Ein Michelin-Reifen mit Blick auf den Radkasten.

Die Altreifen sollen direkt beim Kunden abgeholt, ins Werk transportiert und schließlich zerkleinert und recycelt werden.

Nachdem Michelin bereits im April 2020 eine Partnerschaft mit Enviro verkündet hatte, steht nun der Bau eines Produktionsstandorts für die Aufbereitung von Altreifen bevor. In Zusammenarbeit mit dem schwedischen Unternehmen, an dem Michelin mit 20 Prozent beteiligt ist, soll das weltweit erstes Recyclingwerk seiner Art entstehen, so der Reifenhersteller.

Am geplanten Standort in der chilenischen Region Antofagasta sollen künftig bis zu 30.000 Tonnen Reifen pro Jahr recycelt werden. Das entspreche laut Michelin fast 60 Prozent der jährlich landesweit ausrangierten Reifen. Die Investitionen in das Werk belaufen sich auf mehr als 30 Millionen US-Dollar. Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2023 geplant.

Die Altreifen werden dann direkt beim Kunden abgeholt, ins Werk transportiert und schließlich zerkleinert und recycelt. Mithilfe der Enviro-Technologie zur Rückgewinnung von Kautschuk-Ruß, Pyrolyseöl, Stahl und Gas würden alle Bestandteile der Altreifen wiederverwertet werden. Nach derzeitigen Plänen sollen 90 Prozent der zurückgewonnenen Materialien für die Herstellung von Produkten auf Gummibasis wie Reifen oder Förderbänder genutzt werden. Die restlichen zehn Prozent fließen zurück in die Erzeugung von Wärme und Strom für den Eigenbedarf.

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