Nissan_Infinity_Rückzug

Nissan Nobelmarke Infiniti hatte große Hoffnung darauf gesetzt, mit den Kompaktmodellen Q30 und QX30 in Westeuropa Boden gegen die dominanten deutschen Premiumhersteller wettmachen zu können. Erfüllt haben sich die Erwartungen nicht, nun verabschiedet sich die Marke aus dem westeuropäischen Markt. (Bild: Infinity)

Vor etwas mehr als zehn Jahren hat Nissan das Abenteuer gestartet, mit dem Nobel-Ableger Infiniti in Westeuropa gegen die deutschen Premium-Platzhirsche Audi, BMW und Mercedes-Benz anzutreten. Nun ziehen die Japaner die Reißleine. Wie das Unternehmen am Dienstag, 12 März, mitteilte, zieht sich die Marke aus Westeuropa zurück. Stattdessen konzentriere man sich auf dei großen Märkte Nordamerika und China.

Die Nachricht trifft vor allem den Standort Sunderland. Dort soll die laufende Produktion der Infiniti-Kompaktmodelle Q30 und QX30 im Sommer eingestellt werden. Betroffen davon sind rund 2.000 Mitarbeiter. Ob es für die Beschäftigten andere Arbeitsplätze im Werk gibt, ist fraglich. Angesichts des Unsicherheit um den Fortgang des Ausstiegs der Briten aus der EU, steht Nissan an seinem großen UK-Standort derzeit auf der Sparbremse.

Nissan hat seinen Edelableger Infiniti 1989 aus der Taufe gehoben und ist mit der Marke mit dem markanten Design in den USA schnell gewachsen. Davon ermutigt, hat man 2008 mit der Markterschließung in Westeuropa begonnen. Das Abenteuer endet nun wie vor einigen Jahren bei Cadillac: nachdem Infiniti in Westeuropa nie über ein Exotenstatus hinaus gekommen ist, zieht man  die Reißleine. Vorausgegangen waren dem Entschluss zahlreiche Strategiewechsel. Große Hoffnungen hatte man dabei in den Einstieg in Kompaktsegment mit den Modellen Infiniti Q30 und QX 30 gesetzt, die die Architekltur mit der Mercedes A-Klasse teilen. Zum Erfolg hat das nicht nachhaltig beigetragen. Während Infiniti im Jahr 2018 in den USA auf rund 140.000 Einheiten kam und sich in China derzeit positiv entwickelt, läuft der Absatz in Westeuropa weiter mau. 

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