Bislang ist Fiat-Chrysler nicht gerade als innovationsfreudig Richtung Elektromobilität aufgefallen. Was stark mit der grundsätzlichen Position Marchionnes zu tun hat: der Konzernboss trimmt den Autobauer extrem auf Rendite; mit Elektroautos bekommt man zwar Beifall aus der Umweltecke, Geschäft macht man damit aktuell aber nicht. Sichtbares Zeichen der Zurückhaltung: mit dem Chrysler Pacifica und dem Fiat 500 hat man ein Plug-in-Hybrid-Modell im Portfolio und ein reines E-Fahrzeug.
Nun schwenkt der Konzern aber deutlich stärker Richtung Elektrifizierung ein. Bei Vorlage der Zahlen zum zweiten Quartal kündigte Marchionne gegenüber Journalisten und Analysten an, dass man plane bis 2022 die Hälfte des FCA-Portfolios zu elektrifizieren. Wichtiger Zusatz: alle ab 2019 kommenden Maserati-Modelle sollen einen elektrischen Antrieb erhalten. Damit wird die Luxus-Marke zur Speerspitze innerhalb der neuen Elektro-Strategie.
Der FCA-Konzernchef sagte, dass dir Neuausrichtung der Strategie im Zusammenhang mit dem Dieselskandal und dessen Folgen in Europa stehe, sowie den Ankündigungen von Fahrverboten des Selbstzünders in mehreren Ländern. Marchionne rechnet offenbar nicht mehr mit einer schnellen Erholung des Diesels und einer deutlichen Beschleunigung der Entwicklung hin zum E-Antrieb.