Vorquartal hätten die Unternehmen einen Rekordwert gemeldet, der nun deutlich übertroffen worden sei, so Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. „Das könnte zu einer Gefahr für den Aufschwung werden.“ Derzeit bedienen die Hersteller die Nachfrage noch aus ihren Lagern, die sich aber zusehends leerten, erklärt der Experte. „Problematisch sind auch die teilweise stark gestiegenen Einkaufspreise.“ 83 Prozent der Autohersteller und -zulieferer würden demnach die Knappheit bei Halbleitern und Chips zu spüren bekommen.

04.08.2021: Produktionsprobleme bremsen Infineon aus

Der Halbleiterkonzern Infineon profitiert vom anhaltenden Chipboom, legt bei Umsatz und Gewinn jedoch nur minimal zu. Im abgelaufenen Quartal belasteten unter anderem pandemiebedingte Einschränkungen der Fertigung in Melaka (Malaysia) sowie Nachwirkungen eines Wintersturms in Austin (USA). Insgesamt stieg der Umsatz im dritten Geschäftsquartal deshalb im Vergleich zum Vorquartal nur um 22 Millionen auf 2,722 Milliarden Euro. „Die Nachfrage nach Halbleitern ist ungebrochen“, betont Infineon-Chef Reinhard Ploss. Dem stehe aber eine weiterhin sehr angespannte Liefersituation gegenüber. „Die Vorräte sind auf einem historischen Tiefstand, unsere Chips gehen aus der Fertigung direkt in die Endanwendungen“, so Ploss. Positiv dürfte sich künftig die neue Fabrik in Villach auswirken, die am Dienstag ihren Betrieb aufnahm. Im September soll sie offiziell eröffnet und die ersten Wafer ausgeliefert werden.

Daimler in Ungarn.
Daimler hat seine jüngsten Produktionspausen verlängert. Das Werk im ungarischen Kecskemét ruht ohnehin bis Mitte August. (Bild: Daimler)

04.08.2021: Daimler verlängert Kurzarbeit

Daimler hat seine Produktionsstopps bis Ende dieser Woche verlängert. Zunächst hatten Stuttgarter Nachrichten und Stuttgarter Zeitung über diese Auswirkung der Halbleiterkrise berichtet. Die Produktion in den Mercedes-Werken in Bremen sowie teils in Sindelfingen ist bereits seit vergangener Woche unterbrochen, hätte ursprünglichen Angaben zufolge aber diese Woche wiederaufgenommen werden sollen. Abseits dessen bleibt, wie geplant, vorerst auch die Produktion im Werk Rastatt sowie im ungarischen Kecskemét ausgesetzt. In Rastatt soll es nächste Woche weitergehen, in Kecskemét Mitte August.

02.08.2021: JLR ist von Halbleiterkrise schwer getroffen

Jaguar Land Rover erwartet basierend auf jüngsten Rückmeldungen seiner Lieferanten, dass die Chip-Engpässe bis zum 30. September 2021 zunehmen. Das Absatzvolumen würde dadurch etwa um die Hälfte schrumpfen, der Konzern ein negatives Ebit-Ergebnis von unter einer Milliarde britischer Pfund einfahren. Sollte sich die Halbleiterversorgung verbessern, stünde in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres eine positive Ebit-Marge zu Buche. Die Krise sei jedoch erst ausgestanden, wenn die neuen Kapazitäten der Chiphersteller in den nächsten 12 bis 18 Monaten zum Tragen kommen, so JLR. Bis zum Jahresende geht der Hersteller deswegen von weiteren Engpässen aus und priorisiert bei der Produktion Fahrzeuge mit höherer Marge. Wo möglich, sollen auch Änderungen der Chip- und Produktspezifikationen vorgenommen werden.

02.08.2021: Volvo rechnet trotz Rekordergebnis mit Absatzrückgang

Volvo Cars verzeichnet bei Umsatz und Betriebsergebnis das beste Halbjahresergebnis in seiner 94-jährigen Unternehmensgeschichte. Der OEM erzielt einen Umsatz von 13,8 Milliarden Euro, hält aber an seiner Jahresprognose fest. „Das Unternehmen ist trotz der branchenweiten Halbleiter-Knappheit weiter stark gewachsen“, so Håkan Samuelsson, Präsident und CEO von Volvo Cars. Sofern sich die Versorgung mit Halbleitern nicht verbessere, werde für das zweite Halbjahr trotz starker Kundennachfrage ein abflachender Absatz und Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erwartet.

02.08.2021: Nissan profitiert von strategischer Produktion

Nissan hat die Finanzergebnisse für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2021 bekanntgegeben und seine Prognose angehoben. Das Betriebsergebnis belief sich auf umgerechnet 574 Millionen Euro, was laut dem Autobauer unter anderem auf die strategische Produktion zurückzuführen war, welche die Auswirkungen der weltweiten Halbleiterknappheit minimierte.

02.08.2021: ZF rechnet mit anhaltenden Beeinträchtigungen

ZF erzielte im ersten Halbjahr 2021 einen Umsatz von 19,3 Milliarden Euro – 43 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Zulieferer hatte seine Lieferketten teils neu justiert und durch eine stärkere Einbindung lokaler Lieferanten verkürzt. Angesichts der bisherigen Entwicklungen sowie der weiteren Aussichten für die nächsten Monate, werde jedoch an der Prognose von 37 bis 39 Milliarden Euro für das Gesamtjahr festgehalten, so ZF. Auch im zweiten Halbjahr sei mit anhaltenden Belastungen zu rechnen. So könnten etwa Beeinträchtigungen durch die geringe Verfügbarkeit von Halbleitern nicht ausgeschlossen werden.

02.08.2021: Diess befürchtet weitere Produktionsausfälle

Volkswagen-Chef Herbert Diess betont im Interview mit der dpa, dass der Konzern bei der Verteilung von Chips nicht nur Porsche priorisiere – auch Volumenmodell würden uneingeschränkt gefertigt werden. Allerdings seien in den nächsten Wochen erneue Produktionsausfälle zu befürchten. „Es wird sicherlich weiterhin eine gewisse Knappheit an Halbleitern geben. Es ist jedoch immer besser, ein Auto zu wenig zu haben als viele zu viel“, so Diess. Darüber hinaus falle es dem Autobauer in der Tat schwer, Lieferzusagen für die Bedarfe im Jahr 2023 und 2024 bekommen. Dies werde einige Zeit dauern, da durch das Internet der Dinge quasi jedes Device vernetzt ist. „Ist das ein unlösbares Problem? Nein, denn Autos machen weltweit nur rund zehn Prozent des Halbleitermarkts aus. Das sollte also schon ein beherrschbares Problem sein“, führt der Manager aus.

02.08.2021: Spediteure fordern Kostenbeteiligung von der Autoindustrie

Der Ladungs-Verbund Elvis fordert angesichts der Halbleiterkrise einen Dialog mit der Autoindustrie und eine zumindest anteilige Übernahme der Ausfallkosten durch die Hersteller. „Die Situation ist für viele Transportunternehmen wirtschaftlich nicht länger tragbar“, so Nikolja Grabowski, Vorstand Europäischer Ladungs-Verbund Internationaler Spediteure. Produktionsbedingte Schwankungen würde aktuell bei den Spediteuren hängenbleiben. „Unangekündigte Werksschließungen und die kurzfristige Verschiebung geplanter Produktionsruhen, wie sie wegen der mangelnden Verfügbarkeit von Halbleitern seit vielen Monaten an der Tagesordnung sind, setzen die Transportwirtschaft massiv unter Druck“, kritisiert Grabowski. Spontan freiwerdende Ressourcen könnten aufgrund der engen Taktung und Individualisierung der Transportkette nicht einfach andernorts eingesetzt werden. Die Folge seien kostspielige Standzeiten der Lkw, für die sich die Automobilindustrie offenbar nicht verantwortlich fühle: „Hierbei handelt es sich nicht um erwartbare Produktionsschwankungen, sondern eine deutliche Reduzierung der vertraglich vereinbarten jährlichen Arbeitstage, die Grundlage jeglicher Kalkulationen sind“, sagt Grabowski.

Ein Lkw fährt über eine Brücke am Hamburger Hafen
Auch die Spediteure sind von der Halbleiterkrise betroffen. Sie fordern nun eine Kostenübernahme. (Bild: AdobeStock / thomaslerchphoto)

02.08.2021: Audi blickt skeptisch auf zweites Halbjahr

Audi erwartet nach einem Rekordgewinn im ersten Halbjahr mehr Gegenwind durch fehlende Halbleiter und gestiegene Rohstoffpreise. „Wir sind zwar immer noch optimistisch, erwarten aber nicht mehr so ein starkes Ergebnis“, so Finanzvorstand Jürgen Rittersberger hinsichtlich des zweiten Halbjahrs.  Die Lage bleibe „herausfordernd“. Die Versorgung mit Halbleitern habe Audi im ersten Halbjahr noch sehr gut managen können und Vorräte genutzt. Trotzdem seien Zehntausende Autos – „eine mittlere fünfstellige Zahl“ – wegen fehlender Chips nicht gebaut worden. „Das werden wir nur noch zum Teil aufholen können im zweiten Halbjahr“, sagt der Finanzchef. Inzwischen seien die Vorräte knapp. Vor allem das laufende dritte Quartal sei stark vom Halbleitermangel beeinflusst: Im August und September könne es zu weiteren Produktionsausfällen und Kurzarbeit kommen. Wo möglich, würden die Chips in Fahrzeuge mit dem höchsten Gewinnbeitrag und dem geringsten CO2-Ausstoß eingebaut.

30.07.2021: STMicroelectronics hebt Jahresprognose an

Die ungebrochene Nachfrage nach Computerchips stimmt STMicroelectronics optimistischer für das laufende Jahr. So ist STMicro – wie auch der deutsche Konkurrent Infineon – stark bei Chips für die Autoindustrie, deren Nachfrage seit Monaten nicht bedient werden kann. Für 2021 kalkuliert der Konzern angesichts der hohen Nachfrage nun mit einem Umsatz von rund 12,5 Milliarden US-Dollar, was einem Wachstum von etwa 22 Prozent entsprechen würde.

29.07.2021: Ford geht von einer besseren Versorgungslage aus

Ford hat im zweiten Quartal trotz Chip-Mangel umgerechnet 474 Millionen Euro verdient und die Jahresprognose für den Betriebsgewinn um 3,5 Milliarden auf neun bis zehn Milliarden US-Dollar angehoben. Der Autobauer geht dank einer verbesserten Versorgung mit Bauteilen davon aus, in der zweiten Jahreshälfte 30 Prozent mehr Autos zu fertigen als in den ersten beiden Quartalen.

29.07.2021: Porsche-Finanzvorstand mahnt zur Vorsicht

Porsche meldet für das erste Halbjahr, dank einem Absatzrekord von über 153.000 Fahrzeugen, eine Gewinnsteigerung um satte 127 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Trotz der guten Zwischenbilanz will das Unternehmen das Renditeziel erstmal nicht nach oben schrauben. „Bei allem Erfolg tun wir gut daran, mit beiden Füßen auf dem Boden zu bleiben“, teilte Finanzvorstand Lutz Meschke mit. Er begründete dies sowohl mit den Unsicherheiten durch die anhaltende Corona-Pandemie als auch mit der Halbleiterkrise, die zurzeit branchenweit zu teils erheblichen Verzögerungen bei der Produktion und Auslieferung von Autos führt.

29.07.2021: Tesla fährt trotz Chipkrise einen Rekordgewinn ein

Tesla hat erstmals mehr als eine Milliarde US-Dollar in einem Vierteljahr verdient. Dabei trug der Handel mit Abgaszertifikaten, der traditionell die Bilanz aufbessert, weniger zum Gewinn bei als sonst. Der E-Autobauer lieferte mehr als doppelt so viele Autos als wie im Vorjahreszeitraum. Damit trotzt das Unternehmen weitgehend den Chip- und Rohstoff-Engpässen, auch wenn er zugleich vor einer schwierigen Versorgungslage warnt. Ob der positive Trend fortgesetzt wird, hänge laut Musk davon ab, wie gut Tesla die Halbleiter-Knappheit meistern kann. „Die Chiplieferungen sind der entscheidende Faktor für unsere Produktion.“ In den vergangenen Monaten gelang es etwa, fehlende Chips durch andere zu ersetzen und die Software anzupassen. Im vergangenen Quartal habe es zum Beispiel Engpässe bei Modulen zur Steuerung von Airbags und Sicherheitsgurten gegeben. Dies hatte die Produktion bereits gebremst.

29.07.2021: Britische Autobauer von Krisenzeit hart getroffen

Die Vorschriften zur Corona-Quarantäne und der weltweite Chip-Mangel sorgen für Tiefstwerte bei den britischen Autobauern. Die Produktion von rund 69.000 Autos im Juni bedeutete den schlechtesten Monatswert seit 1953, mit Ausnahme des Corona-Jahres 2020, wie der Branchenverband SMMT mitteilt. In den ersten sechs Monaten des Jahres rollten fast eine halbe Million Fahrzeuge weniger vom Band. Die Branche beziffert den Verlust auf umgerechnet zehn Milliarden Euro.

29.07.2021: Chipnachfrage treibt Wafer-Hersteller Siltronic an

Die ungebrochen starke Nachfrage nach Chips lässt das Geschäft des Halbleiterwafer-Herstellers Siltronic brummen. Das Unternehmen, das vor der Übernahme durch den Konkurrenten Globalwafers aus Taiwan steht, steigerte den Umsatz im Vergleich zum ersten Quartal um fast acht Prozent auf gut 341 Millionen Euro. „Wir verzeichnen eine steigende Nachfrage in allen Endmärkten“, so Konzernchef Christoph von Plotho. Um die starke Nachfrage bedienen zu können, hat das Unternehmen den Bau einer weiteren Fabrik in Singapur angekündigt – Kostenpunkt: zwei Milliarden Euro. Zudem sollen die Kapazitäten am sächsischen Standort Freiberg ausgebaut werden.

29.07.2021: VW-Chef Diess hofft auf viertes Quartal

VW-Vorstandschef Herbert Diess prognostiziert mit Blick auf die aktuelle Versorgungskrise sowie lange Wartezeiten für Kunden eine Besserung Ende des Jahres: „Ich gehe davon aus, dass wir das im vierten Quartal aufholen können.“

28.07.2021: Daimler schickt Mitarbeiter erneut in Kurzarbeit

Angesichts der Halbleiterkrise hat Daimler erneut an drei deutschen Standorten die Produktion zumindest teils unterbrochen und Tausende Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. Betroffen sind Beschäftigte der Mercedes-Werke in Sindelfingen, Rastatt und Bremen. Obendrein steht auch die Fertigung im ungarischen Kecskemét still – nach Daimler-Angaben sogar für insgesamt drei Wochen bis Mitte August. In Rastatt seien die Unterbrechungen aktuell bis Ende kommender Woche geplant, in Sindelfingen und Bremen zunächst bis Ende der laufenden Woche. Zahlen zu den betroffenen Beschäftigten nannte Daimler nicht, in Sindelfingen habe man die Produktion aber nur in Teilbereichen gestoppt. So wird in dem vor allem für besonders gewinnträchtige Modelle gebauten Montagewerk Factory 56 normal weitergearbeitet.

27.07.2021: Mercedes-Benz schützt seine neuen Fahrzeuge

Mercedes-Benz kann das Produktionsvolumen des vollelektrischen EQS noch nicht abschätzen. Die derzeitige Situation sei dafür zu "volatil", erklärt die für den Vertrieb zuständige Vorständig bei Mercedes-Benz Cars, Britta Seeger, im Zuge der Fahrvorstellung. „Wir versuchen unsere neuen Fahrzeuge wie den EQS während der aktuellen Halbleitersituation zu schützen“, so Seeger weiter.

26.07.2021: Volkswagen entgeht hohe sechsstellige Anzahl an Autos

Die Versorgungskrise bei Elektronik-Chips und weiteren wichtigen Halbleiter-Bauteilen kostet den Volkswagen-Konzern immer mehr an geplanter Produktion. Zwar schätzt der OEM die Folgen insgesamt als beherrschbar ein. Einkaufsvorstand Murat Aksel, der die Beschaffung mit einer eigenen Taskforce koordiniert, berichtet jedoch von zunächst weiter gestiegenen Ausfällen. So habe man im ersten Halbjahr eine hohe sechsstellige Anzahl von Fahrzeugen nicht produzieren können. Für das erste Quartal allein hatte Konzernchef Herbert Diess im Frühjahr noch eine Zahl von gut 100.000 gestrichenen Autos genannt, bei denen der komplette Deckungsbeitrag verloren gegangen sei.

26.07.2021: Halbleiterkrise wird sich laut Intel zuspitzen

Der Chip-Riese Intel rechnet damit, dass sich die globale Halbleiter-Knappheit in den kommenden Monaten noch zuspitzt und bis ins Jahr 2023 hinein andauern kann. „Während ich erwarte, dass die Talsohle bei den Engpässen in der zweiten Jahreshälfte durchschritten wird, wird es noch ein oder zwei Jahre dauern, bis die Industrie die Nachfrage vollständig erfüllen kann“, so Intel-Chef Pat Gelsinger. Das Unternehmen baut aktuell Produktionskapazitäten auf und will verstärkt zum Auftragsfertiger für andere Chip-Entwickler werden. Jüngsten Medienberichten über eine Übernahme des Auftragsfertigers Globalfoundries erteilte  dessen Chef, Thomas Caulfield, jedoch eine Absage.

26.07.2021: Hyundai sorgt sich um Unsicherheitsfaktoren

Hyundai verstärkte im zweiten Quartal den Aufwärtstrend. Der Umsatz nahm im Vergleich zum schwachen Vorjahreszeitrum um fast 39 Prozent auf umgerechnet 22,3 Milliarden Euro zu. Der weltweite Absatz kletterte um rund 46 Prozent auf über eine Millionen Autos. Mit Blick auf die zweite Jahreshälfte erwartet der Autobauer allerdings eine abflachende Nachfrage. Das Geschäftsumfeld könne sich durch das Wiederaufflammen der Pandemie verschlechtern. Als weitere Unsicherheitsfaktoren nannte Hyundai die instabile Versorgung mit Halbleiter-Produkten, die Preisschwankungen bei Rohmaterialien und ungünstige Währungseinflüsse. Doch sei damit zu rechnen, dass sich die Situation um die „globale Chip-Knappheit“ schrittweise verbessern werde.

26.07.2021: VW hofft auf Besserung im Chinageschäft

Die schmerzhaften Einbußen wegen fehlender Elektronik-Chips dürften den Volkswagen-Konzern auch in China noch eine Weile beschäftigten. „Das wird in den kommenden Monaten sicher ein Thema bleiben“, so China-Chef Stephan Wöllenstein. Die Engpässe seien vorerst nicht ausgestanden, durch Zwischenlagern lasse sich kaum Zeit gewinnen. „Wir haben jetzt nicht mehr in dem Umfang wie im ersten Quartal die Chance, die benötigten Fahrzeuge noch aus unseren Festlagerbeständen abzupuffern“, erklärt er. In der Volksrepublik dürfte sich die Lage nach Einschätzung des Managers im Laufe der zweiten Jahreshälfte etwas entspannen. Auch Konzernchef Herbert Diess hatte angedeutet, man werde wohl noch ein wenig brauchen, um die Probleme weltweit in den Griff zu bekommen. „Die Auswirkungen der Halbleiter-Engpässe werden sich eher im zweiten Halbjahr bemerkbar machen“, so Diess.

23.07.2021: Audi passt Fertigung in Neckarsulm an

Aufgrund der anhaltend angespannten Versorgungssituation musste Audi die Fahrweise im Werk Neckarsulm anpassen. So wurden die Modelle A6 und A7 für eine Woche in nur einer Schicht produziert. Die Produktion des A4 und A5 musste vom 19. bis 21. Juli sogar vollständig ruhen. Auch der A8 ruhte für zwei Tage. Weitere Anpassungen der Fahrweise könnten aufgrund der weiterhin angespannten Situation nicht ausgeschlossen werden, teilte ein Sprecher auf Anfrage mit.

21.07.2021: Halbleitermangel verhindert Höhenflug von Volvo

Volvo hat bei den Nutzfahrzeugen auch im zweiten Quartal von der anhaltenden Markterholung profitiert, allerdings verhinderte der Mangel an Computerchips ein noch besseres Abschneiden. „Im zweiten Quartal 2021 war die Nachfrage nach den Produkten und Dienstleistungen der Volvo Gruppe weiterhin gut“, so Volvo-Vorstandschef Martin Lundstedt. Die weltweite Knappheit an Halbleitern sowie weiteren Materialien hätten jedoch zu erheblichen Produktionsausfällen geführt. Dies habe sich negativ auf das Volumen und die Kosten ausgewirkt.

21.07.2021: Paragon greift auf Sicherheitsbestände zurück

Paragon hat die starke Unternehmensentwicklung des zweiten Halbjahres 2020 fortgesetzt und seinen Umsatz im ersten Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahr um 33 % auf gut 29 Millionen Euro gesteigert. Der Direktzulieferer der Automobilindustrie in den Segmenten Elektronik und Mechanik konnte die Halbleiterkrise aufgrund seiner Lagerhaltung bisher gut überstehen. „Um die Abrufe trotz der Knappheit bei den Chips uneingeschränkt bedienen zu können, haben wir frühzeitig Sicherheitsbestände aufgebaut. Wir sind damit auch für den weiteren Jahresverlauf sehr gut aufgestellt“, betont Matthias Schöllmann, Geschäftsführer Automotive bei Paragon.

21.07.2021: Daimler rechnet mit Pkw-Absatz auf Vorjahresniveau

Daimler erhöht seine Prognose für die bereinigte Umsatzrendite der Lastwagensparte auf sechs bis 8 Prozent. Bisher standen 6 bis 7 Prozent im Plan. Beim Autoabsatz geht das Unternehmen aufgrund der Halbleiterkrise allerdings nicht mehr von einer deutlichen Steigerung gegenüber dem Vorjahr aus, sondern von Verkäufen auf Vorjahresniveau.

21.07.2021: ASML erhöht Prognose trotz Produktionsrückstand

Der Chipindustrie-Ausrüster ASML hat nach einem weiteren starken Quartal die Prognose für 2021 erneut angehoben. Der Umsatz soll im laufenden Jahr jetzt um rund 35 Prozent und damit auf rund 19 Milliarden Euro steigen. Das Unternehmen profitiert mit seinen Anlagen zur Chipherstellung stark vom aktuellen Halbleitermangel. Da die Chiphersteller ihre Produktionskapazitäten deutlich ausbauen, kommt der niederländische Konzern mit den Bestellungen bei seinen EUV-Belichtungsmaschinen nicht hinterher: Der derzeitige Produktionsrückstand betreffe laut Heise Online ein Volumen von 17,5 Milliarden Euro. Die Maschinen machten zuletzt die Hälfte des Umsatzes aus.

19.07.2021: Autohersteller müssen sich auf längere Knappheit einstellen

Die Halbleiterknappheit wird sich nach Experteneinschätzung noch weit ins kommende Jahr hinziehen. Die Erholung in einzelnen Branchen werde unterschiedlich verlaufen, so Alan Priestley von der Analysefirma Gartner. Die Autohersteller etwa seien durch einen „perfekten Sturm“ mit einer Kombination aus technologischem Wandel und Corona-Effekten besonders hart getroffen worden. „Nachdem später im Jahr eine Markterholung einsetzte, wollten sie wieder mehr Chips kaufen – doch die Hersteller haben die Kapazitäten inzwischen zu anderen stark nachgefragten Produkten umgeschichtet.“ Ein Problem sei neben der geringeren Marktmacht, dass die OEMs sich bereits vor einigen Jahren auf bestimmte Halbleiterkonfigurationen festlegen musste, um heutige Modelle zu bedienen. „Der Spielraum zum Ausweichen auf Alternativen ist entsprechend schmal.“

19.07.2021: TSMC steigert Chip-Ausstoß für Autobranche um 30 Prozent

Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) hat in den vergangenen sechs Monaten rund 30 Prozent mehr Chip-Komponenten an die Autoindustrie ausgeliefert. Im letzten Quartal verzeichnete das Unternehmen eine um zwölf Prozent steigende Nachfrage bei automobilbezogenen Plattformen. Dies berichtete die News-Seite ZDNet. Bis Ende des Jahres soll der Ausstoß sogar fast 60 Prozent höher sein als im Jahr 2020.

19.07.2021: Chipkrise könnte Gewinne des Restjahres schmälern

Obwohl die Autobranche derzeit mit dem Halbleiterengpass zu kämpfen hat, sind die Gewinne etwa von Volkswagen und Daimler überraschend hoch ausgefallen. Diese Entwicklung haben die deutschen Autobauer insbesondere den in der Coronakrise aufgelegten Sparmaßnahmen beim Personal zu verdanken, so Branchenexperte Stefan Reindl. Ob die Konzerne dieses Niveau auch im Rest des Jahres halten können, sei aber nicht automatisch ausgemacht, betont der Leiter des Instituts für Automobilwirtschaft (IfA). Komme es auf dem Halbleitermarkt zu einer weiteren Verengung, werde dies einen deutlich negativeren Einfluss haben.

16.07.2021: Audi meldet Absatzrekord im ersten Halbjahr

Ungeachtet von Chipmangel und Pandemie hat Audi im ersten Halbjahr so viele Autos verkauft wie noch nie. Von Anfang Januar bis Ende Juni lieferte der OEM knapp 982.000 Autos aus. Laut dem Unternehmen sei dies der Bestwert für eine erste Jahreshälfte und im Jahresvergleich ein Zuwachs von knapp 39 Prozent.

16.07.2021 Volkswagen bekommt Chipmangel in China zu spüren

Das Corona-Tief scheint beim Volkswagen überwunden: Die Konzern-Marken lieferten im ersten Halbjahr 2021 weltweit knapp fünf Millionen Fahrzeuge aus. Dies entspricht einer Steigerung um rund 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In Westeuropa (31 Prozent) und Nordamerika (45 Prozent) war der Zuwachs besonders stark, in China (16 Prozent) schwächelte der OEM jedoch. Während die Verkäufe im ersten Quartal noch um 61 Prozent zunahmen, wurden von April bis Juni zwölf Prozent weniger Autos ausgeliefert. Der Versorgung mit Halbleiter-Bauteilen bremste die Wolfsburger im Reich der Mitte spürbar aus. VW-China-Chef Stephan Wöllenstein spricht hinsichtlich dieser Lieferengpässe von einem „besonders herausfordernden Jahr“. Er rechnet jedoch damit, dass die Probleme bei Chip-Lieferungen im Laufe der zweiten Jahreshälfte weitestgehend überwunden werden. „Während sich die Chipknappheit in den letzten Monaten vorübergehend auf unsere Umsatzentwicklung ausgewirkt hat, erwarten wir keine langfristigen Auswirkungen“, so der Manager.

16.07.2021: Intel strebt Übernahme von Globalfoundries an

Intel will den drittgrößten Auftragsfertiger der Welt, Globalfoundries, übernehmen. Dies berichtet das Wall Street Journal. Der Zukauf des Halbleiterherstellers hätte ein Volumen von 30 Milliarden US-Dollar und würde Intel mehrere Werke verschaffen. Der Konzern will sich mit den Intel Foundry Services (IFS) wieder verstärkt als Auftragsfertiger positionieren und baut seine Fab-Standorte im US-Bundesstaat Arizona für 20 Milliarden US-Dollar aus. Im US-Bundesstaat New Mexico soll eine neue Fab für 3,5 Milliarden US-Dollar entstehen, in Israel ist ein Werk für 10 Milliarden US-Dollar geplant. Bezüglich Europa kursierten jüngst Medienberichte, dass nicht nur der irische Standort Leixlip modernisiert, sondern die zusätzlich geplant Halbleiterfertigung auf mehrere Länder aufgeteilt werden könnte.

16.07.2021: Chipmangel belastet US-Autoproduktion

Die US-Industrie hat im Juni mehr produziert, obwohl die Autofertigung weiter unter dem erheblichen Mangel an Halbleitern leidet. Die Gesamtproduktion stieg gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent, wie die US-Notenbank Fed mitteilt. Die Warenherstellung im verarbeitenden Gewerbe sank jedoch von Mai auf Juni um 0,1 Prozent. Besonders belastete die Auto- und Autoteileproduktion, die wegen des Chipmangels um 6,6 Prozent nachgab.

15.07.2021: Daimler verdient trotz Chipmangel mehr als erwartet

Daimler hat trotz des Mangels an wichtigen Teilen mehr verdient als von Experten erwartet. Das bereinigte operative Ergebnis lag im abgelaufenen zweiten Quartal bei rund 5,4 Milliarden Euro. „Wir erzielen in allen Divisionen weiterhin eine starke finanzielle Performance, trotz der anhaltend geringen Verfügbarkeit von Halbleitern, die sich im zweiten Quartal belastend auf unsere Produktion und unseren Absatz ausgewirkt hat“, erläutert Vorstandschef Ola Källenius. Die Knappheit bei Elektronikchips hat die Gewinne der deutschen Autokonzerne bislang kaum belastet. Auch Volkswagen berichtete zuletzt von starken Gewinnen im Tagesgeschäft. Die Autobauer würden sich laut dpa damit behelfen, dass gewinnträchtigere Modelle bevorzugt mit den knappen Teilen bestückt werden.

15.07.2021: Halbleitermangel spielt TSMC in die Karten

Der taiwanische Chiphersteller TSMC profitiert vom weltweiten Halbleitermangel. Im Vergleich zum Vorjahresquartal konnte das Unternehmen seinen Überschuss mit umgerechnet 4,1 Milliarden Euro um elf Prozent steigern. Der Konzern blickt optimistisch auf den weiteren Jahresverlauf und rechnet mit zunehmenden Erlösen.

13.07.2021: Intel will Fabs über mehrere EU-Länder verteilen

Intel könnte seine geplanten Halbleiterwerke nicht nur in einem EU-Land errichten, sondern über mehrere verteilen. Dies berichtete die Financial Times. Laut Greg Slater, VP für Global Regulatory Affairs bei Intel, könnten etwa der Produktionsstandort und die Packaging-Fabrik voneinander getrennt sein. Auch Forschung und Entwicklung könnten gestreut werden. Initial seien zwei Fabs angedacht, die Investitionssumme belaufe sich auf 20 Milliarden US-Dollar für das erste Jahrzehnt. Insgesamt könnten bis zu 100 Milliarden US-Dollar in die EU fließen. Derzeit sucht das Unternehmen Standorte für bis zu acht europäische Fabs, bislang betreibt es einzig eine Fabrik im irischen Leixlip. Diese soll im kommenden Jahr ebenfalls umgerüstet werden. Kostenpunkt: sieben Milliarden US-Dollar.

13.07.2021: Analysten rechnen mit anhaltenden Engpässen

Die Halbleiterkrise ist mehreren Analysten zufolge längst nicht beendet. Elektrische Antriebe und Fahrerassistenzsysteme würden etwa laut Mark Li vom US-Analysehaus Bernstein Research für eine konstant hohe Nachfrage sorgen, sodass die knappen Verfügbarkeiten anhalten werden. Die Schaffung der notwendigen Kapazitäten würde Zeit erfordern, so der Analyst. Auch Alexander Zienkowicz von der NordLB weist abseits der optimistischen Marktlage auf die schlechte Angebotssituation hin: Eine spürbare Besserung sei frühestens für das erste Halbjahr 2022 zu erwarten.

13.07.2021: Auftragsfertiger sorgen für Engpässe bei Infineon

Beim Chiphersteller Infineon laufen derzeit die Geschäfte rund. Der boomende Halbleitermarkt und die fortgesetzte Erholung der Automobilmärkte treiben die Nachfrage nach oben. Lieferengpässe könnten die Entwicklung jedoch kurzfristig dämpfen. „In den meisten Anwendungsfeldern übersteigt der Bedarf das Angebot deutlich. Die Werke von Infineon laufen auf Hochtouren und wir investieren weiter in zusätzliche Kapazitäten“, unterstreicht Konzernchef Reinhard Ploss. Engpässe sehe Infineon in jenen Segmenten, in denen der Konzern Chips von Auftragsfertigern beziehe – insbesondere bei Mikrocontrollern für das Auto und IoT-Produkte, erläutert Ploss mit Blick auf den nach wie vor akuten weltweiten Halbleitermangel. Seines Erachtens könnte das Risiko eines Ungleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage sogar bis ins Jahr 2022 anhalten.

12.07.2021: Fünf Millionen Neuwagen weniger durch Chipmangel

Der Mangel an Halbleitern wird zu einem Produktionsausfall von rund fünf Millionen Fahrzeugen in diesem Jahr führen, so eine Studie des Duisburger Center Automotive Research von Ferdinand Dudenhöffer. Sein Institut habe bereits vollzogene und absehbare Produktionskürzungen ausgewertet, erläutert Dudenhöffer. Es zeige sich, dass die Lage im zweiten Halbjahr schlimmer werde: „Die Lieferzeiten werden länger, und Produktionsausfälle wird es auch 2022 noch geben.“ Sein Institut gehe davon aus, dass die Knappheit bei Halbleitern bis zum Beginn des Jahres 2023 Auswirkungen haben werde. Danach dürfte sich ein neuer Engpass bemerkbar machen – bei Batteriezellen für Elektroautos

09.07.2021: Daimler stoppt Produktion in Sindelfingen

Wegen der weltweiten Lieferengpässe bei Halbleitern hat der Daimler die Produktion im Werk Sindelfingen erneut ausgesetzt. Das gelte auch für die kommende Woche, teilte eine Unternehmenssprecherin mit. In Bremen, Rastatt und Kecskemét (Ungarn) laufe die Produktion aber weiter. Einige Beschäftigte gingen in Kurzarbeit. „Eine Prognose, wann sich der Engpass im Laufe des Jahres auflösen wird, ist derzeit nicht möglich“, erklärte die Sprecherin. „Die Situation ist weiterhin volatil. Wir fahren auf Sicht.“

07.07.2021: Texas Instruments kauft Halbleiterfabrik

Texas Instruments hat die 300-mm-Halbleiterfabrik von Micron Technology im US-amerikanischen Lehi erworben. Erste Umsätze für den Standort in Utah erwartet TI Anfang 2023. Neben der Erweiterung der Fertigungskapazitäten will das Unternehmen mit dem Kauf auf dem Automotive-Markt wachsen. „Diese Investition stärkt unseren Wettbewerbsvorteil in Fertigung sowie Technologie und ist Teil unserer langfristigen Kapazitätsplanung“, sagt Rich Templeton, Chairman, President und CEO von TI.

07.07.2021: Autobranche bremst deutsche Industrie

Die deutsche Industrie hat ihre Produktion im Mai zum zweiten Mal in Folge zurückgefahren. Gegenüber April sei die Gesamtherstellung um 0,3 Prozent gefallen, teilt das Statistische Bundesamt mit. Analysten hatten mit einem Zuwachs von im Schnitt 0,5 Prozent gerechnet. Das Bundeswirtschaftsministerium führt den Produktionsrückgang vor allem auf Versorgungsengpässe mit Halbleitern im Automobilbereich zurück. Der Ausblick für die Industriekonjunktur bleibe aber positiv, so das Ministerium. Etwas pessimistischer bewertete Konjunkturexperte Ralph Solveen von der Commerzbank die Aussichten: "Die Probleme in den Lieferketten dürften wohl noch einige Zeit anhalten, sodass die Industrie wohl auch in den kommenden Monaten nicht zur Erholung der deutschen Wirtschaft beitragen wird."

06.07.2021: ZVEI rät zu längerfristigen Abnahmeverträgen

Die Halbleiterkrise trifft die Industrie in Zeiten eines zunehmenden Bedarfs. Dies stellt der Chef des deutschen Elektronik-Branchenverbands ZVEI, Wolfgang Weber, heraus. Allerdings habe die Autoindustrie mittlerweile verstanden, dass sie fehlende Teile nicht einfach „herbeizaubern“ kann. Es gebe seines Erachtens einen Aufbruch in der Branche. „Man bemüht sich, so flexibel zu reagieren, wie es eben geht.“ Auch ZVEI-Halbleiter-Experte Ulrich Schäfer geht davon aus, dass sich die Versorgungslage im Autogeschäft wieder verbessert – auch wenn es eine Weile dauern könnte. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hingegen warnt: „Die Versorgung mit Halbleitern wird auch im zweiten Halbjahr angespannt bleiben.“ Nach den Panikreaktionen des extremen Einbruchs sei es laut Schäfer und Weber deshalb ein guter Beitrag, wieder längerfristige Abnahmeverträge mit Lieferanten zu schließen. Zudem sollte die Halbleiterindustrie noch mehr in Europa investieren, so Weber. „Eine Stärkung unserer technologischen Souveränität wäre auch vor dem Hintergrund der geopolitischen Entwicklung und im Wettbewerb mit China sinnvoll", betont der ZVEI-Chef. „Wir müssen sicherstellen, dass wir in den Lieferketten zumindest die wichtigsten Bausteine abdecken."

05.07.2021 Frankreichs Industrie produziert weniger

Die französische Industrie hat ihre Produktion im Mai aufgrund von Versorgungsengpässen etwas herunterfahren müssen. Gegenüber dem Vormonat sank die Gesamtherstellung um 0,3 Prozent, wie das Statistikamt Insee mitteilt. Analysten hatten im Schnitt einen Zuwachs um 0,8 Prozent erwartet. Besonders deutlich ging die Produktion im Automobilsektor zurück. Grund sei insbesonders die knappe Verfügbarkeit von Halbleitern.

02.07.2021: VW schiebt Sonderschichten bei Produktion des Golf 8

Wegen des Halbleitermangels fehlen VW in diesem Jahr bereits mehr als 100.000 Autos. Den Rückstand will der Volumenhersteller nach Informationen der Automobilwoche im Sommer zumindest zum Teil aufholen. In den Werksferien werde in der Golf-Produktion durchgearbeitet. „Das Volkswagen-Werk Wolfsburg hält die Produktion im Werksurlaub im Sommer 2021 aufrecht“, teilte der Autobauer dem Magazin mit.

30.06.2021: Japans Industrieproduktion sinkt stärker als erwartet

Halbleiterengpässe und Auflagen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie haben die japanische Industrie im Mai härter getroffen als befürchtet. Die Industrieproduktion sei im Vergleich zum Vormonat um 5,9 Prozent gefallen, teilte die Regierung  auf Basis vorläufiger Daten mit. Experten hatten im Schnitt lediglich mit einem Minus von 2,1 Prozent gerechnet. Größtes Problem des Sektors ist derzeit der Halbleitermangel, der vor allem die Produktion der Automobilhersteller hemmt.

29.06.2021: Lieferengpässe kosten Wirtschaft rund 25 Milliarden Euro

Die Engpässe und Verzögerungen in den globalen Lieferketten dürften die deutsche Volkswirtschaft nach Schätzung des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) 2021 rund 25 Milliarden Euro kosten. Die Ökonomen gehen in ihrer Analyse davon aus, dass die "Belastungen erst im Verlauf des dritten Quartals leicht abnehmen und sich erst danach eine deutliche Besserung einstellt". Allein im zweiten Quartal dürfte die deutsche Wirtschaftsleistung demnach durch die Zuspitzung der Liefersituation um etwa ein Prozent gedrückt worden sein. Die Industrie, aber auch viele Handwerker beklagen seit Monaten, dass dringend benötigte Rohstoffe und Vorprodukte fehlen oder verzögert geliefert werden. Die Gründe sind vielschichtig: Zum einen lässt die anziehende Konjunktur der Schwergewichte USA und China viele Güter knapp und teuer werden. Zum anderen hat die Coronapandemie die globalen Lieferrouten in der Containerschifffahrt durcheinandergewirbelt, unpünktliche Schiffsankünfte sind seit langem an der Tagesordnung.

28.06.2021: Chipmangel bremst deutschen Automarkt aus

Der Mangel an Halbleitern bremst neben der Autoproduktion auch den Absatz von Neuwagen auf dem deutschen Markt. Industrie und Handel könnten ohne die Beschränkungen leicht 3,2 Millionen neue Autos verkaufen, schätzt Experte Ferdinand Dudenhöffer in der jüngsten Rabattstudie seines Duisburger Car-Instituts. Gründe seien der große Nachholbedarf aus dem Vorjahr und die trotz Corona gute Konsumstimmung. Wegen fehlender Chips würden aber nach seiner Einschätzung im laufenden Jahr nur rund drei Millionen Wagen in Deutschland verkauft. Das wären nur wenige mehr als im Corona-Krisenjahr 2020 mit 2,9 Millionen Einheiten. Neuwagen seien momentan deutlich weniger verfügbar als sonst, stellte Dudenhöffer fest. Das habe Auswirkungen auf die verschiedenen Wege der Verkaufsförderung, die „nahezu überflüssig" geworden sei. Während die Internet-Rabatte für die gängigsten Modelle sogar noch leicht zulegten, sank der Anteil der Eigenzulassungen erheblich. Nur noch 24 Prozent sämtlicher Neuwagen wurden auf die Hersteller selbst oder auf ihre Händler angemeldet. Das sei ein fast normaler Wert, den man für Vorführautos und Dienstwagen erwarten könne.

24.06.2021: VW-Werke in Emden und Wolfsburg leiden unter Chipmangel

VW muss erneut auf den Chipmangel reagieren: Ab Freitag stehen im Werk Emden für mehr als zwei Wochen die Bänder komplett still. Auch in Wolfsburg, wo bereits seit Montag Kurzarbeit gilt, fallen kommende Woche weiter Schichten aus. Dies berichtete die Automobilwoche.

23.06.2021: Volkswagen könnte 800.000 Autos verlieren

Im Laufe des ersten Quartals hatte Volkswagen bereits gut 100.000 eingeplante Fahrzeuge nicht fertigen können. Laut einem Bericht des Wirtschaftsportals Business Insider sollen nun interne Schätzungen kursieren, nach denen womöglich über 800.000 Einheiten weniger produziert werden. Die Lage rund um fehlende Halbleiterteile sei weiter "extrem volatil", so der OEM. Wie stark die Lieferkrise bis zum Jahresende durchschlägt, lasse sich nicht verlässlich voraussagen. Auf die "spekulative" Zahl wollte VW offiziell nicht näher eingehen - Prognosen zur Liefersituation könnten sich täglich ändern, in die eine wie die andere Richtung. Man sei insgesamt "positiv gestimmt", dass sich die Halbleiter-Knappheit demnächst etwas entschärfen lasse. "Wir gehen von einer Entspannung im zweiten Halbjahr aus, und der Volkswagen-Konzern wird alles daransetzen, die durch den Chip-Mangel nicht gebauten Fahrzeuge im Jahresverlauf aufzuholen."

22.06.2021: BMW ist im Produktionsrückstand

Wegen der Lieferprobleme von Elektronikchips hat BMW laut Angaben der dpa einen Produktionsrückstand von 30.000 Autos in diesem Jahr. Der Autohersteller plant, diesen Rückstand im zweiten Halbjahr aufzuholen.

22.06.2021: Globalfoundries steckt Milliarden in neue Chipfabrik

Der Chipfertiger Globalfoundries investiert mehr als vier Milliarden US-Dollar in eine neue Fertigungsanlage. Diese soll am bisherigen Firmenstandort Singapur die Kapazitäten um nahezu die Hälfte auf rund 1,5 Millionen Wafer mit 300 Millimeter Durchmesser erhöhen. Auch die Chipfabrik in Dresden soll ausgebaut werden.

21.06.2021: Intel wirbt für staatliche Hilfen

Intel hat sich erneut für staatliche Hilfen für die Halbleiterproduktion ausgesprochen. "Es sollte ein günstiges Umfeld geschaffen werden, das es den Chipherstellern ermöglicht, mit einer Fertigung in Europa wettbewerbsfähig zu sein“, sagte Deutschlandchefin Christin Eisenschmid. In Asien könne um 40 Prozent billiger als in Europa produziert werden. Der größte Teil davon komme aus Subventionen, was seit vielen Jahren zur Industriestrategie der Regierungen gehöre. „Eine ähnliche Förderpolitik ist auch maßgeblich, um in Europa mehr Halbleiter zu fertigen“, wird Eisenschmid zitiert. Der US-Konzern betreibt eine Chipfabrik in Irland, plant einen weiteren Standort in Europa und erwartet dafür eine Förderung in Milliardenhöhe. Hoffnungen auf eine Ansiedlung macht sich Bayern.

21.06.2021: Autoindustrie ist mit Negativspirale konfrontiert

Das Beratungsunternehmen AlixPartners hat seine Prognose zum Chip-Mangel bekräftigt: Weltweit werde der Engpass zu einem Produktionsausfall von bis zu vier Millionen Fahrzeugen führen. Die steigende Nachfrage könne aktuell nicht bedient werden, weshalb Bestellungen von Ende 2020 erst im September 2021 bedient werden. Mit einer Entspannung der Situation wird erst 2022 gerechnet. „Die Automobilindustrie sieht sich mit einer Negativspirale konfrontiert, die es zu durchbrechen gilt. Einzelereignisse wie die Havarie der Ever Given oder der Brand in der japanischen Chipfabrik im März haben das Problem jedoch nicht verursacht, sondern nur weiter verstärkt“, erklärt Marcus Kleinfeld, Managing Director bei AlixPartners.

16.06.2021: Chipmangel dämpft Ifo-Konjunkturprognose

Die globalen Lieferengpässe werden nach der Konjunkturprognose des Ifo-Instituts die wirtschaftliche Erholung in Deutschland bremsen. Die Münchner Ökonomen prognostizieren für dieses Jahr noch ein Wachstum von 3,3 Prozent. Das wären 0,4 Prozentpunkte weniger als noch im März erwartet. Kurzfristig dämpfend wirkt nach Einschätzung des Konjunkturforschers Timo Wollmershäuser unter anderem der Chipmangel in der Autoindustrie.

16.06.2021: Erneuter Arbeitsausfall im VW-Stammwerk

Die Halbleiterkrise führt im Volkswagen-Stammwerk Wolfsburg zu erneuten Arbeitsausfällen in der kommenden Woche. Wie die dpa aus Unternehmenskreisen erfuhr, kündigte VW für den 21. bis 25. Juni eine umfassende Kurzarbeit an. Betroffen ist demnach insbesondere ein Teil der Beschäftigten, die in der Fertigung – etwa in der Montage, beim Karosseriebau, in der Lackiererei oder bei der Wagenfertigstellung – arbeiten. Auch angrenzende Bereiche seien teilweise betroffen. Grund seien Versorgungsengpässe und damit verbundene unkontrollierbare Störungen der Lieferbeziehungen aus direkt oder indirekt von dem Coronavirus betroffenen Ländern und Regionen.

15.06.2021: Daimler schickt Mitarbeiter wieder in Kurzarbeit

Angesichts weltweiter Lieferengpässe bei Elektronik-Chips hat Daimler erneut Tausende Mitarbeiter an den Standorten Rastatt und Bremen in Kurzarbeit geschickt. Zahlen nannte der OEM nicht. Die Maßnahme sei zunächst bis zum Ende der Woche beantragt, erstrecke sich aber jeweils nicht auf die gesamten Standorte. In Bremen sei ein Großteil der Beschäftigten betroffen, in Rastatt gehe es um Teilbereiche. Schichtstreichungen gibt es nach Daimler-Angaben in dieser Woche darüber hinaus im ungarischen Kecskemét. Die Mitarbeiter dieser drei und weiterer Daimler-Standorte waren in den vergangenen Monaten immer von Kurzarbeit betroffen.

14.06.2021: VW-Einkaufsvorstand sieht Tiefpunkt der Krise erreicht

Obwohl Waferproduzenten wie TSMC ihre Produktion wieder stärker zugunsten der Autobranche ausrichten, bleibe die Lage weiterhin angespannt, erklärt VW-Einkaufsvorstand Murat Aksel im Interview mit dem Handelsblatt. „Im Moment sind wir am tiefsten Punkt in der Versorgungskrise angekommen. Wir stehen vor den härtesten sechs Wochen“, so Aksel. Im dritten Quartal sei jedoch eine Besserung absehbar, da das Renesas-Werk in Japan sowie die Werke im US-Bundesstaat Texas mittlerweile wieder produzieren können. Bis hingegen neue Produktionskapazitäten aufgebaut sind, werde es bis zu zwei Jahre dauern. Um derartige Engpässe künftig zu verhindern, werde der Volkswagen-Konzern einen direkten Draht zu den Waferherstellern aufbauen sowie für spezielle Chips auf eine zusätzliche Lagerhaltung setzen. „Für die große Massenware brauchen wir dagegen keine besonderen Vorräte“, betont Aksel im Interview.

11.06.2021: USA gehen auf Konfrontationskurs mit China

Der US-Senat hat einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der unter anderem die Herstellung von Halbleitern fördern soll. Der Entwurf sieht Ausgaben in Höhe von 250 Milliarden US-Dollar vor und zielt darauf ab, Chinas Einfluss etwas entgegenzusetzen. Die Welt befinde sich im stärksten Wettbewerb seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, erklärte der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer. Nach Angaben des Weißen Hauses ist der Anteil der Produktionskapazitäten für Halbleiter in den USA von 37 Prozent vor 20 Jahren auf etwa zwölf Prozent der weltweiten Produktion gesunken. US-Firmen seien auf das Ausland angewiesen, insbesondere auf Länder in Asien, was ein Risiko in der Lieferkette darstelle.

07.06.2021: NXP und TSMC bringen neue Chips auf den Markt

NXP Semiconductors und TSMC starten mit der Serienproduktion von NXPs S32G2-Networking-Prozessoren und S32R294-Radarprozessoren. Die Automotive-Lösungen basieren auf der 16-nm-FinFET-Prozess-Technologie von TSMC. „Beide Prozessoren sind bereit für die Volumenfreigabe“, betont Kurt Sievers, Präsident und CEO bei NXP. „Wir haben eine lange Geschichte der Partnerschaft mit TSMC und schätzen ihre Unterstützung in dieser außergewöhnlichen Zeit der Engpässe.” Im zweiten Quartal sei die Serienproduktion aufgenommen worden, sodass die Chips aktuell verfügbar sind.

07.06.2021: Infineon-Chef kritisiert EU-Politik bei Mikrochips

Der Vorstandschef des Halbleiterherstellers Infineon, Reinhard Ploss, hat die Wettbewerbspolitik der EU kritisiert. Europa sei bei Chips von Importen aus Asien abhängig, müsse aber autonom werden und eine „fast schon verlorene Industrie" wiedergewinnen. Ohne diese Kompetenz würden nicht nur Autobauer und Industrie, sondern auch Umwelt- und Klimaschutz geschwächt. „Aber derzeit verteilen wir sehr, sehr viele Stoppschilder in Europa.“ Während China, Japan, Korea und die USA ihre Digitalindustrie fördern und Zusammenarbeit gestalten, werde in der EU gebremst, so Ploss. Den technischen Rückstand bei Mikrochips aufzuholen, sei eine sehr große Herausforderung. "Wer sich nur hinten reinstellt, der wird wahrscheinlich nicht der Sieger des nächsten Matches sein."

07.06.2021: TSMC plant neuen Mikrochip für Autobranche

TSMC startet früher als vorgesehen mit der Produktion neuer Mikrochips und kündigt im Zuge dessen auch ein weiteres Produkt für die Automobilbranche an. Laut einem Heise-Bericht ergänzt der taiwanesische Halbleiterhersteller seine 5-Nanometer-Serie mit einem neuen N5A-Prozess. Dieser sei für anspruchsvolle Anforderungen wie KI-unterstützte Fahrzeugsteuerung sowie die Digitalisierung von Armaturenbrettern bestimmt. Einzelheiten zur N5A-Fertigung nannte das Unternehmen nicht, dem Medienbericht zufolge solle sie aber im dritten Quartal 2021 starten.

03.06.2021: Jenoptik erhöht Produktionskapazitäten

Infolge der steigenden Nachfrage nach Optiken und Sensoren für die Halbleiterindustrie will Jenoptik die Produktionskapazitäten erweitern. Am Standort Dresden soll ein hochmodernes Fertigungsgebäude sowie ein neuer Bürokomplex entstehen. Das 24.000 Quadratmeter große Grundstück im Airportpark Dresden wurde bereits im vergangenen Monat erworben, der Baubeginn ist in der zweiten Jahreshälfte 2022 geplant. Anfang 2025 soll dann die Produktion starten.

03.06.2021: Elon Musk vergleicht Halbleiter mit Toilettenpapier

Die Halbleiterkrise belastet Tesla anscheinend stärker als vermutet. Nachdem der Autobauer die Produktion des Model 3 im Februar nur kurzzeitig unterbrechen musste, sprach Elon Musk laut Bloomberg nun von „verheerenden Folgen“. Gleichzeitig benannte er das Bestellverhaltenen anderer Firmen als Hauptproblem. „Unsere größte Herausforderung ist die Lieferkette – insbesondere bei Mikrocontrollern. So etwas habe ich noch nie erlebt. Die Angst vor der Knappheit veranlasst jedes Unternehmen zu Überbestellungen – wie bei der Toilettenpapierknappheit, aber in epischem Ausmaß“, schrieb Musk auf Twitter. Es handle sich im Sinne dessen aber um kein langfristiges Problem, führte er weiter aus.

01.06.2021: Halbleiterkrise belastet Japans Industrieproduktion

Japans Industrieproduktion ist im April nicht so stark gestiegen wie von Experten erwartet. Der Ausstoß der Industrieunternehmen hat im Vergleich zum Vormonat um 2,5 Prozent angezogen und fiel damit etwas höher aus als im März. Experten führen das Verfehlen der Erwartungen unter anderem auf den weltweiten Halbleitermangel zurück, der die Produktion in der Autobranche belastet hat.

31.05.2021: VW-Konzern erwägt eigene Chip-Entwicklung

Die Lieferschwierigkeiten bei Elektronik-Chips sind für viele Autohersteller noch längst nicht ausgestanden. Volkswagen bilde da keine Ausnahme, betont die neue Betriebsratschefin und Aufsichtsrätin des VW-Konzern Daniela Cavallo. „Mein Eindruck ist: Die Komplexität der Lieferketten-Situation ist bekannt, und alle wissen, wie sehr hier Ausnahmezustand herrscht etwa für Einkauf, Logistik und Produktionsplanung.“ Überlegungen für den Aufbau einer eigenen Chip-Entwicklung seien eine Art Lerneffekt aus der akuten Versorgungskrise. „Das Unternehmen wird sicher nicht in die Massenproduktion ganz gewöhnlicher Halbleiter einsteigen", schätzt Cavallo. „Aber bei spezielleren Hightech-Bauteilen, die im Wettbewerb differenzieren, ist ein stärkeres Engagement durchaus wahrscheinlich. Bisher haben wir im Konzern dazu kaum etwas.“

28.05.2021: Valens fusioniert und geht an die Börse

Valens Semiconductor und PTK Acquisition, eine Zweckgesellschaft für Firmenübernahmen, geben ihren Zusammenschluss bekannt. Das Fusions-Unternehmen wird fortan Valens heißen und an der New Yorker Börse notiert sein. Der israelische Halbleiter-Entwickler soll dann gut eine Milliarde US-Dollar wert sein. „Unsere Chipsätze befinden sich in Großserienproduktion bei mehreren Tier-1-Zulieferern im Automotive-Bereich und sind derzeit in Daimler-Fahrzeugen unterwegs. Der Automobilmarkt bietet eine immense Chance, die weiter wachsen wird, da OEMs neue Fahrzeuge mit weit mehr Sensoren und Displays als je zuvor auf den Markt bringen“, so Gideon Ben-Zvi, CEO von Valens. Der Abschluss der Transaktion wird für den Herbst 2021 erwartet. 

28.05.2021: GM fährt Produktion in fünf Werken hoch

General Motors fährt die Produktion in fünf bisher wegen Chipmangels geschlossenen Werken wieder hoch. Betroffen seien zwei Standorte in Mexiko, jeweils ein Betrieb in den USA und Kanada sowie ein weiterer in Südkorea, teilte das Unternehmen mit. Die Standorte in Kanada und Mexiko sind für den Hersteller besonders wichtig, da dort die SUV-Modelle GMC Terrain und Chevrolet Equinox vom Band laufen.

28.05.2021: Tesla bezieht Chips direkt vom Hersteller

Bislang blieb Tesla von den Chip-Engpässen vergleichsweise unberührt. Laut einem Bericht des Handelsblatts sei dies darauf zurückzuführen, dass der US-Autobauer die Zulieferer umgeht, indem er selbst entwickelte Chips direkt bei den Produzenten einkauft. Unter anderem beziehe das Unternehmen seine Leistungshalbleiter für die Stromversorgung unmittelbar von ST Microelectronics. Zudem greife Tesla auf vergleichsweise teure Komponenten zurück und plane, bei Halbleitereinkäufen in finanzielle Vorleistung zu gehen sowie eventuell eigene Halbleiterfabriken zu bauen.

27.05.2021: Deutschland und Frankreich befürworten Allianz

Deutschland und Frankreich wollen angesichts der Versorgungsengpässe bei Elektronikbauteilen eine geplante europäische Halbleiter-Allianz vorantreiben. Der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire bezeichnete Halbleiter als das "neue Erdöl", Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) verwies auf die weltweite Chip-Knappheit. Es solle darum gehen, Investitionen in Europa zu stärken und die Produktion auszuweiten. Konkret ist ein "Important Project of Common European Interest" (IPCEI) geplant – mit einer möglichen staatlichen Unterstützung in Milliardenhöhe.

27.05.2021: Bosch eröffnet Chipfabrik in Dresden

Im Frühjahr 2018 erfolgte der Spatenstich für die rund eine Milliarde Euro teure Chipfabrik in Dresden. Im Juli 2021 beginnt Bosch nun mit der Serienproduktion am neuen Standort. Auf einer Gesamtnutzungsfläche von 72.000 Quadratmetern sollen künftig überwiegend Halbleiter für Automobilelektronik gefertigt werden. Aktuell arbeiten im neuen Werk 250 Mitarbeiter, im Endausbau sollen es bis zu 700 sein.

26.05.2021: Audi reduziert Kurzarbeit im Juni

Nach rund einer Woche Kurzarbeit für 10.000 Audi-Beschäftigte in Ingolstadt und Neckarsulm fährt der Autobauer die Produktion im Juni wieder hoch. Auf der Linie 1 im Stammwerk Ingolstadt, auf der die Modelle A4 und A5 gebaut werden, ruhe die Produktion noch bis einschließlich 7. Juni, teilte Audi der Belegschaft mit. Auf dieser Linie arbeiten annähernd 2.000 Beschäftigte. Die Ingolstädter Linie 2, auf der die Modelle A3, A4 und A5 gebaut werden, steht aufgrund fehlender Halbleiter-Teile nur noch bis einschließlich 2. Juni still - ebenso wie die A4- und A5-Produktion im Werk Neckarsulm. Audi plane, danach wieder normal zu produzieren, sagte ein Sprecher. Die Lage könne sich allerdings kurzfristig ändern, so das Unternehmen weiter, da die Teileversorgung - insbesondere bei Halbleitern - kritisch bleibe.

25.05.2021: Audi schickt 10.000 Beschäftigte in Kurzarbeit

Audi muss erneut die Produktion in Ingolstadt sowie Neckarsulm einschränken und mehr als 10.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Voraussichtlich bis Ende Mai stehen im Stammwerk Ingolstadt bereits zwei Linien, auf denen die Limousinen A3, A4 und A5 produziert werden. In Neckarsulm werden diese Woche die Bänder für mehrere Modelle gestoppt. Wie es im Juni weitergehe, sei noch offen, sagte ein Unternehmenssprecher. Wegen Engpässen bei Halbleitern musste Audi bereits in den vergangenen Monaten Schichten streichen und Kurzarbeit fahren.

20.05.2021: VW unterbricht Produktion in US-Werk

Volkswagen pausiert die Produktion in seinem Werk im US-amerikanischen Chattanooga vom 7. bis 20. Juni. Dies berichtet unter anderem Automotive News Europe. Ursächlich sei der weltweite Mangel an Halbleitern, der auch in Deutschland zu Unterbrechungen geführt hat. In Chattanooga werden die speziell für Nordamerika entwickelten SUVs Atlas und Atlas Cross Sport sowie der US-Passat gefertigt. Der Autobauer will die zwei Wochen des Stillstands jedoch für die Verbesserung von Produktionsanlagen und Qualität sowie die Schulung der Beschäftigten nutzen. Diese sollen sich auf die Produktion des rein elektrischen ID.4 vorbereiten, dessen Produktionsstart für 2022 geplant ist.

20.05.2021: Cisco erwartet monatelange Chip-Knappheit

Der Netzwerk-Spezialist Cisco rechnet mit noch monatelangen Chip-Engpässen - und damit auch mit höheren Ausgaben für Bauteile. Cisco stelle sich auf eine Komponenten-Knappheit noch mindestens bis Jahresende ein, sagte Finanzchef Scott Herren nach Vorlage der aktuellen Quartalszahlen.

18.05.2021: Daimler holt Mitarbeiter aus Kurzarbeit

Daimler hat Tausende seiner Mitarbeiter in den Mercedes-Werken Rastatt und Sindelfingen wieder aus der Kurzarbeit geholt. In Rastatt seien lediglich noch Beschäftigte in einzelnen Teilbereichen weiter in der Kurzarbeit, die Autoproduktion sei davon aber nicht mehr betroffen, so eine Konzernsprecherin. In Bremen läuft nach Daimler-Angaben schon seit Mitte vergangener Woche alles wieder regulär. Genaue Angaben zum Umfang der Kurzarbeit in den vergangenen Wochen hatte der Autobauer nicht gemacht.

17.05.2021: USA und Südkorea investieren in Halbleiterfertigung

Vier US-Senatoren sollen laut Reuters vorgeschlagen haben, die lokale Halbleiterproduktion über die nächsten fünf Jahre mit 52 Milliarden US-Dollar zu subventionieren. Bereits im März 2021 hatte sich Präsident Joe Biden für Investition in dieser Höhe ausgesprochen, um sich gegenüber China behaupten zu können. Überdies gibt es Pläne, im texanischen Austin eine weitere Fabrik zu errichten. Das Gesamtvolumen soll 17 Milliarden US-Dollar umfassen. In Südkorea stockt zudem Samsung Foundry sein Investment in die Chipfertigung um weitere 34 Milliarden US-Dollar auf. Damit sollen bis 2030 insgesamt 151 Milliarden US-Dollar fließen. SK Hynix will seine Fab-Kapazitäten in Südkorea ebenso verdoppeln. Geplant sind Erweiterungen vorhandener Werke für 97 Milliarden US-Dollar sowie weitere 106 Milliarden US-Dollar in vier neue Halbleiterproduktionsstätten in Yongin.

14.05.2021: 3,9 Millionen Fahrzeuge können nicht produziert werden

Aufgrund des Chipmangels werden 2021 weltweit rund 3,9 Millionen Fahrzeuge weniger produziert, schätzt die Beratungsfirma Alix Partners. Das entspreche einem Wert nicht produzierter Fahrzeuge von rund 91 Milliarden Euro - fast doppelt so viel wie von der Unternehmensberatung noch Ende Januar geschätzt. Ein erheblicher Anteil der nicht produzierten Fahrzeuge werde sich auch in den Verkaufszahlen der Hersteller niederschlagen, sagte Alix-Partners-Manager Marcus Kleinfeld. Allerdings würden diese auch ihre Lagerbestände senken und damit den Effekt teilweise kompensieren.

07.05.2021: Daimler startet Kurzarbeit in Sindelfingen

Das Daimler-Werk Sindelfingen muss vorübergehend einen Produktionsstopp einlegen. Betroffen ist die Mercedes-Benz E-Klasse, wie Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten berichten. Die Produktion ruht demnach seit Montag, die Pause solle bis zum 14. Mai andauern. "In ausgewählten Teilbereichen passt das Werk Sindelfingen die Fahrweise in Kalenderwoche 18 und Kalenderwoche 19 an", wurde eine Sprecherin zitiert. Für die Beschäftigten in diesen Bereichen sei für diesen Zeitraum Kurzarbeit beantragt worden, ergänzte sie. Wie viele Mitarbeiter betroffen sind und wie viele Fahrzeuge nicht gebaut werden, gab der Konzern nicht bekannt. "Die Bänder bei der E-Klasse stehen bis zum 14. Mai still - zunächst einmal", wurde ein ungenannter Mitarbeiter in Sindelfingen zitiert.

05.05.2021: Stellantis meldet massiven Produktionsausfall

Der weltweite Mangel an Elektronikbauteilen macht Stellantis schwer zu schaffen. Von Januar bis Ende März konnten laut dem Opel-Mutterkonzern 190.000 Fahrzeuge nicht gebaut werden - rund elf Prozent der geplanten Produktion. Im Zeitraum von April bis Ende Juni werden Konsequenzen befürchtet, die noch weitgehender sind. Stellantis setzte im ersten Vierteljahr 34,3 Milliarden Euro um und verkaufte rund 1,48 Millionen Fahrzeuge. Bei einer bereinigten Berechnung, die FCA-Zahlen von Jahresbeginn an mit einbezieht, ergibt sich für das erste Vierteljahr im Vorjahresvergleich ein Umsatzplus von 14 Prozent auf 37 Milliarden Euro. Der Absatz stieg um elf Prozent auf 1,57 Millionen Fahrzeuge.

03.05.2021: Daimler verlängert Kurzarbeit in Rastatt und Bremen

Bei Daimler bleiben Tausende Mitarbeiter vorerst in Kurzarbeit. Für das Mercedes-Werk in Bremen sei eine Verlängerung der Kurzarbeit vorerst bis zum 11. Mai beantragt worden, teilte der Konzern mit. Noch ein bisschen länger bleiben viele Beschäftigte im Werk in Rastatt außen vor: Hier wurde die Kurzarbeit für Teilbereiche demnach bis Ende kommender Woche ausgedehnt. Wie viele Mitarbeiter jeweils genau betroffen sind, blieb unklar. Im Bremer Werk sind mehr als 12.000 Mitarbeiter beschäftigt, in Rastatt rund 6.500. In beiden Werken waren die Beschäftigten am 23. April in die Kurzarbeit geschickt worden. In Rastatt haben nach Daimler-Angaben einige Bereiche zwischenzeitlich die Arbeit wieder aufgenommen.

03.05.2021: Ford-Werk Köln muss Zwangspause einlegen

Wegen fehlender Chips müssen die Ford-Werke die Auto-Produktion in Köln in den nächsten Monaten fast komplett einstellen. Der Konzern habe für die Zeit vom 3. Mai bis zum 18. Juni sowie vom 30. Juni bis zum 9. Juli mit der Arbeitnehmervertretung Kurzarbeit in der Produktion vereinbart, berichtete am Montag ein Unternehmenssprecher. In dieser Zeit stünden die Bänder still. Betroffen seien rund 5.000 der 15.000 Mitarbeiter in Köln. Zuvor hatte die Bild-Zeitung über den Produktionsstopp berichtet. Lediglich an den Tagen vom 19. bis zum 29. Juni sollen in Köln die Fließbänder laufen. An den zweiten Produktionsstillstand bis Mitte Juli schließen sich dann die Werksferien an. Die Produktion starte wieder 16. August, hieß es. "Die Lage auf dem globalen Halbleiter-Markt bleibt angespannt und wird es allen Schätzungen zufolge auch in den nächsten Monaten bleiben, woraus sich Lieferengpässe ergeben", begründete ein Ford-Sprecher den Schritt. Deshalb müsse der Konzern die Produktion herunterfahren. Die ausgefallene Produktion wolle man bestmöglich aufholen.

30.04.2021: Volkwagen kämpft gegen Lieferengpässe an

Die von Volkswagen eingesetzte Taskforce rechnet hinsichtlich der Versorgungsengpässe bei Computerchips auch im zweiten Quartal mit einer kritischen Lage, die sich sogar noch verschärfen könnte. Eine Chance auf Verbesserung erhoffe sich der Konzern erst im zweiten Halbjahr. Dies berichtete die WirtschaftsWoche. „Wir kämpfen um jedes Fahrzeug“, zitiert das Wirtschaftsportal den Leiter der Taskforce. „Weitere Produktionsanpassungen sind nicht auszuschließen.“ Derzeit seien laut dem Bericht hunderte Teile aller Pkw- und Lkw-Marken des Konzerns von Lieferengpässen betroffen. Bei knapp der Hälfte der betroffenen Teile gebe es noch keine Lösungen, um der Problematik Herr zu werden. Volkswagen habe sich der WirtschaftsWoche zufolge sogar in die Chipbeschaffung seiner Zulieferer eingemischt und in den vergangenen Monaten rund 10.000 Anfragen an Chiphändler verschick. So konnten angeblich rund eine Million Chips organisiert und an die Zulieferer weitergegeben werden.

Halbleiterkrise: Interview mit Branchenexperten

Frank Bösenberg, Silicon Saxony

Im Interview mit unserem Schwesterportal all-electronics.de geben die Halbleiter-Experten Guido Überreiter, Jens Drews (Globalfoundries) und Frank Bösenberg (Silicon Saxony, im Bild) Auskunft über die technologischen und strategischen Gründe für den aktuellen Chipmangel in der Autoindustrie. Die Antworten dürften nicht jedem gefallen.

 

Zentrale Themen sind unter anderem die Herausforderungen der Supply Chain bei hohen Auslastungen der Halbleiter-Produktion und die mit Schwankungen in der Nachfrage verbundenen Komplikationen. Gleichzeitig kritisieren die Experten, die Autobranche habe nicht genügend Lehren aus vergangenen Krisen gezogen und die eigenen Lieferketten nicht genügend diversifiziert.

 

Zum Interview

30.04.2021: Volkswagen erwägt Chipentwicklung

Volkswagen-Chef Herbert Diess hat in Aussicht gestellt, dass der Autobauer das Design von Chips für automatisiertes Fahren möglicherweise selbst in die Hand nehmen wird. Die Softwareorganisation Cariad müsse Fähigkeiten bei der Entwicklung von Prozessoren aufbauen, sagte Diess. "Apple, Tesla und andere haben mehr Definitionskompetenz bei Halbleitern. Um bei den hohen Anforderungen im Auto die optimale Leistung zu erzielen, müssen Software und Hardware aus einem Guss kommen." Ähnlich äußerte sich VW-Markenchef Ralf Brandstätter: "Es gibt auch Überlegungen im Konzern, das Halbleiter-Design als Kompetenz stärker zu beherrschen." Dies habe jedoch eher mit der Strategie in Richtung Digitalisierung zu tun. Direkte Einflussmöglichkeiten auf die Chiphersteller seien eher begrenzt. "Die Automobilindustrie ist an der Stelle kein großer Spieler, wir machen insgesamt als Kunde zwölf Prozent des weltweiten Halbleitermarkts aus", so der Markenchef. Davon würden wiederum rund zehn Prozent auf den Volkswagen-Konzern entfallen.

29.04.2021: Chipmangel betrifft nun auch BMW

Der Chipmangel lässt bei BMW die Bänder stillstehen. In Regensburg und im englischen Oxford wird die Produktion für zwei beziehungsweise drei Arbeitstage ausgesetzt, wie eine Unternehmenssprecherin bestätigte. In beiden Werken werden normalerweise jeweils rund 1.000 Autos am Tag gefertigt. Der Versorgungsengpass betrifft BMW jedoch nicht direkt, sondern führte zu fehlenden Teilelieferungen. In Regensburg, wo die Modelle 1er, 2er, X1 und X2 gefertigt werden, sollen die Bänder am Donnerstag und Freitag stillstehen. In Oxford, wo der Kleinwagen Mini gebaut wird, erfolgt die Pause am Freitag, Dienstag und Mittwoch. Derzeit geht der OEM davon aus, dass die Produktion nach der Pause weitergehen und aufgeholt werden kann.

29.04.2021: STMicro profitiert von hoher Nachfrage

Der Chiphersteller STMicroelectronics hat im ersten Quartal von der anhaltend hohen Nachfrage nach Halbleitern profitiert. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um über ein Drittel auf rund 3 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich zum starken Vorquartal musste STMicro allerdings Umsatzeinbußen hinnehmen. Während die Geschäfte mit Halbleitern für die Autoindustrie und Mikrocontrollern gut liefen, habe man im Bereich Consumer Electronics Abstriche machen müssen, sagte Konzernchef Jean-Marc Chery.

28.04.2021: Volkswagen verkündet Produktionspausen in Mexiko

Volkswagen de Mexico wird seine Produktion des Modells Jetta für zwei Wochen aussetzen. ABC News nannte diesbezüglich den Zeitraum vom 3. bis 19. Mai. Auch die Montage des SUVs Tiguan wird in Mexiko ruhen. Die elftägige Produktionspause sei laut den Medienberichten für den 6. Bis 16. Mai vorgesehen. Grund für die Unterbrechungen ist der weltweite Engpass bei Halbleitern.

28.04.2021: Chiphersteller machen gute Geschäfte

Der südkoreanische Speicherchiphersteller SK Hynix hat im ersten Quartal von der starken Nachfrage nach Halbleitern profitiert. Der Umsatz wuchs im Jahresvergleich um 18 Prozent auf rund 6,3 Milliarden Euro. Nun will das Management für das kommende Jahr geplante Investitionen in dieses Jahr vorziehen, um sich Chipfertigungsmaschinen zu sichern, die einen langen Bestellvorlauf haben. Während SK Hynix das Marktumfeld optimistisch einschätzt, rechnet der US-Chipkonzern Texas Instruments für das laufende Quartal  jedoch nicht mit einer weiter steigenden Nachfrage. Im abgelaufenen Quartal waren die Erlöse des Unternehmens im Vorjahresvergleich bereits um rund ein Drittel auf 4,3 Milliarden US-Dollar gestiegen.

27.04.2021: ABB warnt Kunden vor längeren Lieferzeiten

Im Zuge des Quartalsberichts stimmt ABB seine Kunden auf längere Lieferzeiten ein. Die zunehmenden Versorgungsengpässe bei Halbleitern hätten sich im ersten Quartal zwar noch nicht wesentlich auf die Ergebnisse ausgewirkt, geben jedoch Anlass zur Sorge, so ABB-Chef Björn Rosengren. Für das kommende Quartal ist der Automatisierungsspezialist demnach nur bedingt positiv gestimmt.

26.04.2021: Volkswagen Slovakia stoppt Teil der Produktion

Infolge der weltweiten Knappheit an Mikrochips muss auch der Volkswagen-Standort in der Slowakei seine Produktion einschränken. Ab diesen Donnerstag unterbricht das Werk Bratislava die Herstellung seiner SUV-Modelle bis zum 7. Mai. Die Kleinwagenproduktion laufe hingegen weiter, wie Firmensprecherin Lucia Kovarovic Makayova mitteilt. Der Standort Bratislava nimmt innerhalb des Konzerns eine Schlüsselposition ein, weil dort Autos von fünf Marken zugleich hergestellt werden und das Werk bei Bedarf in der Lage ist, auch die Produktion anderer internationaler Standorte zu übernehmen.

26.04.2021: Chip-Hersteller forcieren Ausbaupläne

Mehrere Chip-Hersteller forcieren laut Heise Online den Ausbau ihrer Produktionskapazitäten: Nanya Technology wird rund 8,8 Milliarden Euro für die Errichtung einer neuen Halbleiterfabrik im Norden Taiwans ausgeben. Der Bau soll in diesem Jahr beginnen und im übernächsten Jahr abgeschlossen werden. TSMC investiert weitere 2,4 Milliarden Euro in seine bestehenden Chip-Fabriken, GlobalFoundries kündigt über 1,1 Milliarden Euro für seine Standorte in Deutschland, Singapur und den USA an. Darüber hinaus erwägen die US-amerikanischen Chiphersteller Western Digital und Micron im NAND-Flash-Segment die Übernahme der japanischen Kioxia Holding. Sollte die Fusion gelingen, würde das Unternehmen auf Basis der Marktanteile zum Spitzenreiter der Flashspeicher-Branche werden.

26.04.2021: Seat-Chef befürchtet zunehmende Engpässe

Der Volkswagen-Konzern geht wegen der anhaltenden Flaute bei der Chip-Versorgung von noch größere Schwierigkeiten im laufenden Quartal aus. „Von Zulieferern und auch aus der Volkswagen-Gruppe selbst heraus wird uns gesagt, dass wir im zweiten Quartal vor erheblichen Herausforderungen stehen, wahrscheinlich noch herausfordernder als im ersten Quartal“, sagte Seat-Chef Wayne Griffiths der Financial Times. Im ersten Quartal wurden konzernweit rund 100.000 Autos weniger produziert. Dies sei im Jahresverlauf wohl nicht mehr wettzumachen. Bei der Produktion im Seat-Stammwerk im spanischen Martorell lebe man derzeit „von der Hand in den Mund“, sagte der Seat-Chef. Erst nach Belieferung von Elektronikbauteilen durch die Hersteller entscheide die VW-Tochter, welche Modelle gebaut würden. So drosselt auch Audi in der kommenden Woche die Produktion in Neckarsulm.

23.04.2021: Daimler plant womöglich weitere Kurzarbeit

Daimler hat wegen anhaltender Lieferengpässe elektronischer Bauteile angekündigt, in nächster Zeit möglicherweise mehr Mitarbeiter als bisher bekannt in die Kurzarbeit zu schicken. In den nächsten Wochen könne es wegen der Chipkrise "hier und dort" zu Produktionsstopps und Kurzarbeit kommen, erklärt Finanzvorstand Harald Wilhelm. Welche weiteren Standorte betroffen sein könnten, ließ er offen. Auch zu Zeiträumen nannte Wilhelm keine Details. Das hänge davon ab, wann wo welche Chipteile verfügbar seien. Er betonte jedoch, die Produktionsunterbrechungen könnten mehrere Produktklassen betreffen – womöglich auch die S-Klasse, die in Sindelfingen gebaut wird. Zwar versuche man, die Auswirkungen der Chipkrise weitgehend von der S-Klasse fernzuhalten, garantieren könne man das derzeit aber nicht.

23.04.2020: Intel rechnet mit jahrelangen Chip-Engpässen

Der Chip-Riese Intel sieht kein Ende der globalen Halbleiter-Engpässe. Die „beispiellose Nachfrage“ strapaziere die Lieferketten in der Branche, sagt der neue Intel-Chef Pat Gelsinger. Es fehle an Fertigungskapazitäten, Material für Leiterplatten sowie an Bauteilen. „Wir erwarten, dass die nötigen Investitionen aus der Branche gegen diese Knappheit ein paar Jahre in Anspruch nehmen.“ Gelsinger will den Konzern verstärkt auch als einen Auftragsfertiger etablieren.

22.04.2021 Peugeot 308 bekommt alten Tacho zurück

Stellantis will beim Peugeot 308 wegen fehlender elektronischer Bauteile wieder einen analogen Zeiger-Tachometer auf der Instrumententafel einbauen. Ein Unternehmenssprecher bestätigte entsprechende Medienberichte. Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP sollte es in der laufenden Woche im Stellantis-Werk Rennes zudem zu einer Produktionseinschränkung kommen.

22.04.2021: JLR setzt Produktion an zwei Standorten aus

Jaguar Land Rover muss wegen Chip-Engpässen seine Produktion an zwei britischen Standorten zeitweise aussetzen. "Wie auch andere Autohersteller erleben wir derzeit wegen Covid-19 Unterbrechungen der Lieferketten", sagte eine JLR-Sprecherin gegenüber dem Guardian und bestätigte eine "begrenzte Phase der Nicht-Produktion". Dem Bericht zufolge soll die Produktion an den britischen Standorten Halewood und Castle Bromwich für mindestens eine Woche ausgesetzt werden, während sie in der Slowakei, Brasilien und China, aber auch im englischen Solihull weitergehen soll. "Wir arbeiten eng mit den betroffenen Zulieferern zusammen, um die Probleme zu lösen und den Effekt auf die Bestellungen von Kunden zu minimieren, soweit das möglich ist", hieß es von der Sprecherin.

22.04.2021: Chipindustrie-Ausrüster ASML verbessert Prognose

Während die Autohersteller unter der Halbleiterknappheit leiden, kommen auf die Chipindustrie goldene Zeiten zu. So ist etwa der Ausrüster ASML mittlerweile optimistischer für das laufende Jahr. Das Management erwartet 2021 ein Umsatzplus in Richtung von 30 Prozent. Bislang wurde ein Wachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich prognostiziert. Dementsprechend konnte ASML den Umsatz im ersten Quartal im Vergleich zum vierten Quartal auf 4,4 Milliarden Euro steigern, der Auftragseingang legte gar um knapp zwölf Prozent zu. "Wenn Sie die Zeitungen lesen, sind Chips überall knapp", äußert sich ASML-Chef Peter Wennink zur verbesserten Marktlage.

22.04.2021: Renault wird rund 100.000 Autos weniger fertigen

Auch Renault macht die Halbleiterkrise erheblich zu schaffen. Wegen fehlender Übersicht sei es zurzeit unmöglich, „eine verlässliche Vorhersage für die Produktion zu machen“, sagte die stellvertretende Generaldirektorin Clotilde Delbos bei der Vorstellung der Quartalszahlen. Der Konzern hatte noch im Februar mitgeteilt, dass er wegen der Lieferengpässe bei Halbleitern im laufenden Jahr voraussichtlich rund 100.000 Autos weniger bauen werde als geplant.

22.04.2021: Daimler schickt Tausende Mitarbeiter in Kurzarbeit

Angesichts der weltweiten Lieferengpässe bei wichtigen elektronischen Bauteilen schickt Daimler an vorerst mindestens zwei Standorten Tausende Mitarbeiter erneut in Kurzarbeit. Betroffen ist ein Großteil der Beschäftigten der Mercedes-Werke in Rastatt und Bremen. Daimler teilte dazu mit, dass die Kurzarbeit zunächst von diesem Freitag bis Ende kommender Woche beantragt wurde. Die Mitarbeiter beider Werke sowie des Standorts im ungarischen Kecskemét waren bereits Anfang des Jahres wegen der Chipkrise in Kurzarbeit geschickt worden. Der Autobauer äußerte sich auf Anfrage der dpa jedoch nicht im Detail zu der Frage, ob auch für weitere Werke Kurzarbeit geplant sei. Man sei im Austausch mit den Halbleiter-Lieferanten und passe „falls nötig“ die „Fahrweisen in einzelnen Werken an“, hieß es lediglich. Die Situation sei volatil, man fahre auf Sicht.

20.04.2021: Chipmangel legt Ford-Produktion lahm

Aufgrund von Lieferengpässen bei Halbleiterbauteilen hält Ford die Produktion in weiteren Werken an. "Wir prüfen täglich die Auswirkungen auf unsere Produktionsplanung", teilte ein Sprecher des Unternehmens mit. "Aufgrund der angespannten Liefersituation wird die Produktion in unserem Werk in Saarlouis vorerst vom 19. April bis 18. Mai pausieren." Zudem setzt das Unternehmen die Produktion in Gölcük (Türkei) beim Joint Venture Ford Otosan bis zum 13. Juni aus. "Diese Unterbrechung beinhaltet das Vorziehen von zwei Wochen Werksferien im Sommer und eine Woche im Rahmen der türkischen Nationalfeiertage", sagte der Sprecher. Auch im Werk in Valencia (Spanien) werde aufgrund des Lieferengpasses die Produktion reduziert. An den Ford-Standorten in Craiova (Rumänien) und Köln kam es in diesem Jahr ebenfalls bereits zu Produktionspausen. Derzeit seien dort aber keine weiteren Unterbrechungen geplant.

19.04.2021: Keine Besserung bei Chip-Mangel

Dass die Chip-Produktion nicht in den Händen der Autoindustrie liege, "ist ein fatales Problem, das nicht so leicht gelöst werden kann", sagte der Direktor der Vereinigung der chinesischen Autohändler, Jia Xinguang, vor Beginn der internationalen Automesse in Shanghai. "Viele Leute denken, dass das Problem in der zweiten Jahreshälfte gelöst werden kann", sagte er weiter. Er erwarte aber nur eine leichte Besserung, "ohne dass eine fundamentale Lösung zur Verfügung steht". Die Autobauer hätten keinen Einfluss darauf. "Die Autoindustrie ist nicht in der Lage, ihre eigenen Chips herzustellen, was ein großes Problem ist." Auch der deutsche Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer sieht das Problem noch lange nicht gelöst. Bis neue Fabriken aufgebaut seien, werde es noch zwei oder drei Jahre dauern, sagte der Direktor vom Center Automotive Research (CAR). Er rechne damit, dass China auch hier "zur Lokomotive" werde.

15.04.2021: VW meldet Kurzarbeit in Emden und Wolfsburg

Im Volkswagen-Werk Emden äußert sich der Chip-Engpass in Form erneuter Kurzarbeit. Bereits im Januar wurde diese für zwei Wochen eingeführt, nun sei sie vorsorglich für den Monat April angemeldet worden, so eine Standort-Sprecherin. Wie viele Beschäftigte davon betroffen sind und ab wann beziehungsweise wie lange die Bänder stillstehen, sei noch unklar. Am Stammsitz in Wolfsburg zeichnet sich erneut ein ähnliches Bild. Bereits rund um den Jahreswechsel sowie im März wurden Unterbrechungen verlautbart. Nun soll in der Woche vom 26. bis 30. April eine Frühschicht in der Golf-Fertigung ausfallen. „Aktuell gehen wir davon aus, dass in den kommenden Monaten die Versorgung mit Chips angespannt bleiben wird“, teilte ein Sprecher der Konzernzentrale mit. Bereits im März hatten Einkaufsvorstand Murat Aksel und Finanzvorstand Alexander Seitz prognostiziert, dass die Engpässe das Jahr über anhalten würden.

15.04.2021: FAW-Volkswagen produziert 20.000 Autos weniger

Auch Audi ist von den jüngsten Ereignissen betroffen: Wegen fehlender Chips fährt das Joint Venture FAW-Volkswagen Automotive die Fertigung in China um 30 Prozent zurück. Dies berichtete die chinesische Publikation Yicai Global. Das Gemeinschaftsunternehmen stoppe demnach die Produktion für zwei Wochen – betroffen seien unter anderem die Audi-Modelle A4L, A6L, und Q5L. Insgesamt sollen dadurch im April 20.000 Autos weniger als im Vormonat produziert werden. Der Engpass bei FAW-Volkswagen betrifft laut dem Medienbericht Chips, die in Steuerungen verwendet werden: Türen, Gateways, Infotainmentsysteme und Stabilitätskontrollsysteme. Für Gateways notwendige Halbleiter könnten dabei bis zu sechs Wochen lang knapp sein.

15.04.2021: Ford unterbricht die Produktion in fünf US-Werken

Die weltweiten Engpässe bei Halbleitern zwingen Ford zu zusätzlichen vorübergehenden Unterbrechungen der Produktion. In fünf US-Werken und einer Anlage stehen die Bändern temporär still, so ein Bericht des Handelsblatts. Der US-Autobauer gab jedoch nicht bekannt, wie viele Fahrzeuge von der Maßnahme betroffen seien. Bereits im März musste Ford die Produktion in zwei US-Werken sowie in Köln anhalten. Zuletzt hatte das Unternehmen erklärt, dass der Chip-Mangel den jährlichen Gewinn um ein bis 2,5 Milliarden Dollar schmälern könnte.

14.04.2021: Chipengpässe werden über 2021 hinaus anhalten

Die Unternehmensberatung Roland Berger erwartet, dass der Hableitermangel noch weit über das Jahr 2021 hinausreichen wird. Der Bedarf der Autoindustrie werde sich durch Elektrifizierung und automatisiertes Fahren bis 2025 massiv erhöhen. Zugleich rechnen die Unternehmensberater mit einer stärkeren Marktkonzentration bei den Chip-Herstellern. "Diese Konstellation erschwert die Beschaffung zusätzlich."

06.04.2021: Krise befeuert Ausbaupläne der Chip-Hersteller

Die große Nachfrage nach Elektronik-Chips und weiteren wichtigen Halbleiter-Produkten befeuert die Ausbaupläne von Chip-Herstellern in Dresden. So will etwa der US-Chipfertiger Globalfoundries rund 400 Millionen Euro in den Ausbau seiner Reinräume investieren. Derzeit produziert das Unternehmen rund 400.000 Wafer pro Jahr, künftig sollen es doppelt so viele sein, sagte Geschäftsführer Manfred Horstmann. Auch Infineon will in Dresden wachsen: Die bestehenden Produktionskapazitäten sollen in den nächsten fünf Jahren für rund 1,1 Milliarden Euro ausgebaut werden. Nur wenige Kilometer entfernt - ebenfalls im Dresdner Norden soll im Juni die neue Bosch-Halbleiterfabrik offiziell eröffnet werden. Rund eine Milliarde Euro hat Bosch in den Dresdner Standort investiert - die größte Einzelinvestition in der 130-jährigen Firmengeschichte.

01.04.2021: Hyundai stoppt Produktion wegen fehlenden Chips

Die weltweiten Versorgungsengpässe bei wichtigen Halbleiter-Produkten wie Elektronik-Chips hat nun Auswirkungen auf die Produktion bei Hyundai. Der südkoreanische OEM stoppt teilweise seine heimische Produktion. Vom 7. bis zum 14. April werde das Werk Nummer Eins in der südöstlichen Stadt Ulsan abgeschaltet, so das Unternehmen. Betroffen sind demnach das SUV-Modell Kona sowie das Elektroauto Ioniq 5. Als Grund für den Stopp nannte Hyundai "die Versorgungsbedingungen bei Halbleiter-Teilen für das Frontsicht-Kamerasystem des SUV Kona sowie Leistungselektronik-Module für Ioniq 5".

01.04.2021: TSMC investiert kräftig in seine Chipfertigung

Angesichts der aktuellen Halbleiter-Knappheit will der Chipfertiger Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) binnen drei Jahren 100 Milliarden US-Dollar in den Ausbau seiner Produktion und die Entwicklung neuer Technologien investieren. TSMC hatte bereits im Januar allein für dieses Jahr Investitionen von 28 Milliarden US-Dollar in Aussicht gestellt. Als ein Auslöser der Halbleiterkrise gelten Vorratskäufe durch den chinesischen Huawei-Konzern, der sich damit gegen US-Sanktionen wappnete. Zugleich verstärkte unter anderem die massiv gestiegene Laptop-Nachfrage den Bedarf. In Zukunft will auch der Chip-Riese Intel, der eine eigene Produktion betreibt, stärker als Auftragsfertiger auftreten und damit mit Firmen wie TSMC und Samsung konkurrieren.

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dpa