Ein elektrischer Hummer vor einer Häuserfront.

Hummer existiert nicht mehr als eigene Marke, sondern unter dem Dach von GM. Zudem rollt das Modell nun als Stromer von den Bändern. (Bild: General Motors)

General Motors hat das eigene Geschäft in den vergangenen Jahren mächtig umgekrempelt. Von den europäischen Ketten befreit, blicken die Amerikaner zwar auch nach China, Vorrang hat jedoch immer noch der Heimatmarkt. Trotz anhaltender Chipkrise und Pandemie ist General Motors nicht unzufrieden mit dem letzten Jahr.

„Die US-Wirtschaft beschleunigt sich, die Verbraucherausgaben sind robust und es gibt viele Arbeitsplätze“, analysiert GM-Chefvolkswirtin Elaine Buckberg, „die Verbrauchernachfrage nach Fahrzeugen ist ebenfalls stark, wird aber durch sehr knappe Lagerbestände eingeschränkt.“

Wie die gesamte Autoindustrie hat auch der Autobauer aus Detroit mit Problemen zu kämpfen. „Die Agilität und Kreativität unserer Teams in den Bereichen Lieferkette, Einkauf, Technik und Fertigung haben uns in Zusammenarbeit mit unseren Zulieferern und Händlern geholfen, die Kunden zufriedenzustellen und Marktanteile in einigen der nachfragestärksten Marktsegmente zu gewinnen“, sagt Kurt McNeil, Vice President Sales Operations.

Elektro-Crossover Cadillac Lyriq schürt Erwartungen

Derzeit sieht sich der Autobauer bestens aufgestellt, um auch weiterhin die heimische Branche bei den Verkäufen von Full-Size- und Mid-Size-Pickups anzuführen, die die großen Volumina nebst entsprechenden Erträgen ausmachen.

Doch während die Pickups aktuell unverändert die wichtigen Verkäufe garantieren, geht der Konzern mit seinen verschiedenen Marken mit großen Schritten Richtung Elektromobilität und autonomem Fahren. Das ist am einfachsten mit einem einflussreichen Aushängeschild: Eine besondere Rolle spielt hier der Cadillac Lyriq.

„Die Reservierungen für die Cadillac Lyriq Debut Edition 2023 waren in etwas mehr als zehn Minuten ausverkauft und wir sehen weiterhin eine große Begeisterung für die Marke – sowohl für das aktuelle Produkt als auch für unsere vollelektrische Zukunft“, zeigt sich Rory Harvey, globaler Cadillac-Chef, überaus zufrieden mit dem Verkaufsstart.

Ein silberner elektrischer SUV Lyriq der GM-Premiummarke Cadillac steht vor einem Haus.
Die Produktion des elektrifizierten Cadillac Lyriq startet im ersten Quartal. Für die Umstellung der lokalen Fertigung auf Elektromodelle hat der OEM zwei Milliarden Dollar investiert. (Bild: General Motors)

500 Kilometer rein elektrische Reichweite

Der elektrische Crossover wird mit Hinterrad- und Allradantrieb verfügbar sein. Das Basismodell ist ein 340 PS starker Hecktriebler, der über ein maximales Drehmoment von 440 Nm verfügt. Mit seinem vollen 100-kWh-Akkupaket soll der Lyriq eine Reichweite von knapp 500 Kilometern haben, ehe es an die nächste Ladesäule geht. Mit Gleichstrom lässt er sich an einer Hochgeschwindigkeitsladesäule mit bis zu 190 Kilowatt laden, wodurch er innerhalb von zehn Minuten für die nächsten 120 Kilometer erstarkt.

„Dank der modularen und hochflexiblen Ultium-Plattform, die den Lyriq antreibt, sowie fortschrittlicher virtueller Entwicklungswerkzeuge konnte Cadillac die Entwicklung beschleunigen und die Prototypen schneller als erwartet in die Praxis umsetzen“, erläutert Lyriq-Chefentwickler Jamie Brewer, „das bedeutet, dass wir auf dem richtigen Weg sind, dieses bahnbrechende elektrische Luxusfahrzeug neun Monate früher als ursprünglich geplant zu den Kunden zu bringen.“

Der Cadillac Lyriq soll im ersten Quartal diesen Jahres im Cadillac-Stammwerk in Spring Hill, Tennessee, in Produktion gehen. Für die Umstellung der lokalen Fertigung auf Elektromodelle hat Cadillac zwei Milliarden Dollar investiert. Weitere 2,3 Milliarden Dollar werden von Ultium Cells LLC, dem Joint Venture zwischen General Motors und LG Energy Solution, in ein neues Werk für Batteriezellen in Spring Hill investiert.

GMs Zukunft ist elektrisch und autonom

Da sich bei General Motors die Zukunft weitgehend elektrisch drehen wird, investieren die Amerikaner derzeit Milliarden US-Dollar, um am Puls der Antriebstechnik zu sein. Dafür wurden drei Elektromotoren mit 62, 180 und 255 Kilowatt neu entwickelt, die nahezu das gesamte Markenportfolio antreiben sollen.

„Zwanzig Jahre Entwicklung von elektrischen Antriebssystemen und mehr als 100 Jahre Erfahrung in der Entwicklung von Großserienfahrzeugen helfen GM bei der schnellen Umstellung von konventionellen Fahrzeugen auf Elektrofahrzeuge“, sagt Konzernregent Mark Reuss, „unsere vertikale Integration in diesem Bereich, die sowohl Hardware als auch Software umfasst, hilft uns, einen bedeutenden Wettbewerbsvorteil zu erlangen.“

Wachstumsmarkt China im Fokus

Gerade mit Blick auf China wird das hochautomatisierte Fahren immer wichtiger. So investiert General Motors 300 Millionen Dollar in das Startup Momenta, um die Entwicklung von selbstfahrenden Technologien für zukünftige Modelle in China zu beschleunigen.

„Die Vereinbarung zwischen GM und Momenta wird unseren Einsatz von Lösungen der nächsten Generation beschleunigen, die für unsere Kunden in China maßgeschneidert sind“, so Julian Blissett, Präsident von GM China, „die Kunden in China nehmen die Elektrifizierung und fortschrittliche Selbstfahrtechnologie schneller an als irgendwo sonst auf der Welt.“

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