Bereits Ende März berichteten 84 Prozent der vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) befragten Mitgliedsunternehmen von Beeinträchtigungen, inzwischen hat sich dieser Wert um fünf Prozent erhöht. „Insgesamt melden 45 Prozent der Unternehmen merkliche, 32 Prozent der Befragten sogar gravierende Auftragseinbußen oder Stornierungen. Die Lieferketten stehen aber ebenfalls weiter unter starkem Druck“, verdeutlicht VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.
Das Epizentrum der Störungen liegt laut den 790 befragten Firmen weiterhin in Europa: Mehr als 90 Prozent der Maschinenbauer gaben jeweils angebots- und nachfrageseitige Störungen aus Europa an. Nachfrageseitig kommt es zudem zu hohen Ausfällen aus den USA (47 Prozent). In China scheint sich die Lage hingegen zu stabilisieren. Mit Blick auf die prognostizierten Umsätze hat sich die Einschätzung der Unternehmen nicht wesentlich geändert, denn ähnlich wie im März gehen etwa 60 Prozent von Umsatzrückgängen zwischen 10 und 30 Prozent für das Gesamtjahr 2020 aus.
Maschinenbauer bleiben pessimistisch
Obwohl der chinesische Markt ein Hoffnungsschimmer sein könnte, rechnen mehr als drei Viertel der Befragten für die nächsten drei Monate mit keiner Entspannung der gestörten Lieferketten. Über ein Viertel erwartet sogar, dass sich die Lage verschlechtert. Die Entwicklung der Auftragslage wird sogar noch kritischer gesehen – nachfrageseitig erwarten 43 Prozent eine Verschärfung der Situation.
Sollte es trotz der pessimistischen Einschätzungen in absehbarer Zeit zu einer Lockerung der Maßnahmen kommen, erwarten je ein Drittel der Unternehmen, dass sie ein bis drei Monate beziehungsweise drei bis sechs Monate für eine Rückkehr zur Normalauslastung benötigen. Mehr als 20 Prozent rechnen sogar mit sechs bis zwölf Monaten, um zu diesem Stand zu gelangen.