Das Projekt der in Kaiserslautern geplanten Batteriezellfabrik ist ins Stocken geraten. Die Staatskanzlei in Mainz teilte am Dienstag auf Anfrage mit, die Landesregierung sei am vergangenen Mittwoch von dem deutsch-französischen Batteriezellen-Hersteller ACC über die Unternehmensentscheidung informiert worden. Zuvor hatte die Rheinpfalz darüber berichtet.
Die Zeitung zitierte den Generalsekretär von ACC, Matthieu Hubert, der von einer "Pause" sprach. Der Markt für E-Autos entwickele sich langsamer als erwartet. Die europäischen Kunden seien noch nicht in hohem Maße bereit, auf ein neues E-Auto umzusteigen. Außerdem gebe es Hindernisse bei der Infrastruktur und hohe Materialpreise. "Bevor wir investieren, und wir sprechen von Milliarden, müssen wir die Frage beantworten, welche Art von Batteriezell-Technologie der Markt erfordert", sagte Hubert der Zeitung.
Demnach soll bis Ende dieses oder Anfang kommenden Jahres entschieden werden, wie es in Kaiserslautern weitergeht. ACC ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Autokonzerne Mercedes-Benz und Stellantis (Peugeot, Opel, Fiat) sowie des Energiekonzerns Total.
Das Projekt am Opel-Standort Kaiserslautern wird mit Steuergeld in Höhe von rund 437 Millionen Euro unterstützt. Im September 2021 hatten der damalige Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) einen Förderbescheid überreicht. Entstehen sollen in Kaiserslautern nach früheren Angaben rund 2000 Arbeitsplätze.
Der Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer sieht die Entscheidung von ACC als Warnsignal. "Die Politik hat mit der Strafzoll-Diskussion, dem Förderstopp für E-Fahrzeuge und dem Gesundbeten der Verbrenner die Kunden zutiefst verunsichert", sagte der Direktor des privaten CAR-Instituts. Wenn nun der Bau einer solch wichtigen Batterie-Fabrik verzögert werde, werde China seinen Vorsprung in der Produktion nur vergrößern. "So werden Arbeitsplätze aus Europa nach China exportiert."