Wie chinesische Medien berichten, soll dem neuen Werk in der Provinz Shandong ein Forschungs- und Entwicklungszentrum angeschlossen werden. Mit dem Bau des Werks forciert Great Wall-Gründer Jianjun Wei die Erweiterung des Produktionsnetzwerks innerhalb Chinas. In der Vergangenheit hatte Great Wall seine Fahrzeugfertigung stark auf die Region Hebei konzentriert. Da es dort aber zunehmend schwer falle, geeignetes Personal zu finden und von dort aus neue Märkte in China nur schwer zu erschließen seien, expandiert der Autobauer nun im eigenen Land.
Ins Bild passend: bereits im März 2018 war Baustart für ein neues Great Wall Werk mit einer Kapazität von 160.000 Einheiten in Chongqing; die Fabrik zum gemeinsamen Bau von Elektroautos mit der BMW Group zieht man in der Stadt Zhangjiagang in der Provinz Jiangsu hoch.
Great Wall braucht diese breitere Produktionsbasis im Land wohl auch, um das bisherige Wachstumstempo beizubehalten. Früh hatte der Autobauer den Trend zu SUVS erkannt und wurde mit der auf Autos in Geländegängeroptik spezialisierten Submarke Haval zur am stärksten wachsenden Marke in China. Inzwischen hat die Dynamik allerdings deutlich nachgelassen, die zunehmende Konkurrenz anderer Hersteller wie insbesondere Geely macht Great Wall zu schaffen. So sackte der Absatz des Haval H6, einer der meistverkauften SUVs in China im Juli um 30 Prozent ab. Resultat: nach den ersten sieben Monaten hinkt Great Wall deutlich hinter der Zielsetzung zurück, im Jahr 2018 1,116 Millionen Autos verkaufen zu wollen.
Auch bei der 2016 eingeführten Luxusmarke Wey ist die Anfangseuphorie etwas geschwunden, das Absatzplus von 16,5 Prozent im Juli galt als eher enttäuschend. Die Experten von IHS Markit sehen hier einen wesentlichen Grund im neuen Konkurrenten Lynk & Co. Was die Enttäuschung allerdings mildert: die neue Marke Wey trug ganz erheblich zur starken Gewinnwachstum von Great Wall bei.